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Sony Classical: John Williams - LINCOLN (Steven Spielberg)


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Nun ja, WAR OF THE WORLDS ist ja noch nicht so lange her. Grundlegend neu war der sicher auch nicht, aber in seiner unerbittlichen, modernistisch-motorischen Rhythmik und der gelegentlichen Nähe zur avantgardistischen Klangkomposition ("The Confrontation with Ogilvy") schon ein ziemlich radikaler und erfrischender Ansatz für Williams. MINORITY REPORT ging in eine ähnliche Richtung, wenngleich etwas gemäßigter, und noch stärker thematisch-motivisch strukturiert.

Die Clips aus LINCOLN enttäuschen auch mich. Bis auf Track 8 wieder weit und breit keine musikalische Untiefe in Aussicht, nur dicker, beweihräuchernder, elegischer Kitsch, der einen schlimmen, unsachlichen Film erwarten lässt. Bei rein fiktionalen Stoffen wie WAR HORSE will ich ja gar nicht meckern, aber wieso auch die Historie dauernd nur aus der gefühlsduselig-idealistischen Perspektive präsentiert werden muss, verstehe ich nicht. Kann´s da nicht mal ein bisschen weniger glattgebügelt zugehen?

Und wieder einmal wird Williams dafür geprügelt bzw. angeprangert das er Williams ist. Kein anderer lebender Komponist komponiert über Jahrzehnte auf diesem Niveau ohne einen EINZIGEN Ausrutscher.

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Es geht nicht darum, immer nur handwerkliche Perfektion zu liefern. Ich sehe es nicht ein, andauernd vor handwerklicher Perfektion in Ehrfurcht zu erstarren, wenn die Ebene des Konzepts vernachlässigt wird. Schließlich kann Williams es besser: einen handwerklich perfekten Score habe ich auch, wenn ich THE LOST WORLD, HEARTBEEPS oder CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND höre - nur eben zusätzlich mit einem interessanten, einzigartigen Konzept. Die LINCOLN-Soße gibt es so auch in einem dutzend anderer Williams-Scores, das braucht mittlerweile - außer den Enthusiasten, die sich alles schönreden müssen - kein Mensch mehr.

Aber mein Vorwurf richtet sich hier auch gegen Spielberg, der dieses fürchterlich verklärende, seifig-pathetische Geschichtsbild kultiviert. Williams könnte hier natürlich auch mal radikal gegen das filmische Konzept arbeiten, aber das wird er wohl seinem alten Freund Steven nicht antun...

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Hier geht es nicht um "in Erfurcht zu erstarren" - aber ein Fünkchen Respekt hat er sich und seine qualitativ hochwertige Musik doch verdient denk ich mir - aber bitte. Die Musik wird nahezu perfekt zum Film passen, das prophezeie ich mal - dafür darf man ihn dann gern prügeln.

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die hörproben klingen so, wie ich mir den score zu so einer thematik inszeniert von spielberg vorgestellt hab. schön ist, dass das thema zwar erhaben klingt, jedoch nicht in pathos abzudriften scheint. die folkloristichen stücke deuten auf eine "versüßlichung" der thematik hin, damit das ganze auch als weichgespülte familientaugliche unterhaltung funktioniert. hauptsache der zuschauer fühlt auch ordentlich mit. klingt für mich auf jeden fall besser als War Horse und da ich nicht soviele williams scores habe, könnte der schon in meine sammlung wandern. zum einschlummern taugt der score nämlich allemal.

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Und wieder einmal wird Williams dafür geprügelt bzw. angeprangert das er Williams ist. Kein anderer lebender Komponist komponiert über Jahrzehnte auf diesem Niveau ohne einen EINZIGEN Ausrutscher.

Das stimmt!

Wenn Conrad Pope, der schon an über 400 Scores als Komponist, Orchestrator etc. mit allen Komponisten die in Hollywood und außerhalb komponieren zusammengearbeitet hat, meint es gäbe keinen besseren und fähigeren Komponisten als John Williams, dann glaube ich ihm sicher mehr als einem der nur gerne Filmmusik hört oder gar Musikwissenschaften studiert hat aber noch nie für einen großen Spielfilm gearbeitet hat.

