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Inspiriert durch Deine Texte habe ich in den letzten Tagen eine kleine Retrospektive der Goldsmith-Western veranstaltet - inkl. der Vorläufer und Vorbilder (d. h. beim RED PONY natürlich inkl. Copland, bei HOTG mitsamt Tiomkins GUNFIGHT etc.). Worin würdest Du denn bei HOUR OF THE GUN den Konservatismus sehen? Im tatsächlich sehr Americana-schwangeren Thems? Oder weil das Instrumentarium, von der Gitarre und ein wenig Percussion abgesehen, kaum vom Standardsinfonieorchester abweicht? Der Score ist m. E. doch hinsichtlich der Tonsprache schon recht weitab von einem Copland oder Tiomkin, und ebenso von einem Newman- oder Steiner-Western. Da ist STAGECOACH schon konventioneller. 
 
Sind die Attribute "konventionell"/"konservativ" wertend zu verstehen? Oder anders gefragt: wie würdest Du den Score qualitativ unter die anderen Goldsmith-Western einordnen? Mich selbst bestärkt die Beschäftigung mit der Neueinspielung eher noch darin, ihn ganz an die Spitze zu setzen, die lediglich noch von den 100 RIFLES überboten wird.

 

"Konservativ" ist definitiv KEIN wertender Begriff in diesem Zusammenhang. Ich sehe da auch stärker einen Zusammenhang zwischen den Silver-Age-Beiträgen zu diesem Genre. Mich erinnerte "Hour of the Gun" an ähnlich gelagerte Musiken z.B. von Bernstein. Es liegt insbesondere am Thema, das zumindest im Album-Schnitt sehr präsent ist sowie der Besetzung. Im Gegensatz zu "Bandolero", der viel kammermusikalischer arbeitet, "Lonely are the Brave", der viel introvertierter ist oder "Wild Rovers" und "Ballad of Cable Hogue" ist "Hour of the Gun" meiner Ansicht nach mehr der klassischen Westernvertonung verpflichtet.

Schön, dass Du Dich in letzter Zeit wieder zu Wort meldest. Macht Spaß, mit Dir zu diskutieren. Ich werde spätestens am Wochenende auch auf Deinen anderen Beitrag antworten, der eine sorgfältiger formulierte Antwort verdient! :)

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Und weiter ging es am Sonntag mit:

 

284635-feuerball.jpg

 

 

Bond ist in den Hintergrund gerückt worden. Im Vordergrund stehen nun die Special-Effects.

Der Gegenspieler bleibt etwas farblos obwohl er sehr oft zu sehen ist.

 

Auch dieser Film war mir bisher unbekannt! Nur einige Ausschnitte hatte ich schon gesehen.

 

Der Schlußkampf unter Wasser ist hervorragend gemacht, was jedoch nicht davon ablenken kann das die Handlung des Films etwas holprig ist.

 

Soll das eigentlich ein Running Gag sein, das Felix Leiter in jedem Film von einem anderen Schauspieler gegeben wird?

Die sehen sich noch nicht mal im entferntesten ähnlich.

 

 

Man Lebt nur Zweimal

 

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Und schon wieder stelle ich fest wie wenig frühere Bondfilme ich kenne. Auch dieseer war mir unbekannt.

Reichlich naive Weltraumtricks die vermuten lassen, Raketen einfangen ist so leicht wie Schmetterlinge ins Netz bekommen.

Das die Bewohner der Insel die Starts und Landungen nicht mitbekommen haben ist völlig unmöglich.

 

Ansonsten aber ein recht unterhaltsamer Film mit einer gewohnt Bondmäßigen lückenhaften Story.

der Titelsong (gesungen von Sinatras Tochter Nancy) ist einer der schönsten der Serie.

 

 

Danach ging es gleich weiter mit:

 

Im Geheimdienst ihrer Majestät

 

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Der Beste Bond den es jemals gab?

 

Wohl nicht, aber ein ganz schlechter Film nun auch wieder nicht.

 

Die Idee mit den hypnotisierten "Helfern" ist absolut gaga und stört irgendwie den diesmal etwas realistischeren Stil.

 

Lazenby kommt gegen das große Vorbild nicht an. Auch weil er hier einen Weichei-Bond spielen muss den wohl die Drehbuchautoren verbrochen haben.

 

Warum hat Blofeld in "Man lebt nur zweilmal" noch eine riesige Narbe im Gesicht und hier nicht mehr?

Pleasence gefiehl mir in der Rolle sowieso besser als Telly Savalas.

