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Sebastian Schwittay

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  1. STEVE JOBS (Danny Boyle) Aaron Sorkins fader Versuch, an seinen Drehbuch-Triumph THE SOCIAL NETWORK anzuknüpfen, wird von Regisseur Danny Boyle leider auch wenig packend umgesetzt: zwei Stunden streitet sich die Hauptfigur in kleinen Hinterzimmern mit immer denselben drei bis vier Figuren herum, dabei stehen abwechselnd die konventionell gezeichnete Beziehung zur Tochter und der Streit um Apples geschlossene Computersysteme im Zentrum. Jobs wird hier durchgehend in den Minuten vor einer Apple-Präsentation inszeniert, sein Leben scheint auf den halb-öffentlichen Moment zwischen Backstage-Räumen und Bühne reduziert. Das ist konzeptionell nicht uninteressant, aber wird eben auch schnell monoton, und der beschränkte thematische Rahmen der Dialoge (siehe oben) lässt einen dann endgültig das Interesse verlieren. Michael Fassbender müht sich redlich ab, das Ganze immerhin schauspielerisch eindrucksvoll zu gestalten, aber auch hier bleibt STEVE JOBS hinter der (vergleichbaren) Darstellung Jesse Eisenbergs in THE SOCIAL NETWORK zurück. Letztlich ist dann nicht mehr überraschend, dass es auch musikalisch kaum Raum zur Entfaltung gibt: im Gegensatz zu THE SOCIAL NETWORK, wo die Musik in ein cleveres, facetten- und anspielungsreiches Wechselspiel mit den Bildern tritt, gluckern in STEVE JOBS ein paar Desplat'sche Minimalismen vor sich hin, deren dramaturgische Funktion gegen Null tendiert. Insgesamt eine große Enttäuschung, auf nahezu allen Ebenen.
  2. Wow, vielen Dank, freut mich, wenn's gefällt. Beim Mittelteil habe ich mich in erster Linie vom frühen Penderecki inspirieren lassen - wollte mich einfach mal in der graphischen Notation ausprobieren. Die Außenteile sind klar Herrmann-orientiert - bzw. an Streicherscores wie Howard Shores THE BROOD oder Christopher Gordons CRAWL. Wollte ich schon immer mal machen, und das Streichorchester, das man beim Hollywood Music Workshop zur Verfügung hatte, war da natürlich eine optimale Gelegenheit.
  3. Morgen läuft auf dem Mainzer FILMZ-Festival der Kurzfilm SCHLÄFER, meine zweite Zusammenarbeit mit SUB ROSA-Regisseur Philipp Link. Meine Musik dazu (für Streichorchester) habe ich diesen Sommer im Rahmen des Hollywood Music Workshop unter der Leitung von Christopher Young aufnehmen können. Wer Interesse hat, hier eine Mini-Suite aus der Musik: https://soundcloud.com/sebastian-schwittay/schl-fer-suite-for-strings
  4. Der PAGEMASTER wäre auch die einzige CD aus dem aktuellen LaLa-Batch, die mich reizen würde. Habe den Score leider noch nicht in der Sammlung.
  5. Ich weiß nicht, ob die Dialogfetzen so kurz sind. Mir drängt sich bei dem Tracklisting eher der Gedanke an eine Art Hörspiel auf. Würde ja auch zu Tarantino passen.
  6. Das Finale-Notepad ist gar nicht schlecht und auch kostenlos: http://www.finalemusic.com/products/finale-notepad/
  7. Da fällt mir ein: die Originaleinspielung von Rosenmans REBEL WITHOUT A CAUSE könnte endlich mal kommen. Mal schauen, vielleicht macht LaLaLand ja 'ne James-Dean-Reihe draus. *naivhoff*
  8. Klar, warum nicht HOME ALONE nochmal? Gibt ja auch keine anderen Williams-Musiken aus der Zeit, die man eher mal in verbesserter Form neu auflegen könnte (JFK, STANLEY & IRIS).... Dieses Jahr überbieten sich die Labels wirklich gegenseitig mit ihrem Schrott.
  9. Das Cover ist wirklich toll. Der Score gibt mir allerdings nicht so viel - war auch nie der große Tiomkin-Liebhaber.
  10. Die ganze Sache mit Morricone ist doch eh nur ein geschickter Marketing-Gag. Morricone wird da kaum was Substanzielles durchgesetzt haben, was den Film musikalisch kohärent prägt. Das wird ein typischer Tarantino-Soundtrack werden, was sich ja am Tracklisting leider schon klar ablesen lässt. Ich erwarte da überhaupt nichts.
  11. Filme sind schon dafür gemacht, im Kino gesehen zu werden. DVD und Blu-Ray sind hübsche Kompromisse, mehr nicht.
  12. Was ich persönlich sehr ärgerlich finde, ist die Tatsache, dass man kaum eine Chance hat, den Film noch im Dezember zu sehen, wenn man nicht schon vor Wochen Karten gekauft hat. Ich hasse dieses Eventkino!
  13. Letztendlich würde ich schon jeden Film als Kunstwerk betrachten - ob es nun wertvoll oder bedeutend ist, steht auf einem anderen Blatt. Die schlussendliche Einordnung haben (wie so oft) zukünftige Generationen vorzunehmen. Wäre unschön. Aber bei Regisseur Proyas gebe ich die Hoffnung noch nicht auf - seine bisherigen Zusammenarbeiten mit Beltrami zeugen von gutem bis hervorragendem Musikgeschmack.