Wie THE LOST WORLD oder HEARTBEEPS sollte LINCOLN lieber nicht klingen ;)

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aber ein Fünkchen Respekt hat er sich und seine qualitativ hochwertige Musik doch verdient denk ich mir

Ich habe Respekt vor vielen anderen Williams-Scores - vor denen, die handwerkliche Perfektion mit hörenswertem Konzept verbinden. Gutes Handwerk allein sollte den anspruchsvollen Musikhörer nicht blenden.

Die Musik wird nahezu perfekt zum Film passen, das prophezeie ich mal

Das ist ja gerade das Dumme. Siehe oben.

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... keinen besseren und fähigeren Komponisten als John Williams...

Wieso sind Williams-Fans grundsätzlich nicht in der Lage, hervorragende und mittelmäßige Williams-Scores zu unterscheiden? ;)

Da wird bedingungsloser Respekt verlangt, selbst für Scores, die technisch gut sind (Grundvoraussetzung bei studierten Musikern!), aber zum x-ten Mal das gleiche Konzept präsentieren. Kann ich nicht nachvollziehen, ist mir auch zu blöd. Ich bleib bei den vielen hervorragenden Williams-Scores - und den guten Scores vieler anderer Komponisten, die einen mittelmäßigen Williams durchaus in den Schatten stellen können. (Hab ich das jetzt wirklich gesagt??? Welch Blasphemie! :o ... B) )

wieso ist john williams von kritik ausgeschlossen, nur weil er der größte noch lebende filmkomponist ist und immer handwerklich sauber arbeitet? kann mir das mal einer erklären?

Weil viele der verklärten Meinung sind, Williams wäre in der heutigen Filmmusik die letzte Bastion der musikalischen Qualität. Und das ist blanker Unsinn.

Die Realität ist, dass Williams ein großartiger Handwerker ist, der viele filmmusikalische Meisterwerke geschaffen hat, aber in der letzten Zeit viel zu oft das gleiche Schema abspult. Diese Realität können viele Williams-Anhänger nicht verkraften und malen sich auch die mittelmäßigen Scores ihres Meisters zu Großtaten aus.

Wenn ich das mal mit Goldsmith vergleiche: der hatte in seinen letzten Jahren so unterschiedliche Scores wie FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN im Gepäck. So eine Diversität wünsche ich mir auch beim späten Williams.

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Ich bin nun bei weitem kein Willams-Jünger... Mag seine Musik, manche mehr manche weniger, von den wenigen seiner bisher über 130 Scores, die ich kenne....

Es geht hier vor allem um den Respekt vor dem Künstler, dem Menschen. Leute, der Kerl ist 80 Jahre alt, schreibt seit seinem 24. Lebensjahr Musik für Filme, also seit 56 Jahren, das meiste für riesige Filme, viele seiner Musik wurde zu Klassikern erklärt.... Ähm... Seid mir nicht böse, ich sehe es da nach, dass heute nicht mehr so viel neues und dolles und innovativ besonderes dabei sein kann, wie es noch vor 30 Jahren der Fall war, als er auch noch 30 Jahre jünger war.

So würde ich sagen: Es erwartet keiner überschwängliche Anbetungen... Genießt doch einfach nur seine Musik, solange es sie noch gibt. Und gegen Kritik sagt auch keiner was. Doch bitte mit dem nötigen Respekt.

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Wieso sind Williams-Fans grundsätzlich nicht in der Lage, hervorragende und mittelmäßige Williams-Scores zu unterscheiden? ;)

Da wird bedingungsloser Respekt verlangt, selbst für Scores, die technisch gut sind (Grundvoraussetzung bei studierten Musikern!), aber zum x-ten Mal das gleiche Konzept präsentieren. Kann ich nicht nachvollziehen, ist mir auch zu blöd. Ich bleib bei den vielen hervorragenden Williams-Scores - und den guten Scores vieler anderer Komponisten, die einen mittelmäßigen Williams durchaus in den Schatten stellen können. (Hab ich das jetzt wirklich gesagt??? Welch Blasphemie! :o ... B) )

Weil viele der verklärten Meinung sind, Williams wäre in der heutigen Filmmusik die letzte Bastion der musikalischen Qualität. Und das ist blanker Unsinn.

