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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. SLEEPERS ist sehr synthielastig.
  2. Bill Conti - COHEN & TATE Ende der 80er, als Goldsmith sich mit Synthies und gepresstem Streichersaft beschäftigte, schien Bill Conti kurzzeitig seinen Platz einzunehmen. Sein Beitrag zum Psychothriller COHEN & TATE erinnert zuweilen daran, was Goldsmith zu dieser Zeit auch hätte sein können, andererseits, es ist eben doch Conti, wuchtig, kratzbürstig, dunkel. Shakespeare auf der Landstrasse. Zwei schwermütige Moll-Themen, eines kinderliedartig vom Klavier vorgetragen, das andere von Celli, Kontrabässen oder Solo-Horn, stehen deutlich für die gegensätzlichen Parteien im Film: das Kind und die Killer. Eingebettet in eine harsche (und wundervoll instrumentierte) Orchesterlandschaft voller schwankender Metren, flirrender Dissonanzen und treibender Attacken strebt das Themenmaterial dem musikalischen Höhepunkt entgegen, einer lupenreinen Fuge, die die Gegensätze miteinander vereint. Im Film ist die Fuge schon gar nicht mehr dabei, aber die Musik ist ohnehin größer als der Film (behaupte ich mal). In einer besseren Welt hätte Conti seinen Academy Award jedenfalls für diesen Wurf bekommen und nicht für den zusammengeklauten THE RIGHT STUFF.
  3. SPELLBOUND (Alfred Hitchcock) Hollywood auf Tuchfühlung mit der Traumdeutung, ziemlich naiv, aber mit schöner Dali-Sequenz und schwarzem Humor. Michael Tschechow hatte wohl die dankbarste Rolle als grantelnder Wissenschaftler zwischen Sigmund Freud und Josef Hauer, Gregory Peck spielt solide den Paranoiker, Ingrid Bergmann sorgt zumindest für Glamour. Die Konstruktion der Geschichte ist jeden Moment zu spüren, was ein Problem ist, wie bei fast allen Hitchcock-Filmen. Fans mögen das gerade gut finden, mir fehlt mal wieder das wirkliche Interesse am Menschen. Toll: die Kameraarbeit und Rózsas Musik!
  4. Hier läuft: Christopher Young - BLESS THE CHILD Youngs Score zur vermeintlichen Filmgurke (bisher nicht gesehen, werd ich wohl auch nicht) bewegt sich an der Grenze zum Oratorium, weite Passagen lassen kaum noch auf eine Filmherkunft schließen und sind nahezu konzerthallenreif. Nach THE VAGRANT mengt Young auch hier Stilelemente des japanischen Nō-Theaters bei, die sich mit schwebenden Chorälen und avantgardistischen Klangfarbentechniken (die so neu natürlich nicht mehr sind) verbinden. Die für diesen Komponisten typischen Cello-Soli gibts auch, sowie Glöckchen- & Klaviereinsätze, und ab und zu bricht dann doch der Hollywood-Bombast los. Vielleicht ist BLESS THE CHILD das Beste aus beiden Welten, aus Youngscher Avanciertheit und Youngscher Gefälligkeit. Christopher Youngs OMEN 3 sozusagen, und besonders "Lux Aeterna" wird wohl niemanden kalt lassen.
  5. Fand die immer eher langweilig Wenn schon Shore, dann lieber via Cronenberg oder Scorsese. Und, ja, LOOKING FOR RICHARD ist toll, übrigens auch der Film.
  6. Ja, der Filmmusik-Dienst. Dank Hilde/Stefan befindet sich das Gesamtwerk digital auch in meinem Besitz. Könnte hier eigentlich öfter zitiert werden, ich mag die Texte! Trotz oder wegen der Schändung verdienstvoller Klassiker wie BRAVEHEART oder JFK. ^^
  7. Ach so, na denn. Aber die VÖ geht schon ok, das alte Album war ja doch zunehmend schwerer zu bekommen.
  8. Bomben-Score! Weiß nicht, was daran langweilig sein soll, großartig abgemischt außerdem. Störend finde ich nur die Popsongs auf dem Originalalbum.
  9. Howard Shore gelesen, überrascht gewesen, aber dann ists doch nur Howard Score
  10. Basil Poledouris - LONESOME DOVE Zu später Stund Westernmusik zum TV-Mehrteiler DER RUF DES ADLERS. Fernsehherkunft und Überlänge machen sich insofern bemerkbar, dass das Album eher ein Best-of des Scores zu repräsentieren scheint, ein Füllhorn mit zahlreichen Melodien, deren Verhältnis zueinander sich durch bloßes Hören kaum klären lässt. Zwar gibt es Themen, die wiederkehren, auch leichte Variationen gibt es, aber die schiere Menge weiterer Themen und Motive macht es schwer, sich einen musikalischen (oder dramaturgischen) Zusammenhang zurechtzulegen. Einzeln gehört sind die Stücke sehr zugänglich und sehr schön, meist gesetzte Americana, die ein Hauch von Schwermut durchweht. Da finde ich mich wieder, kenne zwar die Serie nicht, aber ich stelle sie mir im Herbst vor. Wilder Westen mit fallenden Blättern, so in etwa > Mit großem Dankeschön an Thomas Nofz!
