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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. Nein, der hatte damals keinen Kinoverleih in D. Warum auch immer, Johnny Depp war da eigentlich schon eine Marke. Und John Badham ist ja auch nicht Niemand.
  2. Na beim "Sacre" gehts ganz klar um Sex, aber explodierende Knospen sind wohl auch nichts anderes. Danke für die glühenden Empfehlungen, ich muss gestehen, bei Ifukube bin ich über GODZILLA (und einen Animationsfilm) bisher nie hinausgekommen.
  3. Bei Rickman lohnen sich auch die Regiearbeiten oder kleinere Filme wie TRULY, MADLY, DEEPLY.
  4. Ähnliche Klavierausbrüche gabs zuvor in JFK, möglich, dass es für Horner eine Inspiration war (auch nicht abwertend gemeint). Deutlich ist auch die Anlehnung an Arvo Pärts "Fratres", die Horner aber sehr geschickt & kreativ hinbekommen hat, finde ich. SNEAKERS ist wirklich ein klangschönes, lockeres Werk und hat im Film eine umwerfende Wirkung. Der Film ist überhaupt toll, elegant geschrieben, klasse gespielt.
  5. Ja, PONETTE ist wirklich einzigartig. Es gibt zwar entfernte Verwandte, etwa WO IST DAS HAUS MEINES FREUNDES? von Abbas Kiarostami, aber so konsequent und ernsthaft hat sich sonst kein Film in die Erlebniswelt von Kindern begeben. Bedrückend finde ich, dass die verstorbene Mutter ausgerechnet von Marie Trintignant gespielt wurde.
  6. Partituren mitlesen muss ich teilweise von berufs wegen. Natürlich gefällt mir Mozarts Requiem, auch die Klavierkonzerte und manch anderes. Dem Großteil seines Oeuvres stehe ich aber nicht mit heißer Begeisterung gegenüber, und ich bin alt genug, deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben.
  7. Ich bin im TV über Annaud- & Romy-Schneider-Filme auf Sarde gestoßen. Und dann im Kino bei kleinen französischen Produktionen wie PONETTE oder ALICE ET MARTIN. Das war meine Teenagerzeit in den 90ern, wo man mit den Mädels auch mal in einen französischen Arthausfilm ging. Die Sammelwut wurde dann durch TESS losgetreten, den ich durch Zufall im Radio (!) gehört hatte. In den "Noten zum Kinematographen" schreibt Bresson übrigens: "Keine Musik zur Begleitung, zur Unterstützung oder zur Verstärkung. Überhaupt keine Musik! Außer, wohlverstanden, die Musik, die gespielt wird von sichtbaren Instrumenten." Oder: "Die Geräusche müssen Musik werden." So eng hat ers dann wohl doch nicht gesehen.
  8. Den Sarde-Horner-Vergleich habe ich ins Spiel gebracht, so leichthin, er bezog sich gar nicht so sehr aufs Stilistische sondern eher auf Parallelen in der Arbeitsweise. Spannend ist es natürlich schon, festzustellen, dass sich Sarde mit breitem Bombast eher schwer tat während Horner umgekehrt in die Fadesse abrutschte, sobald es subtil werden sollte. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber Horners Klassikausflüge in BRAINSTORM sind eher ungelenk bzw. in THE CHUMSCRUBBER dann gleich geklaut. Und Sarde ist fürs ganz große Popcornkino zu filigran, denke ich. Vielleicht auch zu intellektuell, aber auch das nur eine Mutmaßung Stichwort LANCELOT DU LAC, da habe ich mich oft gefragt, wie es zu dieser Verbindung Bresson-Sarde kam. Sehr ungewöhnlich, erst recht, wenn Sarde Bresson zu einer Anfangsmusik überredet haben sollte. Bressons Film-Ethos war ja rigoros und mit Filmmusik stand er naturgemäß auf Kriegsfuß (wie auch seine Adepten Michael Haneke oder die Dardenne-Brüder).
  9. Danke für die Hintergrundinfos. Dass Sarde im Umgang nicht einfach sein soll, habe ich schon einige Male gelesen. Dass ihm der Tschaikowsky von Annaud aufgedrückt wurde, wußte ich nicht, aber gut, es liegt natürlich nahe, ebenso beim Umgang mit Strawinskys Sacre in LORD OF THE FLIES. Sarde ist einer der Komponisten gewesen, die mich zur Filmmusik geführt haben, neben Scott Bradley, Carl Stalling, Williams & Horner. Ende der 80er / Anfang der 90er hatte (gefühlt) jeder französische Film im TV einen Sarde-Score. Im Gegensatz zu den Amerikanern trieb sich Sarde stilistisch nicht nur bei Strawinsky rum, sondern auch bei den französischen Impressionisten, im Jazz, im Chanson und vor allem: bei Bach. Die Mixtur sprach und spricht mich sehr an, weshalb mir Sarde auch näher liegt als z. B. Morricone. Ich finde, Sarde hat die Filmmusik an sich mindestens ebenso geprägt wie der italienische Maestro, nur leiser, da es ja oft stille, introspektive Filme waren, die er vertont hat. Bei meinen Lieblings-Sardes schwanke ich immer. MORT D'UN POURRI, TESS oder LE TRAIN sind auf jeden Fall dabei. Und die Sautet-Filme natürlich! Und FORT SAGANNE. Undundund...