Die Realität ist, dass Williams ein großartiger Handwerker ist, der viele filmmusikalische Meisterwerke geschaffen hat, aber in der letzten Zeit viel zu oft das gleiche Schema abspult. Diese Realität können viele Williams-Anhänger nicht verkraften und malen sich auch die mittelmäßigen Scores ihres Meisters zu Großtaten aus.

Wenn ich das mal mit Goldsmith vergleiche: der hatte in seinen letzten Jahren so unterschiedliche Scores wie FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN im Gepäck. So eine Diversität wünsche ich mir auch beim späten Williams.

Blanker Unsinn! Natürlich gibt es mittelmäßige Williams, ganz klar - für mich hat Williams auch nicht den Stellenwert den ein Goldsmith, Waxman oder Herrmann hat - aber jedes mal ihn in die Tonne zu treten ist auch nicht gerade sinnhaft. Zähl mal die technisch guten Scores der letzten Jahre auf, da bist du bald einmal am Ende - die musikalische Qualität wird leider schlechter - und da ist Williams in der Tat eine Bastion

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Doch bitte mit dem nötigen Respekt.

Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum.

aber jedes mal ihn in die Tonne zu treten ist auch nicht gerade sinnhaft.

Jedes Mal? Ich erinnere mich noch gut, "Snowy´s Theme" als brillantes Miniatur-Klavierkonzert gelobt zu haben. Der Rest des Scores war zugegebenermaßen etwas fragmentarisch und kurzatmig. Für INDIANA JONES 4 hatte ich aufgrund des prägnanten neuen Themenmaterials auch fast nur positive Worte gefunden. Und Scores wie WAR OF THE WORLDS und MINORITY REPORT preise ich am laufenden Band.

Kritik gibt es von mir für die arg konventionellen, konzeptionell langweiligen Williams-Scores der letzten Zeit - kann ich nichts für, wenn mit WAR HORSE und LINCOLN gleich zwei davon hintereinander kommen.

Zähl mal die technisch guten Scores der letzten Jahre auf

Damit können wir gerne anfangen - aber das wird eher meine Aussage untermauern. Mit Gordon, Beltrami und Greenwood gibt es Komponisten, die derzeit (!) interessanter komponieren als Williams. Handwerklich meist perfekt, und konzeptionell erfrischend.

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Nun gehst du Anne an, die selber Williams öfter mal kritisiert... kann doch nicht sein oder?

Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum.

Deine Kritik war nicht sachlich. Was ist denn sachlich, eine Musik als "Soße" zu bezeichnen?

Wie würdest du denn dich fühlen, wenn man deine Musik als "Soße" bezeichnen würdest?

Ist das respektvoll? Nein, auf keinen Fall.

Souchak nahm das Wort "Kitsch", was noch okay ist.. aber einen handwerklich vielleicht perfekten Score als "Soße" bezeichnen, ist alles andere als respektvoll.

Auch deine Vergleiche mit Goldsmith hinken sehr.. "War of the Worlds" oder "Geisha" hat WIlliams mit 72 geschrieben.

Beide Scores kann man ihren Anspruch nicht abstreiten oder?

Jerry Goldsmith starb leider mit 75 Jahre.. daher kann man nicht wissen, was für eine Musik Goldsmith mit 80 geschrieben hätte..

John Williams schrieb seit 2006 gerade mal 4 Scores.. Indy 4 hat Williams mit 75 Jahren geschrieben und der Score war handwerklich gut und hat dir ja sogar auch gefallen, wenn ich mich nicht täusche.. nun ist Williams 80 Jahre.. das einzige was man bei ihm hier noch erwarten soll, ist ein handwerklich guter Score.. und das bekommt man hier wohl auch. Alles andere ist Geschmackssache.

Wie Anne sagte... Kritik ist klar erlaubt, doch immer mit dem nötigen Respekt.. und ein Wort wie "Soße" ist respektlos, besonders gegen einem Komponisten, der 80 Jahre alt ist und wirklich niemand mehr etwas beweisen muss.

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Nun gehst du Anne an, die selber Williams öfter mal kritisiert... kann doch nicht sein oder?

Was hab ich denn gegen Anne gesagt?

... aber einen handwerklich vielleicht perfekten Score als "Soße" bezeichnen, ist alles andere als respektvoll.

Wenn´s dir besser gefällt, tauschen wir "Soße" eben wieder gegen "Kitsch". Positiver wird´s dadurch nicht, aber bitte.