  11. Prinzipielle Zustimmung, aber einem österreichischen Film vorzuhalten, er sei "nicht-hochdeutsch", finde ich ein bisschen daneben. Ich bin froh darüber, wenn sich deutschsprachige Filme mal um geografische Genauigkeit bemühen, im angelsächsischen Raum ist das selbstverständlich und niemand würde einem Film, der in South Carolina spielt, den Slang vorwerfen. ... Im Kino gesehen: DER LETZTE WOLF Überflüssiges 3D, das die breiten Landschaftsaufnahmen unnötig klein erscheinen lässt. Ansonsten makellos inszenierter Tierspielfilm mit atemberaubenden Höhepunkten. Die Pferdejagd im Schneesturm allein ist den Kinobesuch wert, das bizarre Ende der Sequenz ist Jean-Jacques Annaud, wie ich ihn schätze! Schwierig fand ich die Hauptfigur, deren Charakter völlig unterbelichtet ist. Handlungen, die nicht immer nachvollziehbar sind, werden mit erklärenden Dialogen ohne Subtext gestützt, das schadet dem Film auf Dauer. Dass dieser aufwendige Film ausgerechnet an Drehbuchproblemen krankt, ist wirklich schade. James Horner war natürlich der Grund für den Kinobesuch, und viele Szenen führen noch einmal deutlich vor Augen und Ohren, was für ein geschmeidiger, kluger Geschichtenerzähler er sein konnte. Die Szene, in der die Wölfe die Mauer zum Schafsgehe erklimmen, ist ein filmmusikalisches Meisterstück, jede Phrase, jeder Ton, jede Färbung sitzt. Wahrscheinlich ist es auch Annaud zu verdanken, dass Horner hier ein letztes Mal zur Topform auflaufen konnte. Schön, das noch einmal im Kino erlebt zu haben.
  12. Wurde ja schon einiges genannt: Horner: - BATTERIES NOT INCLUDED - BALTO - A FEW DAYS IN WEASEL CREEK / THE STONE BOY (wär ne hübsche Kombi!) - VOLUNTEERS Williams: - THE COWBOYS Philippe Sarde: - LA BAULE-LES-PINS ("Ein Sommer an der See", kennt niemand, wunderschön!) Mark Isham: - FLY AWAY HOME Christopher Young: - HIDER IN THE HOUSE Benjamin Frankel: - THE NIGHT OF THE IGUANA Das mal so ad hoc, aber da gibts sicher noch mehr bei mir.
  13. Herzlichen Glückwunsch! Alle Reviews interessiert durchgelesen, und der Ifukube war mal wieder ne Entdeckung! Vielen Dank für die Aktion!
  14. Haha, falls das die CD aus der Dresdner Jugendbibliothek ist, die war auch mal bei mir. Wurde nett behandelt.
  15. So, CD umgetauscht. Neue CD ist wie alte CD, meine Stereoanlage akzeptiert sie nicht. Keine Ahnung, was das für ein Player ist, bisher hat er aber alles anstandslos abgespielt, auch Selbstgebranntes, Uraltes, Zerkratztes. Ausser WOLF TOTEM. Damit lässt sich freilich leben, ist aber nicht ganz Sinn der Sache, wenn man ne CD kauft.
  16. Als ich das letzte Mal was auf Tube gestellt habe, war das meganervig, hab aber vergessen, warum. Werds hochladen, wenn ich mal ein bisschen Ruhe habe.
  17. Heute ne hübsche Entdeckung gemacht. Im Bonusmaterial zum Filmportrait ALTMAN (2014) über Robert Altman ist ein 16mm-Geburtstagsfilm dabei, den Altman 1966 für seine Frau Kathryn Reed drehte. In dem 14-Min-Film wird Reeds bisheriges Leben nachgestellt, ein launiger Partyspaß für den privaten Kreis. Die Musik dazu stammt von John Williams und drei Freunden, im Abspann "Johnny Williams and his Purple Derbys" genannt. Williams selbst sitzt am Klavier. Neben eigenen Melodien gibts die MAGNIFICENT SEVEN zu hören, leicht verfremdet, und das 60ies-Batman-Thema wird durch den Kakao gezogen. Zum Schluss singt die Truppe "Happy Birthday". Also Hardcore-Williams-Fans: ALTMAN gucken! Williams damalige Ehefrau Barbara Ruick wird übrigens im Abspann als "production assistent" aufgeführt.
  18. Guckst du Bob Fosse, ALL THAT JAZZ (einer meiner Lieblingsfilme): (Komisch, Link spinnt. Einfach bei Tube "All that jazz Take off with us" eingeben.)
