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THE LAST STAND

Der neue Film mit Herrn Schwarzenegger - reine Zeitverschwendung, dieser Film gehört zu jenen die man nicht gesehen haben muss.

Und nach meinem Geschmack sollte Herr Schwarzenegger langsam in Rente gehen oder sich ein völlig anderes Genre suchen, denn wie bei anderen in die Jahre gekommen Action-Helden wirken die einfach nur unglaubwürdig.

... mag mir gar nicht Mr. Willis in A GOOD DAY TO DIE HARD vorstellen ;-)

 

Gruß

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THE LAST STAND

Der neue Film mit Herrn Schwarzenegger - reine Zeitverschwendung, dieser Film gehört zu jenen die man nicht gesehen haben muss.

Und nach meinem Geschmack sollte Herr Schwarzenegger langsam in Rente gehen oder sich ein völlig anderes Genre suchen, denn wie bei anderen in die Jahre gekommen Action-Helden wirken die einfach nur unglaubwürdig.

... mag mir gar nicht Mr. Willis in A GOOD DAY TO DIE HARD vorstellen ;-)

 

Gruß

 

Mr.Willis ist ja noch mit der Frischeste aus dieser ganzen Riege.

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Star Trek: Der Kinofilm
 

Kapitän James T. Kirk wurde zum Admiral befördert und arbeitet in Francisco für die Sternenflotte. Der leidenschaftliche Weltraumfahrer vermisst sein altes Schiff, die Enterprise und seine Mannschaft schmerzlich, doch nach zwei Jahren auf der Erde bietet sich für Kirk endlich die Gelegenheit, das Kommando über sein Schiff zurück zu gewinnen. Eine riesige Wolke mit ungeheurer energetischer Kraft fliegt auf die Erde zu und auf dem Weg zu dem Planeten zerstört das fremdartige Gebilde alles, was ihm in die Quere kommt. Die Enterprise ist das einzige verfügbare Raumschiff in der Nähe um die Bedrohung abzuwenden. Nach einer Generalüberholung der Enterprise erhielt Kapitän Decker das Kommando über das Schiff, der von Kirk vorgeschlagen wurde. Umso enttäuschender ist es für den jungen aufstrebenden Kommandanten, nun wieder als kommandierender Offizier unter Kirks Befehlsgewalt zu stehen, der es offensichtlich genießt, wieder der Kapitän der Enterprise zu sein. Er holt seinen alten Freund, den Mediziner Leonard McCoy, an Bord und setzt die außerirdische Ilia als Navigationsoffizierin ein. Decker und Ilia kennen sich bereits von früher, als der junge Offizier auf Ilias Heimatplaneten stationiert war, doch die Beziehung der beiden fand ein jähes Ende, als Decker den Planeten verlassen musste. Auf dem Weg zu bedrohlichen Energiewolke trifft Spock auf der Enterprise ein. Der Halbvulkanier wollte sich auf seinem Heimatplaneten durch eine altes Ritual sämtlicher Emotionen entledigen, die ihm von seiner menschlichen Seite angeboren sind und den Vulkanier in ihm verwirren. Wegen seiner gefühlskalten Art ein etwas forscher Zeitgenosse, erweist sich Spock allerdings als grandioser wissenschaftlicher Offizier, der die mysteriöse Wolke genauer untersuchen soll. Doch der Halbvulkanier verfolgt ein weitaus persönlicheres Ziel: er fühlt sich dem unbekannten Gegner äußerst verbunden, denn dessen Handlungsweisen analysierte Spock als Resultate "Purer Logik" und hofft, von dem radikalen Gegner Antworten und Hilfe bei der Suche nach dem totalen, von Emotionen freien Verstand...

Den drei von 1966 - 1969 ausgestrahlten Staffeln von "Raumschiff Enterprise" mit insgesamt 79 war nur ein mäßiger Erfolg beschert und erst nach der Einstellung entwickelte sich die Serie langsam aber sicher zu einem Kultphänomen, sodass Paramount in Erwägung zog, eine zweite Serie mit dem Titel "Star Trek: Phase II" zu produzieren. Als Pilotfolge sollte eine Geschichte dienen, die der Enterprise-Folge "Ich heiße Nomad" nicht unähnlich war doch letzten Endes entschied man sich für einen Kinofilm, der in dem Fahrtwasser des 1977 in die Kinos gekommenen "Krieg der Sterne" die Zuschauer anlocken sollte. Somit kam es zehn Jahre nach der letzten Enterprise-Folge zu einem Wiedersehen mit Kirk, Spock, McCoy und Scotty, das sich nun nicht mehr auf dem heimischen TV-Bildschirm, sondern auf großer Leinwand ereignete. Mit bahnbrechenden und atemberaubenden Effekten dürfte die Reise der Enterprise zu der Bedrohung ein äußerst faszinierendes Erlebnis gewesen sein. Visuell mit zahlreichen, minutenlangen und spektakulären Aufnahmen von Raumschiffen im All und der riesigen geheimnisvollen Wolke, wird "Star Trek: Der Film" zwar dem Medium Kinofilm gerecht, schleppt sich inhaltlich jedoch träge dahin. Die zwischenmenschlichen Beziehungen der Besatzungsmitglieder sind zwar konfliktreich ausgelegt, werden aber zu keinem Zeitpunkt angemessen thematisiert. Die Rivalität zwischen Kirk und Decker wird viel zu schnell beigelegt, die Beziehung zwischen Ilia und Decker bleibt eine fast unnötige Randnotiz und die möglichen Schwierigkeiten, die sich aus Spocks Gefühlsverweigerung ergeben könnten, werden nicht ausgenutzt. Über weite Strecken beobachtet man die Mannschaft der Enterprise auf der Brücke einige Fachsimpeleien sowie klischeehafte Befehle austauschen und einfache Sachverhalte werden in bemühten Dialogen in die Länge gezogen. Die Schauspieler quälen sich merlich mit dem hölzernen Drehbuch und keiner der Darsteller schafft es, eine überdurchschnitliche Leistung hinzulegen.
Fatalerweise entsprechen auch die Charaktere teilweise nicht denen der originalen Serie. William Shatners Kapitän Kirk, der in der Serie ein abenteuerlustiger und humoristischer Raumfahrer war, ist im Film ein steifer Offizier, der anfangs durch seine kurz angebundene Art sogar unsympatisch wirkt. Leonard Nimoys Darstellung von Spock gehört zu den besten Leistungen der Darstellerriege und auch DeForest Kelley schafft es wenigstens hin und wieder, seinem raubeinigen Dr. McCoy eine markante Persönlichkeit zu verleihen. Stephen Collins erfüllt seine stereopyte Rolle des jungen William Decker zufriedenstellend und die kahl rasierte Persis Khambatta gibt eine gefällige Ilia.
Mit "Star Trek: Der Film" als erster von mittlerweile insgesamt elf Teilen war insbesondere inhaltlich noch viel Luft nach oben, visuell aber lohnt dich der Film definitiv, um in prachtvollen Weltraumaufnahmen zu schwelgen.

