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Soundtrack Board

Max Liebermann

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Alle Inhalte von Max Liebermann

  1. READY PLAYER ONE Der ultimative Spielberg-Film, intelligentes Blockbusterkino am Puls der Zeit und visueller Overkill. Für alle was dabei, von der Popcorn-Fraktion bis zum Hardcore-Cineasten, sogar Krzysztof Penderecki hat mal wieder einen Auftritt. Überraschend für einen Film dieser Größenordnung ist der vergleichsweise geringe Marketingaufwand. Die Macher kalkulieren wahrscheinlich mit der Mundpropaganda, und das wird auch funktionieren. Bei der Masse an Hinweisen, Zitaten, Easter Eggs werden die Leute mehrfach in den Film rennen und anschließend die DVD / Blue Ray kaufen. Für mich schon jetzt ein Klassiker.
  2. Mich hat der Carmina-Burana-Abklatsch bisher vom Kauf abgehalten. Chöre halte ich eigentlich nur aus, wenn sie wirklich passen und gut arrangiert sind. In der Filmmusik sind sie mir oft zu dick und zu einfältig. Im Fall von YOUNG SHERLOCK HOLMES kommt verschärfend hinzu, dass das Orff-Stück wirklich ausgeleiert ist. Der Rest vom Score reizt mich aber schon.
  3. James Horner - THUNDERHEART Habe ich jahrelang mit Missachtung bestraft, neuerdings aber für mich eine der feinsten Arbeiten von Horner. Atmosphärische Klangcollagen mit Synthieflächen - ein Konzept, das gerade bei diesem Komponisten schnell abgekaut wirken kann, wurde hier ambitioniert und mit frischen Ideen angegangen. Ein bisschen LEGENDS OF THE FALL ist dabei, aber unauffällig. Nichts für Freunde süffiger Orchestermusik, wer auf avanciertere Soundtracks steht, hat hier seinen Spass, würde ich sagen.
  4. An das mit dem Sauerbraten kann ich mich auch noch erinnern. Damals war das Filmmusik-Symposium noch eine nette kleine Veranstaltungen an der Musik-Uni ^^
  5. Kenne auch nicht alles, aber hier meine Favs: - THE PAINTED VEIL - BIRTH - MR. MAGORIUM'S WONDER EMPORIUM - LUST, CAUTION GHOSTWRITER muss ich mal auschecken.
  6. P.S.: Gerade recherchiert, es war Maguire, der schon in der Buchvorlage als schwarze Seele portraitiert wird.
  7. Molly's Game - Aaron Sorkin Solide-unterhaltsamer Film, der cleverer tut, als er eigentlich ist, und aussieht, als hätte Scorsese einen Film übers Pokern gemacht. Beeindruckend die Szene, in der ein bubihafter Hollywoodstar unter vier Augen erklärt, er möge Poker nicht besonders. Auf Mollys Frage, warum er dann hier sei, antwortet er: "Ich vernichte gerne Leben." Jetzt kann man spekulieren, wer das im Real Life wohl gewesen sein mag. Zur Auswahl stehen Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire und Ben Affleck
  8. Ja, und schade, dass Horner weg ist. Der wäre sicher auch noch drangekommen bei Spielberg. Naja hätte hätte Fahrradkette.
  9. Also ich dürste auch! Als ich damals WOLF TOTEM im Kino sah, fiel mir wirklich auf, wie lange ich das im Kino schon nicht mehr erleben konnte: eine starke, konturierte Filmmusik, die den ganzen Film auf eine neue Ebene hebt. Die dafür sorgt, dass der Film auch nach dem Besuch noch lange mit einem mitschwingt. Keine Ahnung, warum das so lange oder immer noch vernachlässigt wurde / wird. Aber das Pendel wird schon noch zurückschwingen. Silvestri jedenfalls in Hochform. Klar ist es auch Fan-Service, aber nicht nur. Es funktioniert ja wunderbar.
  10. Einer meiner ewigen Favs! Auch wegen des brillanten Hauptthemas.
  11. Hab auch noch was! Das Klavier ist hier überhaupt schön eingesetzt.
  12. Wie sind denn eigentlich die Beiträge von Broughton + Horner so? Lohnt sich das?
  13. HOUSE OF SAND AND FOG ist klasse, gut geschrieben, toll besetzt, großartige Kamera von Roger Deakins. Die Musik ist ein Favorit von mir was Horners Oeuvre betrifft, wobei ich schon verstehe, dass das nicht jedermanns Sache ist. Interessanterweise gibt es große Unterschiede zwischen Film und Album, möglich, dass da einiges vorproduziert wurde. Die sphärischen Synthies in LIFE BEFORE HER EYES sind insofern passend, dass dem ganzen Film ja eine irreale Atmosphäre anhaftet. Ein Orchester hätte zu viel Bodenhaftung reingebracht. Aus irgendeinem Grund hat Horner bei Perelman mehr als Dienst nach Vorschrift geleistet, die Beiden haben gut zusammengepasst. Das POLTERGEIST-Remake eines Osteuropäers mit Horner-Score hätte ich mir sogar angesehen.
