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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich finde, gerade der erste Score hat einfach noch zu viel seifig-poppiges Easy Listening und zu viel dünnes Actionscoring - richtig in Fahrt kommt Kamens Actionscoring meiner bescheidenen Meinung nach erst in Teil 2 und 3.
  2. Wer mag denn auch ernsthaft behaupten, dass die ollen 80er so viel besser waren als heutzutage? (Tut mir leid, aber ich kann nie so recht nachvollziehen, was viele an den 80ern (abgesehen von einigen wenigen tollen Scores von Williams, Goldsmith, Horner und Silvestri) so pralle finden.) In den 60ern und v.a. 70ern war der Schnitt aber schon noch deutlich besser als heute.
  3. __________________________________ Elliot Goldenthal, geboren 1954 in Brooklyn, New York, gelang der Durchbruch als Filmkomponist Anfang der 90er Jahre mit seiner Musik zum dritten Teil der Alien-Saga, ALIEN³. Bereits in den 70er Jahren komponierte er Musik zu Studentenfilmen, ab 1979 auch für angesehene (Film-)Künstler wie Ulli Lommel und Andy Warhol. Seine Musik zum Horrorfilm PET SEMATARY (1989) war schließlich die erste größere Studioproduktion mit Musik Goldenthals. In den 90ern etablierte sich Goldenthal als gefragter, vielbeschäftigter Komponist sowohl für groß budgetiertes Eventkino (BATMAN FOREVER, DEMOLITION MAN), als auch für anspruchsvollere Dramen und Kunstfilme - hier ist insbesondere seine Zusammenarbeit mit Neil Jordan zu erwähnen, mit dem er an künstlerisch ambitionierten Produktionen wie MICHAEL COLLINS (1996) oder THE BUTCHER BOY (1997) arbeitete. Ab Ende der 90er Jahre komponierte Goldenthal auch für die Kinoproduktionen seiner Lebensgefährtin Julie Taymor (zuvor arbeiteten er und Taymor ausschließlich bei gemeinsamen Theater- und TV-Produktionen zusammen). Seinen Vertonungen von Mainstream- und Kunstfilmen gemein ist die intellektuelle Annäherung an den jeweiligen Film, die sich in raffinierten Vertonungskonzepten und ungewöhnlichen Stil-Kombinationen widerspiegelt. Zentral für sein Schaffen sollte ein bereits Anfang der 90er Jahre formuliertes Leitkonzept werden, welches Goldenthal als "composition as collision" beschrieb: hierbei leitet Goldenthal aus der Filmhandlung und der Disposition der Charaktere verschiedene, teils disparate musikalische Idiome und Stile ab, welche unter dem gemeinsamen "Nenner" eines post-minimalistischen, an John Adams und Philip Glass erinnernden Individualstils miteinander konfrontiert werden. So wählt Goldenthal in seiner Musik zum Baseball-Drama COBB (1994) Motive aus baptistischer Kirchenmusik für die Charakterisierung des religiösen Baseball-Stars Ty Cobb, und kreuzt diese mit zeittypischem Jazz der 1910er und 1920er Jahre und aggressiv-dissonanten Modernismen zur Darstellung der innerlichen Zerrissenheit der Hauptfigur. Auch in Mainstream-Produktionen wie BATMAN FOREVER behält Goldenthal dieses Vertonungskonzept bei: die mythologische Ebene der BATMAN-Figur stellt der Komponist mit Anlehnungen an Richard Wagners Opernschaffen heraus, während er dem kommerzialisierten Charakter der Verfilmung mit vielfältigen ironisierenden "Aufweichungen" des musikalischen Geschehens Rechnung trägt. Nicht selten zeigt sich in diesem Vorgehen auch eine kritische intellektuelle Distanz zum vertonten Film, etwa wenn Goldenthal die faschistoiden und selbstgerechten Züge einer Comicfigur wie Batman herausstellt, in dem er das Thema für den Superhelden als aggressiven, militaristisch anmutenden Marsch konzipiert. Trotz der intellektuellen Tiefe seiner Musik gelingt es Goldenthal, den Bedürfnissen Hollywoods nach emotional fesselnder, hochgradig wirkungsvoller Filmvertonung gerecht zu werden - nicht zuletzt aufgrund eines herausragenden handwerklichen Könnens, mit dessen Hilfe er selbst die komplexesten Konzepte in effektvolle, spektakuläre Orchester-Tableaus verpackt, die auch beim Mainstream-Publikum ankommen. Mit Beginn des neuen Jahrtausends zieht sich Goldenthal (trotz eines Oscar-Gewinns 2002 für FRIDA) mehr und mehr aus dem Hollywood-Geschäft zurück, verlagert sein Hauptaugenmerk auf Konzert- und Bühnenwerke (2006 feiert nach langer Kompositionsphase seine Oper "Grendel" Premiere), und arbeitet nur noch gelegentlich für den Film, etwa für die Filme seiner Frau Julie