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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Ich fand die Prequel-Scores auch nicht mehr besonders interessant (gerade EPISODE III ist arg schnarchige Routine), aber das könnte auch an den miesen Filmen gelegen haben, die Williams wohl einfach nicht inspiriert haben. Da die neue Abrams-Trilogie aber allem Anschein nach ein Retro-Fan-Fest der Superlative werden wird, könnte auch Williams noch einmal zur Hochform auflaufen. Wäre jedenfalls wünschenswert.
  2. Er ist irgendwann 2005 oder 2006 in seiner New Yorker Wohnung die Treppe runtergefallen und hat sich schwer am Kopf verletzt. Irgendwie hatte das auch Auswirkungen aufs Sprachzentrum, zumindest hat er danach einige Jahre lang gestottert bzw. konnte nur sehr langsam sprechen. Die Schäden waren aber wohl glücklicherweise reversibel.
  3. Wie schon gesagt: das hat eigentlich nichts mit der Orchestrierung zu tun. Das sind einzelne Effekte bzw. originelle Einfälle in der Besetzung. Es gab in der Musikgeschichte immer wieder verschiedene Idealbilder für eine gelungene Instrumentierung (Mischklang in der Spätromantik vs. Spaltklänge in der Moderne dürften wohl zu den prägnantesten Gegensätzen gehören), aber die Maßstäbe, die an eine Instrumentierung angelegt werden, sind heute eigentlich noch dieselben wie vor 60 Jahren. In der sinfonischen Musik gibt es wohl keinen Aspekt, der objektiver und mehr nach technischen Maßstäben bewertbar ist, als die Instrumentierung. Entweder es ist gut gemacht oder eben nicht. Von daher geht es hier nicht um schwammig-subjektive Geschmacksaspekte und auch nicht um irgendeinen Nostalgie-Faktor, sondern schlicht um das technisch korrekte Setzen und Kombinieren von Instrumentalstimmen - im Mittelpunkt stehen dabei genaue Kenntnisse in der Instrumentenkunde. Die Frage, welches Holzblasinstrument in welchen Registern gut mit den Violinen oder Bratschen harmoniert, ist eben eine technische Frage und geht vermutlich auch einfach zu sehr ins technische Detail, als dass sie für die "normalen" Board-User, die nicht gerade selbst komponieren oder Musikwissenschaft studieren, großartig relevant wäre. Von daher würde ich sagen: ja, die Frage nach guter/perfekter Instrumentierung ist eine sehr technische, analytische Auseinandersetzung.
  4. Ich sehe bei Brian Tyler nicht viel Können und Gespür für effektvolle und gute Orchestration. Die guten Orchestrationen in einem Score wie THE HUNTED sind größtenteils der Verdienst von Robert Elhai. Unter den jüngeren Filmkomponisten, die noch wirklich gut orchestrieren, sehe ich Marco Beltrami und Alexandre Desplat, in Teilen John Powell, aber sicher nicht Brian Tyler. Der verwechselt effektvollen Orchestersatz leider zu oft mit Krawall.
  5. Wohl wahr, läuft auch hier die Tage öfter: [amazon=B00HGGUTPW][/amazon] "Canto at Gabelmeister´s Peak" ist schon jetzt unter den Tracks des Jahres 2014.
  6. Die beiden Themen aus den Scores von Christopher Gordon gibt es leider nicht auf YouTube, werde sie aber in den nächsten Tagen hochladen. Hier erstmal die von mir nominierten Goldsmith-Themen: Ich liebe das Euro-Flair dieses Chanson-haften Goldsmith-Themas - die kleine Sexte aufwärts, das prägnante Intervall des Themas, drückt auch wunderbar den schmerzhaften Hintergrund der Love Story - das katastrophale Zugunglück - aus. Ein Thema, in dem das Wunderschöne Hand in Hand mit dem Grauenhaften geht. http://www.youtube.com/watch?v=CQAkvK51F4c Aus einem hintergründigen, pendelnden Alterationsmotiv für die Harmonika entwickelt Goldsmith ein düster-romantisches, an Bernard Herrmanns große melodische Einfälle erinnerndes Thema für dichten Streichersatz und Klavier. Für mich eines von Goldsmiths großartigsten Themen und eine der großartigsten und wirkungsvollsten Filmmusiken, die das Horrorgenre je hervorgebracht hat. http://www.youtube.com/watch?v=As8KAGq-dPE Mein liebstes Westernthema von Goldsmith - in nur wenigen Themen des Genres kommt der Western-typische Frontier-Gedanke und die ur-amerikanische Unternehmer-Ambition so eindrucksvoll zur Geltung wie in diesem wunderbaren Song-Thema, das auch als Hauptthema der instrumentalen Filmmusik fungiert. Ganz groß! (0:00 - 1:28) Im Hauptthema von LINK verbindet Goldsmith eine fast schon barocke Strenge im melodischen Aufbau des A-Teils mit Zirkus-hafter Groteske im B-Teil. Delikat auch der Goldsmith-typische, perfekte Kontrapunkt in den hohen Streichern bei der Wiederholung des A-Teils (1:04). Für viele ist das eher der kleine Bruder des Gremlin-Themas, für mich ist es der große. War für mich schon immer das bessere Thema der beiden. FIERCE CREATURES gibt´s leider auch nirgends, lade da auch mal was hoch die nächsten Tage.