  14. Mir gefällt der ganz gut. Ein kleines Thema gibts auch ("Becoming Close Friends"). Alles sehr simpel natürlich, aber im Film ungemein wirkungsvoll, auch was den doppelten Boden der Handlung angeht. Dass sich Perelman seitdem etwas rar gemacht hat, jedenfalls im US-Kino, finde ich schade.
  15. Bin zwar kein Musiker, aber 1500,- EU für 60 Minuten ist tatsächlich ein Witz. Das grenzt eigentlich an Schnorrerei. Wobei man sich in Deutschland und speziell in Berlin wahrscheinlich schon an Dumping aller Art gewöhnt hat.
  16. DIE VERLEGERIN (THE POST) Gut geschriebenes Dialogdrama, das sich fast etwas zu routiniert in die ernsthaften Spielberg-Filme einreiht. Auf der Habenseite: 35mm-70er-Jahre-Look, John Williams, Tom Hanks. Der ist mit seiner Rolle des aasigen Reporterschwergewichts derartig verwachsen, dass sich das übliche, jahrzehntealte Tom-Hanks-Gefühl gar nicht mehr einstellen mag. Meryl Streep ist zwar auch toll, aber man sieht eben auch die Schauspielerin bei der Arbeit, zu manieriert und ausgestellt ist ihre Performance. Die Geschichte steht auf zwei thematischen Säulen: Pressefreiheit, weibliche Emanzipation. Spielberg bleibt sich treu und inszeniert immer auf den größten Effekt hin. Wenn die schweren Druckerpressen anlaufen und die Kaffeetassen in der Redaktion erzittern, ist er in seinem Element. In anderen Momenten droht sein Film genau deshalb in Propaganda abzurutschen, für die gute Sache, versteht sich. Am Ende wird Meryl Streep zur Lichtgestalt der Emanzipationsbewegung, eine Art weiblicher Oskar Schindler, zu dem/der die geknechteten Frauen der Welt aufschauen. Durch solche Plattheiten entlarvt sich der Hollywoodmainstream als das, was er immer noch ist: festgefahren und opportunistisch. In der Reihenfolge. Wirklich toll ist Williams Score. Für sich genommen ein wenig unspektakulär, bringt er im Film genau die richtigen Farben und Nuancen ein, mit denen die Szenen abheben können. Für mich nun doch einer der besten Scores der letzten Zeit, neben PHANTOM THREAD.
  17. Und ich dachte immer, John Williams hätte das mit JFK ins Spiel gebracht. JFK > 1991, SNEAKERS > 1992
  18. Ihre besten Arbeiten hat Focks wohl zu den Chris-Kraus-Filmen abgeliefert, wobei ich VIER MINUTEN am oberen Ende der Skala, BLUMEN VON GESTERN am unteren Ende ansiedeln würde. Eine vertane Chance ist das Historiendrama POLL, dessen gewaltige Landschaftspanoramen auch eher bieder zugesoßt wurden.
  19. Hab Shire eigentlich noch nie schwach erlebt. Einer der ganz Großen, finde ich.
  20. Mein Favorit: DEATH OF STALIN, dicht gefolgt von PHANTOM THREAD.
  21. PHANTOM THREAD P. T. Andersons THE MASTER ist für mich persönlich einer der wichtigsten Filme überhaupt, ein Meisterwerk sowieso, entsprechend hoch waren meine Erwartungen an PHANTOM THREAD. Im Aufbau klassischer als die Vorgängerfilme ist PHANTOM THREAD in erster Linie das Portrait eines alten, weißen Manns, jenes Menschentypus, auf den gerade aus allen Richtungen eingedroschen wird. Gegen den Zeitgeist dreht Anderson also einfach weiter seine Männerfilme für Intellektuelle, was mir völlig Recht ist, das tiefe Nachdenken übers Menschsein ist nämlich Teil seines Kinos. Wie schon THE MASTER dreht sich PHANTOM THREAD um Ordnung vs. Chaos und darum, was einem Leben Sinn verleihen könnte inmitten der Leere, die uns umgibt. Vicky Krieps ist eine Art Variation des Joaquin-Phoenix-Charakters, Daniel Day-Lewis führt Philip Seymour Hoffman fort. "Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume macht mich schaudern" hat Blaise Pascal geschrieben, ein Satz, der mir bei P. T. Anderson immer wieder einfällt. Das ist das Thema. Diesmal in lichterem Ambiente und mit schrulligem Humor. Ein großer Film von einem der wichtigsten Autoren / Regisseure unserer Zeit. Sorry fürs Pathos, aber wo ich Recht habe, hab ich Recht.
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