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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Das Fernsehen und der Rundfunk. Der junge Goldsmith begann seine musikalische Karriere beim Columbia Broadcasting System (CBS), bei dem er seit Ende der 50er Jahre die Musik zu Radioshows und TV-Serien komponierte - anfangs einen Score pro Woche. Nach der erfolgreichen CBS-Show "Climax!" (wie die wenigsten wissen, komponierte Goldsmith zur Folge "Casino Royale" den ersten Bond-Score überhaupt) kamen bald Vertonungaufträge für "Playhouse 90" (10 Episoden) und Rod Sterlings legendäre "Twilight Zone" (7 Episoden). Anfang der 60er Jahre vertonte Goldsmith schließlich auch eigenständige TV-Filme, bis schließlich die Arbeit fürs Fernsehen ab 1964 zugunsten der Kinokarriere in den Hintergrund trat. Zwischen 1970 und 1976 kehrte Goldsmith mit rund 20 TV-Film-Vertonungen kurzfristig zum Fernsehen zurück - nach 1977 werden TV-Vertonungen zur Seltenheit. Die Musik zur Mini-Serie MASADA (1981) bleibt die letzte bedeutende Leistung im TV-Bereich. Auffallend ist, dass der Komponist Fernsehformate mit der gleichen Sorgfalt und dem gleichen Originalitätsanspruch vertonte wie die größeren Kinofilme. Oft weisen die TV-Arbeiten sogar eine besondere Tendenz zum musikalischen Experiment auf. An der Musik zum TV-Film THE BROTHERHOOD OF THE BELL (1970) zeigt sich in anschaulicher Weise, wie Goldsmith den TV-Bereich zur Erkundung und Erprobung von ungewöhnlichen musikalischem Terrain nutzte, welches dann später auch im Kinofilm Anwedung fand. So übernahm der Komponist einige der polystilistischen Ideen aus BROTHERHOOD OF THE BELL ein Jahr später in der Musik zu Fox' Horrorthriller THE MEPHISTO WALTZ (1971). Bislang sind noch gut 3/4 von Goldsmiths TV-Schaffen unveröffentlicht - entsprechende Bemühungen seitens der Labels Intrada und LaLaLand lassen jedoch in Sachen TV-Goldsmith auf diskographische Erweiterungen in naher Zukunft hoffen. Da in dieser Runde viele unbekannte Scores zur Auswahl stehen und ich allen die Möglichkeit geben möchte, sich umfassend einzuhören bzw. sich auf die Suche nach den Arbeiten zu begeben, werde ich die erste Runde gleich mal bis zum Ende aller Tage offen lassen. Bitte wählt aus den aufgelisteten Scores maximal zehn, mindestens jedoch fünf Favoriten. Viel Spaß beim Erkunden und Entdecken!
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Formalia zur Goldsmith-Umfrage
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Jerry Goldsmith
Anmerkungen zur Auswahl der Scores in Teil 2 der Umfrage: berücksichtigt wurden sämtliche Vertonungen von TV-Programmen (Vertonungen einzelner Episoden von TV-Serien, Vertonungen von TV-Filmen) Vertonungen von TV-Serien blieben unberücksichtigt, wenn Goldsmith weniger als drei Folgen für die jeweilige Serie komponiert hat Vertonungen von Kinofilmen und Konzertwerke blieben unberücksichtigt -
Möchte ich auch nochmal unterstreichen. Und es hätte ja nicht mal orchestral sein müssen, auch eine rein synthetische Filmmusik kann satztechnisch und stilistisch interessant, vielschichtig und komplex gestaltet werden. Es geht nicht so sehr darum, dass sich viele die "großorchestralen" Zeiten zurückwünschen, sondern viel mehr die Zeiten, in denen die Ausdrucksformen und technischen Möglichkeiten der Kunstform Musik noch vollends ausgeschöpft wurden. Ich kritisiere an einem Score wie THE DARK KNIGHT eigentlich nicht mal das Konzept, sondern einfach die sehr, sehr mäßige technische Ausführung und die fehlende Kunstfertigkeit. Williams hat in JAWS auch viel aus seiner kleinen Sekunde als Hauptmotiv herausgeholt, dagegen macht Zimmer mit seiner Moll-Terz in THE DARK KNIGHT herzlich wenig.
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Und AUS, AUS, es ist AUS! Die MUMIE siegt, der Wind, äh, der Krieger und der Löwe teilen sich Platz 2! Zur Feier des Tages: http://www.youtube.com/watch?v=DqmMcngoA6s Diese flitzenden Girlanden-Motive der (Instrument-Name-unbekannt) und der Klanghölzer gehören schon zum Virtuosesten, was Goldsmith in den Neunzigern geschrieben hat. Sehr, sehr schick! Und ein klassisches Goldsmith-Element gleich zu Beginn: nächtliche Spannungsszenen untermalt mit quäkenden Synthesizer-Overlays. Erinnert mich gerade fast ein wenig an die "Main Titles" aus THE DON IS DEAD.