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Bandolero

 

Dee Bishop überfällt mit seiner Bande die Bank des kleinen Städtchens Val Verde, das dicht an der Grenze nach Mexiko liegt, doch das Unternehmen schlägt fehl. Sie werden von dem reichen Großrancher Stoner überrascht, der von den Banditen niedergeschossen wird. Sheriff July Johnson und seinem Gehilfen Rosco Bookbinder gelingt es, die Bande zu verhaften und schon am selben Tag beginnt die kleine Gemeinde, auf dem Marktplatz einen Ganlgen zu errichten. Dees Bruder Mace erfährt von dem Vorfall in einem Badehaus, in dem sich der Henker Ossie Grimes damit brüstet, die berüchtigte Bishop-Bande hängen zu dürfen. Auf der Reise nach Vel Verde fängt Mace Bishop den tüchtigen Henker ab und stellt sich wenig später als dieser verkleidet dem Sheriff vor. Er rät Johnson, während der Hängepartie sämtliche Waffen einzusammeln und Saloons zu schließen und der Sheriff kommt dieser Aufforderung nach. Mace jubelt seinem Bruder bei der "Hinrichtung" einen Revolver unter, mit dessen Hilfe Dee den Sheriff überwältigen und seine Bande befreien kann. Vor Augen der versammelten Gemeinde bemächtigt sich Bishop mit seinen Männern der konfiszierten Waffen und nimmt auf der Flucht die Witwe Maria Stoner als Geisel. Während sich die männliche Bevölkerung von Val Verde auf die Jagd nach den Banditen begibt, nutzt Mace die Gunst der Stunde und raubt in aller Seelenruhe die Bank aus. Anschließend holt er die Bande seines Bruders ein, die sich gerade das erste Feuergefecht mit Johnsons Aufgebot kurz vor der Überquerung des Rio Grande liefert. Mace kommt seinem Bruder mit Feuerschutz zu Hilfe und die Banditen können mit ihrer Geisel fliehen, doch die Jagd hat gerade erst begonnen, denn July Johnson ist in die schöne junge Witwe des erschossenen Ranchers verliebt und wittert seine Cahnce, indem er nach Mexiko reitet und sie befreit. Zusammen mit seinem Aufgebot überquert auch er die Grenze, um sich auf die Suche nach den beiden Brüdern zu begeben und ihnen die Frau zu entreißen. Die Jagd führt Flüchtlinge sowie Verfolger immer weiter in die heiße Wüste, in der mexikanische Banditen - sogenannte Bandoleros - ihr Unwesen treiben und jedem Gringo, den sie treffen, das Leben nehmen. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen Banditen oder Gesetzeshüter...

1968 hatte der Western sein Zenit bereits Jahre zuvor überschritten und sollte ein Jahr später durch Sam Peckinpahs "The Wild Bunch" in eine neue Richtung gelenkt werden. "Bandolero!" jedoch scheint wie ein letzter Versuch, noch einmal einen klassischen Western um Helden, Freundschaft, Familie und Ehre zu schaffen. Dabei ist sicherlich kein Meisterwerk entstanden, aber ein unterhaltsames Filmerlebnis bietet der - wenn auch etwas routiniert wirkende - Film dann doch. Schließlich waren an der Produktion größtenteils vor und hinter der Kamera absolute Koryphäen des Westerns beteiligt. Auch wenn "Bandolero!" größtentiels aus austauschbaren Western-Versatzstücken zusammen gesetzt scheint und einem viele Szenen und Einstellungen schon in unzähligen Western zuvor begegnet sind, so besticht der Film besonders zu Beginn durch eine große Portion äußerst bissigen und makabren Humors. Besonders die Darstellung des Henkers Grimes, der mit Begeisterung von all den Tücken des Hängens berichtet, spielt mit dem altbekannten Klischee des abgebrühten Henkers und Totengräbers, das zusätzlich ironisch gebrochen wird, wenn Mace Bishop in der Rolle Ossi Grimes' dessen Berufsethos nahezu parodistisch verstärkt, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.In Szene gesetzt wurde "Bandolero!" von Andre McLaglen. Der britische Film- und TV-Regiesseur hatte in den vorigen Jahrzehnten unzählige Western - unter Anderem mit John Wayne - gedreht und stellt auch hier seine Erfharung in Sachen Schießereien und Reiterein unter Beweis. James Stewart wirkt zugegebenermaßen ein bisschen müde und erschöpft, meistert seine Rolle als verschmitzter Mace Bishop jedoch mit erfrischender Lockerheit und einer gesunden Portion Ironie. Dean Martin knüpft in seiner Darstellung als Dee an ähnliche Rollen mit gewohnter Lässigkeit an und Rapeul Welch - stets nach neuester Mode frisiert -  glänzt wie immer vor Allem durch ihre optischen Reize. Ihre Rolle als reiche schöne Witwe des alten Ranchers, der sie aus dem Bordell holte, die nun von einer rauen Bande entführt wurde, erfodert allerdings auch nicht viel Talent. Die beste schauspielerische Leistung liefert George Kennedy in der Rolle July Johnsons. Er schafft es, den gutmütigen und ehrlichen Gesetzeshüter, der aus seiner naiven Liebe zu der schönen Maria einen verbissenen Ehrgeiz entwickelt, glaubhaft darzustellen. Des Weiteren bilden Will Geer, Clint Richie, Denver Pyle und Tom Heaton eine treffende Besetzung für die egoistische und heruntergekommene Bishop-Bande.
Insgesamt ist "Bandolero!" weder ein heraus ragendender Film noch ein wichtiger Beitrag für das Genre, trotzdem ist Stab und Besetzung hier ein klassischer Western gelungen, der für anderthalb Stunde zu unterhalten weiß.

