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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Nein nein, es geht mir gar nicht um Narration oder um Story-Twists (da sind wir wieder beim Diktat der Erzählung ), sondern um die Irritationen und Risse, die sich immer wieder bilden, und scheinbar viele Zuschauer besonders stören. Da rennen Leute vorm Wind davon, es wird mit Gummipflanzen gesprochen, dann werden seltsame Witze gemacht und im nächsten Moment lassen sich Menschen ihre Arme von Löwen abreißen. Zwischendrin eine melancholische Liebesgeschichte mit locker-leichtem Indie-Charme (Zooey Deschanels Besetzung macht die Sache hier noch seltsamer). Manche finden so ein Potpourri ziellos und verkorkst - ich finde es einfach nur wild, pur und ungebremst, im positivsten Sinne. Das mag vielleicht sogar sein - ich habe ihn noch nicht gesehen.
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Wenn heutzutage ein Film vom Publikum und den großen Feuilletons einstimmig abgelehnt wird, kann man meist davon ausgehen, dass der Film eine Besonderheit ist. War bei THE HAPPENING der Fall, ebenso wie bei Cronenbergs COSMOPOLIS. Die Filmwahrnehmung der Menschen hat sich irgendwie verändert, hin zum objektivistischen, stromlinienförmigen Ideal eines Christopher Nolan, hin zum Diktat von Logik und Erzählung. Das Narrative, die "eleganten" Verschachtelungen von Erzählsträngen und pseudo-analytische Figurenpsychologie verdrängen immer mehr das Kreativ-Versponnene und Exzentrische im Film. Selbst das Kunstfilm-affine Publikum hat immer festere, striktere Erwartungen von dem, was es sehen will. Da haben sich über die Jahre hinweg immer engere Raster entwickelt, durch die alles hindurchfällt, was sich nicht sauber einpasst. Dieses Phänomen findet sich aber - zumindest in Europa - auch in anderen Bereichen: in der Mode, im Lifestyle, und auch in der monokulturell anmutenden Politik, die auf Angriffe auf die Homogenität der Mehrheit (Stichwort: AfD, Neue Rechte, etc.) viel empfindlicher reagiert als noch vor 40 Jahren. Ist vielleicht der Preis, den wir für ein friedliches Zeitalter wie unseres zahlen müssen.
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Rettet die Schwedin! (Crowdfunding)
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen
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THE SATAN BUG (siehe Beitrag über mir) dauert scheinbar noch ein wenig. Hoffentlich kommt er dieses Jahr noch. Dafür gibt es am 15. September endlich die Nr. 6 der "Edition Deutsche Vita" von Subkultur:
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Blutiges Zelluloid: Horror- und Actionfilme
Sebastian Schwittay antwortete auf ein Thema in Film & Fernsehen
Der kleine, sehenswerte kanadische Reißer THE PIT (Die Grube des Grauens) von 1981 kommt in den USA auf Blu-Ray. In Deutschland gibt es den nur auf Video. Quelle: http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=10824 -
THE VILLAGE ist aber in seinem Charakter viel geradliniger und glatter - ein recht typischer Hollywood-Film eigentlich. Da hat man nie das Gefühl, das irgendetwas entgleist oder seltsame Abzweigungen macht. Ein sehr homogener Film, der nicht aneckt. UNBREAKABLE mag ich auch ganz gerne, insbesondere im Kontrast zu THE SIXTH SENSE. Trotzdem finde ich, dass Shyamalans interessanteste Phase erst Mitte der 2000er Jahre anfängt (ungefähr ab LADY IN THE WATER, den ich erst vor kurzem richtig schätzen gelernt habe). Die beiden Multiplex-Filme mal außen vor gelassen.
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Naja, das was du als "nicht funktionierend" beschreibst, finde ich gerade sehr reizvoll. Und das meinte ich auch mit dem seltsamen Pendeln zwischen Melancholie, Bedrohung und Humor. Das war ja auch eines der wesentlichen Merkmale von THE VISIT. Es unterminiert den Horror ständig, haut einen durchaus etwas raus, aber erkundet damit eben auch Pfade abseits der üblichen Genrefilm-Konventionen - Konventionen, die leider meistens darauf aus sind, nur eine Lesart und eine Grundstimmung zuzulassen. Ich finde, Shyamalan hat mit seinen letzten beiden Horrorfilmen gut gezeigt, wie sich das Genre noch weiterentwickeln könnte. Oder sagen wir: wie man es wieder attraktiver gestalten könnte. (Dieser off-beat-Charakter von THE HAPPENING und THE VISIT ist ja eigentlich ein Rückgriff auf die 70er.)