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ICH habe hier keinen Komponisten als "Nichtskönner" bezeichnet, sondern nur diese (tatsächlich) unschöne Formulierung aus dem Eingangsposting übernommen! "Nichtskönner" wäre somit - ich zitiere mich selbst - höchstens (!) Djawadi, aber selbst der bekommt ja wohl noch ein paar Standardkadenzen und ne solide Ausharmonisierung einer Melodielinie hin. Also streng genommen kann der Mann auch was.
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Aktuell höchstens James Newton Howard (von dem hab ich seit 2008 nichts mehr Spannendes gehört und ich vermute irgendwie, dass seine große Zeit auch lange vorbei ist) - aber ich mag ihn trotzdem jetzt nicht ankreuzen, denn dann würde ich ja implizieren, ich könne ihn nicht ausstehen und würde ihn für einen "Nichtskönner" halten. Und das ist natürlich blanker Unsinn, der Mann ist durchaus fähig und kompetent, was an seinen teils hervorragenden 90er-Scores deutlich wird. Danny Elfman lässt auch nach, da kann ich Souchak beipflichten - dennoch ist PROMISED LAND ein Lichtblick im Routine-Einerlei der letzten Monate. Ein Nichtskönner wäre in dieser Liste höchstens Mr. Djawadi, aber dessen Musik geht mir dermaßen am Allerwertesten vorbei, dass ich ich zu faul bin, ihn anzuklicken.
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Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Und du gehst nie auf das Wesentliche ein. Meine Frage steht noch im Raum.- 40 Antworten
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Veröffentlichung Sony Classical: Danny Elfman - EPIC
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Und wenn ich dann sage, DIE HARD 5 ist kein fades, lebloses Actionscoring, und das dann auch stichfest begründe, wirfst du mir vor, ich würde Objektivität "behaupten" und mir etwas schönreden. Wieso? Bist du Beltrami mittlerweile nicht mehr so zugetan, weil ich ihn so schätze?- 40 Antworten
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Veröffentlichung Sony Classical: Danny Elfman - EPIC
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
... und dazu noch eine echte Orchester-Rhapsodie komponiert, wenn er einen Track schon so betitelt! Die Reflektion über das Karnevaleske in der russischen Musikkultur sollte man ebenfalls nicht unerwähnt lassen.- 40 Antworten
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JOHN CARTER habe ich aus Zeitmangel nicht weiter verfolgt - LET ME IN und (in Teilen) SUPER 8 leiden für mich am gleichen Problem wie die STAR TREK-Scores. Banale Melodik und (zu) einfache musikalische Lösungen für durchaus komplexe filmische Inhalte. (Ausgenommen das "We'll Fix It In Post-Haste"-Thema aus SUPER 8, das ist ihm wirklich fein gelungen.) Manche sagen ja, die einfachsten Lösungen seien die besten. Konnte ich noch nie verstehen, schon gar nicht in der Kunst.
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Damit wollte ich dir eigentlich liebevoll verdeutlichen, dass mich deine Meinung durchaus interessiert. MEDAL OF HONOR: ALLIED ASSAULT, THE INCREDIBLES, in Teilen RATATOUILLE und UP. Eher ziemlich enttäuschend empfinde ich die Arbeiten der letzten paar Jahre. In meinen Ohren scheint er sein Pulver irgendwie schon verschossen zu haben. Das nackte Motiv ist ja an sich auch nicht besonders interessant. Viel eher, was daraus alles gemacht wird.
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Veröffentlichung Sony Classical: Danny Elfman - EPIC
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nun ja, finanziell wird das, was momentan an Standard produziert wird, von mir nicht bezuschusst. Landet eh alles (zum Glück) sehr schnell auf YouTube. Der bisher einzige aktuelle Score aus 2013, für den ich Geld bezahlt habe, ist Beltramis A GOOD DAY TO DIE HARD. Und das wird wohl noch eine Weile so bleiben, wenn ich mir die Hörproben von all dem anhöre, was in nächster Zeit so kommt.- 40 Antworten
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Aber zumindest wie Lessing sollte er schon klingen - denn der hat die deutsche Literaturkritik und damit auch den Kulturjournalismus, wie wir ihn heute kennen, mitbegründet. Weil solche Track-Betitelungen traditionellerweise etwas kommunizieren und zumindest ich mit solchen Track-Wortspielereien, die sich tatsächlich in der Musik niederschlagen, aufgewachsen bin (Stichwort Goldenthal). Und wenn es dann doch nur Selbstzweck ist, kommt man sich natürlich verarscht vor. __________________________ Zusammenfassend: der Titel "The Kronos Wartet" und Souchaks Bemerkung, dass es sich bei INTO DARKNESS tatsächlich mal um "großes Tennis" handelt, hat doch gewisse Erwartungen geweckt. Entschuldigt bitte meine Enttäuschung. Ich glaube aber nicht, dass ich mich in dieser Hinsicht bessern werde.