Die Karriere Jerry Goldsmiths war besonders in seinen ersten Schaffensjahren deutlich vom Western geprägt. So vertonte er mit seinen ersten beiden Kinofilmen "Black Patch" und "Face of a Fugitive" zwei Western. Der Film "Lonely Are the Brave" war der erste vom Komponisten vertonte A-Film und brachte ihm außerdem Anerkennung bei Kollegen wie Bernard Herrmann ein. Zwei Jahre später bot ihm mit "Rio Conchos" erstmals die Möglichkeit, seinen von der Avantgarde geprägten Stil großorchestral auszuformluieren und mit seinem melodischen Gespür zu verbinden und für "Hour of the Gun" schrieb er einen größtenteils der Tradition verpflichteten klassischen Westernscore. Während die meisten melodischen Einfälle für Goldsmiths Westernmusiken dem amerikanischem Volksidiom entsprangen, lässt sich in "Bandolero!" ein deutlicher Einfluss des Italowesterns ausmachen, ohne dass der Komponist Arbeiten seiner italienischen Kollegen bloß kopierte, denn die Musik zu "Bandolero!" ist ohne Frage 100 % Goldsmith. für die Vertonung stand ein durchschnittlich besetztes Orchester zur Verfügung, dass dem Genre entsprechend um folkloristische Instrumente wie die Maultrommel, Gitarre und Akkordeon erweitert war. Auch das Schlagwerk wurde um einige exotische Perkussionsinstrumente wie Marimba, Castagnetten, Ratsche und Holzblock ergänzt. Allerdings setzt Goldsmith seine verhältnismäßig üppige Besetzung selten in vollem Tutti ein, sondern spaltet aus dem Orchester immer wieder einzelne Ensembles ab und erschuf dadurch eine kammermusikalische und weitestgehend ökonomisch instrumentierte Partitur, sodass voll ausladende orchestrale Passagen eine doppelt wuchtige Wirkung erzielen.
Mit vier eigenständigen musikalischen Ideen ist "Bandolero!" für Goldsmith-Verhältnisse überraschend themenreich geraten, wobei natürlich das Hauptthema im Zentrum steht. Gleich zu Beginn der Vorspannmusik lässt sich der Einfluss des Italowesterns ausfindig machen: Über den lässigen Rhythmus eines abwechselnd offen und gedämpft gespielten Triangels, des Holzblocks und des E-Basses wird ein eingängiges Motiv gepfiffen. Anschließend setzt das Akkordeon mit einer zweiten Melodie ein, bevor die gepfiffene Tonfolge nun von de Streichern ausgespielt wird. Der Einsatz des E-Basses, das reduzierte Instrumentalensemble und der menschlichen Stimme weisen stark auf die Spaghetti-Western-Tradition hin, bleiben aber Goldsmith eigener Charakteristik verpflichtet. Für Stoners schöne Wite komponierte er ein lateinamerikanisch anmutendes Thema, das von Marimbaphon, den Streichern sowie mehreren Gitarren gespielt wird und somit vom melodischen und instrumentatorischen Konzept die wahre Heimat der jungen Frau widerspiegelt. auch für den Sheriff sowie für die Banditen schrieb Goldsmith kurze Leitmotive, sodass "Bandolero" mit einer verhältnismäßigen Vielzahl von Themen ausgestattet ist. Auch jenseits dieser entwarf der Komponist überzuegende Stücke wie die stets anschwellende, von dem E-Bass getriebene Passage für der Befreiung der Bande oder die harsche Orchestermusik für die Flucht über die Grenze.

Zum Filmstart erschien ein LP-Album mit Neueinspielungen der wichtigsten Passagen, das eine knappe halbe Stunde lief. Diese Präsentation wurde in den 90er Jahren auf CD gepresst, bevor Intrada die vollständigen Originalaufnahmen sowie die LP-Einspielung in der Special Collection Reihe heraus brachte. Klanglich deutlich verbessert und mit einem informativen Begleittext versehen handelt es sich hierbei um die definitive Veröffentlichung von "Bandolero!". Leider ist dieses Album ausverkauft und nur noch zu hohen Preisen erhältlich, sodass es an der Zeit ist, dass sich ein anderes Label dieser Musik annimmt. Jerry Goldsmith schrieb für "Bandolero!" einen äußerst abwechslungsreichen und themenreichen Score, der durch ein absolut eingängiges Hauptthema, interessante Instrumentation und packende Actionpassagen überzeugt!

