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Sony Masterworks: Marc Streitenfeld - PROMETHEUS


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Wenn ich eine große Kamerafahrt über ein Heer an einer Küste habe und da schrammeln ein paar Streicher vor sich hin fehlt da eindeutig etwas und das war bei Streitenfeld aber insgesamt in der Filmmusik heutzutage oft der Fall.

Nehmen wir doch das Beispiel.

Was muss hier in der Musik weg, was muss dazu? Was genau hat gefehlt?

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Ein kokretes Beispiel wäre der Ritt zum Showdown in "Cowboys und Aliens", als wir in einer Großaufnahme die Westerner durch die Landschaft reiten sehen und es dann ein Schnitt zur Alienfestung gibt, die in einer ausladenden Kamerafahrt voll präsentiert wird. Gregson-Williams schichtet hier ein eher liebloses Thema in einfachst gesetzten Blechbläsern und einbisschen Streicheruntermalung ohne jede Dynamik oder der Szene angemessener Größe aufeinander. Auf den Schnitt geht er gar nicht ein und lässt so auch musikalisch nicht im Geringsten die beiden filmisch eindrucksvoll in Szene gesetzten Gegensätze aufeinanderprallen. Dadurch geht natürlich die Wirkung des Schnitts und die Größe der ganzen Szene verloren und vermittelt dem Hörer/Zuschauer unterbewusst so eine larifari-bisschen-heroisch-Stimmung.

Bei "In Time", als der Protagonist und seine Mutter aufeinander zurennen und die Zeit der Mutter nur noch auf wenige Sekunden abgelaufen ist, es als wirklich um Leben und Tod geht, gibt es von Craig Armstrong nur einen simplen anschwellenden Streicherteppich. Keine Emotion, keine Wirkung, keine Stimmung. Angst, Verzweiflung, Vertrauen, Hast, Hoffnung, all das findet sich zwar in den Bildern, aber durch die Musik verklebt das ganze zu einem belanglosen Ablauf.

"Robin Hood" von Streitenfeld hatte durchgängig diese Probleme. Die stoßhaft gespielten stetig wiederholten Akkorde für Godfreysind kein Motiv geschweige denn ein Thema und verfehlen die Wirkung komplett zumal Streitenfeld in diesem Fall sogar fast zu bemüht dick aufträgt und so wieder am Ziel vorbeischießt, als z. B. diese Wege Guys und Marshalls auf dem Korridor treffen. Ansonsten ist die Musik viel zu schwachbrüstig und blass, als dass sie wirklich Akzente setzen könnte. Wie gesagt: den folkloristischen Kontrapunkt über das Hauptthema finde ich echt nett, aber das Thema geht über ein "wohlwollend aufbruchhaftes" nie heraus und schafft es so auch nicht, wirklich heroisch oder groß zu erklingen. Die Actionmusik ist erfrischend wenig ostinato-orientiert aber dazu auch nicht filigran und reichhaltig genug, um über einige nette Holzbläserfiguren und Streicherrhythmen hinaus zu gehen. Ridley Scotts Bilder sind einfach zu groß für Streitenfelds blasse Musik - sie verliert sich irgendwo auf der Leinwand und erreicht so nicht den Zuschauer und schwächt die Wirkung des Filmes im schlimmsten Fall. Sebastian hat Recht: "Robin Hood" hätte blenden und vielleicht auch besser ohne Streitenfelds Musik funktioniert.

Noch ein Film, in dem jede Sekunde Musik überflüssig und teilweise schon wieder schädlich war: Anonymus (bezogen auf die passive Filmmusik von Kloser).

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und doch haben diese Filme bzw Szenen für andere in filmmusikalischer Hinsicht genau die richtige Wirkung gehabt.. ;)

Das ist halt nun deine Ansichtssache, Mephisto.. oder auch die von Sebastian, aber nicht die von anderen..

Lars zum Beispiel fand diese Filme genau richtig vertont (Lars, wenn ich mich irre, sag mir Bescheid)

Auch dein Beispiel "Cowboys and Aliens" fand hier genug positiver Kritik (nicht von mir.. fand das war eine vergebene Chance ;))

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Ich kenne leider nur ROBIN HOOD, weshalb ich nur darauf eingehe.

Verstehe mich nicht falsch, die Ausführungen klingen schlüssig, dennoch bin ich mit der Konklusion nicht zufrieden.