Mit seinen langen Kamerafahrten über die fertig gestellte Enterprise, dem Flug in die Wolke und Spocks Erkundung des Wolkenkerns auf eigene Faust verlangt „Star Trek: Der Film“ eine ausladende Filmmusik, die den stillen, von visuellen Effekten getragenen Bildern eine dramaturgische Richtung oder eine atmosphärische sowie emotionale Komponente verleiht. Jerry Goldsmith schien wie geschaffen für diese Aufgabe und komponierte eine ausladende orchestrale Filmmusik, die zu den absoluten Höhepunkten seines gesamten Schaffens gezählt wird. Der Komponist hatte schon früh zu Beginn seiner Karriere durch sein außerordentliches dramaturgisches Gespür und sein musikalisches Können auf sich aufmerksam gemacht. Seine Werke zeichneten sich oft durch eine mit dem Golden Age klar brechende modernistische Tonsprache aus und auch „Star Trek: Der Film“ ist im Kern eine avantgardistische, mit vielen Effekten angereicherte Klangkomposition, die mit ihrer oft ins Freitonale abgleitende Musiksprache ebenso tastend wirkt wie der Flug der Enterprise in die unendlichen Weiten des Weltalls. Um den großen Bildern gerecht zu werden, arbeitet Jerry Goldsmith mit einem groß besetzten Symphonieorchester, das mit mehreren exotischen Klangerzeugern bereichert wird. Hierzu gehört neben dem Synthesizer auch das „Blaster Beam“, ein elektronisches Instrument, das zwei
In besonders spektakulären Augenblicken kommen außerdem auch die Orgel und eine Windmaschine zum Einsatz. Goldsmith konzipierte die Musik von Anfang an als eine klangorientierte Vertonung des Films und weckte durch äußerst raffinierte Orchestrierungen mit dichten Trillern der Streicher in mittlerer Lage, wogenden Klarinettenfiguren und von der Tonalität gelösten, frei schwebenden Linien in den Flöten und Violinen die Assoziation von auf dem Meer fahrenden Schiffen, deren Segel sich im kräftigen Wind blähen und deren Bug über das bewegte Wasser gleitet. Nachdem die Musik für einige der großen Szenen wie der Flug über die Enterprise, die Fahrt aus dem Dock oder Spocks Ankunft auf dem Schiff aufgenommen war, kritisierte Regisseur Robert Wise allerdings, dass der Musik kein Thema zu Grunde liege, sodass Goldsmith über Nacht eine in der Musik prominente prägnanten motivische Idee zu einem optimistischen und schillernden Marsch auskomponierte. Jenes heroische Hauptthema, das von den Trompeten gespielt und von den raschenden Streichergirlanden flankiert wird, sollte wenig später einen der ersten Plätze unter den berühmtesten Themen des Komponisten einnehmen. Dass die Musik keine Themen enthalte, stimmt so natürlich nicht, denn bei aller avantgardistischen Klangkonzeption ist die Musik zu „Star Trek“ in alter Filmmusiktradition durch mehrere Leitmotive gegliedert. Besonders das Thema für Ilya gehört zu den ganz großen Würfen des Komponisten. Das schillernde Vorspiel mit der Harfe und der Celesta leitet zu einer wiegenden und äußerst lyrischen Streichermelodie ein. Selten komponierte Goldsmith eine so wundervoll cantabile Melodie, die kompositorisch äußerst geschickt im Verlauf des Stücks in Hinblick auf Instrumentation und Tonart gesteigert wird und schließlich in voller Kraft vom ganzen Orchester vorgetragen wird. Das schwerfällige Thema für die Wolke, das sich freitonal in den tiefen Blechbläsern über düstere Streicherflächen schleppt und die atonale, mehrfach oktavierte, linienartige Figur der Streicher für Spocks Suche nach der totalen Logik schlagen im Gegensatz zum Hauptthema oder dem Ilyas in die modernistische Kerbe des Musikkonzepts. Für die Logbucheinträge Kirks, die im Off gesprochen werden, greift Goldsmith im Übrigen auf das Originalthema der TV-Serie zurück, das aus der Feder von Alexander Courage stammt, der viele Werke des Meisters orchestriert hat. Für den Beginn des Films, in dem ein klingonisches Schiff versucht, sich gegen die Wolke zu verteidigen, schrieb Goldsmith ein archaisches Thema, das hauptsächlich auf Quinten des Horns, einem stoischen Rhythmus der tiefen Schlitztrommel und klickende Schlagwerkeffekte setzt. Dieses „Klingon-Battle“-Thema wird im Verlauf der insgesamt fünf „Star-Trek“-Vertonungen des Komponisten mehr und mehr Bedeutung gewinnen. Auch jenseits der thematischen Elemente schrieb Goldsmith für „Star Trek“ eine Fülle an äußerst raffinierten Stücken, die oftmals über eine große eigene musikalische Dramaturgie verfügen, da sie minutenlange Flüge und Aufnahmen der Wolke untermalen. Flirrende Streicherteppiche, bedrohliche Blechakkorde, hektische Holzbläserfiguren, experimenteller Einsatz des Schlagwerks und natürlich der legendäre brutal schnarrende Klang des Blaster Beams machen die Musik zu einem atmosphärisch unglaublich dichten und musikalisch absolut hochwertigen Erlebnis.
Zum Filmstart erschien ein LP-Album, das gerade einmal eine gute halbe Stunde der insgesamt über anderthalb Stunden laufenden Filmmusik enthielt. Diese Präsentation wurde in den 90er Jahren auch auf CD veröffentlicht, bevor eine erweiterte Doppel-CD erschien. Auf CD 1 fand sich eine um mehrere Stücke ergänzte Präsentation der Musik in chronologischer Filmreihenfolge während die zweite CD mehrere Interviews enthielt. Allerdings zirkulierten immer mehr Bootlegs mit der vollständigen Musik sowie den verworfenen Originalversionen. Die ultimative Veröffentlichung erfuhr „Star Trek“ allerdings erst 2012 in Form eines 3-CD-Sets von Lalaland Records, das die kompletten Aufnahmen für den Film in bestmöglicher Klangqualität präsentiert und auch sämtliche Bootlegs in den Schatten stellt. Ausgestattet mit einem hervorragendem Begleitheft lässt dieses Set nun keine Wünsche mehr offen und sollte in jeder Science-Fiction-, „Star Trek“-, Goldsmith- oder Filmmusiksammlung überhaupt zu finden sein! Jerry Goldsmith gelang mit „Star Trek“ ein klangkulinarisches Meisterwerk, dessen instrumentatorische und thematische Fülle zu einer atmosphärisch und klanglich dichten Komposition verschmolzen wurde.

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Vielen Dank, Gerrit, für diesen Beitrag!  :)

Frage: was ist denn unter dem Begriff Freitonal zu verstehen?

 

Tonalität zeichnet sich dadurch aus, dass die Musik Grundtonbasiert ist d.h. bestimmte Töne (wie die Tonika oder die Dominante) haben mehr Gewicht als andere Töne. Somit wird die Musik immer wieder zu diesen Tönen (und den damit verbundenen Akkorden) "hingezogen". Werden sie ausgespart, geschieht das aus bestimmten Gründen. So hielt Joseph Haydn in seiner "Schöpfung" die finale C-moll-Kadenz bis zum Schluss der Einleitung zurück hielt, um das Chaos darzustellen, das vor der Erschaffung des Universums herrschte. Die Kadenz festigt eine Tonart und steht fast immer am Schluss einer klassischen tonalen Melodie. Manchmal ist sie auch die Basis für eine Melodie selbst.

 

Freitonal bedeutet, dass man mit tonalen Elementen arbeitet, die aber aus ihrer kadenziellen Befestigung gelöst sind. Wenn also auf ein C-Dur-Akkord sofort fis-moll folgt und danach ein B-Dur-Akkord erklingt. Die einzelnen Akkorde lassen sich ohne Frage feststellen, sie stehen aber in keinem klaren Zusammenhang mehr (Schönberg machte das im letzten Satz seines grandiosen 2. Streichquartetts!)

Freitonalität ist also der Zwischenschritt zwischen der Tonalität und der Atonalität, die gänzlich von tonalen Elementen befreit ist!

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In diesem Fall würde ich Dir dann den Film BEASTS OF THE SOUTHERN WILD empfehlen. Der könnte Dir deutlich mehr zusagen.

 

Csongor, aler Kupferstecher - nur weil ich einen Film, der Dir sehr gut gefällt, für reisserischen, plumpen Murks halte, muss mir nicht irgendein angesagter Arthouse-Kitsch gefallen.