... ein(...) Komponist(...), der 80 Jahre alt ist und wirklich niemand mehr etwas beweisen muss.

Kunst muss sich immer durch ihre Qualität beweisen. Es gibt keinen personellen Bonus, wieso auch?

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Was hab ich denn gegen Anne gesagt?

Du hast ihre Aussage genommen

Doch bitte mit dem nötigen Respekt.

und dann diese Antwort geschrieben:

Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum.

Aber ok.. klär das mit ihr.. und nicht hier im Forum, sondern auf dem privaten Weg.

Wenn´s dir besser gefällt, tauschen wir "Soße" eben wieder gegen "Kitsch". Positiver wird´s dadurch nicht, aber bitte.

Für mich schon, denn Kitsch ist nur ein anderer Begriff für "Gefühlsduselei" oder um sachlich zu bleiben "übertriebene gefühlsbetonte Musik", was für mich und auch für jedem anderen hier auch okay ist.

Kunst muss sich immer durch ihre Qualität beweisen. Es gibt keinen personellen Bonus, wieso auch?

Wenn man den Status eines John Williams hat und wenn man schon alles erreicht hat, dann reicht es, wenn man nach getaner Arbeit nach Hause fährt und zufrieden ist. Wenn das nicht jedem gefällt, dann ist das die Sache der Hörer. Er kann es nie jedem recht haben und muss das auch nicht mehr.

Klar muss er sich der Kritik gefallen lassen, aber wenn er immer noch den Großteil der Fans mit seiner Musik glücklich macht, und wenn man das so hier und auch in Facebook sieht.. macht er das auch und nicht nur Williamsjünger.. dann hat er hier nicht alles falsch gemacht.

und nochmal .. klar darf man ihn kritisieren, aber nicht mit Wörtern wie "Soße", denn wie gesagt.. Sebastian, dir würde es auch nicht gefallen, wenn man deine Musik so nennen würde. Das würde ich mir übrigens auch bei jedem anderen Komponisten wünschen...

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Aber ok.. klär das mit ihr.. und nicht hier im Forum, sondern auf dem privaten Weg.

Da gibt es nichts zu klären, weil das, was du meinst, auf Markus und Csongor bezogen war. Dass Anne keine Williams-Jüngerin ist, weiß ich.

Und zur "Soßen"-Problematik äußere ich mich jetzt auch nicht mehr. ;) Hab nämlich mittlerweile wieder das Gefühl, dass sich auf Formulierungen eingeschossen wird, um der argumentativen Diskussion auszuweichen... Die gleiche Strategie wie das Auffahren des Geschmacks-Schutzschilds, der jede Diskussion sofort erstickt.

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finds ja eh schon lustig, dass so eine Diskussion schon anhand der Hörproben entsteht ;)

Aber Anfang November kommt ja die CD raus.. dann kann man anhand des ganzen Scores darüber reden.

Ist bestimmt sinnvoller als über gerade mal knapp 9 Minuten des ganzen Scores ;)

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Wenn ich das mal mit Goldsmith vergleiche: der hatte in seinen letzten Jahren so unterschiedliche Scores wie FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN im Gepäck. So eine Diversität wünsche ich mir auch beim späten Williams.

Nun ja, FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN kommen alle aus verschiedenen Genres, es wäre ziemlich unangebracht wenn Lincoln auf einmal wie eine Komödie, Aktion oder Zeichentrick klingen würde, damit es anders klingt als WAR HORSE oder PRIVATE RYAN ;) ... wenn Spielberg immer ähnliche Stoffe verfilmt muss sich Williams logischerweise anpassen :)

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... wenn Spielberg immer ähnliche Stoffe verfilmt muss sich Williams logischerweise anpassen :)

Genau dieses Problem habe ich ja oben schon angedeutet. Das wiederum führt zu zwei Fragen:

1. Wieso macht Spielberg so oft den gleichen kitschigen Kram? Seit 6 Jahren, genauer gesagt seit MUNICH, gab es jetzt keinen Spielberg-Film mehr, der irgendwelche Untiefen ausgelotet hat. Stattdessen: Kitsch ohne Ende, oder temporeiche, aber unverfängliche Unterhaltung.

