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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich hatte mich lange auf den Film gefreut, bis er dann endlich hierzulande bei Kino Kontrovers auf DVD erschien, war dann aber eher enttäuscht. Ich kann es gar nicht genau festmachen, aber irgendwie war mir die Figur des Jungen zu grundlegend bösartig gezeichnet, der Junge schon wirklich als absolutes Monster überinszeniert - fand das wenig glaubwürdig und auch irgendwie undifferenziert. Als Horrorfilm ist der interessant, als Psychodrama irgendwie etwas daneben - würde ich mal so sagen. Die "Kriminalburleske", zu der ihr den Film macht, ist GRAND BUDAPEST ja nur vordergründig. Und pures "Spaß-Programm" war der Film für mich eben auch nicht, fand den eher leidlich unterhaltsam und in seiner umständlichen Erzählung eher anstrengend. Das unterscheidet ihn eben auch grundlegend von den bisherigen Anderson-Filmen, wie ich finde - obwohl sich dieser "Wandel" in MOONRISE KINGDOM in den vielen abgründigen Momenten schon abgezeichnet hat. In meinen Augen ist das letztlich ein sehr reifer, reflektierter Film, wo der Eye-Candy nicht mehr allzu viel Spaß macht, sondern eher ironisierend wirkt, regelrecht bitter in den historischen Zusammenhängen. @ Alex und Oli: Vielen Dank übrigens für die Besprechungen von Resnais' COEURS. Werde ich mir irgendwann wohl mal vornehmen. Der Umgang mit der Musik ist ja leider irgendwie typisch für französische Filmkünstler aus dem Umfeld der Nouvelle Vague - Godard ging ja auch oft ziemlich.... "ungezwungen" mit der Musik seiner Komponisten um.
  2. Nö. Allein der Regisseur macht große Hoffnung, da der zuvor mit MONSTERS ein Kleinod zeitgenössischen Sci-Fi-Monsterfilms geschaffen hat. So isses. Wobei ich auch SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW konzeptionell sehr, sehr fad fand.
  3. Ich würde gerne noch die beiden Gordon-Themen hochladen und posten, war aber bis einschließlich heute mit Hausarbeiten eingespannt, und komme erst Mitte dieser Woche dazu. Würde es begrüßen, wenn der Thread noch bis Anfang nächster Woche offen bliebe.
  4. Naja, immerhin gehe ich dieses Jahr wohl zu Conrad Pope und seinem Workshop, ein paar Tage Österreich sind also so oder so drin. Hoffentlich wird´s dann nächstes Jahr mal wieder was mit "Hollywood in Vienna" - aber Randy Newman lockt mich jetzt echt nicht.
  5. Tatsächlich mit Orchester dann, nun denn. Bin gespannt, welche Ausmaße das annimmt. Mansell selbst am präparierten Klavier klingt aber schon sehr vielversprechend.
  6. Hm, naja. Nach Horner darf es ja ruhig ein "kleinerer" Name sein, aber Randy Newman finde ich jetzt nicht so spannend, genau wie das diesjährige Motto des Konzerts. Aber immerhin, THE ARTIST ist im Programm, das ist schon ganz nett. Ob ich allerdings dafür so viel Geld ausgeben will? Wäre seit Silvestri dann das dritte Jahr in Folge, dass ich nicht hingehe.
  7. Noch ein sehr unterhaltsames Stück, auch für Western-Freunde: Interessant, wie der Satz rhythmisch gegen Ende immer schleppender gerät, immer mehr ins Stolpern kommt.
  8. Die modellhaften Figuren nehmen dem Film ja nichts von seiner Komplexität. Sonst könnte man ja auch jeden Haneke-Film der 90er Jahre als flach bezeichnen. In meinen Augen ist THE GRAND BUDAPEST HOTEL einer der ersten Andersons, der sein Sujet ernsthaft reflektiert und die stilisierte Oberfläche nicht zum reinen Selbstzweck verkommen lässt. Auf der zeitgeschichtlichen Ebene von MOONRISE KINGDOM (68er-Thematik) hat sich das ja schon angedeutet. Allein die mehrfach gestaffelten zeitlichen Rahmenhandlungen in GRAND BUDAPEST, in denen das "Lesen" und Interpretieren von Geschichte thematisiert wird, zeigen den Anspruch, mit dem Anderson hier vorgeht. Viel "Hineininterpretieren" tut da gar nicht not.
  9. JANE EYRE kam doch letztens erst von LaLaLand. Bei LaLaLands gutem Draht zu Warner würde ich auf eine gut editierte Fassung von JFK spekulieren.