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"Konservativ" ist definitiv KEIN wertender Begriff in diesem Zusammenhang. Ich sehe da auch stärker einen Zusammenhang zwischen den Silver-Age-Beiträgen zu diesem Genre. Mich erinnerte "Hour of the Gun" an ähnlich gelagerte Musiken z.B. von Bernstein. Es liegt insbesondere am Thema, das zumindest im Album-Schnitt sehr präsent ist sowie der Besetzung. Im Gegensatz zu "Bandolero", der viel kammermusikalischer arbeitet, "Lonely are the Brave", der viel introvertierter ist oder "Wild Rovers" und "Ballad of Cable Hogue" ist "Hour of the Gun" meiner Ansicht nach mehr der klassischen Westernvertonung verpflichtet.

Schön, dass Du Dich in letzter Zeit wieder zu Wort meldest. Macht Spaß, mit Dir zu diskutieren. Ich werde spätestens am Wochenende auch auf Deinen anderen Beitrag antworten, der eine sorgfältiger formulierte Antwort verdient! :)

 

Jetzt dämmert's mir, Danke für die Präzisierung!

 

Du hast völlig recht, HOUR OF THE GUN ist sicherlich der "klassischste" Silver Age-Score unter den Goldsmith-Western. Die Parallelen zu Bernstein und, etwas weniger stark, Fielding, sehe ich ebenso. Gerade bei Goldsmith und Bernstein lässt sich das auch in anderen Genres feststellen, in den Dramen etwa und besonders deutlich in den "Israel-Scores": Man vergleiche nur Goldsmiths QB VII mit Bernsteins wirklich hervorragendem, leider sträflich unterschätztem Score zu CAST A GIANT SHADOW.

 

Auf die Antwort im Goldsmith-Thread freue ich mich natürlich schon. :)

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John Carter of Mars:

 

ziemliche Enttäuschung, Filmhandlung irgendwie bekannt, weiß nur nicht woher ;D. Ende allerdings sehr gut. Würde ich trotzdem nicht nochmal anschaun.

 

Django Unchained:

 

HAMMER-Teil!! Erste Hälfte vor lachen kaum einbekommen, zweite Blutrünstig gut! Anschaun selbst urteilen !

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Rio Conchos

Als der ehemalige Major der Konföderiertenarmee James Lassiter eines Tages nach Hause kommt, findet er seine Frau und seine Tochter von Apachekriegern unter Häuptling "Blutige Hand" gefoltert und ermordet in den rauchenden Trümmern seines Hauses vor. Er schwört bittere Rache und begibt sich auf einen gnadenlosen Vergeltungszug. Als er eines Tages einen Leichenzug der Apachen aus dem Hinterhalt niederschießt, wird er wenig später von einer Truppe der Nordstaatenarmee unter Captain Haven gefangen genommen und ins Fort gebracht. Dort verlieren der Offizier und sein Vorgesetzter jedoch bald das Interesse für Lassiters Gräueltaten, denn diese wurden mit einem neumodischen Repetiertgewehr verübt, das aus einer Waffenlieferung stammt, die vor einigen Wochen geraubt wurde. Diese Lieferung wurde von Captain Haven geführt, der nun die Chance wittert, seine Niederlage wieder gut zu machen und bietet Lassiter die Freiheit an, wenn dieser ihn zu dem Mann bringt, von der er das Gewehr hat. Der ehemalige Offizier der Südstaatenarmee verweigert allerdings die Kooperation und wird inhaftiert. Lassiters Zellengenosse ist der Mexikaner Juan Luis Rodriguez, ein charmanter, aber egoistischer Trickbetrüger und Messerwerfer, der im Fort auf seine Hinrichtung wartet. Er sieht in Lassiter die Möglichkeit, dem Strick zu entrinnen und ermutigt seinen Bekannten, einzuwilligen und die Soldaten zu dem Waffenhändler zu führen. Und tatsächlich fordert Lassiter nach einigen quälenden Tagen in der heißen und engen Zelle, den Colonel und Captain Haven zu sprechen. Er eröffnet ihnen, dass er einverstanden ist, vorausgesetzt, Rodriguez würde auch mitreiten. Widerwillig stimmt der Offizier zu, doch da die Gewehre schon längst über die mexikanische Grenze gegangen sind, ist es unmöglich mit einem Trupp Soldaten nach Mexiko zu reiten, was einer Kriegserklärung gleich käme. Stattdessen sollen sich Lassiter, Rodriguez, Haven und dessen Seargent Franklyn mit einem Wagen voller Schießpulver für die Gewehre als Köder nach Mexiko begeben und mit dem Händler Kontakt aufnehmen. Captain Haven hofft, den Wagen mit den Schießpulver in die Nähe der Gewehre buxieren zu können, diesen dann in die Luft zu jagen und die Gewehre so zu zerstören und unschädlich zu machen. Am nächsten Tag machen sich die vier unterschiedlichen Männer auf zu der gefährlichen Mission...

