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Sebastian Schwittay

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  1. Irgendwie enttäuschend. "Refn und Horror", darunter hatte ich mir 'was richtig Avantgardistisches vorgestellt. Der Trailer erinnert nun eher an Edel-Psychothriller der Marke BLACK SWAN.
  2. Seit wann gibt denn die Mehrheit treffende Einschätzungen zur Qualität von Filmen ab? Auf IMDb bekommt auch aseptischer Multiplex-Mist wie THE AVENGERS 8 Sterne oder mehr.
  3. Die Schlussszene in MICHAEL CLAYTON war schon ziemlich effektvoll vertont. Insgesamt eine sehr subtile Angelegenheit, die auf CD natürlich nicht so schön zur Geltung kommt wie im (ziemlich guten) Film. Naja, jetzt komm... POTTER 3 ist eine tolle Musik, aber sonst? Bei den ersten beiden Teilen hat Williams doch nur die erprobtesten Nussknacker-Standards aus der Mottenkiste geholt. HOOK light - und HOOK war ja schon light.
  4. Für mich war eine Williams-Neuerscheinung schon seit Jahren kein Festtag mehr. Wäre schön, wenn's dieses Mal anders kommt. Der Film scheint ja einigermaßen fantasievoll zu sein.
  5. Sieht schon ganz gut aus - schön, dass die Kampfläufer wieder dabei sind. Wie gesagt: die Kunst der Teaser-Produktion beherrscht Disney momentan wie kaum ein anderes Studio. Schade nur, wenn's dann beim guten Trailer bleibt und kein guter Film hinter der Marketing-Fassade steckt. Schön war's früher: da wurden für Trailer einfach nur ein paar Filmausschnitte aneinander gereiht. Da stand noch der Film im Mittelpunkt und nicht das Marketing. Heutzutage wird mehr Energie und Kunstsinn in die Vorschau gesteckt als in den eigentlichen Film.
  6. Merke: die Trailer zu THE FORCE AWAKENS sahen auch toll aus - das endgültige Resultat hat diese Versprechungen aber nicht einhalten können. Ich gehe vorsichtshalber mal ohne jede Erwartung an ROGUE ONE heran. Am Ende wird's doch nur wieder der gleiche seelenlose Kram, und ein Jahr Vorfreude verpufft im Frust.
  7. Trotz oft traditionell-sinfonischer Ansätze ist Debney für mich einer der uninteressantesten Komponisten in Hollywood - gar nicht so sehr wegen der fehlenden eigenen Stimme, sondern weil seine Arbeiten nie über die reine Dienstleistung hinaus kommen. Das sind furchtbar straighte auf-Nummer-sicher-Konzepte, die Debney da immerzu abliefert - im Filmkontext sicher zufriedenstellend, aber nie auch nur mit dem Hauch einer künstlerischen Ambition. END OF DAYS war da eine interessante Ausnahme. In genau die selbe Richtung entwickelt sich seit ca. 10 Jahren Alan Silvestri. Dem scheint es auch nur noch ums nette Auftreten und gute Connections zu gehen. Bei Hollywood in Vienna 2011 war er die Freundlichkeit in Person, aber über genuin musikalische bzw. profundere künstlerische Fragen hat er sich ausgeschwiegen.
  8. Zu den "obskuren" Projekten der 70er wurde oft genug gesagt, dass Goldsmith sein Talent hier an Zweit- oder Drittklassiges verschwendet hätte. Was sind denn deiner Meinung nach die richtig schlechten Filme seiner Karriere? Die 90er hatte ich gestern nicht mehr miteinbezogen, aber selbst da finde ich einen nicht unbeträchtlichen Teil der Filme recht sehenswert. Von soliden Actionfilmen (U.S. MARSHALS, EXECUTIVE DECISION) bishin zu schönen, originellen Komödien wie FIERCE CREATURES, MOM AND DAD SAVE THE WORLD oder DENNIS THE MENACE. Öde fand ich höchstens THE SHADOW oder SLEEPING WITH THE ENEMY, aber sonst? BAD GIRLS kenne ich leider noch nicht.