  7. Und jeder Score, der auf CD veröffentlicht wird, muss sich abseits des Films als eigenständiges Hörerlebnis behaupten können. Deswegen gibt es ja auch Albumschnitte. Jerry Goldsmith war nicht von ungefähr ein Gegner von komplett (in der Filmfassung) veröffentlichten Scores. Innerhalb des Films sind die Maßstäbe natürlich völlig andere, aber sobald wir hier eine Filmmusik auf CD hören und beurteilen, ist der Film nur noch das Programm einer "Programmmusik" im spätromantischen Sinne einer sinfonischen Dichtung - nicht mehr.
  8. Ich hatte den Score mal in der alten LaLaLand-Ausgabe (war glaube ich meine erste CD des Labels), allerdings ist das bis auf die Titelmusik schon ein ziemlich billig anmutendes Gedudel - rein elektronisch natürlich. Ich rate eindringlichst ab.
  9. Davon hat er sich fast vollständig erholt. Auch die Sprachprobleme, die er noch einige Zeit nach dem Unfall hatte, sind mittlerweile wieder verschwunden.
  10. Damit machst du die Kunstform Filmmusik (im Sinne von eigens für den Film komponierter Musik) kleiner, als sie ist, und definierst Filmmusik so, wie ihn die kapitalistische Industrie definiert: als Merchandising zum Film. Für einen angeblichen Filmmusik-Liebhaber ist das eine traurige Sicht der Dinge. In meinen Augen sollte eine Filmmusik- bzw. Score-CD das Album eines Künstlers sein, der sein Werk eigenständig, losgelöst vom Film veröffentlicht. Schließlich sind bei der CD auch keine Bilder dabei, sondern die Musik läuft alleine. Gerade das ist ja das Interessante. Der Film hätte so eine originelle, irritierende Musik, wie sie auf der CD zu hören ist, gar nicht zugelassen. Da bin ich sehr froh, dass Young das noch ausgearbeitet hat, denn erst so ist die Musik auf CD hörenswert. ______________ Was den Soundtrack (=gesamte Musikspur des Films) als Kunst betrifft: hier meine ich eine Musikauswahl, die auf komplexe und besonders geistreiche Art und Weise die filmischen Inhalte reflektiert oder kontrapunktiert, ohne sich dabei auf einem "weil es halt gut passt" auszuruhen. Das sehe ich z.B. bei SHUTTER ISLAND, bei einigen Tarantino- oder Lynch-Soundtracks, aber nicht bei jedem x-beliebigen Actionfilm, der einen Souvenir-"Soundtrack" spendiert bekommt.
  11. Noch mehr davon? Echt? INDIANA JONES 4 war noch eine feine Musik, aber danach kam bis auf "Snowy´s Theme" wirklich nichts mehr Erinnerungswürdiges. Aber ob das am arbeitsreichen Jahrgang 2005 lag?
  12. Die Rück- und Nachfragen kommen leider oft nur zu den eher überflüssigen Sachen (wie PACIFIC RIM).
  13. Oh, avantgardistische Choreffekte! Hatten wir das schon mal von Desplat? Bin sehr gespannt!
  14. Klassische Musik aus Filmen kann man sich ja wirklich meist problemlos selbst beschaffen, gerade wenn es so ein prominentes Beispiel ist wie hier. Finde auch nicht, dass das unbedingt auf ein Score-Release mit drauf muss. Überhaupt finde ich die Idee eines Soundtrack, bei dem alles querbeet enthalten ist, was im Film zu hören ist, wenig attraktiv. Dann kann man sich gleich nochmal den Film anschauen, und die CD wird zum Souvenir. Anders sieht´s natürlich bei Filmen aus, deren Soundtrack als Kompilation schon ein Kunstwerk ist - Tarantino ist da zu nennen, aber auch ein Scorsese-Soundtrack wie SHUTTER ISLAND.