Regisseur Gordon Douglas war für unzählige B-Filme zwischen 1935 und 1977 verantwortlich, doch immer wieder drehte der gebürtige New Yorker Filme, die deutlich über dem Durchschnitt anzusiedeln sind. Hierzu gehört ohne Zweifel der 1964 entstandene Western "Rio Conchos", der auf dem gleichnamigen Roman von Clair Huffaker basiert. Die Geschichte um vier ungleiche Männer, die sich mit einem Wagen voller Schießpulver in Mexiko auf die Suche nach einem Waffenhändler machen, ist von ungewöhnlicher kompromissloser Stringenz und einem hohen Maß an Komplexität in der Darstellung der einzelnen zwischenmenschlichen Beziehungen gezeichnet. Dabei verzichtet der Film vollständig auf das westerntypische Heldentum und pathetisch vorgetragene Moralvorstellungen zu Gunsten eindrucksvoller Charakterstudien. Jeder der vier vier Protagonisten handelt letzten Endes nur zu seinem eigenen Vorteil. Captain Haven, der den Verkauf der Gewehre an die Apachen und einen damit verbundenen Krieg verhindern will, war außerdem der Kommandant, der den Wagenzug begleitete. Diese Mission ermöglicht ihm, die militärische Schmach des Verlusts der ihm anvertrauten Gewehre zu bereinigen. Ex-Major Lassiter entrinnt zum Einen dank des Ritts nach Mexika der engen Gefängniszelle, zum Anderen rechnet er mit weiteren Gelegenheiten, seinen privaten Krieg gegen die Apachen fortzusetzen. Rodriguez, seit jeher ein Egoist, benutzt Lassiter, vor dem Strick zu fliehen und lässt sich während der Reise keine Gelegenheit entgehen, zu seinem eigenen Vorteil zu handeln. Seargent Franklyns Ambitionen scheinen am wenigsten niederträchtig oder gefährlich, stattdessen bleiben seine Motive stets im Dunkeln. Er scheint sich stets um das Gleichgewicht in der Gruppe zu bemühen, steckt deshalb Rodriguez auch ein Messer oder ein Gewehr zu oder schneidet entgegen Havens Befehlen Lassiters Fesseln durch. Jenseits der untypisch vielschichtigen dramaturgischen Basis wartet "Rio Conchos" dennoch mit einer hohen Anzahl Western-Klischees wie dreckig lachenden Bandidos, knapp bekleideten Indianer-Squaws oder leicht bestechlichen Barmännern auf. Außerdem ist die Inszenierung von Gewalt schonungslos brutal und teilweise äußerst makaber geraten. Kameramann Joseph MacDonald fasste den Film gekonnt in überwiegend von Brauntönen dominierte Bilder. Besonders faszinierend wird der Film allerdings in der letzten halben Stunde, in der die Männer zu der Zentrale des finsteren Drahtziehers gelangen: Am Rio Conchos scharte der ehemalige Südstaatenoffizier Theron 'Gray Fox' Pardee eine kleine Armee um sich, um zum Vergeltungsschlag gegen die Union auszuholen. Die bizarre Kulisse wird von einer sich im Aufbau befindenden Plantagenvilla für den Colonel dominiert, die in ihrer grotesken Fassade mehr als fehlplatziert in der Einöde der Landschaft prangt. "Rio Conchos" ist hauptsächlich mit Schauspielern aus B-Filmen besetzt, die allerdings allesamt grandiose Darstellungen liefern. Richard Boone erlangte größtenteils in diversen Rollen als John Waynes Widersacher Bekanntheit und ist die treffende Besetzung für den verbitterten Major Lassiter. Stuart Whitman überzeugt als aufrechter Captain Haven, der allerdings nicht uneigennützig handelt und Tony Franciosa spielt Juan Luis Rodriguez gekonnt charmant. Footballspieler Jim Brown, der später als Darsteller in vielen Blaxpoitationfilmen eine zweite Karriere startete, hat in "Rio Conchos" in der Rolle Seargent Franklyns seinen ersten Filmauftritt und Wende Wagner, hauptberuflich Tauchlehrerin und  Unterwasserdouble, überzeugt als Apachenfrau Sally, die sich unfreiwillig dem Trek anschließt und auf ihrer Reise mit den vier Männern gegenüber ihren blutrünstigen Stammesbrüdern immer skeptischer wird. Besondere Beachtung verdient auch Edmond O'Brian in der Rolle als fanatischer Südstaatenoffizier Pardee. "Rio Conchos" ist ein zu Unrecht in Vergessenheit geratener Western, der, von untypischer Vielschichtigkeit geprägt und hervorragend gespielt, auch heute noch mehr als sehenswert ist.