Die stoßhaft gespielten stetig wiederholten Akkorde für Godfreysind kein Motiv geschweige denn ein Thema und verfehlen die Wirkung komplett zumal Streitenfeld in diesem Fall sogar fast zu bemüht dick aufträgt und so wieder am Ziel vorbeischießt, als z. B. diese Wege Guys und Marshalls auf dem Korridor treffen

Ich sehe ein, wie die Musik auf dich wirkt. Aber woran genau lässt sich die Brücke hier zwischen Komposition und Wirkung herleiten? Ist "über den Schnitt komponieren" und zu "dick auftragen" ein allgemein verbindliches Qualitätsmerkmal?

Ansonsten ist die Musik viel zu schwachbrüstig und blass, als dass sie wirklich Akzente setzen könnte.

Ich will keine Wortklauberei betreiben, aber wo wir schon dabei sind: woran machst du es genau fest, dass sie zu schwachbrüstig und blass ist? Die Prämisse dafür müsste doch sein, dass eine verbindliche Empfindsamkeit beim Empfänger vorherrschen müsste, die sich auf einer Skala messen lässt.

Ridley Scotts Bilder sind einfach zu groß für Streitenfelds blasse Musik

Das klingt aber auch eher nach subjektivem Empfinden, was ja dem RCP Hörer/Vertreter gerne vorgeworfen wird.

erreicht so nicht den Zuschauer

Stimmt doch gar nicht. Oder sind Oli, Lars und ich gar keine Zuschauer?

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin auch getreu dem Motto - besser geht es immer. Und genauso weiß ich darum, dass zum Beispiel Dynamik und Komplexität dazu beitragen können, dass auch die Emotionen viel dynamischer und dadurch facettenreicher angesprochen werden können. Genauso weiß ich, dass eine Übernutzung von gleichen Noten oder Harmonien zu einer Inflation der Empfindsamkeit darauf führen können, der Drops also schnell ausgelutscht sein kann und so an Geschmack verliert.

Was mir noch immer nicht klar zu sein scheint ist, wo die Brücke zwischen Musiktheorie und Wirkung geschlagen wird. Du beispielsweise würdest dir hierbei mehr Dynamik, mehr Bild-Musik Beziehung, mehr Ausarbeitung der Ideen wünschen und würdest darin auch eine sich stärkende Wirkung ziehen.

Ich jedoch kann sagen, dass gerade auch die Strandszene eine enorm heroische Wirkung auf mich entfaltet hat und wenn ich Streitenfelds Robin Hood höre, Bäume ausreißen könnte. Und unabhängig davon finde ich die Essenz der Szene/Films genau getroffen, da es ja um die Lämmer geht, die zu Löwen werden. Bitte nicht falsch verstehen, dass macht die Musik nicht qualitativ hochwertiger, aber zum Schluss noch einmal die selbe Frage:

Wo ist die messbare, objektiv tragbare Säule, auf der sich die Reaktion zu Musik+Szene messen lässt?

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Und ich habe es auch schon an anderer Stelle genannt, wer bestimmt denn bitte, dass hier nur Musiktheorie, nicht aber weitere Teile der Musikwissenschaft eine Rolle spielen?

Wüsste nicht - bin ja auch erst seit kurzem dabei - dass es hier verbindliche Prämissen diesbezüglich gibt.

Ich verstehe gerade nicht, wovon ihr redet. Es ging hier - zumindet mir - nie um irgendwelche Musiktheorie, auch nicht um Streitenfeld (von dem ich noch nie was gehört habe), sondern darum, dass Besprechungen veröffentlichter Filmmusik und Filmwirkung wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben.

Will heißen, wenn ich eine CD für musikalisch schwach halte und dies diskutiere, wieso muss ich mich jedesmal mit dem erigierten JA; ABER IM FILM-Zeigefinger auseinandersetzen? Das bringt mir als Musikkonsumenten wenig und riecht mir allzu oft nach es kann halt nicht sein, was nicht sein darf.

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Ich verstehe gerade nicht, wovon ihr redet. Es ging hier - zumindet mir - nie um irgendwelche Musiktheorie, auch nicht um Streitenfeld (von dem ich noch nie was gehört habe), sondern darum, dass Besprechungen veröffentlichter Filmmusik und Filmwirkung wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben.