  15. Das Finale von SOCIETY ist ja wirklich nett, den Rest empfand ich eher als etwas lahme 90210-Satire. Dennoch einer der interessanteren Filme von Trash-Fabrikant Yuzna.
  16. Ich glaube, Souchak findet den weniger aufgrund genuin filmischer Makel, sondern eher wegen fragwürdiger politischer Inhalte schlecht. Den Score habe ich noch nicht auf CD, daher bietet sich dieses Release jetzt eigentlich an, diese Lücke in der Goldsmith-Kollektion zu schließen.
  17. Die damals noch nicht FSK-geprüfte TEXAS CHAINSAW MASSACRE-Edition mit 3 Discs hatte ich mir damals geholt, dann aber wieder verkauft, als die 4-Disc-Edition mit Zensurgeschichte-Buch angekündigt wurde. Letztere muss ich mir jetzt schleunigst noch besorgen, bevor die endgültig ausverkauft ist. TEXAS CHAINSAW MASSACRE 2 fand ich nur albern, da reichte mir eine Sichtung auf YouTube.
  18. Hatte aber keinerlei realistische Chancen, die Konkurrenz hatte weitaus mehr "Oscar-Buzz". Allen voran NO COUNTRY FOR OLD MEN. Und wie das mit den Trostpreisen funktioniert, hast du mir auch nicht erklärt. Was Marianellis Musik betrifft: der und 3:10 TO YUMA geben sich nicht viel, beide hatten höchst originelle Elemente (alte, verstimmte Klaviere, Einsatz von Klavierpedalen beim Beltrami; Schreibmaschine als Rhythmus-Instrument in ATONEMENT), und waren satztechnisch vergleichbar elegant - wenngleich ich ATONEMENT vom Satz her als fast noch kunstvoller einstufen würde als YUMA. Allein das romantische Klavier-Cello-Duett in "Love Letters" ist ein Kabinettstückchen. Giacchinos RATATOUILLE finde ich dezent schwächer, vor allem in der Konzeption. Da verliert es sich etwas zu oft in unverfänglicher Lounge-Musik, besonders in der zweiten Hälfte. Technisch dagegen alles prima, gerade die thematische Arbeit ist stark.
  19. Nun denn. Gemeint war dieses hübsche Stück von NSM Records/Turbine:
  20. ATONEMENT war damals ein ziemlicher Außenseiter, da gab es keinen Hype drum - und die Musik war stark. Drum war der Gewinn absolut verdient und die Abstimmenden haben sich wohl wirklich mal auf die Musik konzentriert. Und das mit den Trostpreisen scheint mir eh ein Mythos zu sein. Wie wissen denn die Abstimmenden, wer die meisten Preise abräumen wird? Das Wissen darum ist ja wohl Voraussetzung für die Vergabe eines "Trostpreises".
  21. ATONEMENT und UP vermutlich. Reznors THE SOCIAL NETWORK hätte vermutlich totaler Quark sein können (was er nicht war), und hätte trotzdem gewonnen - eben weil´s die damals gehypte Reznor/Fincher-Kombo war.
  22. Stimmt. Wobei bei LIFE OF PI z.B. gerade der Vorspann ganz besonders delikat gescored ist, und eine ziemlich tolle Wirkung entfaltet. An die Szene erinnere ich mich immer wieder gerne.
  23. Glaube ich auch. Wobei ihm schon bewusst sein dürfte, dass Prices Musik nicht viel mehr Gehalt und Tiefe hat als irgendeine beliebige Trailermusik. Schon lange nicht mehr wurde ein Score von einem Film dermaßen "mitgezogen" bei den Preisverleihungen - an der Qualität der Musik (und auch des Musikeinsatzes im Film) kann der Hype ja nicht gelegen haben.
  24. Warum wird auf meinem Handy eigentlich anstatt des Covers zu LAST HOUSE ON THE LEFT ein TEXAS CHAINSAW MASSACRE-Poster angezeigt?
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