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Star Trek V: The Final Frontier - Am Rande des Universums
 

Vor Jahrzehnten beschlossen die Regierungen der Romulaner, der Klingonen und der Föderation, den öden Planeten Nimbus III mit Siedlern der verschiedenen Völker zu besiedeln und so einen "Planet des galaktischen Friedens" zu schaffen. Wegen des Desinteresses der zuständigen Politiker und der schlechten Beschaffenheit des Planeten, die eine agraische Nutzung des Bodens unmöglich macht und keinerlei Rohstoffe aufweist, versiegte das Projekt jedoch schnell und außer der schäbigen Hauptstadt "Paradise City", in der sich neben den drei Konsuln verkommene Gestalten aus dem ganzen Universum versammeln, besteht Nimbus III aus Sand, Staub und Dreck. Eines Tages trifft der Vulkanier Sybok auf dem Wüstenplaneten ein und schart die Siedler um sich. Er verspricht dem Gefolge die Beantwortung aller existenziellen Fragen und die Entdeckung der Idee, die in den unterschiedlichen Kulturen durch Gott, dem Paradies und dem Garten Eden repräsentiert wird. Mittels einer hypnotischen Gehirnwäsche erforscht er die tief im Unterbewusstsein vergrabenen Schmerzen seiner Gefolgsleute und gibt ihnen neue Kraft, sodass sich all die Räuber, Gesetzlosen und Ausgestoßenen Syboks Mission anschließen. Mit seinen Leuten dringt der Vulkanier in "Paradise City" ein und nimmt den klingonischen, den romulanischen und den Konsul der Föderation als Geisel. Er hofft, dass die Föderation ein Schiff zur Befreiung der Politiker schicken wird, das er zu entführen gedenkt, um seine Suche fortzusetzen. In der Zwischenzeit überzeugt er auch die drei Konsuln, sich seinen Anhängern anzuschließen. Syboks Plan scheint aufzugehen, denn die Föderation schickt die "USS Enterprise" zur Befreiung der Geiseln. Das Schiff ist in leicht desolatem Zustand und die Offiziere nutzten die Reperaturarbeiten für einen Urlaub im Yosemite-Nationalpark. Umso weniger begeistert sind Kirk, McCoy und Spock, als sie bei der Befreiung in einen Hinterhalt geraten und von Sybok gefangen genommen werden. Nachdem der Vulkanier auch die Mannschaft der Enterprise von ihren inneren Konflikten befreit hat, eröffnet er seine Absicht: Auf dem sagenumwobenen Planeten Sha-Ka-Ree soll die Lösung aller Rätsel verborgen sein, doch dieser befindet sich genau im Zentrum des Universum, einer gefährlichen Zone, aus der noch kein Schiff zurück gekehrt ist. Zu allem Unglück ist der Enterprise auch die klingonische "Bird of Prey" auf den Fersen. Ihr Kommandant Kapitän Klaa hat sich in den Kopf gesetzt, die Enterprise und Kirk zu vernichten, um so der größte Krieger der Galaxie zu werden.

Nachdem Spock-Darsteller Leonard Nimoy mit "Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart" 1987 den zweiterfolgreichsten Star-Trek-Film nach dem ersetn Teil in die Kinos brachte, wurde das Regiezepter nun William Shatner übergeben, der sich nach dem unterhaltsamen und oft komödiantisch anmutenden vierten Teil einem eher kritischem Thema zuwandte: Der Suche nach Gott. Man versprach sich viel von Film und tatsächlich gelang es "Star Trek V: Am Rande des Universums", die Einspielergebnisse vom vorigen Film zu schlagen, allerdings sank das Interesse des Publikums in den Wochen danach rapide ab, sodass der Film bereits nach zehn Wochen aus den Kinosälen verschwand - früher als jeder andere Trek-Film. Heutzutage gilt "Am Rande des Universums" als der schlechteste Film der gesamten Reihe, dabei hält dieser Streifen einige äußerst interessante Momente für Trek-Fans bereit. Neben der Geburt von Spock und der klar angedeuteten Zuneigung zwischen Scotty, Nyota Uhura und der Versöhnung der Föderation mit den Klingonen vertiefen besonders die Lagerfeuerszenen im Nationalpark die zwischenmenschliche Beziehung zwischen den drei Protagonisten Kirk, Spock und McCoy. Dennoch weist die Prduktion mehrere Schwächen auf, denn auch wenn das Budget zum Vorgängerfilm um mehrere Millionen aufgestockt wurde, so wirkt "Am Rande des Universum" recht billig. Die Wüstenlandschaft von Nimbus III wirkt wie ein Tatooine-Abklatsch und dass sich "Gott" in einem Hoodoo-Canyon findet, äußerst lächerlich. Auch im Drehbuch finden sich mehrere Löcher und Ungereimtheiten, insbesondere die finale Erklärung des Gott-Phänomens ist nur teilweise nachvollziehbar. Der Film ist sich lange nicht darüber klar, ob die Besetzung von "Paradise City", die Suche nach Gott oder Sybok selbst der zentrale Kern der Handlung sein sollen und mehrere, an den vierten Film erinnernde komödiantische Einlagen wirken aufgesetzt und unnötig, sodass "Am Rande des Universums" neben einer sehr schwankenden Handlung auch eine kongruente Atmosphäre vermissen lässt.
Die drei Hauptdarsteller Williams Shatner, Leonard Nimoy und DeForest Kelley scheinen jedoch gut gelaunt bei der Sache zu sein und hauchen ihren wohlvertrauten sympatischen Figuren mit viel Engagement Leben ein. Selbiges gilt auch für die altbekannten Nebendarsteller der Mannschaft. Nachdem Sean Connery und Max von Sydow nicht für die Darstellung des Sybok gewonnen werden konnten, wurde Laurence Luckinbill für die Rolle engagiert, dessen Leistung zu den Höhepunkten des Films gezählt werden kann. David Warner in der Rolle des heruntergekommenen romulanischen Konsuls verdient ebenso eine positive Erwähnung wie Charles Cooper als General Corrd.
Insgesamt ist "Star Trek V: Am Rande des Universums" nicht so schlecht wie sein Ruf, bleibt aber wegen Mängeln in der Produktion und dem Drehbuch hinter anderen Trek-Filmen deutlich zurück. Dennoch dürften verschiedene Schlüsselelemente wie die Einblicke in das Seelenleben Spocks und McCoys besonders für eingeschworene Trekkies ihren Reiz haben.