Hier ist es auch nicht so massiv durchgekommen, es schwappte mir nur die Erinnerung aus der alten Diskussion mit Thomas M. in den Sinn. Du bist doch der Meinung, man müsse über die Musik in Form ihrer Natur sprechen, also rein von der Musik auf Tonträger ausgehend. Was eher der Musiktheorie entspricht, während es aber darüber hinaus ja auch noch Wirkung oder auch Intention gibt. Und weshalb sollte Lars nicht über die Wirkung im Film hier sprechen dürfen?

Also wo steht denn als Prämisse fürs Forum oder diesen Thread oder Strang oder Faden fest, ob es nun um Besprechung veröffentlichter Filmmusik oder Filmwirkung geht?

Will heißen, wenn ich eine CD für musikalisch schwach halte und dies diskutiere, wieso muss ich mich jedesmal mit dem erigierten JA; ABER IM FILM-Zeigefinger auseinandersetzen? Das bringt mir als Musikkonsumenten wenig und riecht mir allzu oft nach es kann halt nicht sein, was nicht sein darf.

Ich meine, du sagst es doch selber, dass du über die CD diskutierst. Das muss ja aber nicht deshalb der allgemeine Gesprächszustand des Threads sein, den alle so sehen. Lars beispielsweise - genau wie ich in großen Teilen - sieht sich eher als Film-Filmmusikkonsument.

Auf der anderen Seite zeigst du doch immer den JA, ABER NUR AUF CD-Zeigefinger, weshalb ich wissen wollte, an welcher Stelle denn dieser rote Faden allgemeingültig für die Threads und Themen bestimmt wurde?

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und doch haben diese Filme bzw Szenen für andere in filmmusikalischer Hinsicht genau die richtige Wirkung gehabt.. ;)

Das ist halt nun deine Ansichtssache, Mephisto.. oder auch die von Sebastian, aber nicht die von anderen..

Lars zum Beispiel fand diese Filme genau richtig vertont (Lars, wenn ich mich irre, sag mir Bescheid)

Auch dein Beispiel "Cowboys and Aliens" fand hier genug positiver Kritik (nicht von mir.. fand das war eine vergebene Chance ;))

Also zu meinem konkreten "Cowboys und Aliens"-Beispiel wurde hier noch nie wirklich diskutiert (Kamerafahrt - Schnitt) und natürlich kann jemand anders sagen: "Mir reicht das." Ja und? Ich bezahle immerhin um die 7 Euro, um dann wieder eine zuammengeklatschte Musik im Film zu hören, die der Wirkung des Films teilweise wegen Unvermögens entgegen arbeitet und da habe ich als zahlender Rezpient das Recht, auf die künstlerischen und technischen Mängel hinzuweisen und das habe ich in meinem vorherigen Beitrag getan: Ich habe aus drei verschiedenen Filmen drei Szenen und die entsprechende musikalische Vertonung geschildert und bin darauf eingegangen, wie die Musik im Film auf mich wirkt.

Dass da dann viele, die sich mit Filmmusik beschäftigen, sitzen und sagen: "Ja gut, aber dem 08/15-Zuschauer reicht das" fördert in mir die Sorge, dass, wenn sogar Liebhaber des Genres so hilflos argumentieren, von keiner Seite mehr die Mühe gemacht wird, eine anspruchsvolle Filmmusik zu schreiben, für die ich auf CD auch mal wieder Geld ausgeben würde ("Single Man" ist nämlich nach "Casino Royale" und den beiden "Wickie"-Musiken die aktuellste CD, die ich mir gekauft habe), aber wenn es so weitergeht und überall nur lieblose Streicherteppiche aus der Dose und einige nichtssagende Blechlinien erklingen, weil's halt "auch ein bisschen Wirkung" entfaltet, kaufe ich möglichst viele Editionen aus dem Hause VCL, FSM, Intrada und Kritzerland, bevor es keine CDs mehr gibt und ich dann an einem reichen Archiv von 1930 - 2000 satt hören kann. Das allerdings ändert nichts an dem Problem, dass ich so ziemlich bei 2/3 aller Kinobesuche (und das sind einige im Monat) da sitze und den Kopf schütteln muss, weil wieder ein Komponist versagt, trotz der oft bekloppten Vorgaben eine annähernd kreative Lösung zu finden.