  14. Allzu viel Resonanz gab's ja bislang nicht - seltsam, ich hätte gedacht, der kommt hier besser an. Die bewegteren Passagen ("The Arrow" oder "I Feel Thankful" mit seinen Beethoven-Variationen) sind nett anzuhören, darüber hinaus bleibt aber wenig hängen: viel blasse Gefühlsduselei und die zwei, drei Jazz-Momente haben's jetzt auch nicht wirklich gebracht. Dass das Ganze überwiegend sinfonisch gearbeitet ist, ist letztlich kaum ein Pluspunkt - dafür ist es einfach zu biedere, glattgebügelte Konfektionsware.
  15. Tut er nicht? Ist doch einer der melodischsten Beltramis der letzten Jahre.
  16. Solche Forderungen können nur von einem Historiker kommen. Der Film als eigenständige Kunstform folgt genuin filmischen Regeln und hat erstmal keinen dokumentarischen oder vermittelnden Auftrag. Schon gar nicht der Genrefilm. Es beschwert sich ja letztlich auch niemand, dass Picassos (historisches) Gemälde "Guernica" das zugrundeliegende historische Ereignis des spanischen Bürgerkriegs nicht realistisch darstellt.
  17. Fiktionaler Film muss nicht historisch akurat sein. Wenn man solche Bewertungskriterien anlegt, lässt sich auch gleich mit Logikfehlern im phantastischen Film argumentieren. Film bildet nun mal keine Realität ab, schon gar nicht ein Genre wie der Monumentalfilm.
  18. Die PROMETHEUS-Fortsetzung (heißt nun ALIEN: COVENANT) kommt nun doch vor Blomkamps ALIEN 5, und zwar am 6. Oktober 2017. Ist mir sehr recht - von mir aus können sie Blomkamp und seine alles-nach-ALIENS-zählt-nicht-mehr-Konzepte zum Teufel jagen. Quelle: http://www.schnittberichte.com/ticker.php?ID=2236
  19. Ich habe die Decca-CD von 2000 und bin mit dem Klang doch eher unzufrieden. Ich denke, da greife ich jetzt nochmal zu.
  20. Aber der (frühere) Goldsmith ist ungeliebt? Schade. Gar keinen Gefallen gefunden an IN HARM´S WAY? Ist sicher nicht der stärkste Goldsmith dieser Zeit, aber doch sehr unterhaltsam.
  21. Nein, mit sechs, siehe oben. Genauer formuliert: eine Ganztonleiter durchschreitet den Tonraum der Oktave mit sechs Tönen. Wenn du auf dem c anfängst, immer Ganztonschritte zu spielen, bist du nach sechs Tönen durch. Der siebte ist dann wieder das c, nur eine Oktave höher (=c'). Naja, weil sich ja nach einer Oktave die Töne wiederholen. (Eine exaktere theoretische Begründung hab' ich gerade selber nicht parat, müsste ich mich mal schlau machen.) Ja. Wobei Melodien neben leitereigenen auch immer wieder leiterfremde Töne benutzen, als Dissonanzen etwa, oder bei Dur-moll-Wechseln (z.B. die (leiterfremde) Mollterz Es in C-Dur, wenn es nach moll eingetrübt wird). Aber grundsätzlich: ja.
  22. Du meinst eine Einführung zum Thema Tonleitern? Naja, da gibt es gar nicht mal viel zu erklären. Eine Tonleiter teilt den Tonraum (meist die Oktave) in eine feste Abfolge von Tonschritten. Die sog. diatonischen Tonleitern Dur und moll haben sieben Töne, bei denen jeweils die Halbtonschritte an verschiedenen Stellen liegen (bei Dur nach dem dritten und nach dem siebten Ton, bei (natürlichem) moll nach dem zweiten und nach dem fünften Ton; die restlichen Schritte sind Ganztonschritte). Andere Tonleitern können die Oktave jedoch auch mit abweichenden Tonschritt-Abfolgen durchschreiten: z.B. mit nur fünf Tönen (pentatonische Tonleiter), mit sechs Tönen (Hexatonik, das wäre z.B. eine Ganztonleiter), oder mit acht Tönen (Oktatonik bzw. Ganzton-Halbton-Leiter). Wenn man alle Töne bzw. Tasten einer Oktave spielt - also durchgehend Halbtonschritte -, hat man zwölf Töne, das wäre dann eine chromatische Tonleiter. Soweit als ganz grobe, vereinfachte Übersicht. (Die mittelalterlichen Kirchentonarten lassen wir mal weg, das ist ein recht kompliziertes Thema.)
  23. Könnte ich so nicht bestätigen. 2012 und 2013 gab es jeweils eine gute Handvoll Scores, die ich qualitativ deutlich über die schalen Williams-Erzeugnisse LINCOLN und THE BOOK THIEF stellen würde. Einen schwachen Williams zu übertreffen, ist dieser Tage wirklich nicht mehr allzu schwer. Tut mir leid, ich vergaß: die Musik muss toll werden - sonst wäre ja die ganze Aufregung umsonst gewesen. Undenkbar.
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