  10. Ach Gott Sehr schade, er war ja bis zuletzt aktiv!
  11. Die Musik ist großartig! Der Film ist allerdings schlecht gealtert, finde ich, auch wenn er natürlich im Kanon mitgeschleift werden muss. Wie manches von Hitch ist er für die Gegenwart inzwischen eine Spur zu naiv.
  12. Ich würde mich schon als Sarde-Anhänger bezeichnen, aber nicht als bedingungslosen, zum einen wegen der erwähnten 1:1-Übernahmen, manch dreister Klassik-rip-offs (LORD OF THE FLIES, L'OURS) oder gelegentlicher seifiger Langeweile (ALICE & MARTIN). So gesehen ein französischer James Horner, wobei ich Sarde in Sachen Handwerk und Originalität (oder einfach: Motivation) schon um einiges über Horner einstufe. Ich finds sehr schade und eigentlich unerklärlich, dass Sarde seit Jahrzehnten unterm Radar fliegt, warum hat es da in den 90ern nur diesen Knick gegeben? Epigonen wie Philippe Rombi sind ja noch gut im Geschäft. Weiß das jemand? Inzwischen wird es wohl das Alter sein. (wohl Zeit, das hier in einen Philippe-Sarde-Thread zu verlegen.)
  13. Weiß schon, was du meintest. Und ich meinte THE VILLAGE von JNH, Zeit wird's, dass der expandiert rauskommt, herrliches Material!
  14. Apropos! THE VILLAGE ist expandiert wirklich überreif!
  15. Der beste Einstieg in die Klassische Musik ist Filmmusik (Hähä). Und dann einfach Vorlieben folgen, würde ich sagen. Würde nicht zwingend mit dem Kanon beginnen, da kann man auch schnell in falscher Ehrfurcht erstarren. Ich habe mich z. B. eher über Umwege zu den Evergreens vorgehört, hier eine Sinfonie von Kurt Atterberg, da ein Klavierkonzert von Bartók, dann mal in die Oper gehen, ach sieh an, das is ja Horner, der "Peter Grimes" usw. Wesensverwandt mit Filmmusik sind sicher die französischen Impressionisten, Ravel, Debussy. Oder z. B. das "mächtige Häuflein" oder Schostakowitsch (mein Fav! und Horners Fav!). Die Briten: William Walton, Ralph Vaugham Williams. Die Amerikaner: Aaron Copland, George Gershwin, Leonard Bernstein. Ganz entscheidend ist, wer spielt, wer dirigiert, da können Lichtjahre zwischen den Interpretationen liegen. Da muss man sich einfach umhören. Brahms kann öde runtergenudelt werden, er kann auch eine Offenbarung sein ( > 1. Klavierkonzert, Rondo / Helene Grimaud)! Wer viel Filmmusik hört, hat zudem einen Startvorteil in der Neuen Musik, finde ich. Du magst Horners ALIENS? Im Grunde hast du schon ausgiebig Pendereckis "Als Jakob erwachte" gehört. Williams CLOSE ENCOUNTERS? Reiner Ligeti. Überhaupt Ligeti, der Popstar in der Neuen Musik. Seine Mikropolyphonie lässt sich wie Filmmusik hören, warum denn nicht? Bei der Gelegenheit empfehle ich auch Hans Zender. Oder Tōru Takemitsus feine Klangverästelungen. Takemitsu war übrigens mit John Williams befreundet und hat auch Filmmusik geschrieben. John Williams wiederum hat ein tolles Violinkonzert geschrieben! Klar ist, dass nicht jeder zu jeder Zeit Gold gesponnen hat. Und mit manchem wird man wohl nie warm. Ich habe es jahrelang mit Mozart versucht, die Partituren mitgelesen, ich anerkenne die Eleganz und die Ökonomie seiner Musik. Aber sie geht mir auf die Nerven. Ganz anders J. S. Bach, dessen Matthäus-Passion (oder schlanker: die Johannes-Passion) eigentlich auch Filmmusikfreunde begeistern sollte. Von da aus ist es nur ein kleiner Schritt zu den Klavierwerken. Dann ist man für den Rest des Lebens beschäftigt Bei Bach + Klavier empfehle ich Glenn Gould, kein Geheimtipp, vielleicht nicht jedermanns Sache, aber Gould ist einfach ein Hinhörer, finde ich. Eines der besten Bücher über Musik ist meiner Ansicht nach "The Rest is Noise" von Alex Ross. Es ist DAS Einsteigerbuch in die Neue Musik, wohltuend unakademisch, sehr unterhaltsam, im Detail vielleicht etwas oberflächlich, aber es holt die E-Musik vom selbstgewählten Sockel, macht sie greifbar, hilft zu verstehen und bereichert ungemein.