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Also zu meinem konkreten "Cowboys und Aliens"-Beispiel wurde hier noch nie wirklich diskutiert (Kamerafahrt - Schnitt) und natürlich kann jemand anders sagen: "Mir reicht das." Ja und? Ich bezahle immerhin um die 7 Euro, um dann wieder eine zuammengeklatschte Musik im Film zu hören, die der Wirkung des Films teilweise wegen Unvermögens entgegen arbeitet und da habe ich als zahlender Rezpient das Recht, auf die künstlerischen und technischen Mängel hinzuweisen und das habe ich in meinem vorherigen Beitrag getan: Ich habe aus drei verschiedenen Filmen drei Szenen und die entsprechende musikalische Vertonung geschildert und bin darauf eingegangen, wie die Musik im Film auf mich wirkt.

Dass da dann viele, die sich mit Filmmusik beschäftigen, sitzen und sagen: "Ja gut, aber dem 08/15-Zuschauer reicht das" fördert in mir die Sorge, dass, wenn sogar Liebhaber des Genres so hilflos argumentieren, von keiner Seite mehr die Mühe gemacht wird, eine anspruchsvolle Filmmusik zu schreiben, für die ich auf CD auch mal wieder Geld ausgeben würde ("Single Man" ist nämlich nach "Casino Royale" und den beiden "Wickie"-Musiken die aktuellste CD, die ich mir gekauft habe), aber wenn es so weitergeht und überall nur lieblose Streicherteppiche aus der Dose und einige nichtssagende Blechlinien erklingen, weil's halt "auch ein bisschen Wirkung" entfaltet, kaufe ich möglichst viele Editionen aus dem Hause VCL, FSM, Intrada und Kritzerland, bevor es keine CDs mehr gibt und ich dann an einem reichen Archiv von 1930 - 2000 satt hören kann. Das allerdings ändert nichts an dem Problem, dass ich so ziemlich bei 2/3 aller Kinobesuche (und das sind einige im Monat) da sitze und den Kopf schütteln muss, weil wieder ein Komponist versagt, trotz der oft bekloppten Vorgaben eine annähernd kreative Lösung zu finden.

Ich bin lediglich auf ROBIN HOOD eingegangen, weil ich nur ROBIN HOOD kenne. Leider bist du dann aber nicht auf meine Frage eingegangen. Denn ohne Frage ist es sehr schade, welche Qualität dem Konsumenten heuer dargeboten wird, aber letztendlich muss doch die Frage gestellt werden, was denn Qualität ausmacht und warum sie denn so wichtig ist. Leider hast du mir aber nur geschildert, warum Film und Szenen nicht die entsprechende Wirkung bei dir hatten, warum der Status Quo sich aber verändern sollte, dazu fehlt mir nach wie vor - nicht speziell von dir - allgemein in diesem Forum die Antwort.

Denn wenn 75% oder mehr der Kinozuschauer damit zufrieden sind, wo ist dann das Problem? Warum sollte es dann besser werden? Welcher Grund steckt dahinter und schließt dieser Ausnahmen überhaupt ein? Was genau ist so Schade daran?

(Nicht das es untergeht: ich bin definitiv der Meinung, dass der Status Quo sich verändern muss!)

Denn für mich stellt sich hierbei auch die Frage - um mal bei RCP (auch als Synonym) zu bleiben - sollte RCP vollkommen verbannt oder sollte nur der Anteil gesenkt werden? Denn das ist ja ein riesig großer Unterschied.

Also, wenn ich in eine bestimmte Menge von Äpfeln beißen würde, und mir 2/3 davon zu sauer sind, dann würde ich ernsthaft darüber nachdenken, ob ich mir jemals noch mal einen kaufen würde. Gleiches gilt auch für Apfelsaft, in dem die entsprechenden Sorten enthalten sind.

