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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Die Klavierversionen werde ich dann sicher mal austesten. Ist ja bei einem solchen Score eher ungewöhnlich, wenn nochmal drei Konzertversionen für Solo-Klavier hinten angehängt werden. Der Rest wird mich erwartungsgemäß eher wieder recht kalt lassen, fürchte ich. Howards großorchestrale Fantasy-Scores hören sich für mich mittlerweile alle gleich an...
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
NIGHT CROSSING (Delbert Mann, USA/GB/BRD 1982) Nach vielen Jahren, anlässlich von Michael Herbigs BALLON, mal wieder geschaut. Es ist immer wieder faszinierend, was dabei herauskommt, wenn alte Hollywood-Haudegen ihren Blick in die europäische Provinz richten. Manns DDR-Bild ist nicht unrealistisch, aber von oft seltsam verstrahlter Entrücktheit, etwa wenn die beiden Familien ihr Picknick in herbstlicher Waldidylle abhalten, mit trist-grauem Stauwerk im Hintergrund, und begleitet von den eigensinnigen, geographisch fehlverorteten Musette(!)-Klängen Jerry Goldsmiths. Irgendwas ist immer leicht schepp in Manns Vision vom Osten - was den Film aber auch gerade so spannend und erfrischend macht. BRAINSTORM (Douglas Trumbull, USA 1983) Höchst ambitioniertes Sci-Fi-Drama, das am Ende (nicht uninteressant) ins Krude kippt. Am ergiebigsten ist Trumbulls Film aber, wenn man ihn einfach als Film über den auslaugenden Alltag im Wissenschaftsbetrieb sieht: der ständige Kampf um Finanzierung, Anerkennung, die Unabhängigkeit der Forschung, der die Menschen zu permanent enervierten, kettenrauchenden Wracks macht - man kann das Nikotin, das Koffein, den Angstschweiß und den Stress förmlich durch die Bilder riechen. Das Thema (Nah-)Toderfahrung bringt letztlich so etwas wie Erlösung ins Spiel, aber eine wirklich befriedigende Beilegung der Konflikte bleibt aus. Viel mehr türmen sich am Ende noch einmal die Qual- und Höllenbilder, und die Paranoia erreicht einen Siedepunkt, der dann ganz unvermittelt abgebrochen wird. Ein etwas verunglücktes Finale, an dem sich der schwierige Entstehungsprozess des Films noch einmal manifestiert, das auf der anderen Seite aber die pessimistische Haltung des Films unterstreicht - und ihm damit durchaus in die Hände spielt. 52 PICK-UP (John Frankenheimer, USA 1986) Bedrohung und groteske Lächerlichkeit gehen Hand in Hand in diesem Frankenheimer-typisch ambivalent inszenierten Erpressungsthriller im Porno-Milieu - die Schurken (John Glover, Clarence Williams III, Robert Trebor) agieren abwechselnd dummdreist und abgrundtief grausam. Man weiß nie, ob man sie fürchten oder auslachen soll. In diesem Aspekt fand ich 52 PICK-UP fast lynchesk - und wunderbar passend zur dritten Staffel TWIN PEAKS, die ich parallel gesichtet habe. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Der andere aktuelle Matt-Damon-Film, SUBURBICON, ist ja leider ähnlich misslungen. Dein Text könnte auch zu dem passen. -
Den Film fand ich schon extrem faszinierend. Tolles, anarchisches Ding.
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community Eure Errungenschaften im September
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Filmmusik Diskussion
Danke für die ausführlichen Eindrücke. Bei mir war es eher umgekehrt: ich fand die Musik auf dem Album wesentlich stimmiger und besser ausgearbeitet als im Film (in dem ja vieles auch nur bruchstückhaft erklingt). Meine Favoriten sind "Sandy's Necklace" (eigentlich "Microtonal Shaker" und gar nicht für den Film komponiert), das äußerst experimentelle "YWNRH", und "Downstairs" / "Joe's Drive" im Doppelpack. Die beiden "Tree"-Tracks am Anfang und Ende lasse ich meistens aus. -
community Eure Errungenschaften im September
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Filmmusik Diskussion
Und? Schon gehört? -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
BLACK PATCH (Allen H. Miner, USA 1957) Interessanter kleiner Western, der mehrfach den Erzählfokus wechselt und seinen Protagonisten, einen einäugigen Sheriff, vor immer neue Inkarnationen seiner inneren Konflikte stellt. Besonders hervorzuheben natürlich die sensible Vertonung Jerry Goldsmiths, die die spätere Meisterschaft schon mehr als erkennen lässt. THE NUN (Corin Hardy, USA 2018) Ruhig, spooky, sehr atmosphärish und überraschend down-to-earth. Abgesehen vom obligatorisch krachigen Finale fühlt man sich eher wie in einem Euro-Horrorfilm der 60er oder 70er - die Assoziationen reichen von frühem britischem Zombiefilm (PLAGUE OF THE ZOMBIES) bishin zum kontinentaleuropäischen Spukzauber eines Amando De Ossorio. Schön! -
BLACK PATCH ist von den beiden frühen Goldsmith-Western in der Tat die eigenständigere Musik, in der der Personalstil Goldsmiths interessanterweise schon weiter entwickelt scheint als beim zwei Jahre später entstandenen FACE OF A FUGITIVE - lässt sich inbesondere im Holzbläsersatz und der feinsinnigen modalen Harmonik beobachten. Wünsche mir den Score demnach auch fast noch mehr. (Aber wenn, dann werden die beiden ja wohl eh zusammen neu eingespielt.)
