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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Ich empfehle übrigens auch, die Songs anzuhören bzw. sich auf sie einzulassen - auch wenn's weh tut. Sind allesamt für den Film geschrieben worden und treffen schmerzlich genau den Ton des zeitgenössischen Trash-Pop, mit dem man beim Besuch von Primark oder anderen Teenie-Fashion-Stores beschallt wird. Gerade auch in Verbindung mit dem Score ergibt sich manch bewusstseinserweiternde Wirkung...
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veröffentlichung Intrada: James Horner - APOLLO 13 (2 CD-Set)
Sebastian Schwittay antwortete auf scorefuns Thema in Scores & Veröffentlichungen
Jeder Horner, in dem das hier vorkommt, wandert - so mein letztjähriger Beschluss - auf jeden Fall in die Sammlung. (Ich hatte das alte Album mal, aber vor Jahren verschenkt. Damals hielt sich mein Interesse an Horner noch in Grenzen.) -
veröffentlichung Columbia Records: VOX LUX (Scott Walker)
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Für Liebhaber des Verstrahlten... Der Score beginnt ab Track 11. Scott Walker macht ungefähr da weiter, wo er mit seiner Musik für Brady Corbets ersten Film, THE CHILDHOOD OF A LEADER, aufgehört hat: kahle, unterkühlte Streichersätze mit leichtem Herrmann-Vibe, diesmal allerdings garniert mit verstörenden Synthie-Chören. Die gänsehauterregende Seltsamkeit dieser Kombination wirkt im Film bestimmt phänomenal gut, entfaltet aber auch solo gehört ihre Reize, etwa in "Terrorist", gegen Ende von "C&A Walk", wo in einem super strangen Moment ein strahlender Blechbläser-Akkord die Musik aufreißt, oder im albern-abgründigen "Druggie". Anspieltipps: "Prelude" (Track 11), "Opening Credits" (Track 13), "Terrorist" (Track 16), "C&A Walk" (Track 17), "Druggie" (Track 19). (Der Film erzählt wohl auf recht unkonventionelle Weise die Lebensgeschichte eines Pop-Sternchens (Natalie Portman), das einen Schul-Amoklauf überlebt, Zeuge der Anschläge des 11. September wird, und in den folgenden Jahren zum Pop-Idol aufsteigt. In Verbindung mit dieser hochgradig seltsamen Musik - plus der Trash-Songs, gesungen von Natalie Portman, die dem Score vorangestellt sind - ist das sicher eine eigensinnig bis psychotronische Angelegenheit von Film...) -
Klingt natürlich deutlich filmmusikalischer als seine Konzertwerke, also nicht zu viel erwarten. Aber gemessen an den aktuellen Filmmusik-Standards ist es wirklich gut. Passagenweise vergleichbar mit PHANTOM THREAD, was das Niveau betrifft. Wer sich mal richtig die Synapsen durchpusten lassen will, dem empfehle ich sein "Asyla", op. 17 für Orchester, insbesondere den dritten Satz ("Ecstasio").
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veröffentlichung Lakeshore Records: COLETTE (Thomas Adès)
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
@Markus Wippel hat ihn ja schon in der Jahresabstimmung nominiert, aber leider nichts mehr dazu geschrieben - und ich denke, der Score verdient einen eigenen Thread. Eine romantische, teils impressionistisch, teils klassizistisch eingefärbte Musik, die durchaus den Konventionen des Kostümfilmdramas entspricht (Marianelli und seine Scores für die Keira-Knightley-Filme sind nicht fern), aber im Detail äußerst kunstvoll gestaltet ist, und auch manche Dissonanz nicht scheut. Sicher nicht halb so wild wie das, was Adès sonst so für den Konzertsaal schreibt, aber das Zeug, um bei den filmmusikalischen Jahresbesten mitzumischen, hat COLETTE absolut. In der zweiten Albumhälfte muss man drei, vier Tracks kürzen, ansonsten top. Anspieltipps: "Valse Du Salon" (Track 3), "Etching Montage" (Track 5), "Claudine à l'ecole print" (Track 9), "Claudine à Paris" (Track 10), "Dream of Egypt" (Track 12), "Anger by the Seine" (Track 13), "Polaire's Arrival" (Track 14). -
Sehr schön! Die Scheibe wird natürlich angeschafft.
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Wer den Score pur, ohne zwischengeschobenes Fremdmaterial hören will - zumindest auf Spotify gibt es auch ein Original-Score-Album, nur mit den Desplat-Stücken. Das Cover finde ich hier sogar noch schöner: Ich finde die rohe Mischung aus Saxophon-Ensemble, japanischer Percussion, Flöten, Posaune und Männerchor ja ziemlich reizvoll, auch wenn die 31 Minuten - angesichts der sehr minimalen Struktur - schon das absolute Maximum darstellen, was die Musik an Spieldauer zu tragen vermag. In der Hinsicht ist es vielleicht gar nicht so verkehrt, dass die Musik auf dem normalen Soundtrack-Album immer mal wieder mit japanischen Schlagern, Songs und ähnlichem aufgelockert wird.