  9. Meine Einstellung zu (angeblich) schlechten Filmen hat sich in den letzten Jahren massiv geändert und ich würde mittlerweile auch echt nicht mehr sagen wollen, dass Jerry Goldsmith besonders viele schlechte Filme vertont hat ("Trashfilme" sowieso nicht, aber über die Definition des Begriffs "Trash" hatte ich mich ja vor kurzem schon im Film-Forum ausgelassen). Sicher, als "obskur" gehen vieler seiner vertonten Projekte durch (insbesondere der 60er und 70er), aber die weit verbreitete Einschätzung, dass das in großem Umfang Schrott sei, kann eigentlich nur in der relativen Unbekanntheit der Filme begründet liegen. Wenn ich Goldsmiths Filmographie beim Scrollen durch die IMDb Revue passieren lasse, komme ich sogar richtig ins Schwärmen: da gibt es die düsteren, paranoiden Polit-Parabeln der frühen Vietnam-Ära (SEVEN DAYS IN MAY, MORITURI), die irrwitzigen, wundervoll originellen Komödien der 60er (THE FLIM-FLAM MAN, THE TROUBLE WITH ANGELS), brillante Spätwestern (den dezidiert politischen LONELY ARE THE BRAVE oder die knallige Genre-Eskalation 100 RIFLES) die einfühlsamen, existenzialistischen Richard-Fleischer-Filme über das Leben in kriminellen Milieus (THE LAST RUN, THE DON IS DEAD), die schrägen Genre-Arbeiten von Jack Smight (THE TRAVELING EXECUTIONER), die vielen tollen Schaffner-Filme, vom Klassiker (PLANET OF THE APES) bishin zum vergnügten Pulp-Stück (THE BOYS FROM BRAZIL) oder die kantigen, eiskalten disaster movies der End-70er (TWILIGHT´S LAST GLEAMING, THE CASSANDRA CROSSING). In den 80ern ging es mit Joe Dante und strangen off-beat-Grotesken wie LINK oder PSYCHO II dann anders, aber nicht weniger interessant weiter. Selbst Filme wie SUPERGIRL oder LIONHEART sind in ihrem Scheitern interessanter anzusehen als vieles, was andere Komponisten an "etablierten" Kunstfilmen vertont haben. Zusammenfassend würde ich sagen: die Filme in Goldsmiths Filmographie sind beinahe so wichtig und gut wie seine Musik selbst. Die Diversität, die Offenheit gegenüber kleinen, seltsamen Visionen von Filmemachern aus der zweiten Reihe - das ist es wohl, was uns Goldsmiths brillantes Gesamtwerk beschert hat. Elliot Goldenthal wäre sicher ein weiteres Beispiel für einen Filmkomponisten, dem besonders miese Gurken angedichtet wurden - v.a. gemessen an der Qualität der dazugehörigen Musik. Zustimmen würde ich dem aber auch nicht: die Schumacher-BATMANS empfinde ich mittlerweile, in öden Marvel-Zeiten, schon beinahe als qu(e)erköpfige Meisterwerke, mit dem unterschätzten IN DREAMS, den ich gerade vor einigen Tagen wieder gesehen habe, vertonte Goldenthal einen der unheimlichsten Traumfilme der 90er und bei FINAL FANTASY wären wir wieder beim schwer beschreibbaren Reiz gescheiterter Konzepte. Auch hier also eine tolle, vielschichtige Filmographie, die keineswegs im Kontrast zur Qualität von Goldenthals Musik steht, sondern sie viel mehr (mit-)begründet.
  10. Mir hat von Debney eigentlich seit END OF DAYS nichts mehr gefallen. Auch schon wieder 17 Jahre her.
  11. Auf was sollten die denn sonst gedreht sein? Digital war Ende der 90er noch kein Thema, und Video-Technik scheint mir extrem unwahrscheinlich. Auf IMDb steht jedenfalls auch 35mm als Ausgangsmaterial. Ich finde es eigentlich immer recht reizvoll, wenn auf 35mm-Kinokopien zurückgegriffen wird. Die sind natürlich nicht so sauber wie das Originalnegativ, aber man spürt mehr von der Materialität des Films und irgendwie hat es auch mehr Charme, finde ich.
  12. Wieso ist das denn aus dem Kontext gerissen? Die Frage von Lars war ja, wer sich den Williams/Ottman-Ansatz inklusive Originalthema bei MAN OF STEEL oder BATMAN V SUPERMAN vorstellen könnte. Und das zielt ja durchaus auf die vorhandenen Williams/Ottman-Ansätze der Vergangenheit ab, und nicht auf ein spekuliertes was-wäre-wenn-Konzept à la WAR OF THE WORLDS. Das von Babis verlinkte Video entlarvt den Unsinn dieser Fan-Wünsche eigentlich sehr gut. Und auch wenn ich MAN OF STEEL für einen der schlechtesten Multiplex-Filme der letzten Jahre halte: immerhin hatte der Film eine klare audiovisuelle Marschrichtung. Mit Williams wäre es wohl zur konzeptlosen Farce geworden. Es herrscht eben immer noch das brennende Bedürfnis, den filmmusikalischen Erzschurken Zimmer bei jeder sich bietenden Möglichkeit auseinanderzunehmen. Wenn Zimmer nicht irgendwann vom "wahren Weg" der Williams-Kirche erleuchtet werden sollte, wird sich daran auch nichts mehr ändern.
