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Soundtrack Board

Max Liebermann

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  1. Immer das gleiche Missverständnis, ich frage mich, woher das kommt. Ich erwarte von Horner keine 12-Ton-Avantgarde oder ähnliches, natürlich soll er auch im Konzertsaal seinen Personalstil haben. Allerdings fehlen in der Philharmonie XY die Bilder, also sollte auch ein James Horner irgendeine musikalische Form finden, um einen strukturierten Ausdruck oder wenigstens eine Haltung anbieten zu können. Jetzt kann man natürlich sagen, zielloser Hollywood-Wohlklang ist auch eine Haltung. Und das ist es ja auch, aber eben auch eine vertane Chance, wenn man bedenkt, dass es hier vermeintlich um ein Doppelkonzert geht und Horner sich im Vorfeld in eine Linie mit Brahms gestellt hat. Bei Williams' Violinkonzert finde ich großartig, dass er seinen Stil mMn durchaus beibehalten hat, gleichzeitig aber in der Lage war, völlig neue Wege einzuschlagen. Denen muss ja nicht jeder folgen, allerdings habe ich hier zu jeder Sekunde das Gefühl, einer Herzensangelegenheit zu lauschen, im Gegensatz zu Horners Routinearbeit. Soweit ich weiß, widmete Williams das Werk auch seiner verstorbenen Frau. Lee Holdridge wiederum nahm wenigstens noch den Gattungsbegriff ernst und wußte sicher auch um die Tradition, in der er steht. Bei Horner bin ich mir da gar nicht so sicher. Wie gesagt, auch ich bin Horner-Fan, aber nicht bedingungslos, und gerade deshalb finde ich, dass seine Konzertwerke wirklich schwach sind.
  2. Wer "auf Horner" ist, kann kein schlechter Mensch sein. ^^ Mir gefällt die Musik ja auch, trotzdem bin ich hin und her gerissen. Ich finde, dass Horner in seinen Filmmusiken zum Teil viel origineller, manchmal sogar avanciert sein konnte. Mehr als Oberflächenglanz haben seine Konzertwerke leider nicht zu bieten, mir jedenfalls nicht, und die vertane Chance von künstlerischem Ausdruck jenseits des Filmbetriebs finde ich - gerade als Horner-Fan - sehr schade. Nur wenige Filmkomponisten haben einen so eigenen, wiedererkennbaren Stil vorzuweisen wie Horner (das sollte man ihm zugestehen, selbst wenn er viel geklaut hat). Dass es ihm nur unzureichend gelungen ist, seine Handschrift in die Bedingungen und Formen des Konzertsaals zu übertragen, ist für mich halt ein echter Wermutstropfen, auch wenns hübsch anzuhören ist. Filmkomponisten, die übrigens den Sprung in den Konzertsaal geschafft haben, wie ich finde, sind John Williams oder auch Lee Holdridge. Beide haben z. B. wundervolle Violinkonzerte geschrieben, wo ich mich als Hörer auch ernstgenommen fühle.
  3. Vorhin mal die alte Platte eingelegt, und eigentlich gefällt mir die Musik ganz gut. Hatte sie als viel schlimmer in Erinnerung. Es gibt ein kraftvolles Hauptthema (nicht das Sanctus, das andere) und einige wirklich mitreißende Stellen. Vor allem die Blechbläser machen einen tollen Job! Auf das neue Album verzichte ich aber, TROJA ohne War Requiem, das ist doch kein TROJA ^^
  4. Gebe zu, den Director's Cut habe ich bisher nicht gesehen.
  5. Zum Beispiel. Man beachte die ungnädigen User-Kommentare :]
  6. Ah, I see!! Der Britten ist auf der alten CD in Track 2 vertreten. Tube-Clips suche ich mal.
  7. Haha, damit fiele dann auch noch eins der wenigen Highlights weg ^^ Yared hätte mich natürlich auch gefreut. Ich kann übrigens nachvollziehen, warum Yareds Musik damals abgeschossen wurde. Sie ist wunderschön, aber meines Erachtens formal oft zu geschlossen. Damit erdrückt sie die Bilder, und das ist wohl der Hauptgrund, warum das Testpublikum so gereizt reagiert hat (und es noch heute tut, siehe diverse YT-Clips, in denen TROY-Ausschnitte mit Yareds Musik unterlegt wurden). Der Hauptverantwortliche für das Dilemma ist für mich eigentlich Petersen, der das früher hätte merken können. Besonders bezaubernd fand ich immer den Song, den Yared für den Abspann vorgesehen hatte, für mich die Spitze seiner Zusammenarbeit mit Márta Sebestyèn. Wg. Horner: Vielleicht war TROY billig zu haben, ähnlich UNLAWFUL ENTRY.