Taymor. Die Musik zum Actionfilm S.W.A.T. (2003) bleibt seine bis zum heutigen Tage letzte Arbeit im Bereich großbudgetierter Studio-Produktionen. Mittlerweile vertont er (leider) auch nicht mehr die Projekte seiner einstigen Weggefährten Neil Jordan und Michael Mann. Die Zukunft wird zeigen, ob es für den Komponisten eine dauerhafte Rückkehr ins Filmmusik-Business geben wird, oder ob Goldenthal den Vorzügen der weitgehend unbeschränkten Kompositionstätigkeit im Theater- und Konzertleben treu bleibt. Eine (CD-)Veröffentlichung der meisten seiner Konzertwerke blieb bislang leider aus - neben der Oper "Grendel" blieben bislang rund fünf Theatermusiken, ein Trompetenkonzert und mehrere kammermusikalische Arbeiten unveröffentlicht. Die insgesamt fünf auf CD erschienenen Konzertwerke sind Teil dieser Umfrage. __________________________________ Die Umfrage zum Schaffen Elliot Goldenthals habe ich in die vier Bereiche - Action und Blockbuster - Drama und Arthouse - Horror und Science-Fiction und - In Concert eingeteilt. Die letzte Kategorie beinhaltet die Konzertwerke, die drei anderen Kategorien teilen Goldenthals Filmvertonungen nach Genres auf. Bitte gebt nun bei - Action und Blockbuster 2 Favoriten - Drama und Arthouse 4 Favoriten - Horror und Science-Fiction 2 Favoriten und bei - In Concert 2 Favoriten an. Die 10 bestplatzierten Arbeiten kommen schließlich in die zweite Runde. Die erste Runde schließt, sobald mindestens 30 Teilnehmer abgestimmt haben. Im Laufe der Umfrage dürfen gerne verschiedene Goldenthal-Arbeiten näher vorgestellt und entsprechende YouTube-Links (gerne auch eigene Suiten o.ä.) gepostet werden, ebenso eigene Gedanken zu Goldenthals musikalischem Schaffen und zu seiner Person. Auf eine anregende Diskussion und ein paar spannende Goldenthal-Tage!
  4. Zimmer fehlen schlicht die handwerklichen Fähigkeiten, um seine guten Ideen klanglich ästhetisch (im Sinne einer Kunstmusik) umzusetzen. Da ich aber ein "Klanghörer" bin, ist das für mich entscheidend - da greife ich dann zu ähnlich originellen Ideen, die aber noch dazu blendend instrumentiert und klanglich ausgestaltet sind (Stichwort Goldenthal).
  5. Diversität von Klangfarben und Registern, Wechsel zwischen Dichte und Ausdünnung des Satzes, Vielfältigkeit instrumentaler Spieltechniken, usw.. Bei Zimmers BATMAN-Scores höre ich schlecht gemachte, enervierende Schichtungen künstlicher Sounds, die mir die Freude an interessanten Konzepten leider gleich wieder zunichte machen. Ich mag INCEPTION und THE DARK KNIGHT RISES im Konzept, "auf dem Papier" sozusagen, durchaus gerne - so lange ich sie nicht anhören muss.
  6. "Klangliche Vielfalt" sehe ich gerade bei Zimmers Musiken beim besten Willen nicht. Nahezu nirgends. Interessante Konzepte zuweilen, ja (INCEPTION, THE DARK KNIGHT), aber filigran gestaltete Klanglandschaften wirklich nicht. Nein. Aber den HULK vergleiche ich mit AVENGERS und Tylers THOR, da sehe ich (wie gesagt) kein Problem drin.
  7. RIP. Aber... ... in meinen Augen macht jeder Mensch die Welt zu einem besseren Ort. Selbst wenn´s "nur" meine Oma ist, aber ohne die wäre die Welt für mich um einiges ärmer.
  8. Zwei feine News: 1. Wes Cravens stimmungsvoller Woodoo-Grusler THE SERPENT AND THE RAINBOW feiert seine Blu-Ray-Premiere. Leider ein beschissenes Cover: "> "> ">"> 2. Michael Winners bizarrer Okkult-Thriller THE SENTINEL aka HEXENSABBAT (by the way, toller Score von Gil Mellé) kommt erstmals in Deutschland auf DVD/Bluray, im Mediabook von NSM. Hier ist die Covergestaltung eine Augenweide: [amazon=B00GGR5RXG]
  9. Also ich habe es jetzt nochmal umgestellt, und teile das Ganze nach Genres auf. Ist vielleicht auch sinnvoller so. Würde dann heute/nachher loslegen.
  10. Nicht so wirklich. Was das Thema Tiefsee betrifft, fände ich einen expandierten SPHERE sinnvoller und wichtiger.
  11. Da wirfst du jetzt aber ganz andere Scores in die Runde - ich dachte, es geht um Arbeiten wie AVENGERS, THOR 1 und 2, X-MEN ORIGINS und Co. Dass es dagegen HELLBOY oder THE INCREDIBLES mit Elfmans Superhelden-Scores der letzten Dekade aufnehmen können, ist klar. Darüber hinaus lasse ich dich ja auch gut finden, was du willst. Mir ging es eher um eine objektivere Qualitätsbeurteilung, zu der ich ja auch die entsprechenden Argumente geliefert habe.