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THE HAPPENING und THE VISIT fand ich beide ziemlich großartig. Gerade ersterer ist geradezu grotesk unterschätzt. Was der für eine höchst seltsame, zwischen Melancholie, Bedrohung und Ironie pendelnde Stimmung heraufbeschwört, ist schon unglaublich. Mit solchen Filmen scheint Shyamalan dem Mainstream-Publikum weit voraus zu sein.
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Der Perfektionist - Filmmusik von Only Sound
Sebastian Schwittay antwortete auf BVBFans Thema in Nachwuchskomponisten
Cooles Cover schon mal. Höre nachher mal rein - bin gespannt. -
Fragen / Vorschläge / Lob & Kritik
Sebastian Schwittay antwortete auf Claptons Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Seit heute Mittag ist es wieder sehr schnell und läuft problemlos. -
Hinweis Der Soundtrack-Board Chat
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Immer mittwochs? Dann schaue ich diese Woche mal rein. -
Fragen / Vorschläge / Lob & Kritik
Sebastian Schwittay antwortete auf Claptons Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Ja, seit gestern Abend funktioniert so gut wie gar nichts mehr. Auch wenn ich von diesen Dingen wenig bis gar keine Ahnung habe: würde es was bringen, wenn der Server-Neustart (siehe 28.7.) täglich vorgenommen würde? Oder eben, falls nicht, ein ganz neuer Anbieter? -
Veröffentlichung Howe Records: Howard Shore - SE7EN
Sebastian Schwittay antwortete auf Lukes Thema in Scores & Veröffentlichungen
ENDLICH! Einer meiner liebsten Shores - im Thread zu den Fugen in der Filmmusik hatte ich ja gerade gestern Abend noch das brachiale Polizei-Fugato vorgestellt. Als wenn ich's geahnt hätte. Mein Filmmusik-Release des Jahres! -
Neuer Filmblog: Odd & Excluded
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen
Sind nicht fast alle retrospektiv betrachteten Filme in erster Linie "Zeitdokument", mit denen man sich kulturwissenschaftlich/zeitgeschichtlich "informiert"? Wo liegt da z.B. der Unterschied zum deutschen Stummfilm der 1910er und 1920er Jahre, wo der Unterschied zum Nachkriegskino? Und wieso ist ein Film wie der von Mikesch dann weder aus beruflicher Perspekive noch für die private Auseinandersetzung interessant? Ich fand den Film in seiner Umkehrung von sexuellen Identitäten, der Subversivität und der Underground-Ästhetik in jedem Fall sehr spannend. Sicher, ein Zeitdokument (Sadomaso im feministischen Diskurs der 80er) - aber die ganze Gender-Diskussion ist ja nach wie vor sehr aktuell. -
Fragen / Vorschläge / Lob & Kritik
Sebastian Schwittay antwortete auf Claptons Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Jetzt ist es wieder schneller, danke! -
Echte Fugen sind in der Filmmusik außerordentlich selten. Meist verwenden die Komponisten nur eine Fugato-Technik, ohne jedoch formal wirklich konsequent zu arbeiten. Auch in THE FORCE AWAKENS gibt es nur Fugato-Passagen. Die "Shark Cage Fugue" aus JAWS ist da schon etwas profunder auskomponiert. Meine Lieblinge in diesem Bereich stammen von Howard Shore: "Icarus" aus THE AVIATOR (geht schon in Richtung echte Fuge), und das martialische Fugato aus SE7EN, wenn die Polizei zu Victor, dem Sloth-Opfer, aufbricht.
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Fragen / Vorschläge / Lob & Kritik
Sebastian Schwittay antwortete auf Claptons Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Leider immer noch extrem langsam. Ein Thread braucht bei mir ca. 10 bis 15 Sekunden, bis er geladen ist. -
Was habt ihr zuletzt gesehen?
