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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Bei Kamen schwankt es leider immer ein bisschen - bei den LETHAL WEAPON-Scores ist z.B. schon viel Leerlauf drin, und auch Scores wie LAST ACTION HERO haben manchmal etwas mit ihrer "Stückeligkeit" zu kämpfen. Die ersten beiden DIE HARD-Scores sind aber schon prima, ebenso wurden ROBIN HOOD und THE THREE MUSKETEERS von der deutschsprachigen Filmmusikkritik immer sehr unterschätzt. Und natürlich EVENT HORIZON - vielleicht seine spannendste Musik überhaupt. (Wenngleich man da argumentieren kann, dass Kamen selbst die Zusammenführung des Orchestralen mit dem Techno von Orbital gar nicht veranlasst hat, sondern beide Fraktionen eher für sich gewerkelt haben, und erst später bei der Zusammenstellung des Albums die Techno-/Orchester-Fusion geschaffen haben. Im Film sind die beiden Sphären ja noch total getrennt voneinander.)
  2. Der zweite DIE HARD-Score ist aber noch viel kantiger und schroffer, v.a. in der Instrumentierung. Der erste hat noch dieses Fröhlich-Rumpelige an sich, weshalb ich den eigentlich immer einfacher und "catchier" fand. Ich persönlich finde Kamen übrigens immer super-prägnant. Liegt aber wohl auch an meinem generellen Hören, das schon immer sehr auf das "wie" (die Effekte, die Instrumentierung, etc.) fixiert war, und etwas weniger auf das "was". Kamen ist einfach ein wunderbarer Klangfarben-Komponist.
  3. Ein bisschen gegen Tarantino zu stänkern, ist ja letztlich nicht verkehrt. Auch wenn er ein, zwei gute Filme gemacht hat - es gibt hunderte, nein: tausende bessere Filmemacher als ihn. Da hat Morricone schon recht. Aber dann sollte er auch zu seinen Äußerungen stehen - oder seine Kritik eben von vornherein so sachlich äußern, dass er zwei Wochen später auch noch damit leben kann.
  4. Klar, ich würde sie letztendlich auch wegen Barry bestellen, aber ein mir bislang unbekannter Score spricht mich natürlich besonders an, wenn er so wunderbar präsentiert wird.
  5. Morricone ist ein komischer Kauz, dem traue ich alles zu. Bin mir ziemlich sicher, dass er diese Aussagen im Playboy-Interview gemacht hat - und im Nachhinein einfach gemerkt hat, dass es doch nicht so gut ankommt... Alte, bockige Männer halt.
  6. Also ich bevorzuge schon nach wie vor das Forum, wenn es um Meinungsaustausch und allgemein systematisierte Beschäftigung mit Filmmusik geht. Aber ich glaube, die Zeit, wo man sich zusammentut, um sich auszutauschen, ist generell auch irgendwie vorbei. Es geht den Menschen heutzutage fast nur noch darum, sich selbst zu profilieren, sich abzuheben, und (mehr oder weniger) Selbstgespräche zu führen. Und wo funktioniert so etwas besser als auf Facebook?
  7. Meine Freundin ist auch ganz begeistert von der Serie. Vielleicht traue ich mich da auch mal ran.
  8. Doch doch, gemocht schon sehr. Würde ihn nur nicht im traditionellen Sinne "gut" nennen - der Film ist eher ein unförmiger "Outburst" des amerikanischen Unterbewusstseins. Barbarisch, simpel, irgendwie auch dumm, aber eben auf eine tolle, einnehmende Weise. Schwierig, ich muss meine Gedanken dazu selber nochmal ordnen, aber ich habe vor, demnächst einen Text dazu zu schreiben. In jedem Fall ein grandioses Zeitbild der Trump-Ära.
  9. Ist halt in der neuen Liste alphabetisch sortiert. Und in Originaltiteln.
  10. In meiner 125-Filme-Liste? Nein, nur LOST HIGHWAY ist draußen, weil es schon zu viele Lynch-Filme waren. Die anderen (FESTEN, DON'T LOOK NOW, JACOB'S LADDER, MULHOLLAND DRIVE) sind alle noch drin.
  11. Der Film ist wirklich sehr faszinierend. Ich möchte ihn nicht unbedingt "gut" nennen, aber ich denke, der wird in 10, 20 Jahren - vielleicht gemeinsam mit den Filmen von S. Craig Zahler - ein spannendes Zeitdokument abgeben.
  12. Der Snow-Score hatte seine Momente... allerdings frage ich mich bei seiner Musik immer, wo sich seine großen Vorbilder (Goldsmith, nicht sogar auch Goldenthal?) verstecken. Von der kunstmusikalischen Tradition, an die diese beiden Komponisten anschließen, höre ich bei Snow höchstens Spurenelemente, aber selbst dafür braucht man schon etwas Fantasie.