  13. Dann könntest du aber auch sagen, dass z.B. THE TEMPEST für Goldenthal-Verhältnisse nicht besonders originell war. Ignoriert dann nur die Tatsache, dass es sich dennoch sehr weit außerhalb der Norm positioniert. Ich sehe BATMAN V SUPERMAN in erster Linie im Kontext moderner Comicverfilmungen, und da macht er, wie Lars und Leonard richtig sagen, eine durchaus gute Figur. Auch verglichen mit MAN OF STEEL eine deutliche Steigerung.
  14. Das Instrument, das "Is She With You?" mit dem prägnanten auftaktigen Motiv eröffnet, ist eine E-Gitarre bzw. ein Sample davon, aber sicherlich kein E-Cello.
  15. Verstehe deine Ironie nicht so ganz. Eine wichtige Figur abtreten zu lassen, ist in Zeiten von GAME OF THRONES und Sam-Mendes-Düster-Bond total hip, neue Figuren sind immer erwünscht (Rey kam auch überall wunderbar an) und das Mysterium um Luke hat die Fans in ultimative Spekulierfreude versetzt. Alles "richtig" gemacht. Oder kam THE FORCE AWAKENS irgendwo schlecht an? @ Lars: INDY 4 wäre durchkalkuliert gewesen, wenn er die relative Albernheit zugunsten der damals bereits etablierten Düsternis und Psychologisierung im Blockbuster-Kino abgeschwächt hätte. Und überhaupt: das Franchise war schon 2008 hoffnungslos aus der Zeit gefallen.
  16. Du kannst dir nicht vorstellen, wie total egal mir landläufige, etablierte Auffassungen über populäre Filme sind - bzw. was Kanon, Anti-Kanon, Fan-Favorit oder Kritiker-Liebling ist. Ich bin glücklich, mir meine eigenen Gedanken machen zu können und auch mal zu Einschätzungen zu kommen, die sich konträr zur Konsensmeinung positionieren. Passiert heutzutage leider viel zu selten in der Filmkritik. Da schwafelt nur einer dem anderen nach, in der Angst, für ein individuelles Urteil geächtet zu werden. Unverbindliches Infotainment, ohne ernstzunehmenden publizistischen Mehrwert. Alex Proyas hat da mit seinen Tiraden ganz Recht. Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich mit "clean" gemeint habe. Ich meinte damit einen Film, der vom Beginn der Drehbuchphase an von kühlen Marketingstrategen durchgerechnet und auf jeden potenziellen Makel abgeklopft wird, um am Ende möglichst jeden Fan und jeden Kritiker zufrieden zu stellen. Das ist bei THE FORCE AWAKENS passiert - und deswegen ist es auch ein furchtbar langweiliger Film. INDY 4 hat auf diesen Konsens ein großes Häufchen gesetzt, hat dafür dann aber auch die Rechnung kassiert. Oder glaubst du ernsthaft, Lucas war so blöd und hätte die Fan-Reaktionen à la "doofe Aliens" nicht kommen sehen? Dolle waren die digitalen Effekte und Greenscreen-Aufnahmen wirklich nicht. Aber es schadet dem Film eben nicht sonderlich, wie ich finde. Es ist nach wie vor ein ehrlich-enthusiastischer Reißer, bei dem eben nicht auf maximalen Konsens gesetzt wurde. Das hebt ihn m.E. ganz deutlich über den kalkulierten Plunder, den uns Abrams mit EPISODE VII vorgesetzt hat. Nichts. Die Filme beziehen sich konzeptionell lose auf die Trivialkultur der 30er bis 50er Jahre. Dass die Filme dabei stilistisch ihr jeweiliges (!) Jahrzehnt spiegeln sollen, kann ich so nicht unterschreiben. Aber vielleicht hat Anne das auch anders gemeint.
  17. Verstehe ja immer noch nicht, wie ein verurteilter Pädophiler in Hollywood nach seiner Tat noch Filme inszenieren konnte. Nicht, dass ich es verurteilen würde (eigentlich toll, dass die Resozialisierung so gut gelungen ist) - aber verblüffend ist es schon. Eigentlich reine Utopie, dieses Szenario.