2. Wenn es Spielbergs Schaffen momentan dermaßen an Diversität mangelt, wieso arbeitet Williams dann nur noch für Spielberg? (Vermutete Antwort meinerseits: Das Alter. Und den Ausgleich findet er in seinen Konzertkompositionen. Die sind momentan auch besser als seine Scores, siehe sein Harfenkonzert "On Willows and Birches").

Wie gesagt, ich gebe die Schuld an sowas wie LINCOLN nicht Williams allein, sondern auch Spielberg. Ich finde, solche pathetischen Konzepte sind im Geschichtsfilm absolut überholt.

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ist ja auch toll, bei williams wird schon ein RIESEN aufstand gemacht, wenn man das wort "soße" verwendet und beim thema rcp wird erst eingegriffen, wenn worte wie "müll" oder "nichstkönner" benutzt werden. natürlich darf man rcp scores auch noch als "brei" bezeichnen. da regt sich niemand von denen auf, die jetzt hier so einen aufstand machen. heißt also, bei williams darf man kritisieren (durch die blume), aber als gut muss man den score dann immer noch bezeichnen. sehr objektiv das ganze.

den clips nach zu urteilen klingt das nach einem standard williams score für so eine thematik. nix überwältigends, aber solide filmuntermalung handwerklich wie immer ordentlich umgesetzt.

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Mann, Mann, Mann, da lässt man euch mal ein paar Stunden alleine... B)

Um auch noch meinen Senf zur Soundtrack-Kritik-auf-Basis-von-30-Sekunden-Clips abzugeben: Das Problem ist weder, dass die ersten LINCOLN-Häppchen handwerklich schlecht bzw gar fad klingen oder die Musik womöglich nicht zum Film passt. Das Problem (eher meines als das von Herrn Williams) ist, dass der freundliche ältere Herr in der letzten Zeit eben nur freundliche, berechenbare, vielleicht sogar berechnende Musik macht - TINTIN erschöpft sich in reiner, durchaus unterhaltsamer INDY-Kopie, WAR HORSE ist für mich eher kitschiger Sülz. Und LINCOLN droht sich eben auch nicht (wenigstens) musikalisch was zu trauen. Es gab mal Zeiten, da war beides drin: NIXON und JFK, TERMINAL und WAR OF THE WORLDS. Das scheint aktuell nicht mehr drin zu sein.

Vielleicht ist das ja okay, vielleicht darf man dem älteren Herren nicht vorwerfen, nicht mehr mit dem kreativen Feuereifer des jungen Künstlers zu komponieren. Ich halte es auch für gut möglich, dass das eher am altersmilden Spielberg liegt, der offenbar vor dem Ruhestand noch rasch ein paar populäre, sichere Sachen ins Kino bringen will.

Was ich aber nicht verstehe: Jedem Zimmer-Score werden die Leviten gelesen, wenn da mal wieder auf banale Standards zurückgegriffen wird, jedes Mal, wenn Horner eine Filmmusik veröffentlicht, wird er fast ans Kreuz genagelt, weil er mal wieder uninspiriert war und seine Motive wiederkäut, selbst jungen Talenten wie Marco Beltrami wird vorgerechnet, dass sie schon mal deutlich besser waren.

Nur bei Onkel Williams' mit seinem kalkuliertem Orchester-Gekuschel soll man immer wieder ein, zwei Augen (und Ohren) zudrücken?

Glaubt wirklich noch jemand, dass Williams auf seinen alten Tage noch etwas völlig Anderes bzw. Neues schreiben würde? ;) Ich muss schon etliche Jahre zurückgehen um einen Williams-Titel in meiner Sammlung zu finden, den ich richtig, aber auch wirklich richtig mag und toll finde.

Bei mir wäre das wohl... HARRY POTTER AND THE PRISONER OF AZKABAN (2004).

Hab nämlich mittlerweile wieder das Gefühl, dass sich auf Formulierungen eingeschossen wird, um der argumentativen Diskussion auszuweichen... Die gleiche Strategie wie das Auffahren des Geschmacks-Schutzschilds, der jede Diskussion sofort erstickt.

Absolute Zustimmung, diesen Eindruck habe ich auch.

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P.S.: Ich bin mit Basti auch nicht oft einer Meinung, aber das hier...

Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum.

...unterschreibe ich sofort.

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