sami

Bei Bay macht's halt die Mischung, da ist von Xenophobie über Sexismus bis hin zu flaggenschwingendem Waffenfetischismus alles dabei, was auch nicht mehr durch augenzwinkernde Genretrash-Persilscheine wegzuentschuldigen ist.

Da plädiere ich auf unschuldig, ich hab mir diesen ganzen Comickram nie (wirklich) angesehen.

Es ist doch völlig egal, ob irgendwo in dem Umfeldd Drogen hergestellt werden, es handelte sich um eine Siedlung, Drogen werden nämlich normalerweise in Laboren und fabrikhallenähnlichem Umfeld hergestellt und verarbeitet, nicht in Wellblechhütten. 'Police Story' kenn ich nicht und würde ich den Film kennen und die Szene wäre so inszeniert. würde ich daran genau so Anstoß nehmen.

Bay war schon immer der Meister im gezielten Ignorieren sämtlicher humanistischer Grundwerte und Errungenschaften, siehe auch der unverhohlene Sexismus in den 'Transformers' Filmen. @Lars Potreck das mit dem Slumdorf kannst du ja wohl nicht ernst meinen. Amerikaner in fetten Hummer-Vehikeln dürfen unter dem Gejohle des Publikums arme Menschen totfahren unter dem Feigenblatt, dass die Story sich "irgendwie" um Drogenbarone dreht? Ich habe den Film auch gesehen und ich konnte an keiner Stelle erkennen, dass das irgendwie interessiert hätte, wer da warum platt gemacht wird.

Goldsmith hatte genau 4 Wochen, im August 1998.

Ich werde jetzt nicht mit den Größen des Genres völlig unerreichbare Vergleiche, aber die Spiderman-Suiten sind ein schönes Beispiel dafür, wie man bestimmte Klangklischees (was an sich ja nichts schlechtes sein muss) sich zu eigen macht, diese dann aber so simplifiziert einsetzt , dass sich bestenfalls punktuell Freude einstellt (die Pizzicato-Momente, z. B.). Die zwei Themen sind nach 5-6 Noten durch, dann passiert da einfach nichts mehr, die ewige 4/4-Metrik läuft auch immer nach Schema F untendrunter. Ein schönes Beispiel, wie so etwas (eine Suite zu einem vergleichbaren Film) genauso Schema F sein kann, aber dennoch deutlich ansprechender thematisch entwickelt und harmonisiert ist kürzlich z. B. das gewesen:

Persönlich kann ich das alles gut nachvollziehen, als Hörer weniger...?

AUGUST RUSH - Mark Mancina - 11 (-1) PHANTOM THREAD - Jonny Greenwood - 11 (+1) OLD BOYFRIENDS - David Shire - 15 LAWRENCE OF ARABIA - Maurice Jarre - 11 HOW TO TRAIN YOUR DRAGON - John Powell - 15 KRULL - James Horner - 15 THE HOMESMAN - Marco Beltrami - 09 ALIEN³ - Elliot Goldenthal - 13 (+1)

Aber auch arg konventionell-durchschnittlich, halt mehr Debney als Zimmer. Silvestri war ja nur selten eine große Originalitätsbombe, die aktuellen Minimalanforderungen in der Hollywood-Maschinerie haben ihm hörbar den Rest gegeben.

Klingt nach Allerweltsfilmmusik, die sich nur marginal von der seiner aktuellen Kollegen unterscheidet.

Haß würde ja irgendein starkes Gefühl beschreiben. Habe ich bei denen gar nicht, Giacchino ist mir einfach viel zu dünne und funktioniert nur in so kleinen lustigen Sachen wie 'Inside Out' (also wo er nicht auf große Gefühle machen muss), Tyler hat seit 'Now Yo See Me' quasi gar nichts mehr abgeliefert. Bevor ich mir diesen ganzen Kram anhöre suche ich viel lieber nach guter Musik, die halt nichts mit Filmen zu tun hat.

Die Frage ist eher, warum du nach all den Jahren immer noch annimmst, dass die Anwesenheit eines großen Klangkörpers an sich schon eine besondere Qualität wäre. Das sagt erstmal nur aus, dass der Musiker ein großes Budget hatte. In den beiden genannten Fällen lautet die Frage eher: wären sie nicht besser aufgehoben in kleineren Besetzungen?

Alles schwere Kost. Zum Glück gibt es 'Escape' als groovy Dreingabe..?

Also weißte...

Alan schöpft schon seit ungefähr 15 Jahren kaum mehr und auch davor war es oft nur sporadisch (gemessen an seinen vielen Aufträgen).

Das muss gar nichts miteinander zu tun haben, es kann auch einen Fürsprecher Beltramis erwischt haben und nun macht man Kehraus. Das ist in Politik, Wirtschaft und Filmbusiness sicher nicht unähnlich.

Handwerklich ist Broughton top, ohne Frage. Aber von den "berühmten" Ausnahmen wie "Tombstone" mal abgesehen finde ich seine Werke meist etwas profillos, insbesondere in Grundkonzept und Melodie (weniger in Harmonie und Kontrapunkt, instrumentieren kann er sehr gut). Er ist halt die Deluxe-Variante von Debney.

AUGUST RUSH - Mark Mancina - 12 (-1) BASIC INSTINCT - Jerry Goldsmith - 15 ALEXANDER NEWSKY - Sergei Serjewitsch Prokofjew - 18 OLD BOYFRIENDS - David Shire - 12 (+1) HOW TO TRAIN YOUR DRAGON - John Powell - 16 KRULL - James Horner - 14  THE HOMESMAN - Marco Beltrami - 11 LAWRENCE OF ARABIA - Maurice Jarre - 11 (+1)

Wäre ich eher dafür, wenn es mehr von dem dezent bluesigen Americana-Material gäbe. Die Spannungsmusik fand ich hier, wie bei so vielen anderen aus der Zeit, musikalisch eher lieblos und etwas zu schlicht. Höflich ausgedrückt.

AUGUST RUSH - Mark Mancina - 10 BASIC INSTINCT - Jerry Goldsmith - 14 (+1) ALEXANDER NEVSKY - Сергей Сергеевич Прокофьев - 16 OLD BOYFRIENDS - David Shire - 11 (+1) CAPTAIN NEMO AND THE UNDERWATER CITY - Angela Morley - 03 (-1) HOW TO TRAIN YOUR DRAGON - John Powell 15 KRULL - James Horner - 14 THE HOMESMAN - Marco Beltrami - 11

Wer so selten mitmacht darf doppelt! ? OK, dann muss ich eine Korrektur vornehmen..

AUGUST RUSH - Mark Mancina - 9 (-1) BASIC INSTINCT - Jerry Goldsmith - 14 (+1) ALEXANDER NEVSKY - Сергей Сергеевич Прокофьев - 17 (+1) OLD BOYFRIENDS - David Shire - 11 (+1) CAPTAIN NEMO AND THE UNDERWATER CITY - Angela Morley - 03 (-1) HOW TO TRAIN YOUR DRAGON - John Powell 15 KRULL - James Horner - 15 (+1) THE HOMESMAN - Marco Beltrami - 11

So soll es sein! Bei Sarde gibt es eh einige Schätze zu heben, gerade in den 80ern und 90ern.

Ich sprach ja von Blockbustern, soweit das in diesem Feld möglich ist. Keiner der von dir genannten Titel hat auch nur ansatzweise diesen Stellenwert.

Der Preis schreckt mich weniger, eher das Format: ist kein E-Book verfügbar? Oder wird das veröffentlicht, wenn ein bestimmter Print-Absatz erreicht wurde?