Nachdem Komponist Jerry Goldsmith wegen zu niedriger Gage ablehnte, auch „Star Trek II: Der Zorn des Khan“ zu vertonen, übernahm der damalige Neuling James Horner die musikalische Betreuung des zweiten und dritten Films. Als Horner kein Interesse an einem weiteren Star-Trek-Film hatte, holte Regisseur und Hauptdarsteller Leonard Nimoy den befreundeten Komponisten Leonard Rosenman ins Boot, bevor William Shatner für „Star Trek V: Am Rande des Universums wieder Jerry Goldsmith verfplichtete. Der Komponist, der zu „Star Trek: Der Kinofilm“ eins seiner besten Werke schuf uns Ende der 70er großartige Musik wie „Alien“ oder „Logan’s Run“ komponierte, befand sich zehn Jahre später in einer kreativen Krise. Dröges wie „Warlock“ missglückte Synthieexperimente wie „Criminal Law“, einfallsloses wie „Rent-a-cop“ und „Nicht ohne meine Tochter“ markieren den Tiefpunkt einer einst brillanten und beispiellosen künstlerischen Laufbahn. Für „Star Trek V: Am Rande des Universums“ mobilisierte Jerry Goldsmith allerdings noch einmal seine Kräfte. Die Musik ist nicht mehr so avantgardistisch und Klangorientiert wie die zum ersten Film, sondern legt den Schwerpunkt auf große melodische Bögen sowie schlichte Motive und weist damit deutlich in die Richtung von Werken wie „First Knight“, „Air Force One“ oder „Mulan“. Dabei verzichtete er fast vollständig auf die Vertonung der nicht wenigen komödiantischen Momente, sodass die Musik stets ernst bleibt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kompositionen aus der Schaffensphase um 1989, in der elektronische Elemente eine tragende Rolle spielen, steht hier wieder das Orchester als Klangkörper im Mittelpunkt. Goldsmith verzichtet jedoch natürlich nicht gänzlich auf elektronische Mittel, die sich jedoch angenehm in den akustischen Klang einfügen. Statt raffiniert gestalteten freitonalen oder gar atonalen Orchesterflächen verfügt die Musik für „Star Trek V: Am Rande des Universums“ mit einer Fülle von Themen, die das Geschehen musikalisch kommentieren. Als Hauptthema fungiert somit zum ersten Mal seit „Star Trek: Der Kinofilm“ der äußerst optimistische und heroische Marsch als Hauptthema eines Trek-Films. Für die Freundschaft zwischen den drei Protagonisten komponierte Goldsmith ein weiteres, sehr schlichtes Thema, das entweder in den Streichern oder als Holzbläsersolo über sanfte Begleitung erklingt. Auch das im ersten Film etablierte Klingonen-Thema spielt in der Musik zum fünften Teil eine sehr wichtige Rolle und tritt stets in Erscheinung mit dem klingonischen Kriegsschiff „The Bird of Prey“ und ihrem Kommandanten auf. Die ruppige Melodie der Blechbläser über dumpfe Schlitztrommel und klickende Perkussion wurde hier öfters mit einem synthetischen Widderhornruf garniert. Als Gegenstück zu diesem elektronischen Hornruf fungiert außerdem ein an eine angeworfene Turbine erinnernder synthetischer Klangeffekt, der den Marsch im Vor- und Abspann einleitet. Schwebende, schillernde und an ein Gemisch aus hohen Streichern und Chorstimmen erinnernde Klangflächen waren ursprünglich für Syboks Hypnosen konzipiert, allerdings wurden die zarten Synthieflächen über Streicher und Holzbläser im Film fast vollständig durch einen künstlichen Herzschlag ersetzt und auch das Ruf-ähnliche Motiv für Sybok erklingt ebenfalls häufig in den Synthesizern. Goldsmith Talent für akribische motivische Arbeit lässt sich in dieser Musik bestens an Hand des „Quest“-Motivs, nachvollziehen. Dieses simple aus drei Tönen bestehende Vier-Noten-Motiv besteht aus einem von der Dur-Terz aus aufgefächerten Durdreiklangs und steht für Syboks Suche. Im Verlauf der Musik häufig angedeutet, nimmt dieses Motiv eine führende Position während der Entdeckung das Planeten Sha-Ka-Ree ein und erklingt im tiefen Blech, das sanft von den Streichern in immer wieder neuen Harmonien beleuchtet und flankiert wird. Als eine der schwierigsten Herausforderungen empfand Jerry Goldsmith die Musik für den Planeten und letzten Endes den vermeintlichen Gott selbst. Diese Musik ist ein äußerst lyrischer Einfall, der anfangs sanft in den flöten- und vokalisenähnlichen Synthesizern erklingt und sanft von den Streichern in hoher Lage und der Harfe beantwortet wird. Schließlich schwillt dieses Thema und mehrfacher Wiederholung immer weiter an, bevor es in voller Pracht von den Violinen vorgetragen wird. Die längeren Actionpassagen für die Eroberung von „Paradise City“ oder die Flucht vom Planeten Sha-Ka-Ree sind in bester Goldsmith-Manier mit rhythmisch ungeraden Ostinati, treibenden Streicherläufen und kräftigen Linien der Blechbläser geraten.
Zum Filmstart erschien rund 40-minütiges Album, das zwar alle wichtigen Themen und Motive enthielt, allerdings fast vollständig die Musik aus der ersten Hälfte des Films vernachlässigt. 2010 veröffentlichte Lalaland Records ein auf 5000 limitiertes 2-CD-Set mit der vollständigen Filmmusik auf CD1 und dem Albumschnitt sowie mehreren alternativen Fassungen, Source-Musik und den wichtigsten Synthieelementen auf CD 2. Ein äußerst informatives Booklet mit mehreren Erinnerungen an die Aufnahmesitzungen, detaillierter Notizen über die Entstehung von Musik und Film runden das Hörerlebnis ab. Nachdem das Lalaland-Album nach einigen Monaten ausverkauft war, veröffentlichte Intrada eine inhaltsgleiche Version mit nicht limitierter Auflage und anderem Cover-Motiv.
Auch wenn die Musik zum Fünften Star-Trek-Film hinter der zum ersten zurück bleibt, so komponierte Jerry Goldsmith hier dennoch eine äußerst abwechslungsreiche orchestrale Partitur mit gelungenen elektronischen Elementen, die in keiner Goldsmith oder Star-Trek-Sammlung fehlen darf!

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Tonalität zeichnet sich dadurch aus, dass die Musik Grundtonbasiert ist d.h. bestimmte Töne (wie die Tonika oder die Dominante) haben mehr Gewicht als andere Töne. Somit wird die Musik immer wieder zu diesen Tönen (und den damit verbundenen Akkorden) "hingezogen". Werden sie ausgespart, geschieht das aus bestimmten Gründen. So hielt Joseph Haydn in seiner "Schöpfung" die finale C-moll-Kadenz bis zum Schluss der Einleitung zurück hielt, um das Chaos darzustellen, das vor der Erschaffung des Universums herrschte. Die Kadenz festigt eine Tonart und steht fast immer am Schluss einer klassischen tonalen Melodie. Manchmal ist sie auch die Basis für eine Melodie selbst.

 

Freitonal bedeutet, dass man mit tonalen Elementen arbeitet, die aber aus ihrer kadenziellen Befestigung gelöst sind. Wenn also auf ein C-Dur-Akkord sofort fis-moll folgt und danach ein B-Dur-Akkord erklingt. Die einzelnen Akkorde lassen sich ohne Frage feststellen, sie stehen aber in keinem klaren Zusammenhang mehr (Schönberg machte das im letzten Satz seines grandiosen 2. Streichquartetts!)

Freitonalität ist also der Zwischenschritt zwischen der Tonalität und der Atonalität, die gänzlich von tonalen Elementen befreit ist!

 

Vielen Dank, Gerrit!  :)

 

 

Zu Star Trek V: da finde ich recht interessant, was Shatner in seiner Biographie schreibt. Insgesamt hat er sich ein wenig zu viel vorgenommen, aber die Linien und Spuren eines ganz großen Films lassen sich immer wieder erkennen. Das Ende ist schon etwas suppig, da hätte vielleicht ein Kammerspiel mit Psychoeinlagen besser funktioniert - so budgettechnisch. Aber der Satz "Wozu braucht Gott ein Raumschiff?" hat schon was.

Werde direkt mal den Score einlegen.

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Star Trek V war ja auch der Trek-Film mit dem geringsten Einspielergebnis, knapp 52 Millionen in den Staaten, weniger als die Hälfte des vierten Filmes. Doch dann kam Nemesis...:D...1989 war ein schwieriges Sommerjahr, durch den riesigen Erfolg von "Batman" verloren andere potentielle Blockbuster doch einiges an Kraft, wie eben Trek V oder auch "Ghostbusters II" und sogar James Bond musste sich mit "Licence to kill" in den Staaten dem Fledermausmann geschlagen geben.

 

Budgettechnisch wollte man aber wohl doch eher sparen bei Trek V, so hört sich das zumindest in den Making-ofs an. Deshalb kam auch ILM nicht mehr zum Einsatz, sondern eine "günstigere" Trickfirma. Paramount verweigerte Shatner dann ja auch später einen Director´s Cut des Filmes für die DVD-Auswertung. Insgesamt finde ich aber auch, dass das der erste Trek-Film ist, der diesen philosophischen Aspekt der Unendlichkeit des Alls, was dann später eher bei Picard und Co. Einzug hielt, stark in den Mittelpunkt rückt. Die drei Hauptdarsteller agieren toll und trösten auch über so manchen flachen Scherz hinweg, andere hatten da weniger Glück, wenn ich da an den chargierenden James Doohan denke, der als Scotty im Grunde nur Mumpitz von sich geben muss.

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Indiana Jones 3 nicht zu vergessen - der zog auch ordentlich Aufmerksamkeit auf sich in dem Jahr.