  19. Na denn! Habe ich noch nicht, kenne die Musik aber ganz gut, da ich den Film sehr mag. Generell bin ich ein Fan der Zeichentrickfilme dieser Zeit, immer noch. Meine absolute Lieblingsmusik des Genres ist Horners (ein Name der hier noch öfter fallen wird) FIEVEL GOES WEST. Für mich gehört der Score in die Horner-Top-3, eine grandios gedachte Filmmusik, zum einen, weil die Themen des ersten Teils klug weiterentwickelt werden (so wird aus der melancholischen Solovioline des Vaters ein optimistisch-schmetterndes Westernthema), zum anderen auch der neuen Themen wegen. Eine komplexe Verzahnung aus alt und neu, die mit Blick auf den Film immer Sinn macht, manchmal auch Hintersinn, und die ohne die Bilder einen abwechslungsreichen, dichten Hörgenuss bietet, ohne den kleinsten Durchhänger! Und erst die Songs! "Way out West" und "The girl you left behind" sind echte Ohrwürmer, wunderbar schmissig. Aber ausgerechnet aus einem traurigen Nebenmotiv des ersten Teils, das die Tristesse eines Schlafplatzes von Strassenkindern untermalt, erblüht im zweiten Teil "Dreams to Dream", das musikalische Herzstück des Films. DAS ist mal ein Selbstzitat! Das ist ein Statement! Horner schien hier dermaßen inspiriert zu sein, dass es mir schon oft die Sprache verschlagen hat. Bei FIEVEL GOES WEST versteht man wieder, warum der Mann so einen kometenhaften Aufstieg hingelegt hat. Und wenn mal Aaron Copland oder Lenny Bernstein durchblitzen, geschenkt. Horner steht trotzdem stabil auf seinen eigenen Füßen, im Zenit seines Schaffens.
  20. SHADOW CONSPIRACY - Bruce Broughton Harscher Broughton, und ich mag harschen Broughton. Zweifellos aus der B-Reihe des Broughtonschen Oeuvres: das Hauptthema zur Hälfte von RESCUERS DOWN UNDER übernommen und eingemollt, dazu Wechsel zwischen flirrender Suspense und krachender Action. Letztere dominiert den Score, dessen Stärken nicht im Melodischen liegen, sondern in ausgefeilter Orchestrierung, abwechslungsreichem Schlagwerk und, naja, dem riesigen Orchester mit ordentlich viel Wumms. Broughton ist nicht immer mein Fall, manchmal ist er mir zu zuckrig, aber wenn er düster wird, hat er mich. SHADOW CONSPIRACY ist eine Art TOMBSTONE ohne ausschweifende Melodien und Folklore. Gelegentlich steigt in den Streichern eine ernsthafte Melodramatik auf, die der Film keinesfalls verdient hat. Der reiht nämlich ein lächerliches Klischee ans nächste. Alles in allem: Wärs kein Broughton, wärs ein Kamen.
  21. Der letzte Horner-Score. Seufz. Ja, AVATAR. Und KARATE KID. Und die Floskel aus DAD, A FAR OFF PLACE & LEGENDS OF THE FALL. Und die andere aus GLORY. Klingt wie ein finales Familientreffen.
  22. "always wanted the entire opening to be no music at all, just the sounds of New York" - ist doch super. Mir gefällt der späte Spielberg. Mehr sogar als der aus den 80ern.
  23. Schön, dass der nochmal kommt. Hätte ich nicht mit gerechnet. Zwischen Christopher Cain und Horner hätte sich ja auch was Dauerhaftes entwickeln können à la Howard oder Cameron, leider ist die Karriere von Cain versandet. Die Musik für STONE BOY finde ich aber auch sehr hübsch, so spärlich und spartanisch sie auch ist.
  24. Schön, dass hier Martin Ritt erwähnt wird, den mag ich DER SPION DER AUS DER KÄLTE KAM strotzt aber vor Logiklöchern, abgesehen davon, dass die Alpen mal wieder in Brandenburg liegen. Finde den Film jedenfalls zu schludrig gedacht und gemacht, um ihn hier als Positivbeispiel hervorzukramen. In Spielbergs Historienabteilung gibts doch auch viel Gelungenes, finde ich, z. B. die Kushner-Kooperationen MUNICH & LINCOLN. Gerade LINCOLN war für mich schon deshalb frischer Wind, weil hier (wunderschön geschriebene) Dialog-Kaskaden sinnlich aufgeladen wurden, was den Publikumsdurchschnitt sicherlich überfordert hat. Ich wüsste nicht, wer im US-Mainstream noch in der Position ist, derartiges Kino machen zu können. (Eastwood vielleicht, nur eben ohne die visuelle, auch rhythmische, Finesse.) Ein realistisches, sozial genaues Kino, wie es in den USA gerade Martin Ritt immer wieder vorgelegt hat (z. B. SOUNDER), findet sich heute massenweise auf allen Festivals, das ist nix Neues mehr, ungeachtet der vielen Kunstmäntelchen, die drübergelegt werden. Demgegenüber ist Spielberg dann doch eine singuläre Erscheinung. Und sei es nur deshalb, weil er seine eigene Welt nicht recht verlassen mag.
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