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Ich wollte damit gar nicht sagen, dass ich den Score insgesamt sonderlich gelungen finde. Die Ebenen fügen sich nicht besonders gut ineinander, und für sich genommen finde ich sie auch nicht besonders ausdrucksstark. Es ist halt interessant, wie disparat das Ganze wirkt. Und in den beschriebenen Tracks merkt man auch, dass da jemand mit klassischer Ausbildung und entsprechenden Kompetenzen am Werk war.
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Die Actionmusik des Scores zerfällt ja sehr seltsam in zwei Stilbereiche: einmal das von Elektronik unterstützte, recht generische Actionscoring in Tracks wie "Marina Tower" (stilistischer Bezugspunkt wären hier m.E. die modern-martialischen Sci-Fi-Actionscores von Elfman, etwa TERMINATOR: SALVATION) - auf der anderen Seite die ziemlich klassischen, rein orchestralen Passagen wie "Bee in the Kitchen" oder "Ron's Driving", die schon großes Geschick im Umgang mit orchestralen Klangfarben zeigen und an denen Marianellis klassischer Hintergrund deutlich wird. Auch sowas wie die kurze modernistische Passage in "Meeting Bumblebee" bei 1:06, mit den rhythmisch freien Tonwiederholungen von Kontrafagotten, Posaunen und Bassklarinetten erwartet man eher in einem Score von Goldenthal oder einem düsteren Williams, aber kaum in einem modernen TRANSFORMERS-Blockbuster-Score. Ist natürlich nur kurz, und geht (sehr spannend!) sofort in einen zeitgemäßen elektronischen Puls über (1:13), aber ungewöhnlich ist es eben schon und lässt aufhorchen.
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Schade, die Kamen-Spezialisten sind wohl schon lange nicht mehr aktiv hier...
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- Varèse Sarabande
- Maurice Jarre
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Auch hier: noch andere Meinungen? Auch wenn EMPEROR insgesamt traditioneller, als Hörerlebnis vielleicht auch runder ist (man muss rein gar nichts kürzen), höre ich FREE SOLO gerade doch noch etwas lieber. Ästhetisch noch etwas unverrenkter und direkter, ohne die gewisse arthausige Prätention, die bei EMPEROR (filmbedingt) mitschwingt.
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- marcus trumpp
- marco beltrami
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Gestatten, mein Name ist..…
Sebastian Schwittay antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Herzlich willkommen auch von mir. Schön, dass sich tatsächlich noch neue Leute hierher verirren. -
Ich könnte mich echt selbst in den Arsch beißen, dass ich hier jahrelang Objektivität gepredigt habe. Bedeutet nun in der Folge nämlich, jeden noch so technisch versierten Blockbuster- und Franchise-Schmonz von Williams, Newton Howard und Co. nicht mehr aufs Korn nehmen zu können, ohne von den ehemals Gleichgesinnten und/oder Neugeprägten mit Eifer dran erinnert zu werden, dass es ja eigentlich "kompositorisch makellos" ist... Bestialisch! Aber alles rächt sich halt irgendwann.
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Den gewissen kunstgewerblichen Euro-Arthaus-Touch, den schon MATILDA hatte, spürt man auch wieder in EMPEROR OF PARIS. Abgesehen davon aber eine ganz schicke Kostümfilm-Musik, teils sehr dramatisch und emotional. Viel Minimalismus à la Glass und Max Richter (Track 7, "Annette", scheint Beltramis/Trumpps Interpretation von "On the Nature of Daylight" zu sein), zuweilen recht schillernd instrumentiert, und oft auch ins Kammermusikalische tendierend ("Under Arrest"). Wie gesagt, der Arthaus-Schlock (den man bei dem Film wohl erwarten kann) sendet seine unmissverständlichen Vibes aus, das tristet es alles ein bisschen ein... aber gut.
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- marcus trumpp
- marco beltrami
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AMERICAN WOMAN von Lesley Barber
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Schau dir auch mal den Schrader-Film an, der lohnt sich sehr. -
Finde gar nicht mal, dass das sonderlich nach den 50ern oder 60ern klingt. Man hört eigentlich sofort, dass das wieder eine dieser "Hommagen" ist - viel zu glatt und perfekt, eben typisch für unsere Zeit. In den 50ern und 60ern hatten selbst diese Musical-Sachen noch deutlich mehr Kante, waren das gewisse Quäntchen schroffer instrumentiert, und damit auch authentischer. Wie gesagt, mir geht es da ähnlich wie mit Hurwitz und seinen glatten Retro-Stilismen. Hübsch, nichtig, unverfänglich.
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- marc shaiman
- scott wittman
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AMERICAN WOMAN von Lesley Barber
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ist das dann ein Remake von Paul Schraders PATTY HEARST? Oder einfach eine Neuverfilmung der Geschichte? -
Der beliebteste Kino-Soundtrack 2018 / Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2018
FREE SOLO, Marco Beltrami