 

Was die Effekte und einen möglichen DC von ST V angeht, wurden schon vermehrt Stimmen laut, dass dies doch bitte noch nachgeholt werden sollte. ;) Z.B. hier: http://trekweb.com/articles/2013/01/10/ARTICLE-UPDATE-TrekWeb-Internet-Campaign-to-Restore-William-Shatners-Star-Trek-V-The-Final-Frontier-for-New-BluRay-Release-.shtml In ILM-Kreisen kursiert der Witz, dass John Knoll die ganzen Effekte mal eben auf seinem Mac an einem Wochenende neu kreieren könnte. :D

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Star Trek VIII: First Contact - Der erste Kontakt

Jean-Luc Picard, Kapitän der Enterprise-D, wurde einst von den Borg entführt und assimiliert. Die Königin der Borg beabsichtigte, Picard in ihr eigenes Gegenstück zu verwandeln und ein gleichgestelltes Individuum mit freiem Willen an ihrer Seite zu haben, doch die Mannschaft der Enterprise konnte ihren Kommandanten rechtzeitig befreienen. Durch den Kontakt mit den Borg verfügt Picard über große Kenntnisse über die Borg und ihre Vorgehensweise, gleichzeitig verabscheut er diese Wesen, die ihre organischen Körper mit allerlei technischen Implantaten spicken, um so ihrer Ansicht nach perfekte Wesen zu werden. Sechs Jahre nach Picards temporärer Assimilierung fallen die Borg erneut in das Gebiet der Föderation ein und steuern direkt auf den Planeten Erde zu. Die Sternenflotte hat Bedenken, Picard einer erneuten Konfrontation mit den Borg auszusetzen und beauftragt die Enterprise, die neutrale Zone zu den Romulanern zu überwachen. Über Funk verfolgt die Mannschaft mit ihrem Kapitän den Kampf der Föderationsflotte mit dem Mutterschiff der Borg, bis sich Picard letzten Endes entschließt, seine Befehle zu missachten und am Kampf teilzunehmen. Tatsächlich gelingt es der Flotte mit der Unterstützung der Enterprise nun, das Mutterschiff zu zerstören, eine kleine Kapsel kann sich allerdings vor denr gigantischen Explosion retten und ereugt einen Zeitwirbel. Nachdem die Kapsel verschwunden und der Kampf vorbei ist, stellen die Insrumente der Enterprise allerings fest, dass die Erde nun eine Borgwelt ist. Sofort gibt Picard den Befehl, der borg'schen Rettungskapsel in der Zeit nachzureisen und die in der Vergangenheit geglückte Invasion zu verhindern. Am anderen Ende des Zeitstrudels gelingt es der Enterprise, das kleine Borgschiff zu zerstören, das gerade Montana beschoss. Es ist der 4. April 2063, zehn Jahre nach dem dritten Weltkrieg und einen Tag bevor der Wissenschaftler Dr. Zefram Cochrane den ersten Flug mit einer in ein Raumschiff umgebaute Rakete mit Warp-Antrieb unternimmt und so ein Schiff der Vulkanier auf sich aufmerksam macht, die gerade die Erdumlaufbahn kreuzen. Die weiter entwickelten Vulkanier begeben sich zu der Erde, die sie vorher als primitiv abtaten, um zu erkunden, wer den Warp-Antrieb baute und dieses Treffen wird anschließend zur Gründung der Föderation, Weltfrieden und einer friedlichen Ära. Die Borg versuchten offensichtlich, diesen ersten Kontakt zu verhindern und richteten bereits Schaden an, sodass sich einige Mannschaftsmitglieder auf die Erde begeben, um dem großen späteren Helden Dr. Zefram Cochrane zu helfen, sein später berühmtes Raumschiff rechtzeitig starten zu lassen, doch das Vorhaben erweist sich als schwierig, denn Cochrane ist ein dem Alkohol zugeneigter Wüstling, der nur bedingt Interesse an dem Flug seines Schiffes hat und lieber betrunken zu Rock'n'Roll-Musik in der Kneipe tanzt...

Nachdem Patrick Stewart William Shatner als neuen Kommandanten der Enterprise in "Star Trek VII: Treffen der Generationen" abgelöst hat, macht sich die Mannschaft um Picard in "Der erste Kontakt" erstmals alleine auch auf der Kinoleinwand ins Abenteuer. Regisseur Jonathan Frakes gelang dabei der erfolgreichste Star-Trek-Film, bevor die Reihe 2009 mit noch höheren Einspielergebnissen neu gestartet wurde. Dass besonders "Der erste Kontakt" so publikumswirksam und massentauglich geraten ist, drüfte daran liegen, dass die übliche Trek-Philosophie arg zurück geschraubt und auf einige wenige Verheißungen einer unglaublich friedlichen und ehrbaren Zukunft reduziert wurde. Stattdessen stehen Spannung und Action an erster Stelle und wenn Picard mit wütenden Schreien auf dem Holodeck zwei Borgs mit einer Thompson-Maschinenpistole umnietet, Angsverzerrte Gesichter der Mannschaft gezeigt werden oder die Besatzung die Enterprise mit durchgeladenen Waffen nach Borgs durchforstet, so ist von der üblichen Trek-Atmosphäre und der Philosohpie wenig zu spüren. Die düstere postapokalyptische Erdumgebung in finsteren Wäldern mit mangelhaften Wellblechbauten trägt ihr Übriges zu dem bedrohlichen Grundton des Films bei. Zu den besonders reizvollen Aspekten dürfte das Auftreten der Borg zählen, die in der Serie oft im Dunkeln bleiben und nur erwähnt werden, um als dunkle Bedrohung zur Atmosphäre beitragen. Um auch Nicht-Trekkies, die die TV-Serien nicht verfolgen, die halborganischen Maschinengeschöpfe näher zu bringen, etablierte man die Borg-Königin, die die An- und Absichten der Invasoren formulieren darf. Die TV-Mannschaft schlägt sich auf der Kinoleinwand wacker, aber leider bleiben viele Charaktere im Vergleich zu der alten Generation blass, da sie nicht über die so liebenswerten schrulligen Eigenschaften oder charakterliche Ecken und Kanten verfügen wie seinerzeit McCoy, Spock, Scotty oder auch Kirk. Patrick Stwart ist ohne Frage ein würdiger Nachfolger Shatners, da sich sein Picard so maßgebend von dem vorherigen Kapitän unterscheidet und des Öfteren schimmert Stwarts Bühnenerfahrung leicht hervor. Jonathan Frakes gibt einen äußerst sympatischen Kommandanten Riker und Michael Dorn überzeugt als klingonischer Offizier Worf. Die beiden weiblichen Besatzungsmitglieder Gates McFadden und Marina Sirtis in den Rollen der Medizinerin Dr. Beverly Crusher und der Psychologin Deanna Troi bleiben allerdings recht blass. Alice Kridge überzeugt in der Rolle der verführerischen und kühlen Borg-Königin auf ganzer Linie, auch Brent Spiner führt die Funktion, nach Spock in der Rolle des Androiden Data den Menschen den Spiegel vorzuhalten, angemessen weiter. Alfre Woodard als Coachranes Assistentin geht einem mit den ständig aggressiv aufgerissenen Augen mit der Zeit ein wenig auf die Nerven, der eigentliche Star des Films ist allerdings James Cromwell als Dr. Coachroanes, dem die Rolle des heruntergekommenen, trinkenden Wissenschaftlers sichtlich Freude bereitet. Insgesamt ist "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" so weit aus den eigentlichen Star-Trek-Gefilden entfernt wie kaum ein anderer Film der Reihe. Handwerklich top und schauspielerisch größtenteils überzeugend gelang Jonathan Frakes hier ein massentauglicher Sci-Fi-Action/Abenteuer-Film, der auch bei Nicht-Trekkies großen Zuspruch gefunden haben dürfte.