  10. THE GRAND BUDAPEST HOTEL (Wes Anderson) Ein filmischer Triumph. Hätte nicht erwartet, dass es nach dem herausragenden MOONRISE KINGDOM noch besser geht. Dem verspielten, detailverliebten Stil des Films setzt Anderson eine inhaltliche Komplexität entgegen, die man im Trailer kaum erahnen konnte. Andersons Film ist nicht nur nostalgischer Abenteuerfilm, sondern eine komplexe Reflexion über das gesellschaftliche und weltanschauliche Wesen der Belle Époque der Jahrhundertwende und die kulturell-künstlerische Verfassung der Zeit, sowie über ihr gewaltsames Verschwinden im Zuge der beiden Weltkriege und des aufkommenden Faschismus. Kaleidoskopisch vereint Anderson zahllose Gedanken und Betrachtungen über ein dreiviertel Jahrhundert europäischer Geschichte und präsentiert einen Film, der genug her gibt, um damit mehrere umfangreiche Abhandlungen zu füllen. Ein Film, von dem man noch lange etwas haben wird. Schon jetzt ein Highlight des Filmjahres 2014, womöglich der gesamten Dekade.
  11. Eins der Hauptvorbilder für die minimalistischen Teile aus Don Davis' THE MATRIX. Die Musik von John Adams hatte ich ja schon öfter empfohlen, vielleicht mache ich irgendwann nochmal einen extra Thread über ihn und seine Musik auf. Das hier könnte dir übrigens auch gefallen, stammt ursprünglich aus seiner Oper "Nixon in China": http://www.youtube.com/watch?v=tLevr7I5PSg
  12. Bei Goldenthal geschah das aber nicht in dem Ausmaße. Beim "Reno Ho, Part II" aus COBB gibt es einige Synth-Streicherstimmen zur "Auffüllung", aber ansonsten sind die elektronischen Samples immer als gezielter Kontrapunkt zum Orchestralen gesetzt. Eine richtige Verschmelzung von elektronischen Samples und Orchester sehe ich eigentlich nur bei S.W.A.T. .
  13. Die gekratzten Klaviersaiten als Ausgangsmaterial für den rhythmischen Puls in den "Main Titles" sind ja schon ganz originell, aber was sich dann so darüber entwickelt, ist harmonisch schon sehr konventionell. Könnte auch 90er-Beltrami à la SCREAM sein. Die neue Generation spanischer Filmkomponisten hat gute, originelle Ideen, hält sich in der weiteren Ausführung aber dann oft an altbewährte Muster, insbesondere wenn es an das Melodisch-Thematische geht. Beobachte ich so auch manchmal bei Roque Banos. Irgendwie schade.
  14. Geht sogar - wenngleich auch sehr stromlinienförmig am Mainstream entlang komponiert.
  15. Und auch leider die einzige Möglichkeit, an den tollen REBEL WITHOUT A CAUSE zu kommen. Aber die Adams-Einspielungen sind wirklich toll, mit denen kann man leben.
  16. Ich zähle BADLANDS zu meinen Lieblingsfilmen. Ist bis heute Malicks bester Film, wie ich finde. Gerade das war ja ein Markenzeichen der New Hollywood-Filme. "Romantik" hat der Film natürlich auch keine zu bieten - der Film ist ja eher ein Abgesang auf die Gangster-Romantik, wie sie noch in BONNIE & CLYDE zu spüren war.
  17. Gerade TIMELINE ist ein gutes Beispiel für eine eher schlechte, undifferenzierte Instrumentierung - "Hauptsache laut" scheint das Credo, wobei man Tyler-verteidigend anmerken muss, das der misslungene Albummix das Ganze noch schlimmer macht. "Schreddern" ist eben nichts, wofür es ein Sinfonieorchester braucht. Ein Orchester ist ein hochgradig differenzierter Klangkörper, und ihn so zu behandeln wie die Besetzung einer Metal-Band, ist zweckentfremdend. Sicher darf und sollte orchestrale Musik (gerade Filmmusik) in die Vollen gehen und auch kantig-brachial sein, aber die differenzierte Instrumentierung muss deswegen ja nicht über Bord geworfen werden. Hör dir mal die Filmmusiken von Elliot Goldenthal an, die sind durchaus noch wilder, brachialer und aggressiver als die von Tyler, aber eben gleichzeitig differenziert und kunstvoll orchestriert. @ BVBFan: Natürlich ist ein Abweichen von der Regel im Sinne einer künstlerischen Eigenständigkeit wünschenswert. Bernard Herrmann hat schließlich auch sehr unorthodox und irritierend unkonventionell instrumentiert. Bei Tyler oder anderen Jungkomponisten sind die Schnitzer in der Instrumentierung aber meist nicht Ausdruck eines bestimmten künstlerischen Ziels, sondern von mangelnder technischer Erfahrung. Sicher kann man sich jeden technischen Fehlgriff als "künstlerisches Aufbegehren des Individuums gegen die Konvention" schönreden, aber dann können wir auch gleich die Gedichte irgendwelcher Fünftklässler als literarische Hochkultur feiern, wie es mittlerweile schon auf Facebook geschieht. Meiner Meinung nach fangen junge Komponisten viel zu schnell mit dem Schreiben für großes Orchester an. Ich selbst versuche, große Besetzungen so gut es geht zu vermeiden, so lange ich es noch nicht wirklich kann. Ich erprobe mich lieber länger in kleineren oder solistischen Besetzungen. Aber leider will die Filmindustrie immer gleich den großen, "epischen" Sound. Das überfordert aber viele junge Musiker und darunter leidet dann eben auch die Qualität.