"Rio Conchos" war die erste Zusammenarbeit zwischen Regisseur Gordon Gouglas und Komponist Jerry Goldsmith, der mit "Stagecoach", "In Like Flint" und "The Detective" drei weitere gemeinsame Filmprojekte folgen sollten. Goldsmith, der mit den beiden Western "Black Patch" und "The Face of a Fugitive" seine ersten Kinofilme vertonte, machte vor Allem kurz vor seiner ersten Oscarnominierung für "Freud" 1962 mit dem zeitgenössischen Western "Lonely Are the Brave" auf sich aufmerksam. Sein Stil war entgegen dem des Golden Age deutlich modernistischer geprägt, was den jungen Komponisten für Thriller gerade zu prädestiniert machte, doch neben Filmen wie "Seven Days in May" oder "Shock Treatment" konnte er in Filmen wie "The Stripper" auch sein melodisches Gespür unter Beweis stellen. "Rio Conchos" war mit seinen reichhaltigen Actionszenen für Goldsmith eine der ersten Möglichkeiten, seinen energetischen und kompromisslosen Stil voll auszuformulieren und zeitgleich den Umgang mit amerikanischen folkloristischen Elementen aus Filmen wie "Lilies o the Field" weiter zu entwickeln. Für die Vertonung von "Rio Conchos" verfügte Goldsmith über ein durchschnittlich besetztes Orchester, das, wie oft bei Westernmusiken, um Soloinstrumente wie Gitarre, Banjo und Akkordeon erweitert war. Besonderen Anteil an dem raffiniert ausgearbeiteten Klangbild der Partitur hat zusätzlich auch das üppig besetzte Schlagwerk, das neben dem üblichen Orchesterschlagzeug wie Pauken, kleine Trommel und große Trommel auch über Marimba, Xylophon, Tomtoms, Ratsche, Peitsche, Holzblöcke, Schlitztrommeln, Zimbeln, Schellenbäume und Tamburin verfügt. Die Musik ist thematisch konzipiert, wobei natürlich das Hauptthema eine zentrale Rolle übernimmt. Diese folkloristische Melodie mit leichtem Americana-Einschlag wird während des Vorspanns erst als Akkordeonsolo über eine dezente Begleitung des Schlagwerks gespielt, bevor es von den Holzbläsern zu den Streichern gereicht und erstmals üppig vorgetragen wird. Diese Thema begleitet die vier Männer auf ihrer gefährlichen Reise nach Mexiko und erklingt oft als kräftige Melodie der Blechbläser, die von synchopierten Rhythmen der Streicher und des Schlagwerks vorangetrieben wird oder schimmert bruchstückhaft in den Suspensepassagen durch. Auch in den Actionszenen spielt das Hauptthema eine wichtige Rolle. Hier lässt Goldsmith es oft in schrillen und dissonanten Bläserakkorden mit voller Gewalt auf hektische Streichergirlanden prallen. Lassiters Hass auf die Indianer wird in der Musik durch eine Art "Todes-Rhythmus" repräsentiert, der klar Goldsmiths Vorliebe für den frühen Stravinsky dokumentiert. Hämmernde Paukenschläge auf die Zählzeit und knackige Posaunenakkorde auf den Offbeat geben Raum für spitze Hornrufe oder ruppige Streicherlinien. Die Indianer charakterisierte der Komponist mit einer markanten Fünftonfanfare, die oft in den Holzbläsern erklingt und auch Rodriguez erhielt sein eigenes musiklaisches Material in Form eines lateinamerikanischen Habanerarhythmuses, der vom Marimbaphon intoniert wird. Neben den fulminanten Actionpassagen bestichte die Musik zu "Rio Conchos" auch durch die atmosphärisch dichten und raffiniert instrumentierten Suspense-Passagen, die hauptsächlich vom Schlagzeug bestritten werden, das mit interessanten Klangkombinationen den Rahmen für einzelne Einwürfe der tiefen Streicher oder verhaltenen Bläser absteckt.

Das erste Mal öffentlich zugänglich wurde die Musik zu "Rio Conchos" in Form einer von Intrada produzierten Neuaufnahme unter Jerry Goldsmith selbst. Für diese Produktion wurde auf die Originalpartitur zurück gegriffen, allerdings nicht die vollständige Musik eingespielt. So fehlen neben einigen verzichtbaren kurzen Passagen leider auch der erste Auftritt des Todes-Rhythmus oder die rein perkussive Musik zu der Marterszene. Die digitale Neueinspielung wurde von Bruce Botnick aufgenommen und gemischt und besticht durch einen sehr ausgewogenen vollen Orchesterklang. Im Gegensatz zu den weniger gelungenen Aufnahmen zu "Patton" oder "Tora! Tora! Tora!" ist die 89er Einspielung zu "Rio Conchos" eine sehr willkommene Ergänzung zu den Originalaufnahmen in Mono, die 1999 von Filmscore Monthly veröffentlicht wurden. Die Aufnahmen haben dem Zahn der Zeit erstaunlich gut stand gehalten, allerdings ist der Klang deutlich schriller und vor Allem einzelne Instrumente des Schlagwerks wie die Peitsche oder das Xylophon stechen überdeutlich hervor. Nichts detso trotz bietet die FSM-CD ein äußerst faszinierendes Hörerlebnis, enthält sie erstmals die vollständige Filmmusik. Da die Stereo-Bänder in nicht so gutem Zustand waren, griff man auf die Monoelemente zurück, allerdings sind rund 17 Minuten der wichtigsten Passagen der Musik als Bonus auch in Stereo enthalten. Als kleines Schmankerl gibt es zusätzlich am Schluss der CD einen Auszug aus dem Begräbnisgesang der Indianer und einen Titelsong, der allerdings sehr hallig geraten ist und wegen der sängerischen Leistung Johnny Desmonds nicht zu häufigem Hören einlädt. Das Begleitheft ist, wie immer bei FSM, sehr informativ, verzichtet aber leider auf eine Beschreibung der Musik in Hinblick auf den Filmverlauf, was gerade bei einem so unbekannten Film wie "Rio Conchos" wünschenswert gewesen wäre. Darüber tröstet allerdings ein interessantes Kapitel über den generellen Einfluss lateinamerikanischer Elemente in die E- und Filmmusik des 20. Jahrhunderts hinweg.