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Wenn Hans Zimmer als einziger schreiben würde wie er, dann würde ich ihn heute wahrscheinlich als einen der originellsten zeitgenössischen Filmkomponisten bezeichnen, der oftmals originelle und interessante Konzepte und Ideen hat (das kaputte Klavier in "sherlock Holmes", das Joker-Eintonmotiv, die Verlangsamung der Bläserfigur in "Inception", die Entwicklung der Musikel-Testosteron-Actionmusik für Bruckheimer), aber da jetzt nahezu 85% der Filmmusik - seien es amerikanische, asiatische oder deutsche groß angelegte Filme - nach Zimmer - nur in viel schablonenhafter als bei ihm selbst - klingen, verbinde ich mit dem Zimmer-Klang heute Einheitsbrei und eine Überflutung des Films mit Fastfoodmusik. Daher sollte man den RCP-Anteil der Filmmusik DEUTLICHST reduzieren - am Besten auf Zimmer selbst, der ja selbst keine Lust mehr darauf hat, immer wieder seine 90er-Sachen zu kopieren.

Auf Deine Fragen, Babis, werde ich im Laufe der nächsten Tage nochmals eingehen.

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endlich wird hier mal mit szenen als beispiel gearbeitet. ich kann mephistos ausführung bei Robin Hood (kenne nur diesen film) nachvollziehen. streitenfeld hat seine musik wirklich nicht gerade "episch" angelegt, das liegt aber vielleicht auch daran, dass der film selbst nicht episch ist. scotts bilder sind zwar edel in szene gesetzt und auch die finale schlacht "soll" episch erscheinen, was sie meiner meinung nach alleine schon durch die inszenierung nicht wirklich tut. hätte streitenfeld die szene mit seiner musik epischer erscheinen lassen, als es die inszenierung hergibt, hätte das eventuell zu gewollt gewirgt.

dass streitenfeld das ländliche setting eher mit folkloristischen soloinstrumenten vertont hat gefiel mir. es hat mir die szenerie näher gebracht. sein transformers-thema in der streicherversion, fand ich im film jedoch recht unpassend, weil es so glatt gebügelt wirkte. robins heroische rede wurde ja auch so unterlegt, deshalb erschien sie leider auch nicht heroisch. an solchen stellen war streitenfelds musik wirklich schwachbrüstig. die version mit der fiddle, den solovocals und dem percussionhythmus im hintergrund fand ich wesentlich gelungener, weil es auch wieder mehr zum setting passte. so klang das thema auch gleich wie für einen helden aus dem 12. jahrhundert.

der ansatz für die actionmusik gefiel mir. sie enthielt genug dramatik und spannung. jedoch hat er nur diese eine actionmusik parat gehabt. da gabs nicht ein funken entwicklung. die gab es eigentlich in der ganzen musik nicht. er ist verschiedene aspekte des films von der idee her gut angegangen, hat aber auch nicht viel mehr draus gemacht. auch wiederholte er das godfrey thema ohne veränderungen bis zum erbrechen.

für eine gewisse grundatmosphäre hat die musik gesorgt und sachen wie die liebesmusik oder das sherwood thema haben mir sogar sehr gut gefallen, aber es gab auch passagen, die aufgrund von wiederholungen genervt haben. und das transformersthema find ich auf cd schon heroisch, aber im film zusammen mit den bildern überhaupt nicht. da hatte ich teilweise das gefühl, dass er gegen die bilder arbeitet.

seine scores zu A Good Year und Body Of Lies fand ich im film wie auch auf cd wesentlich gelungener.

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Man kann es durchaus zu seinen Gunsten auslegen, dass er - wie auch mal in einem Interview gesagt, so meine ich gelesen zu haben - es nicht zu episch macht. Denn gerade die Übertreibung, die sehr RCP typisch ist, macht er gerade nicht. Eher schon das Gegenteil.

Ich muss aber auch sagen, dass die ruhigen Szenen bzw. die nicht gerade Kampfszenen eine stärkere Wirkung für mich im Musik-Szenen Verhältnis haben, obschon ich die Actionszenen doch sehr gut gelungen finde.

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Ich meine, du sagst es doch selber, dass du über die CD diskutierst. Das muss ja aber nicht deshalb der allgemeine Gesprächszustand des Threads sein, den alle so sehen. Lars beispielsweise - genau wie ich in großen Teilen - sieht sich eher als Film-Filmmusikkonsument.

Auf der anderen Seite zeigst du doch immer den JA, ABER NUR AUF CD-Zeigefinger, weshalb ich wissen wollte, an welcher Stelle denn dieser rote Faden allgemeingültig für die Threads und Themen bestimmt wurde?