Nach zwei längeren Pausen kehrte Jerry Goldsmith 1996 mit "Star Trek VIII: Der erste Kontakt" wieder zu der erfolgreichen Filmreihe zurück, für deren ersten Teil er einen Meilenstein der Filmgeschichte geschaffen und 1995 bereits das Thema für die neue TV-Serie "Star Trek: Voyager" komponiert hatte. Unterstützung erhielt er dabei von seinem Sohn Joel, der neben mehreren längeren Passagen sogar eine der Schlüsselszenen - den Flug der Phoenix - vertonen durfte. Nachdem "Star Trek V: The Final Frontier" einer der rar gesäten Höhepunkte Ende der 80er Jahre im Schaffen des Meisters war, entspricht "First Contact" größtenteils dem orchestralen, leicht routinierten Stil, der Goldsmiths Spätwerk hauptsächlich dominiert, wobei "First Contact" ähnlich gelagerten Musiken durchaus überlegen ist. Vielleicht liegt es am Einfluss Joel Goldsmiths, dass die Musik verhältnismäßig detailliert instrumentiert ist, während viele orchestral konzipierte Partituren des Vaters aus diesen Jahren wie "U.S. Marshals" oder sogar "First Knight" durch eine sehr durchsichtige Instrumentation auffallen. Das Potential des Orchester wird in "First Contact" voll ausgeschopft, noble Hornmelodien, weite Bögen der Streicher, Schlagwerkattacken und filigrane Holzbläserfiguren bestimmen das handwerklich detailliert gestaltete Klangbild. Natürlich fehlen auch die atmosphärischen elektronischen Einsprengsel nicht, zu denen hauptsächlich ein langgezogener tiefer Effekt für die Borg zählt. Des Weiteren werden allerdings viele klangliche Effekte erfrischenderweise akustisch erzeugt wie die rumpelnden Klavierseiten, gestrichene Tamtams oder schwebende Flageoletttöne der Violinen. Auch das Schlagwerk kommt häufig mit ungestümen Passagen in Form von donnernder Pauke, hämmernden Tomtoms, klirrendem Metall und gedämpften Beckenschlägen zu Wort. Ebenso abwechslungsreich wie die Instrumentierung gestaltet sich auch die thematische Konzeption der Musik, die von mehreren neuen und alten Ideen, getragen wird. Neben der klassischen Courage-Fanfare und dem Star-Trek-Marsch taucht auch das dreitönige "Quest"-Motiv aus dem fünften Film wieder auf und wurde und auch das bekannte "Klingon-Battle"-Thema erklingt oft in Verbindung mit Offizier Worf. Des Weiteren komponierte Goldsmith ein äußerst nobel anmutendes Hauptthema, das im Vorspann in ganzer Pracht vom Horn vorgetragen und den Streichern fortgeführt wird. Eine robuste, von kleinen Sekunden und Tritoni dominierte Melodielinie dient als Thema für die Borg, das oft schrill vom Blech oder den Streichern über hämmerndes Schlagwerk erklingt. Eine etwas getragen wirkende massive Streichermelodie während des Kampfes gegen das Mutterschiff zu Beginn zieht sich im weiteren Verlauf, oft als Solostimme für Flöte wie ein roter Faden durch die Musik. Joel Goldsmiths längere Kompositionen für die Suche nach den Borg in der Enterprise enthalten zusätzlich eine marschähnliche Melodie im tiefen Blechregister.
Zum Filmstart erschien bei GNP Crescendo, die neben rund 40 Minuten Musik auch zwei Songs aus dem Film enthielt. Die CD-Zusammenstellung ist etwas unglücklich geraten, da fast kein Material von Joel Goldsmith enthalten ist, sodass bald mehrere Bootlegs zu zirkulieren begannen. Neben einer gepressten Ausgabe des berüchtigten Berliner Herstellers machte auch ein längeres 2-CD-Bootleg mit mehreren alternativen Aufnahmen die Runde. Die meisten alternativen Fassungen sind allerdings verzichtbar und unterscheiden sich nur minimal von der Filmversion. Im Zuge der erweiterten Star-Trek-Veröffentlichungen legte GNP Crescendo eine auf 10 000 Stück limitierte komplette Fassung auf, die neben der vollständigen Filmmusik auch drei alternative Fassungen enthält und neben einem informativen Booklet auch im Internet eine Track-by-Track-Analyse bereithält.
Mit "Star Trek VIII: First Contact" meldete sich Goldsmith im Trek-Universum gebührend zurück und schuf mit seinem Sohn eine äußerst abweschlungsreiche orchestrale Action-Partitur, die endlich in angemessener Form veröffentlicht wurde und somit in keiner Goldsmith- oder Star-Trek-Sammlung fehlen darf!

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Vielen Dank für die Besprechung.

 

Zwei Sachen

- Alfre Woodards aggressiv aufgerissene Augen sind mir gar nicht so aufgefallen ... ich halte ihren schauspielerischen Beitrag zu diesem Film für einen der Besten. Mag aber auch daran liegen, dass diese Figur der Identifikations- und Verständnisverstärkung für uns 20.-Jahrhundert-Leute dient.

- der "langgezogene tiefe Effekt für die Borg" soll iirc wohl so eine Art Synthie-Beam darstellen und hört sich m. E. auch danach an. Wäre interessant, den Bezug zum Beam im ersten Film herzustellen und die dadurch bei beiden Filmen repräsentierte Maschinen-Bedrohung.

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DJANGO UNCHAINED... ach naja, eher mittelmässiges Werk von Tarantino. Fands weder besonders lustig noch spannend. Die permanente Mißhandlung der Schwarzen ging mir auch auf den Zeiger irgendwann, habs kapiert, dass ALLE einfach Böse sind...

 

Musik fand ich erstaunlicherweise das erste Mal fast immer deplaziert bei Tarantino. Irgendwie biss sich das mit dem Setting... oft dachte ich nen richtiger Score hätt dem Film besser geholfen. Ob daran lag, sass Sally Menke nicht mehr dabei war?

 

Konnt man schauen, aber einmal langt... hatte da mehr erhofft.

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Vielen Dank für die Besprechung.

 

Zwei Sachen

- Alfre Woodards aggressiv aufgerissene Augen sind mir gar nicht so aufgefallen ... ich halte ihren schauspielerischen Beitrag zu diesem Film für einen der Besten. Mag aber auch daran liegen, dass diese Figur der Identifikations- und Verständnisverstärkung für uns 20.-Jahrhundert-Leute dient.

- der "langgezogene tiefe Effekt für die Borg" soll iirc wohl so eine Art Synthie-Beam darstellen und hört sich m. E. auch danach an. Wäre interessant, den Bezug zum Beam im ersten Film herzustellen und die dadurch bei beiden Filmen repräsentierte Maschinen-Bedrohung.

 

Bitteschön! :)

 

Irgendwie kann ich den beiden weiblichen Protagonsitinnen in "Der erste Kontakt" und "Der Aufstand" nichts abgewinnen. Die eine mit ihrem Psycho-Blick, die andere mit ihrer einschläfernden Sprechweise. Aber wenn Dir der Blick nicht aufgefallen ist, dann hoffe ich, dass er Dich ab jetzt auch nicht stören wird. Das ist nämlich nicht Sinn des Textes :D

Das mit dem Synth-Beam ist mir neu, aber ein interessanter Gedanke!

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Star Trek IX: Insurrection - Der Aufstand

Die Föderation hat auf unabhängigen Planeten unsichtbare Beobachtungsposten installiert. Zu diesen von der Föderation freien Welten gehört der Heimatplanet der Ba'ku, der sich innerhalb des "Briar Patches" befindet - einer Region des Universums, in dem mehrere merkwürdige kosmische Phänomene auftreten. Die Föderation und Repräsentanten des Volkes der Son'a beobachten hier das friedliche Treiben in der kleinen Dorfgemeinschaft. Die Ba'ku leben in einer äußerst friedfertigen Volksgemeinschaft und leben hauptsächlich von der Agrarkultur, die sie traditionell ohne jede technischen Hilfsmittel betreiben. Während sich die Enterprise unter Kapitän Picard auf einer Erkundungsmission befindet, ist Kommandant Data auf dem Planeten der Ba'ku stationiert. Eines Tages scheint der Droide jedoch an einer Fehlfunktion zu leiden und läuft Amok, bis er schließlich den unsichtbaren Beobachtungsposten der Föderation und der Son'a enttarnt. Der zuständige Admiral der Flotte, Matthew Dougherty fordert von der Enterprise Datas Baupläne an, um den Doiden auszuschalten, doch Picard spürt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann und nimmt selbst Kurs auf den Planeten der Ba'ku. Es gelingt dem Kapitän der Enterprise und seinem klingonischen Offizier Worf, den außer Kontrolle geratenen Data einzufangen. Admiral Dougherty, der Picards Alleingang wenig begrüßte, fordert nun von der Enterprise, unverzüglich davon zu fliegen, was den Kapitän noch misstrauischer stimmt. Er beschließt, den Planeten und seine Bewohner zu erkunden und findet in der Ba'ku-Frau Anji eine gütige und interessierte Informantin. Während des Aufenthaltes auf dem Planeten treten bei den Mannschaftsmitgliedern merkwürdige verjüngernde Phänomene auf. Während Kommandant Worf erneut mit pubertären Pickeln zu kämpfen hat, Riker und Deanna Troy ihre Gefühle wieder verstärkt wahrnehmen, merkt Picard, dass seine Gesichtshaut straffer geworden ist. Anji klärt ihn schließlich auf: Die Steine im Planeten-Ring verfügen über eine bestimmte Strahlung, die sich immer wieder verjüngernd auf Menschen ab 20 Jahren auswirkt, sodass die auf dem Planeten lebende Bevölkerung praktisch unsterblich ist. Denn diese Menschen sind Aussiedler, die sich vor über 300 Jahren von der Erde aus auf die Suche nach einer neuen, friedlichen Welt gemacht haben. Allerdings gab es damals in der Gruppe einen Konflikt und mehrere Gemeinschaftsmitglieder wurden ausgestoßen. Dabei handelt es sich um die Son'a, die verzweifelt versuchen, jeden Alterungsprozess künstlich aufzuhalten und mit Admiral Dougherty zusammen arbeiten. Mit einem Raumschiff, dass über ein gewaltiges Holodeck verfügt, sollte den Bewohnern vorgegaukelt werden, sie befänden sich noch immer auf ihrem Heimatplaneten und wären so evakuiert worden. Picard und seine Mannschaft versuchen, die friedlichen Bewohner des Planeten gegen den korrupten Föderationsadmiral und die von Rache zerfressenden Son'a zu beschützen...