  18. Mist, ich wollte dir eigentlich noch schreiben, dass das Original demnächst auch noch mal einzeln veröffentlicht wird. Dann hättest du nicht nochmal so viel Geld für das Doppelpack ausgeben müssen. Ich hatte mir vor ca. einem Jahr die britische Blu-Ray geholt - die hat noch ein schönes Booklet und auch das originale Postermotiv als Cover. [amazon=B00YA458XQ][/amazon]
  19. "The Red Capes are Coming" und "Is She With You?" laufen bei mir in den letzten Tagen öfter. Gefällt mir gut. Irgendwie schade, dass viele Zimmer-Fans ihr Idol mittlerweile so kritisch sehen - gerade momentan, wo er zunehmend experimentierfreudiger wird.
  20. An diesem Unsinn kann man immerhin einiges über die Beschaffenheit eines Streichorchesters lernen - ohne die feine Staffelung der Register geht einfach nix.
  21. Lars, sami - ich denke, wir kommen hier eh nicht mehr zusammen. Von mir nur noch eins: wenn ich alle Genre-Filme, die dramaturgische Schnitzer oder andere Momente aufweisen, in denen man fühlt, dass den Machern etwas entglitten ist, so scheiße finden würde, müsste ich gar nichts mehr anschauen. Auch nicht Filme wie TEMPLE OF DOOM oder LAST CRUSADE. Und ehrlich gesagt ist mir ein Film mit einigen solcher Entgleisungen immer noch hundert mal lieber als ein hyper-cleanes Retortenbaby wie THE FORCE AWAKENS. Als Visualisierung eines leicht debilen Abenteuer-Groschenromans funktioniert Teil 4 für mich immer noch genauso gut wie Teil 2 und 3 - auch mit mäßigem CGI. (Ach ja: Einen Unterschied zu RAIDERS OF THE LOST ARK sehe ich, wenn ich genauer drüber nachdenke, übrigens doch. RAIDERS blieb im Vergleich zu Teil 2 bis 4 immer etwas unter seinen Möglichkeiten. Sehr gezügelt, sehr trocken, verhältnismäßig unspektakulär. Für einen rustikalen Genre-Klopper eigentlich fast zu grazil. Hat mir nie so viel Spaß gemacht wie die Fortsetzungen.)
  22. Bin gestern Abend nur noch bis Track 5 gekommen, aber die Musik ist schon echt interessant. Ein klein wenig Shore/Cronenberg-Feeling, manches erinnerte mich auch an Beltramis SNOWPIERCER. Einige schrullige Ideen in der Instrumentierung und der Wahl der Klangfarben. Eine schöne, kreative Musik für eine dystopische Gesellschaft. Morgen höre ich mir den Rest an. Was mir auffiel: einiges scheint Mansell mit Samples realisiert zu haben (siehe z.B. Track 1). Passt aber ganz gut zur dystopisch-kühlen Thematik.
  23. Denke mal, der Score verdient seinen eigenen Thread. Hörenswerte Musik, seit einigen Tagen auf Spotify. CD-Release ist am 29. April. [amazon=B01BT3WLC6][/amazon]
  24. Das ist kein Unsinn, Lars. Punkt 1: Wenn du meinst, Julian Glover war im Gegensatz zu Cate Blanchett ein prägnanter Bösewicht, dann würde ich dir empfehlen, deine Erinnerungen an die alten Filme zeitnah noch einmal aufzufrischen. Punkt 2: Science-Fiction-Elemente waren in den Plots alter Serials und in sonstigen Trivialkultur-Erzeugnissen der 40er und 50er an der Tagesordnung. Eigentlich war es somit nur konsequent, dass auch mal Außerirdische ihren Weg in die Reihe finden würden. Punkt 3: Schlechte Effekte gibt es auch in TEMPLE OF DOOM (Beispiel: die in den Krokodilfluss fallenden Tempelkrieger). Punkt 4: Fords Alter hat in THE FORCE AWAKENS seltsamerweise niemanden gestört. Punkt 5 (bezieht sich nicht auf dein Posting, ist eine eigene Anmerkung): Die Verfolgungsjagden halten inszenatorisch weitgehend das Niveau der alten Filme. Ich führe immer wieder gerne die Jagd über den Universitätscampus als Beispiel ins Feld. Ein Lehrstück in Sachen Action-Choreographie.
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