Insgesamt schuf Jerry Goldsmith mit "Rio Conchos" eine herausragende Westernmusik voller Orchestergewalt, schonungslos und dennoch raffiniert instrumentiert sowie einem lyrischen Hauptthema. Beide CDs zu dieser Musik sind leider vergriffen, wobei besonders die FSM-Ausgabe immer schwerer zu finden ist, sodass man nur hoffen kann, dass auch "Rio Conchos" in Hinblick auf die vermehrten Goldsmith-Neuauflagen möglichst schnell zum Zuge kommt.

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Ob die Schnitte (bei evtl. gekürzter Fassung) auffällig waren oder nicht, wollte ich eigentlich erst in einem zweiten Schritt klären, aber bitte... ;)

 

Das ist insgesamt recht rumpelig inszeniert, aber nicht ohne Charme. Wenn das die "geschnittene" Fassung war (bei PVs in der OF eher die Ausnahme), hab ich nix bemerkt. Und die Pressebetreuer wussten auch nüschte.

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wie und was für ne Art war denn die Musik von LAST STAND? Mag MOWG ja sehr und auch wenn der eher aus dem Pop-Bereich kommt so ist sein neuester Score aus Korea ja eine sehr elegante Historien-Musik geworden (hat auch den koreanischen Filmpreis dafür bekommen)...

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The Perks of Being a Wallflower

 

Logan Lerman kommt als total schüchterner Versager in die Oberstufe, muss sich erstmal zurecht finden und will was von Emma Watson.

Story is ganz Nett, gut gespielt ist das ganze auch. Ist aber langsam nicht mehr meine Altersklasse, die Art von Film, ein typischer Teenager Film halt, den ich solchen definitiv Empfehlen würde.

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Das ist insgesamt recht rumpelig inszeniert, aber nicht ohne Charme. Wenn das die "geschnittene" Fassung war (bei PVs in der OF eher die Ausnahme), hab ich nix bemerkt. Und die Pressebetreuer wussten auch nüschte.

 

Na dann. :) Werde ihn mir aber wohl erst auf DVD anschauen, geschnittene Fassungen im Kino will ich dann eher nicht unterstützen.

 

 

The Perks of Being a Wallflower

 

Logan Lerman kommt als total schüchterner Versager in die Oberstufe, muss sich erstmal zurecht finden und will was von Emma Watson.

Story is ganz Nett, gut gespielt ist das ganze auch. Ist aber langsam nicht mehr meine Altersklasse, die Art von Film, ein typischer Teenager Film halt, den ich solchen definitiv Empfehlen würde.

 

Ein paar Kommilitonen von mir hier aus der Filmwissenschaft waren unglaublich begeistert von dem Film. Ist das wirklich nur ein typischer Teenager-Film? Immerhin auch auf IMDb mittlerweile bei 8,2 (nun gut, das muss nicht immer was heißen)...

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glaube ja nicht, dass in einer Presse der Film cut gezeigt wird... im Prinzip ja auch nie synchronisiert, sonst hätt man zu HUDSON HAWK damals bestimmt andere Kritiken in BRD bekommen haha... (ein Verbrechen die Synchro... )

Die Synchro ist super, die Wiederauferstehung der Spencer/Hill-Synchros von Rainer Brandt. "Hör zu, du bebrillter Weißkäse, ich will jetzt endlich wissen, was hier für ´ne Nummer läuft!" :D

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Na dann. :) Werde ihn mir aber wohl erst auf DVD anschauen, geschnittene Fassungen im Kino will ich dann eher nicht unterstützen.

 

 

 

Ein paar Kommilitonen von mir hier aus der Filmwissenschaft waren unglaublich begeistert von dem Film. Ist das wirklich nur ein typischer Teenager-Film? Immerhin auch auf IMDb mittlerweile bei 8,2 (nun gut, das muss nicht immer was heißen)...

 

Ich habe mir das Ding nun auch mal näher angeschaut. Habe bislang überhaupt nichts davon gehört. Der Film macht aber wirklich einen sehr ordentlichen Eindruck. Erstaunlich auch, dass der Autor der Romanvorlage dort selbst Regie geführt hat. Kommt Anfang März, wird vorgemerkt.