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
THE NEON DEMON (Nicolas Winding Refn) Meine vom Trailer geschürten Befürchtungen haben sich glücklicherweise nicht bestätigt. In der ersten Hälfte hangelt sich Refns Film noch an den Konventionen kritischer Milieu-Schilderungen entlang (alles so ähnlich schon mal gesehen in BLACK SWAN, MULHOLLAND DRIVE, SUSPIRIA, etc.), bleibt in erwart- und vorhersehbaren dramaturgischen Gefilden und zeichnet ein zurückhaltendes Porträt von Sterilität und Leblosigkeit im Model-Business - nur um dann im letzten Drittel recht unvermittelt ins Nekrophile, Kannibalistische und Okkulte zu eskalieren. Hier schien Refn sichtbar vom europäischen Horrorkino der 70er angetan, v.a. von den blutfetischistischen Motiven bei Jean Rollin. Hat mir insgesamt sehr gefallen - bei der Zweitsichtung erwies sich dann auch die etwas unspektakuläre erste Filmhälfte als durchaus effektives und andeutungsreiches Präludium zum bluttriefenden Exzess. Letztlich bislang mein zweitliebster Refn nach ONLY GOD FORGIVES. Und noch ein Heimerlebnis in Sachen "Quality TV": TRUE DETECTIVE (1. Staffel) Nach unzähligen Enttäuschungen habe ich mich mal wieder auf ein Serienformat eingelassen. Trotz standardisierter Hard-Boiled-Motivik und konventioneller Dramaturgie hatte ich über sieben Folgen durchaus meinen Spaß: das morbide Südstaaten-Setting mit seinen undurchsichtigen, okkulten Abgründen ist faszinierend, die Charaktere kontrastieren spannungsreich miteinander und die Weiträumigkeit der Erzählung (Ermittlungen zu Ritualmorden von 1995 bis 2012) erinnerte mich positiv an meinen Fincher-Favoriten ZODIAC. Leider - und irgendeinen Haken musste es ja wieder geben - macht dann die letzte Folge ziemlich viel kaputt: die Macher deuten in der zweiten Staffelhälfte ein umfassendes konspiratives Geflecht bis in höchste administrative Ämter an, und lassen all dies in einem unspannenden, lustlos abgefrühstückten Finale versanden, das einen klischeehaft gezeichneten, degenerierten Serienkiller zum "Gesicht" der Morde macht, ohne dabei die vorher so enthusiastisch gesponnenen Fäden der Verschwörung noch einmal zusammenlaufen zu lassen. Die Erkenntnis, dass noch lange nicht alle Hintermänner ans Licht gezerrt wurden, nimmt etwa eine Dialogzeile ein - danach wird pathetisch resümiert. Das Licht gewinne langsam die Oberhand. Toll. So einfach macht man sich das also als Serien-Creator. Nä, ich bin dann mal wieder bedient. Die nächsten fünf Jahre nix mehr mit Serien. -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
DER BUNKER (Nikias Chryssos, 2015) Sowie, um endlich mal den zweiten Teil nachzuholen: GHOSTBUSTERS 1 & 2 (Ivan Reitman, 1984/89) -
31/52 DANCES WITH WOLVES by John Barry
Sebastian Schwittay antwortete auf Markus Wippels Thema in Markus' Filmmusik-Kalender
Bei mir ähnlich. Meine dennoch immer mal wieder gehörten Barrys: DEADFALL, A VIEW TO A KILL, MERCURY RISING. Mit WOLVES hatte ich's nie so. -
Neuer Filmblog: Odd & Excluded
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen
Einer der vielleicht ungewöhnlichsten und aufregendsten deutschen Filme der 80er Jahre: VERFÜHRUNG: DIE GRAUSAME FRAU (Elfi Mikesch, Monika Treut, BRD 1985) -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Das "Dies Irae" war zu diesem Zeitpunkt durchaus schon feste filmmusikalische "Tradition", gerade in Horrorfilmen. Siehe z.B. Goldsmiths MEPHISTO WALTZ (1971). -
Ruhe in Frieden, Bastet.
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Auch wenn ich ihn ebenfalls nicht persönlich kannte: ein unschönes, einschneidendes Gefühl, solch ein langjähriges Board-Mitglied zu verlieren. Mein herzliches Beileid den Angehörigen. RIP, Hubert.