  8. Freu mich auf den! Sowohl Film als auch Musik. Haynes wird ja immer besser, finde ich
  9. Ohne den Film und dessen Bedürfnisse zu kennen hier mal mein Senf nach 1x Durchhören: Handwerklich spitze, dafür höchste Anerkennung, aber letztlich fehlt mir ein eigenes Profil (auch für die die Filmvorlage). Mir persönlich ist das über weite Strecken zu glatt und klischeehaft. Mein Gefühl ist, dass sich die Musik plakativ auf das draufsetzt, was im Bild ohnehin zu sehen ist. Das kann natürlich der Wunsch der Filmemacher gewesen sein, und vielleicht geht sich das bei einem Kurzfilm auch aus, aber für 90min wäre das kaum ein tragfähiges Konzept, denke ich. Also ich hoffe, ich trete dir nicht zu sehr auf die Zehen, denn im Grunde schätze ich deine Fähigkeiten sehr und noch mehr deine Lust an der großen musikalischen Geste! Ich habe mich schon öfter in deinem Oeuvre auf Soundcloud umgehört. Aber auf Dauer zieht dann doch eine gewisse Monotonie ein, weil mir in der Musik oft die Tiefe fehlt, schon strukturell. Und das finde ich bei deinen Fähigkeiten extrem schade!!! Ich bin mir aber auch bewusst, dass du dich in einer Abhängigkeit zu den Auftraggebern befindest, wie gesagt.
  10. Der Score klingt wie ANGELA'S ASHES II, den Vorwurf muss er sich schon gefallen lassen.
  11. Weil die Musik schon im alten Albumschnitt lärmige Monotonie verbreitet. Finden manche, unter anderem ICH :)) Im bildgewaltigen Film hat sie aber eine tolle Wirkung! Nur allein auf CD gibt mir das nix, vom hübschen Main Theme mal abgesehen.
  12. Der Vollständigkeit halber, weil es hier noch nicht erwähnt wurde: Jeanne Moreau ist tot. http://derstandard.at/2000062019886/Franzoesische-Filmlegende-Jeanne-Moreau-gestorben UND: Sam Shepard ist gestorben! Das war für mich ein herber Schlag! Nicht nur ein toller Schauspieler, vor allem ein großer Dramatiker, z. B. FOOL FOR LOVE. Für BURIED CHILD bekam er den Pulitzer Preis. Schlagzeuger war er auch, u. a. bei Mick Jagger and Bob Dylan. Shepard spielte oft in Filmen mit, die er schon im ersten Akt verlassen musste, denen er aber trotzdem seinen Stempel aufdrückte: IM AUGUST IN OSAGE COUNTY, DIE ERMORDUNG DES JESSE JAMES DURCH DEN FEIGLING ROBERT FORD, MIDNIGHT SPECIAL oder DIE AKTE. Für mich unvergessen natürlich als HOMO FABER. In der ZEIT gibt es einen Nachruf vom wunderbaren Georg Seeßlen: http://www.zeit.de/kultur/film/2017-08/sam-shepard-schauspieler-tod-nachruf
  13. Ist auch einer meiner Lieblinge. Sicher einer der Besten, und schade und seltsam, dass seine Fangemeinde doch recht klein ist.
  14. Orchestral und klare Hörempfehlung, steht aber eher in einer Reihe mit Youngs Gothic-Horror-Arbeiten (vgl. FLOWERS IN THE ATTIC). Jiddische Folklore gibts nur einmal kurz als Source Music.
  15. Und nochmal Philippe Sarde mit "K" - idiotischer Film, tolle Musik.
  16. Finde ich auch. Silvestri ist noch eine der wenigen funktionierenden Stimmen der 80er, wenn er will, und passt auf jeden Fall besser zu Spielberg als Thomas Newman. Vielleicht ein Anreiz für Silvestri, die seichten Gewässer mal wieder zu verlassen. Finde ich sogar spannender, als wenn hier ein weiterer Williams gekommen wäre. Da erwarte ich nichts Überraschendes mehr, THE PAPERS wird sicher wieder gediegenes Underscoring, kennt man doch.
  17. ROMANCING THE STONE ist ja kein klassischer Orchester Score, also wurde Silvestri bei BTTF erstmal misstraut.
  18. Bin eigentlich nicht so der Glass-Fan, seine Masche ist ja doch seit Jahrzehnten die Gleiche. Zu THE HOURS passt seine Musik aber wunderbar, finde ich. Das Repetitive, das ewige Kontinuum hält den Film mit seinen unterschiedlichen Zeitebenen überhaupt erst zusammen. Das Gesamtwerk habe ich damals im Kino schon sehr genossen. Auch die Melancholie des Films.
  19. Echt, Unlawful Entry expanded? Wer soll das hören? Versteh ich nich. Aber vielleicht wars billig zu haben.
  20. Hatte ich auch mal gepostet. Immer wieder großartig!
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