  13. Wurde hier ja bislang noch gar nicht besprochen. Im Film sehr stimmungsvoll, davon losgelöst noch nicht gehört, allerdings fürchte ich, dass es mir als Stand-Alone-Erlebnis doch etwas zu sphärisch-minimal sein wird...
  14. STUNTS (Mark L. Lester, USA 1977) Eine Stuntman-Truppe fällt Mann für Mann einer Verschwörung zum Opfer - immer wieder werden Gerätschaften manipuliert, Sicherungsseile angeritzt, und andere tödliche Hinterlistigkeiten verübt. Der nicht besonders actionreiche Actionfilm vom PHANTOM KOMMANDO- und FEUERTEUFEL-Regisseur Mark L. Lester lässt sich sehr empathisch auf die schwierige Lebens- und Arbeitssituation der Stuntmen ein, und erzählt im Kern eher eine Meta-Geschichte über Hollywood und sein System der Hierarchie und Ausbeutung. Die etwas hemdsärmelig zusammengeschusterte Dramaturgie des Films hat mich anfangs gestört, je länger ich über den Film nachdenke, desto eher kann ich sie aber als Ausdruck der sympathisch-zupackenden "Let's Do It"-Mentalität der Protagonisten akzeptieren - Lester ist einfach voll drin im Mikrokosmos, den er porträtiert, und lässt ihn durch die äußere Form seines Films atmen. Schön auch der frühe Score von Michael Kamen (sein zweiter Spielfilm), der zwischen poppig-folkigen Arrangements auch einige schöne orchestrale Miniaturen zu Gehör bringt, die harmonisch bereits THE DEAD ZONE und HIGHLANDER vorausahnen lassen. DISTURBING BEHAVIOR (David Nutter, USA 1998) Ziemlich deprimierende Alptraumvision über Gehirnwäsche-induzierten Faschismus an einer High-School. Hat insgesamt mehr Profil und Kante als manch glatter Kevin-Williamson/Dimension-High-School-Horrorfilm aus der gleichen Zeit (THE FACULTY, TEACHING MRS. TINGLE, etc.).
  15. Die Potter-Scores sind so ziemlich das letzte, was ich von Williams expandiert brauche... Mit 70(+) Minuten reizen es alle drei Alben voll aus.
  16. Auch hier vielen Dank für die Info. Dass ALEXANDER THE GREAT eine gute "Visitenkarte" im Falle von THE VIKINGS war, dachte ich mir schon. Ja, allerdings waren sowohl Jarre zu Zeiten von MANDINGO als auch Morricone anno '85 bei RED SONJA schon gut in Hollywood etabliert, weshalb ich da eigentlich gar nicht mehr von "europäischen" Filmkomponisten sprechen wollte...
  17. Die Varèse klingt wirklich durchgehend extrem muffig und dumpf, fast wie durch einen dicken Vorhang hindurch. Kannst ja mal "Gruber's Arrival" auf der Varèse- und "Terrorist Entrance" auf der LaLaLand-Ausgabe vergleichen, das ist schon heftig.
  18. Vielen Dank für die Info, Stefan! Aber hat ja so dann doch ganz gut zu Fleischers anderen Filmen gepasst. Gibt es Infos darüber, auf wen die Komponistenwahl zurückgeht? Eher auf Fleischer, oder eher auf Douglas und die Produzenten? Allzu oft hat Fleischer davor und danach ja nicht mit europäischen Komponisten zusammengearbeitet, wenn man mal von der frühen Maurice-Jarre-Musik zu CRACK IN THE MIRROR und von John Dankworth bei 10 RILLINGTON PLACE absieht (wobei das ja auch eine (fast) rein britische Produktion war).
  19. Richard Fleischer war immer eher ein Ökonom im Einsatz musikalischer Mittel. Knackig-zackig auf den Punkt, schon in den 50ern (siehe auch die Kollaborationen mit Friedhofer). Eigentlich ganz logisch, dass es ihn Anfang der 70er auch zu Goldsmith geführt hat.
  20. Der entscheidende Vorteil der LaLaLand- gegenüber der Varèse-Ausgabe war eigentlich nie, dass "noch mehr drauf" war, sondern dass endlich qualitativ annehmbares Ausgangsmaterial verwendet, und somit die Klangqualität erheblich (!) verbessert wurde. Wie das hier nun nochmal besser klingen soll - keine Ahnung...
  21. Formuliere den Satz um, dann stimmt's: Treue Abnehmer von Nischen-Produkten scheint es zum Glück noch ein paar zu geben. Die sichern Intrada, LaLaLand und Co. das Überleben.
  22. Muss ja nicht immer großes Orchester sein. Reicht ja schon ein Streichquartett oder so. In dem Fall dann aber wohl eher nichts für mich, bzw. nichts, was ich als Stand-Alone-Hörerlebnis sonderlich oft anhören würde.
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