  18. Seh ich auch so, und wegen des Shire-Teils werde ich mir die Ausgabe wohl auch zulegen. Freu mich drauf!
  19. Habe zwar keine Ahnung von Computern, aber genau das ist mir vor zwei Jahren auch mit meinem Laptop passiert. Da war die Festplatte hinüber, alle Daten weg, Gerät war für die Tonne. Hoffe, dass es bei dir nicht so verheerend ist.
  20. Nein, zum Glück wohl nicht. Es wurde schon bekannt gegeben, dass er wieder mit dem Kronos Quartet zusammenarbeitet. Wird also wohl ein kammermusikalisch konzipierter Score sein, ähnlich THE FOUNTAIN.
  21. Sehe jetzt auch nicht, was daran so furchtbar sein soll. Wesentlich besser als Crowe in einer "epischen" Pose vor schäumenden Fluten, so wie auf dem Kinoplakat.
  22. Meiner Meinung nach das intelligenteste Batman-Thema, da es durch seine Konzeption als brutaler Marsch die Heldenfigur und ihr faschistoides Potenzial kritisch entlarvt. Darüber hinaus aber auch ein unglaublich prägnantes Thema, trotz der wenig sanglichen, sprunghaften Intervall-Struktur. Unterstreicht jedenfalls großartig die hysterische Überzeichnung der Batman-Figur in den Schumacher-Filmen. http://www.youtube.com/watch?v=1OtN371Uhnc http://www.youtube.com/watch?v=J8VupoJ2z4E Einer der elegantesten thematischen Einfälle im Schaffen von Marco Beltrami. Im zweiten Videobeispiel transformiert Beltrami das eigentliche Walzer-Thema in einen 4/4-Takt - tolles Beispiel für Beltramis Gespür in Sachen Variationskunst. Mein Favorit unter den sich langsam steigernden, opernhaft anmutenden Beltrami-Themen, knapp vor dem I, ROBOT-Thema.
  23. Einige der X-MEN-Filme nachgeholt, die ich noch nicht kannte: X-MEN 2 (Bryan Singer, 2002) Aus der "alten" Trilogie wohl der beste Film, wenngleich mich der Mainstream-Look ähnlich stört wie bei Teil 1. Immerhin, als Post-9/11-Allegorie ist der Film durchaus interessant, der politische Subtext ist ausgeprägter als beim ersten Teil. Ottmans Musik: so lala. Fand ich auch im Film nicht besonders, auf CD mochte ich den ja eh nie. X-MEN: THE LAST STAND (Brett Ratner, 2006) Tolle Effekte, ansonsten hanebüchener Quark. Powells Musik: seelenloses Getöse, ohne jedes Feingefühl. THE WOLVERINE (James Mangold, 2013) Fängt stark an und kann in der ersten Hälfte als ruppiger Actionthriller durchaus überzeugen. Danach gewinnt die sterile Comic-Optik leider wieder die Oberhand und es wird konventioneller. Dennoch: der bislang beste Film des Franchises. Beltramis Musik dürfte ebenfalls das musikalisch Gehaltvollste sein, was es im X-MEN-Universum bislang zu hören gab.
  24. [amazon=B004R7WGPE][/amazon] SCREAM 4 (Marco Beltrami) Der deutlich schwächste Score der Reihe, präsentiert auf einem reichlich lieblos editierten Album. Hässliche Musikschnitte zuhauf und mit 60 Minuten einfach viel zu lang. Im Vergleich zu SCREAM 3 ist´s auch musikalisch alles eher Dünnbrettbohrerei, in den lauten Passagen künstlich aufgeplustert und mit einigen Ausnahmen eher schlampig instrumentiert. Ich habe das Gefühl, dass einiges auch Additional Music von anderen Komponisten ist, und manche Tracks klingen sogar wie Synthesizer Demos ("The After Party"). Vermutlich war die Performance des bulgarischen (?) Orchesters auch einfach zu schlecht, sodass manche Instrumentalparts nachträglich mit Synthesizerstimmen aufgefüllt werden mussten. Insgesamt eine chaotische, unausgegorene Angelegenheit. Der knapp 6-minütige Score-Anteil auf dem Song-Album (Zusammenschnitte aus den Tracks "You´re Not Real", "Don´t Spoil It, Pt. 2" und "I Know How You Feel") fasst eigentlich schon alles Hörenswerte zusammen.
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