 

Apropos: Hat eigentlich mal jemand "Adventureland" und "Nick und Norah" gesehen? Die beiden Filme sollen ja auch etwas in die Richtung gehen. Sind die empfehlenswert?

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@Alexander: Ich finds einfach prinzipiell ein Verbrechen, wenn eine Synchro sich anmaßt einen Film völlig zu verändern. Im Original ist der halt nicht so ein Schwachsinn... ob man den Humor dann witzig findet oder nicht ist eine andere Frage, aber grundsätzlich sollte sowas doch verboten sein.

Siehe auch STARSHIP TROOPERS wo gleich der Inhalt verändert wurde...

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Ich habe mir das Ding nun auch mal näher angeschaut. Habe bislang überhaupt nichts davon gehört. Der Film macht aber wirklich einen sehr ordentlichen Eindruck. Erstaunlich auch, dass der Autor der Romanvorlage dort selbst Regie geführt hat. Kommt Anfang März, wird vorgemerkt.

 

Apropos: Hat eigentlich mal jemand "Adventureland" und "Nick und Norah" gesehen? Die beiden Filme sollen ja auch etwas in die Richtung gehen. Sind die empfehlenswert?

 

Adventureland ist ne schöne Coming of Age Geschichte mit nettem Humor und auch einigen "dunkleren" Momenten. Untermalt mit gutem 80ies Soundtrack. Auch die Darsteller können überzeugen, sogar Kristen Stewart. Wenn die Lust hat kann sie tatsächlich gut spielen. 

Den Film kann man sich ansehen.

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@Alexander: Ich finds einfach prinzipiell ein Verbrechen, wenn eine Synchro sich anmaßt einen Film völlig zu verändern. Im Original ist der halt nicht so ein Schwachsinn... ob man den Humor dann witzig findet oder nicht ist eine andere Frage, aber grundsätzlich sollte sowas doch verboten sein.

Na ja, inhaltlich ist HUDSON HAWK doch ziemlich überzogen und bewusst als Abenteuerkomödie angelegt, von daher wird der Inhalt an sich nicht verändert, der ist schon so überzogen, man denke da nur an die Kampfszene am Ende zwischen Willis und James Coburn. Die Charaktere wirken in der Synchro eben anders, was ich jetzt aber nicht soo schlimm finde, da wie gesagt der Film dadurch inhaltlich nicht anders wird. Was anderes wäre es, wenn der Film ein Historiendrama wäre und man durch die Synchro eine Komödie draus gemacht hätte. Nebenbei hat man auch gleich die vielen Schimpfwörter abgemildert, so wurde eben aus "Motherf*****" ein "bebrillter Weißkäse". ;) Der Film ging in den Staaten damals ja auch ziemlich baden, also hatten ein paar Leute hierzulande immerhin Spaß an der Synchro. :D

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@Alexander: Ich finds einfach prinzipiell ein Verbrechen, wenn eine Synchro sich anmaßt einen Film völlig zu verändern. Im Original ist der halt nicht so ein Schwachsinn... ob man den Humor dann witzig findet oder nicht ist eine andere Frage, aber grundsätzlich sollte sowas doch verboten sein.

 

Ein neutraler Gedanke zum Thema: wäre es nicht interessant, die Veränderung von Kunst durch den Konsumenten als kulturelles Phänomen zu betrachten und es nicht sofort zu werten? TED gab´s ja hierzulande im Kino auch auf bayrisch - wenngleich man hier natürlich die Wahl hatte zwischen "normaler" und gewagter Synchro, bei HUDSON HAWK oder den von Alexander angesprochenen Bud-Spencer-Filmen hat man als Alternative nur die Originalfassung.

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Ein neutraler Gedanke zum Thema: wäre es nicht interessant, die Veränderung von Kunst durch den Konsumenten als kulturelles Phänomen zu betrachten und es nicht sofort zu werten? TED gab´s ja hierzulande im Kino auch auf bayrisch - wenngleich man hier natürlich die Wahl hatte zwischen "normaler" und gewagter Synchro, bei HUDSON HAWK oder den von Alexander angesprochenen Bud-Spencer-Filmen hat man als Alternative nur die Originalfassung.

Bei den Bud-Spencer-Filmen gibt es dann durchaus Beispiele, wo der Film wirklich komplett verändert wurde. "Hügel der blutigen Stiefel" ist ein Western mit Bud Spencer und Terence Hill aus den späten 60ern. Der Film ist keine Komödie, sondern ein ziemlich brutaler Spaghetti-Western. Nachdem das Duo durch die Prügelkomödien erfolgreich wurde, entschied man sich, auch ältere Filme der beiden wieder ins Kino zu bringen. So wurde aus "Hügel der blutigen Stiefel" der Film "Zwei hau´n auf den Putz" mit einer Comedy-Synchro und um die blutigsten Szenen erleichtert. Auch von "Vier Fäuste für ein Halleluja" gibt es zwei Synchronfassungen.

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