Muss er ja gar nicht. Subjektiv verfestigt sich bei mir aber der Eindruck, dass so etwas immer nur bei ipso facto musikalisch schwachen Blockbusterscores der letzten 10 Jahre zum großen Kampfargument gemacht wird, seltener bei Martinez & Co. oder gar bei Herrmann, der ja auch viel (großartiges) Stückwerk komponiert hat, dass eher im Film seine volle Wirkung entfaltet. Da interessiert dieser Aspekt auffallend weniger Leute.

Vielleicht läßt es sich bildhafter so erklären: ein Film wird umso stärker und überzeugender, je besser alle Elemente, die ihn formen, zusammenarbeiten. Ich kann jetzt sagen, dass Make-up war super, aber der Film leider Schrott, den Film als Gesamtwerk hat das Make-up nicht gerettet. Mit der Musik verhält es sich am Ende genauso. Dass auch ein grober musikalischer Hackklotz im Film super wirken kann, ja klar. Aber es handelt sich da eben doch zumeist lediglich um punktuelle Erfolge, einzelne Szenen. Je besser die Musik konzipiert und gebaut ist, desto höhere Chancen hat sie auch, im Film von Anfang bis Ende sinnvoll mitzuwirken. Dass wir jetzt wieder in der Subjektivecke landen, geschenkt. Ich beharre (zusammen mit Sebastian, glaube ich, der das Zitat gebracht hat) auf einem Qualitätsmaßstab, der auch einer CD-VÖ gerecht wird, nicht auf einem klingenden Souvenir, dass Freunde des Films halt noch so mitnehmen.

Ist wieder alles sehr allgemein und mir fällt ums verrecken kein Film aus der letzten Zeit ein, wo ich die Musik noch im Ohr hätte (außer TINTIN). Ich muss gestehen, ich habe keinen dieser Filme (Cowboys, Robin Hood etc.) gesehen. Allerdings wurde mir darauf auch in diesem Thread nicht grad Lust gemacht. ;)

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Muss er ja gar nicht. Subjektiv verfestigt sich bei mir aber der Eindruck, dass so etwas immer nur bei ipso facto musikalisch schwachen Blockbusterscores der letzten 10 Jahre zum großen Kampfargument gemacht wird, seltener bei Martinez & Co. oder gar bei Herrmann, der ja auch viel (großartiges) Stückwerk komponiert hat, dass eher im Film seine volle Wirkung entfaltet. Da interessiert dieser Aspekt auffallend weniger Leute.

Das sehe ich genauso.

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ich schreibe nur etwas zu scores die ich kenne, entweder aus dem film oder von cd. ich habe auch nur 2 scores von herrmann auf cd. vielleicht werde ich die kommende woche dazu mal einen thread eröffnen und mitteilen, was ich von der musik halte. mal schauen, ob sich daraus eine interessante diskussion ergibt.

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Muss er ja gar nicht. Subjektiv verfestigt sich bei mir aber der Eindruck, dass so etwas immer nur bei ipso facto musikalisch schwachen Blockbusterscores der letzten 10 Jahre zum großen Kampfargument gemacht wird, seltener bei Martinez & Co. oder gar bei Herrmann, der ja auch viel (großartiges) Stückwerk komponiert hat, dass eher im Film seine volle Wirkung entfaltet. Da interessiert dieser Aspekt auffallend weniger Leute.

Wahrscheinlich liegt es in der Natur der Sache, da ja nun mal die dafür sprechende Faktenlage auf der Qualitätseite immer größer, ja dadurch erst bedingt ist. Und zumindest kann man damit seine wohlwollende Meinung gegenüber dem Filmemacher oder Komponisten ausdrücken, was - so ich denke - durchaus immer mal wieder erwähnt werden darf. Dass es natürlich an sich kein Argument pro Veröffentlichung ist, da stimme ich zu.

Aber es kommt immer wieder hier im Board auf "beiden" Seiten vor, dass Argumente verwendet werden, die zwar inhaltlich richtig sein können, aber nicht benutzt werden dürften, weil sie für den Meinungsinhabenden eigentlich nicht zur Meinungsbildung beigetragen haben.

Je besser die Musik konzipiert und gebaut ist, desto höhere Chancen hat sie auch, im Film von Anfang bis Ende sinnvoll mitzuwirken.

Zustimmung. Und leider ist es oft auch so, dass das schwächste Glied der Kette alles mit runter zieht, vor allem wenn es etwas Markantes wie die Musik ist.