Es ist nahezu unmöglich, einen echten Star-Trek-Film zu drehen, der auch noch gleichzeitig als Kinofilm bestehen kann. Die philosophischen Fragen, die in der TV-Serie diskutiert werden und als Angelpunkte in der Handlung dienen, die mit Liebe gezeichneten Charaktere, sind eben auf das kleinere Medium abgestimmt und vermögen es trotz der scheinbar großen Schauwerte wie Raumschiffen und fremder Planeten kaum, einen Film für die große Leinwand zu füllen. Demnach sind die meisten Star-Trek-Kinofilme Kompromisse geworden. Bei dem überaus erfolgreichen "Ersten Kontakt" wurde die utopisch anmutende Zukunftsfantasie um Star Trek auf einige kurze Nebensätze herunter gebrochen. Action und Spannung standen definitiv im Vordergrund, während die düstere Atmosphäre auch dem breiten Publikum eine nachvollziehbare Stimmung bieten sollte. Jonathan Frakes, der gleichzeitig Kommandant Riker spielt, führte auch in "Star Trek IX: Der Aufstand" Regie, doch unterscheidet sich dieser Film deutlich von seinem Vorgänger. Man besann sich offenbar wieder auf die Wurzeln der Serie, sodass der Film von einer sehr hoffnungsvollen Atmosphäre geprägt ist und sich durchweg mit einer moralischen Frage auseinander setzt. Dieser Ansatz ist durchaus begrüßenswert, geht er doch mehr auf die Anhänger der Serie ein und zollt auch den ursprünglichen Ideen Respekt, dennoch weist "Der Aufstand" unangenehm viele Lücken und Holperer auf. Das zentrale Problem liegt katastrophalerweise in der Kernfrage des Films: Inwiefern ist es gerechtfertigt, 200 Menschen vin ihrem Heimatplaneten zu evakuieren, damit die gesamte Bevölkerung des Universums von der kosmischen Strahlung des Planetenrings profitiert? Jean-Luc Picard, Kapitän der Enterprise hat darauf eine klare Antwort: Gar nicht! Er beruft sich dabei auf die Geschichte Amerikas, in deren Verlauf die Ureinwohner eines Kontinents ausgerottet und zusammen gepfercht wurden, damit weiße Einwanderer von dem fruchtbaren Land profitieren. Dieser Vergleich hinkt allerdings sehr stark, denn es ist zu keinem Zeitpunkt die Rede davon, die Ba'ku umzubringen. Man würde sie nur evakuieren und könnte alle Krankheiten im gesamten Universum besiegen. Das Gewohnheitsrecht von 200 Menschen, die bereits seit 300 Jahren ewige Gesundheit genießen gegen die Heilung aller Leiden bei Billiarden von Lebewesen? Picard macht es sich hier ein bisschen zu einfach. Allerdings bereitet schon der Einstieg leichtes Stirnrunzeln, denn die einleitende Actionszene, der der unsichtbare Data gegen die Leute des Beobachtungsposten kämpft, ist nett anzusehen, ein bisschen verwirrend ist der plötzlich in der Landschaft rumstehende Bau des Beobachtungspostens dann schon. Auch die übrigen Actionszenen wie der Angriff der Dronen ist wenig reißerisch geraten. Stattdessen wartet "Der Aufstand" mit einigen netten Szenen über die Mannschaftsmitglieder. Ein Mambo tanzender Picard, das turtelnde Pärchen und die nachdenklichen Momente auf dem Planeten waren es, die man im achten Teil etwas vermisst hat.
"Der Auftsand" präsentiert sich im Gegensatz zum vorigen Film in einer sehr bodenständigen Aufmachung und schwelgt vor Allem in der hübschen Landschaft des Ba'ku-Planeten, wobei Frakes gerne eine volle Ladung Kitsch draufschlägt. Bunte Vögelchen, ein Zeitlupenkuss, neckische Spielereien zwischen Deanna und Riker sorgen für eine größtenteils positive Stimmung. Während "Der erste Kontakt" mit der großen Raumschlacht zu Beginn, den Borg-Kämpfen und dem Flug der Phoenix glänzte, scheint "Der Aufstand" eher wie eine längere TV-Episode zu wirken, die Optik ist ebenfalls stark in den 90ern verankert.
Neben der Stammbesetzung rund um Patrick Steward und Jonathan Frakes, die ihre Sache gewohnt gut über die Bühne bringen, gesellen sich auch in diesem Film einige neue Gesichter hinzu. F. Murray Abraham überzeugt als von Rachegedanken zerfressener Adhar Ru'afo, auch, wenn er hinter der mumienartigen Maske nicht viel Minenspiel einbringen kann. Anthony Zerbes Admiral Dougherty ist mit dem weißen Bärtchen und der korrekt sitzenden Uniform ein sehr gelungenes Gegenstück zu dem hasserfüllten Son'a-Führer. Die Helden der Ba'ku bleiben dagegen leider sehr blass, insbesondere Donna Murphys äußerst monotone Sprechweise beginnt bereits nach wenigen Minuten, dem Zuschauer gehörig auf den Geist zu gehen.
Insgesamt steckt in "der Aufstand" mehr Star Trek drin als in einigen anderen Trek-Filmen, weist dabei aber unfreiwillig auf die vielen Stolperfallen hin, die sich auftun, wenn man versucht, das intime TV-Format für die Leinwand zu inszenieren. Star-Trek-Fans dürften hier auf ihre Kosten kommen, für Außenstehende enthält der Film allerdings eine Spur zuviel Logiklöcher und TV-Atmosphäre.