  12. Alan Silvestri kann´s leider auch nicht so wirklich, das wurde 2011 in Wien deutlich - gegen seine maschinell runtergeleierten Taktmarkierungen wird selbst Shore zum großen Maestro. Darüber hinaus finde ich schon, dass sich ein Dirigient in gewisser Weise verausgaben muss, um alles aus einem Orchester herauszuholen. Mein Lieblingsdirigent in Sachen Dmitri Schostakowitsch ist z.B. der herausragende Mariss Jansons, dem beim Dirigieren von "Lady Macbeth von Mzensk" die Groteske der Musik auch mal in seinen Gesichtsausdrücken anzusehen ist und dem der Schweiß dabei (fast durchgehend) in Sturzbächen vom Gesicht rinnt. http://www.youtube.com/watch?v=mJ2-EBYScZ4
  13. Also mit den Comicfilm-Scores von 2002 bis 2004. So ein großer stilistischer Wandel hat da bis heute nicht stattgefunden. Von daher kann man Elfmans SPIDER-MAN-Scores oder seinen HULK durchaus mit den aktuellen Vertonungen vergleichen. Und da überzeugt bei Elfman - bei stilistisch sehr ähnlicher Herangehensweise - ein ausgefeilter thematisch-motivischer Überbau und eine filigrane Detailarbeit, die man so bei Silvestri, Tyler, Jackman, und eigentlich auch Zimmer (immerhin hat der hin und wieder originelle Konzepte) nicht findet. Ich erinnere bspw. an die clevere Konzeption und hervorragende Verarbeitung des Doc-Ock-Motivs aus SPIDER-MAN 2.
  14. Ich liebe den klaren, definierten Klang der Klarinette - mit dem gedämpft-näselnden Klang von Oboe, Englischhorn und Co. konnte ich dagegen nie so viel anfangen. Toll nicht nur der Einsatz in der klassischen Musik (hier finde ich v.a. Messiaens "Quartett auf das Ende der Zeit" toll, ein Quartett für Klavier, Klarinette, Violine und Cello), sondern auch im Jazz bzw. symphonischen Jazz (Gershwins "Rhapsody in Blue" - schon mal gespielt?).
  15. HULK und seine SPIDER-MAN-Scores waren doch von nahezu erlesener Qualität, wenn man das mal mit aktuelleren Comicfilm-Arbeiten von Silvestri, Jackman oder Tyler vergleicht.
  16. Über die musikalische Faktur sollte er sich aber auch mal Gedanken machen - konzeptionell sind einige seiner Scores (insbesondere für Nolan) ja ganz solide, teils besser als JNHs aktuelle Schlaftabletten, aber handwerklich/musikalisch ist das teilweise wirklich unter aller Kanone.
  17. Nein, meinte eigentlich generell. Bzgl. Varèse Club: Townson ist anscheinend zu sehr damit beschäftigt, sich auf Filmmusik-Konzerten rumzudrücken. Den Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man sich seine Statusmeldungen auf Facebook so anschaut.
  18. Hier stimmt aber irgendwas in der Beschreibung nicht: es soll in jeder Suite ein (!) Score "versuitet" sein + ein (!) weiterer Störenfried. Allein in der Williams-Suite habe ich vier Scores entdeckt. Und bei Silvestri sind es auch mehr als zwei (noch dazu von verschiedenen Komponisten). Sollen wir also alle Scores auflisten, die in den Suiten jeweils angespielt werden?
  19. Waren das nun eigentlich die letzten Veröffentlichungen des Jahres, oder kommt da von irgendeinem Label noch was?
  20. Irgendwie kann ich mir auf das Erstellungsdatum des Threads (8.4.2013) keinen Reim machen.
  21. Überraschend gelungener Score mit schönen folkloristischen Einschüben, v.a. die "Main Titles" sind durchaus hörenswert. Film ist in Ordnung (die teils außerordentlich schlechten Kritiken kann ich nicht nachvollziehen), aber das Gleiche gab es auch schon packender. Dennoch, nach dem miesen PROMETHEUS wieder ein Scott, den man sich ansehen kann.
  22. Weihnachts-Filmmusik kommt mir selten bis gar nicht in die Tüte. Und wenn, dann favorisiere ich ebenfalls DIE HARD.
  23. Auf HOSTAGE beziehe ich mich da nicht, das ist der bis dato wohl stärkste Desplat auf dem bestgeschnittensten seiner Alben. Was die anderen von dir genannten betrifft: ja, da trifft es zu, würde ich sagen. Selbst beim GHOST WRITER, einem der zweifellos besten Desplats der letzten Jahre, suppt es im letzten Drittel des Albums (genauer: zwischen Track 11 und dem Finale) ganz schön vor sich hin. Das sind eben die Nachteile der Desplat'schen Minimal Music - sie trägt selten Laufzeiten über 20 - 25 Minuten. Daher eignet sie sich, wie du ja schon richtig angemerkt hast, eigentlich besser für Compilations.
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