Dass wir jetzt wieder in der Subjektivecke landen, geschenkt. Ich beharre (zusammen mit Sebastian, glaube ich, der das Zitat gebracht hat) auf einem Qualitätsmaßstab, der auch einer CD-VÖ gerecht wird, nicht auf einem klingenden Souvenir, dass Freunde des Films halt noch so mitnehmen.

Den Qualitätsmaßstab gehe ich mit - voll und ganz - erhöhe aber um die Karte - vorhin schon mal genannt - der Vielfalt und Nicht-Gleichheit. Eine Veröffentlichung ist für mich dann Banane, wenn ich es schon mal gehört habe, denn damit sättige ich den Markt vollends und selbst jenen, denen es gefällt, könnten mit nur einer Scheibe der gleichen Bauart ihre Befürnisse befriedigen.

Wenn etwas aber einzigartig klingt oder zumindest den Anschein erweckt und das aufrecht erhalten kann, dann ist für mich eine Berechtigung gegeben, vor allem natürlich in der Paarung mit Qualität, durchaus aber auch nur wenn noch der Faktor Fanboy dazu kommt. Selbst Trash kultiviert den Markt zu einem gewissen Grad. ;)

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  • 2 Wochen später...

Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an und hoffe, dass Ridley Scott zumindest die Schlüsselszenen mit den richtigen Cues unterlegt. Sei es jetzt die Original Musik von Streitenfeld oder düstere Klassik im Stil eines Krzysztof Penderecki. Egal, am Ende muss es stimmig sein, und dieses Verstândnis bzw. Feeling traue ich Scott sehr wohl zu.

Abgesehen davon find ich es klasse, wie eine so verhältnismäßig kleine Kleinigkeit hier das Forum polarisiert. Echt toll, welche Plattform hier mit dem Soundtrackboard geschaffen wurde... und noch toller, wie sehr sie von vielen anderen Gleichgesinnten genutzt wird. So das musste mal gesagt werden.

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  • 2 Monate später...

Ab 14:04 gehts kurz um Goldsmiths ALIEN und den Score in PROMETHEUS.

Bestätigt nur wieder meine Überzeugung, dass Scott sehr wohl auf die Musik im Film Wert legt. Nur ist er eben der Meinung, dass die Muisk die Bilder unterstützen sollte und nicht anders herum. Ob einem das jetzt gefällt oder nicht ist etwas anderes, aber so ignorant wie ihn in dem Aspekt viele darstellen ist er weiß Gott nicht.

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Na das sagt er aber nicht. Er sagt, für ihn sei der score genauso wichtig wie die bilder. Abgesehen davon gibts nicht viel von ihm zu hören ausser "Jerry war toll", "Streitenfelds score ist toll", "Sehr wichtig!" etc. So richtig eingehen auf inhalte macht er nicht, weder im bezug auf goldsmith noch im bezug auf streitenfeld. Dass der score wichtig ist muss ich aber von scott nicht hören, das sollte selbstverständlich sein, gerade im bezug auf dieses franchise.

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Jerry schätzen gelernt hat er aber wohl erst viel später... harhar...

ich halte Scott nicht für ignorant in Sachen Filmmusik, nur hat er glaub einfach nicht viel Ahnung oder Geschmack... dazu kommt seine Art der Postproduktion, die einem Komponisten glaub heute zumindest gar nicht mehr die Zeit lässt was Vernünftiges zu schreiben...

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scott hat ja gesagt, dass er schon während des drehens die musik/den musikstil für den jeweiligen film in seinem kopf hat. also gedanken macht er sich anscheinend schon. ob das viel spielraum für den komponisten lässt, ist ne andere frage. und meiner meinung nach hat er bei 90% seiner filme ab 2000 richtig gelegen mit dem jeweiligen soundtrack. das hat nicht viel mit ahnung zu tun, sondern mit seinem musikgeschmack. er setzt sie eher funktionell ein und schert sich einen dreck um kompositorische raffinesse. für das, wozu sie komponiert wurde, hats in fast allen filmen ab 2000 locker gereicht. und das ist für einen regisseur eigentlich doch das wichtigste.

funktionell wird streitenfelds musik wahrscheinlich ohne probleme sein. ob sie für filmmusikkonsumenten noch mehr bietet wird man sehen.

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