  16. Mein Lieblings-Goldsmith ist THE WIND AND THE LION. Nur um das auch mal gesagt zu haben.
  17. Am Besten hat den Williams-Sound ja Joel McNeely drauf, siehe SHADOWS OF THE EMPIRE. Leider wird McNeely den B-Film-Geruch nicht los. Halte ihn für schwer unterschätzt, eine eigene Sprache hat der Mann nämlich, wenn er darf. (Und er hat beste Kontakte zu Disney!)
  18. Ich verschenke die Promo-CD von John Powells RIO. Steckt in einem einfachen Pappschuber, war eine Gratisdreingabe beim Colosseum-Ausverkauf. Bei Interesse PN an mich. Powell oben falsch geschrieben, wie ändere ich das? horner1980: Das macht dann ein netter Moderator für dich : - )
  19. Klasse, danke dir! PN kommt später, bin grad auf dem Sprung. RIO, anyone?
  20. Hatte ich mir auch überlegt, mag Holdridge, aber das Foto hat mich dann abgehalten. Bin wohl'n Ästhet. Charlie-Wilson-Papp-Promo nehm ich gerne. Braucht jemand RIO als Papp-Promo?
  21. BRIDGE OF SPIES Großartig! Bin ohne Erwartungen reingegangen und wurde komplett überrumpelt. Der Einstieg ist grandios, die ersten 10 Minuten fast ohne Dialog, dafür ein atmosphärisches Katz-und-Maus-Spiel à la Frankenheimer. Spielberg hat sich längst vom Eklektiker zum würdigen Nachfolger entwickelt, sein Film atmet den Geist der 60er/70er, die Optik ist rau, das Drehbuch elegant, dazu Spielbergs ganz eigene Musikalität in Auflösung und Schnitt. Bezeichnend, dass Thomas Newman nicht viel zu tun hatte. BRIDGE OF SPIES steht in einer Linie mit MUNICH und LINCOLN, auch wenn er mit der Widersprüchlichkeit der Tony-Kushner-Bücher nicht mithalten kann. Hollywood-Kino für denkende Menschen allemal, selten genug. Natürlich: Spielberg sucht wie immer nach den größtmöglichen Kontrasten, nach erzählerischen Effekten, das muss man mögen, manchmal kann es arg grobschlächtig werden. In meinen Augen hat er damit Kino aber besser begriffen als der restliche gegenwärtige Mainstream, der Flächenbombardement für Effekt hält. Natürlich: Erzählt wird die Geschichte vom All American Hero. Muss man mögen. Nicht jeder mag Frank Capra. Spielberg hat seinen Capra gut studiert. Natürlich: Tom Hanks muss man mögen. Geht schon. Einige Szenen im Film sind hinreißend, die Einführung des Anwalts Donovan, Abels falsche Familie, die (karikierten) DDR-Bürokraten, Höhepunkt ist aber sicher der Mauerbau, bei dem die Inszenierung in die Vollen geht. Gut so! Bemerkenswert zudem, dass "Menschenhändler" Wolfgang Vogel, der im Zuge der Häftlingsfreikäufe ab den 70ern bis über die Wende hinaus einen guten Ruf genoss, im Film denkbar schlecht wegkommt. Das Drehbuch charakterisiert ihn als Karrieristen und Systemgewinnler, für mich total überraschend, womöglich aber gar nicht mal unwahr. Alles in allem bin ich dankbar für Spielbergs anhaltendes Interesse an historischen Stoffen. Das Kino wäre sonst um einige spannende, mir inzwischen sehr wichtige Filme ärmer, und das sage ich, obwohl ich mit SCHINDLERS LISTE zum Teil noch immer auf Kriegsfuß stehe. John Williams hat mir übrigens gefehlt. Newmans Geklingel, Getrommel und Geseife fand ich unpassend, unentschlossen, austauschbar, im besten Fall fiel die Musik nicht unangenehm auf. Allerdings fand ich schon Newmans Beitrag zu THE GOOD GERMAN unmöglich.
  22. Mir gings exakt so, als Horner starb. Ebenso befremdlich. STAR TREK war mir auch immer lieber als STAR WARS, Musik & Film.
  23. Ich hörs recht oft. Mit anderen Conti-Sachen bin ich auch nicht warm geworden, insofern vielleicht wirklich eine Ausnahme. Conti soll sich damals um den Auftrag sehr bemüht haben, im Film fällt die Qualität der Musik auch auf, weshalb ich mir dann die CD geholt habe.
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