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THE HAPPY PRINCE (Ballett) von Christopher Gordon
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Schade, dass zu LADIES IN BLACK erstmal nichts kommen wird... Bei Gordons letztem Score für Beresford, MAO'S LAST DANCER, kam ja noch sehr zeitnah eine CD zum Kinostart, sogar von Sony Classical. -
Wieso? Im Rahmen einer solchen Ankündigung (Gerrit führt das unten schön aus), finde ich es gar nicht so verkehrt, das nochmal entsprechend zu kontextualisieren. Vollste Zustimmung.
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Der beliebteste Kino-Soundtrack 2018 / Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2018
THE PREDATOR, Henry Jackman -
Guter Film. Hat ordentlich Drive, pflegt aber trotzdem eine angenehme Bescheidenheit und ist teilweise fast B-Movie-haft unspektakulär. Man merkt dem Ganzen schon ein paar Schwierigkeiten in der Post Production an, aber das nicht unbedingt auf negative Weise. Alles ein bisschen off-beat eben. Schwer zu beschreiben - hat mir aber wirklich gut gefallen. Jackmans Score fühlt sich fast wie eine Adaption des ersten Silvestri-Scores an. Einige wirklich gute Passagen dabei. Bin gespannt auf das Album.
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Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Wenn du mir einen günstigeren Anbieter verrätst, bestelle ich dort. -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Da freut es mich auch sehr, dass der endlich erschienen ist. Werde ich mir nächsten Monat auch zulegen. -
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
THE HIDDEN (Jack Sholder, USA 1987) Der groteske Thriller, den Jack Sholder selbst als eine Art "Sidney-Lumet-Polizeiermittlungs-Film" sieht, lässt sich gut als Meta-Reflexion über Sholders Einstellung zum Genrefilm fassen: so wie der Außerirdische im Film seine menschlichen Opfer als Tarnung benutzt, so höhlt auch Sholder das Horrorgenre aus und benutzt es als "Maske" - um es dann mit neuen, eher Horrorfilm-untypischen Inhalten zu füllen. In der Tat ist THE HIDDEN eher Polizei-, später auch reiner Actionfilm, der sich eben ganz zufällig um die Verfolgung eines Aliens dreht. Kyle McLachlan in der Rolle des FBI-Ermittlers gibt einen schönen Ausblick aufs kurze Zeit später entstandene TWIN PEAKS - wer weiß, vielleicht mochte Lynch den Film... TEEN WOLF (Rod Daniel, USA 1985) Die Komödie mit Michael J. Fox ist strukturell und dramaturgisch fast eine 1:1-Spiegelung von BACK TO THE FUTURE - die Konflikte sind mehr oder weniger dieselben, die Figuren und ihre Funktionen im Drehbuch auch (bishin zum Schulrektor), nur der Synthie-Score von Miles Goodman geht in eine völlig andere Richtung als der traditionelle Ansatz von Silvestri. Das Werwolf-Motiv ist eigentlich völlig unwichtig für den Film, es könnte auch die Freundschaft zu einem verrückten Wissenschaftler und eine Zeitmaschine sein, die den Protagonisten urplötzlich aus dem Normalo-Dasein herausreißen - dennoch, oder gerade wegen der Offensichtlichkeit dieser Coming-of-Age-Allegorie, hat mir der Film enormen Spaß bereitet. THE HOWLING (Joe Dante, USA 1981) Ist mir immer durch die Lappen gegangen, jetzt Anfang September bot sich im Nürnberger Kommkino die Chance auf eine 35mm-Erstsichtung. Im Gegensatz zum tollen TEEN WOLF hat mich dieser frühe Dante allerdings ziemlich gelangweilt. Spult eher uninspiriert die Klischees und Standardsituationen des Genres ab und wirkt gegen Ende nur noch chaotisch zusammengestückelt. Das selbstironische Finale ist ganz witzig, hat mich aber auch nicht mehr über den Rest hinwegtrösten können. Ging irgendwie gar nicht. (Kein Vergleich auch zum wunderbaren WOLFEN, der um halb zwölf das Tagesprogramm beschlossen hat, und den ich schon bei der Erstsichtung vor Jahren unglaublich dicht, atmosphärisch und mehrdeutig fand. In jedem Fall der intelligenteste und facettenreichste Werwolf-Film der 80er. Leider war die Kopie ziemlich rot...) -
DON'T WORRY, HE WON`T GET FAR ON FOOT von Danny Elfman
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Kleine Besetzung, etwas jazzig, viel Klavier, Gitarre, Vibraphon, ein paar Streicher... Plätschert nett vor sich hin - viel hängen bleibt allerdings nicht. Zwei, drei verspielte Tracks im märchenhaften Elfman-Modus stechen etwas heraus (Track 15, "Showing Off" und Track 17, "John's Speech"). -
Leider? Sind doch beides sehr interessante Scores. Recht stimmungsvolles Album, finde ich. Ein paar unvermeidbare, episch-hohle Momente gibt es zwar (Track 1, "God Ends Here" oder der vorletzte Track), aber auf der anderen Seite auch recht differenzierte Klangkompositionen, die passagenweise etwas an Penderecki (z.b. "Polymorphia") erinnern - konkret z.B. in Track 8, "Anything but Holy". Auch die letzten 30 Sekunden von "They're All Gone" sind schön gemacht, die kargen Celli versprühen fast schon Schnittke-Flair. Man merkt jedenfalls, dass sich Korzeniowski recht gut im modernistisch-avantgardistischen Repertoire auskennt.