Wie auch bei "Der erste Kontakt" stammte die Musik zu "Der Aufstand" von Jerry Goldsmith. Während der Komponist beim achten Film mit seinem Sohn eine äußerst packende vollorchestrale Musik schrieb, war der Meister bei diesem Film wieder alleine am Werk. Goldsmith erkannte sofort, dass "Der Aufstand" mit den vielen intensiven und nachdenklichen Szenen auf dem Ba'ku-Planeten viel mehr auf die zwischenmenschliche Komponente eingeht als der Vorgänger, sodass die Musik oft von für eine Star-Trek-Musik ungewöhnlich lyrischem Charakter geprägt ist. Für die Ba'ku schrieb der Komponist zwei thematische Ideen, von der eine für den Planeten und die Dorfgemeinschaft, der andere für die auf dem Planeten lebenden Menschen selbst steht. Die Musik für den Planeten unterlegt - nach der traditionellen Eröffnung durch die Courage-Fanfare - das friedliche Treiben in der Dorfgemeinschaft. Gebrochene Harfenakkorde in leicht zügigem Tempo bieten das Fundament für eine lyrische Melodie der Oboe, die anschließend von den Violinen und Flöten wiederholt wird. Dieses eher "Rudy" oder der Titelmusik zu "The River Wild" nahe stehende Musik klingt reichlich wenig nach Star Trek, bietet aber einen erfrischenden Gegenklang zu den anderen musikalischen Beiträgen der Serie. Allerdings schafft es dieses Material für den Planeten nicht, im filmischen Verlauf musikdramaturgisch Fuß zu fassen, da es in dieser vollen Darbietung nur noch während des Finales und des Abspanns erklingt. Stattdessen steht die viel weniger gradlinige und schwelgerischere Melodie für die Ba'ku selbst im Vordergrund. Diese sehr ruhige melodische Linie schraubt sich verträumt immer weiter in die Höhe und erklingt zumeist in der Flöte oder den Streichern über sanfte Teppiche der Celli und der Harfe. "Der Aufstand" enthält trotz aller Ruhe und Nachdenklichkeit mehr Actionszenen als "Der erste Kontakt", sodass das zweite wichtige Element in der musikalischen Gestaltung von der Vertonung zahlreicher Actionszenen gebildet wird. Das Ergebnis ist wenig überraschend ausgefallen, denn Goldsmith verlässt sich hier auf seinen typischen Vertonungsansatz mittels rhythmisch ungerader Ostinati, die vom tiefen Klavier und dem Schlagwerk gehämmert werden über die sich ökonomisch instrumentierte Melodielinien legen. Dabei geht der Komponist hier besonders schlicht und gradlinig vor. Neben diesen Hauptmerkmalen der Musik steuerte Goldsmith allerdings auch einige kleinere Passagen bei, deren Erwähnung hier durchaus gerechtfertigt ist wie z.B. die melancholische Melodielinie über fast echoisierende Pizzicati während der Evakuierung der Ba'ku. Natürlich geht es auch in "Der Aufstand" nicht ohne elektronische Einsprengsel, die sich glücklicherweise in Grenzen halten, aber dennoch an einigen Stellen besonders losgelöst vom Film störend erscheinen. Für die mystischen Vorkommnisse auf dem Planeten wählte Goldsmith einen langgezogenen künstlichen Effekt, der manchmal fast einschneidend auf die sanften Streicherteppiche und ruhigen Melodien wirkt. Auch die pochenden und zischelnden Effekte während der Actionmusik scheint manchmal mehr aufgesetzt denn notwendig.
Insgesamt macht "der Auftsand" den den üblichen routinierten Eindruck in Goldsmiths Spätwerk und man kommt nicht umhin, eine Minderung des in "der erste Kontakt" klar zu vernehmenden Enthusiasmus' zu vermerken, doch dieser stark routinierte Einschlag wird durch den sehr eigenständigen Charakter wieder ausgeglichen. Die Musik erschien auch wie "Der erste Kontakt" bei GNP Crescendo und wird wahrscheinlich im Laufe der nächsten Monate wie der Vorgänger in erweiterter Fassung aufgelegt werden. Somit wird der Hörer nun auch in den Genuss der bisher unveröffentlichten Passagen kommen, die sich zum Großteil lohnen. Insgesamt schrieb Jerry Goldsmith für "Star Trek IX: Der Aufstand" eine erfrischend andere Musik, die zwar ihren routinierten Charakter zu keinem Zeitpunkt verbirgt, aber das musikalische Trek-Universum um einige lyrische Momente bereichert hat.

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Habe auch einen Gedanken dazu:

Soweit ich mich erinnere, ging es Picard ja nicht um die Idee als solche, sondern ganz klar um die gewalttätige Handlungsweise, die sich zum einen ethisch nicht begründen lässt und zum anderen gegen die oberste Direktive der Sternenflotte richtet. Und wenn mich nicht alles täuscht, antwortet Picard doch dem einen Son'a (habe es nur noch ungenügend im Kopf), dass sie doch einfach hätten Fragen können, was zeigt, dass es Picard nicht einfach nur um eine Milchmädchenrechnung geht, gegen die er sich mit aller Macht stemmen möchte.

Zum einen will Picard die Sache ja erst einmal mit dem Förderationsrat besprechen, muss dann aber aufgrund der Son'a Handlungen vorzeitig eingreifen. Zum anderen wird im Film auch deutlich, dass die Technologie auch aus den Planetenringen gewonnen werden kann, was den Son'a nur zu langsam geht.

 

 

 

- Würde die Umsiedelung der Ba'ku nicht deren Tod bedeuten?

 

Das auch. Zumindest den natürlichen Tod, der auf jeden wartet, wenn er nicht gerade auf nem Jungbrunnen Planeten lebt. Und auch hier steckt ja die philosophische Frage wieder mit drin, denn obwohl es für die Ba'ku den natürlichen Tod wie für alle anderen Leute auch bedeutet, ist es nicht als Milchmädchenrechnung zu begründen, da die Ba'ku nun einmal in diesem Lebensraum leben.

Der Tod der Ba'ku wird ja aber vor allem deshalb akut, weil die Son'a vorzeitig mit der Prozedur beginnen wollen, die den Planeten "umwandeln" würde (oder was genau bei der Prozedur passiert).

Weiter an Tiefe gewinnt es ja dann dadurch, dass sich Son'a und Ba'ku als verwandt herausstellen.

 

Letztendlich sind Picards Handlungen und Reden von der Frage bestimmt, ob der Zweck die Mittel heiligt und das der Verlust durch eine Durchführung weitaus größer wäre als der zunächst vermeintliche Gewinn. Und das im Angesicht dessen, dass im Film auch zwei Alternativen zum Son'a Plan aufgezeigt werden. Außerdem: als Picard den Vergleich zieht, geht es in der Rechnung nicht um 200 Bak'u aufgewogen mit den Millionen anderer Wesen, sondern um die Ba'ku aufgewogen mit den Son'a, denen schlicht die Zeit davon rennt.

 

Ich mag den Filmen mit den darin enthaltenen Fragen, aber im Angesicht der philosophischen Möglichkeiten hätte ich mir vielleicht etwas mehr Auseinandersetzung damit und etwas weniger Romantik gewünscht. Wobei straffe Brüste nicht zu verachten sind.

Bearbeitet von Gast
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Danke für Eure Rückmeldungen. Ich bin alles andere als ein Trekkie und habe halt versucht, mich dennoch in die Materie einzufühlen. Mir sagt der philosophische Aspekt des des Films sehr zu, aber sehe es ähnlich wie Babis, dass da noch mehr möglich gewesen wäre. Dass es andere Alternativen gegeben hätte, diese Energie zu gewinnen, war mir nicht bewusst (habe ich da etwa nicht aufgepasst?), macht die Sache aber durchaus schlüssiger,

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Danke für Eure Rückmeldungen. Ich bin alles andere als ein Trekkie und habe halt versucht, mich dennoch in die Materie einzufühlen. Mir sagt der philosophische Aspekt des des Films sehr zu, aber sehe es ähnlich wie Babis, dass da noch mehr möglich gewesen wäre. Dass es andere Alternativen gegeben hätte, diese Energie zu gewinnen, war mir nicht bewusst (habe ich da etwa nicht aufgepasst?), macht die Sache aber durchaus schlüssiger,

 

Ich habe gerade nochmal nachgelesen (http://de.memory-alpha.org/wiki/Star_Trek:_Der_Aufstandhttp://de.wikipedia.org/wiki/Star_Trek:_Der_Aufstand), weil ich es wirklich nur noch grob im Kopf habe. Ich habe mich auch ein wenig geirrt. Die einzige im Film genannte Alternative ist zunächst einmal nur, dass einfach mit den Ba'ku gesprochen wird. Darüber hinaus besteht die Technologie der Son'a darin, dass ein großer Kollektor die Jungbrunnen-Strahlenpartikel aus den Planetenringen "abbaut", wodurch der Planet selber dann aber wohl sterben würde. Zumindest aber der Zeitgedanke wird erwähnt, sodass eine offizielle Untersuchung eingeleitet werden kann, aber auch weitere technische Möglichkeiten abgewogen werden. Wie gesagt, die Überspitzung kommt ja aufgrund des Zeitmangels der Son'a zustande.

 

Hätte ich nicht die Zwangsneurose, die acht vorherigen Teile vorher nochmal schauen zu müssen, bevor ich an die achte Forsetzung sehe, würde ich mir DER AUFSTAND direkt mal die Tage wieder ansehen.

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