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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Eine hübsche Edition des Fulci-Klassikers von der Filmbörse:
  2. Die zweite Hälfte hatte man ja schon in den vorigen Trailern. Gehört das nun auch zum Thema? Den Anfang finde ich nämlich für Williams-Verhältnisse fast etwas Giacchino-haft blass.
  3. Wieso zu alt? Roger Moore war bei seinem ersten Bond-Auftritt 45.
  4. Ganz normal eigentlich - es gibt keine generelle Vorzeichnung, die Töne werden einfach einzeln mit den entsprechenden Alterationszeichen versehen (Kreuz oder B ). Dur und moll sind in der Mainstream-Filmmusik natürlich vorherrschend, weil dadurch am einfachsten konkrete Emotionen beim breiten Publikum angesprochen werden können. Modal wird im Mainstream- und Blockbuster-Bereich manchmal im Bereich des Action- und Suspensescorings komponiert, insbesondere oktatonische Tonleitern kommen da öfter mal zum Einsatz (siehe zum Beispiel Actionmaterial von Alan Silvestri, insbesondere in PREDATOR). Aber es ist eben selten ein echtes Klangkonzept dahinter, wie etwa bei den oben angesprochenen Beispielen. Und es wird eben auch so gut wie nie als emotionaler Kern einer Partitur - also abseits von Action oder Suspense - eingesetzt, so wie es beispielsweise Greenwood in INHERENT VICE gemacht hat. Da bildet das oktatonische Material des Scores ja das zentrale Thema für die Beziehung zwischen Joaquin Phoenix und Katherine Waterston. In den 60ern und 70ern war Modales noch viel verbreiteter in der Filmmusik. Sowohl bei Bernard Herrmann als auch bei den "Jazzern" (Schifrin, Mellé, Fielding) und bei Jerry Goldsmith waren solche Einfärbungen an der Tagesordnung, ebenso die Quartenharmonik. Du brauchst als Komponist nur mal ein paar Quarten übereinanderschichten, und schon hast du ohne viel Aufwand einen coolen, erfrischenden Goldsmith-Sound - eigentlich unverständlich, warum das von so wenigen Nachwuchskomponisten gewagt wird. Da werden lieber die Moll-Dreiklänge zu Tode geritten.
  5. Marco Beltrami verwendet in KNOWING eine (modifizierte) absteigende Ganztonleiter als Hauptmotiv. Und ja, die erzielte Wirkung ist auch hier auf charakteristische Weise neutral und unbestimmt - gewissermaßen schwebend. Weitergehend kann man sich natürlich noch mit anderen prägnanten Tonleitern beschäftigen, etwa mit der oft in der Filmmusik verwendeten, oktatonischen bzw. Ganzton-Halbton-Leiter - siehe jüngst INHERENT VICE von Greenwood oder DAYBREAKERS von Gordon. Bei letzterem Beispiel ist es ja besonders interessant, dass die oktatonischen Strukturen quasi als "Leitmotiv" (hier: für die Vampirgesellschaft) benutzt werden. Der Charakter dieser Tonleiter ist eher dunkel, drängend und beunruhigend. Olivier Messiaen hat in den 40ern noch eine ganze Reihe weiterer Modi (also Tonleitern außerhalb von Dur/moll) formuliert, von denen auch einige immer mal wieder sehr effektvoll in der Filmmusik benutzt werden. Ein sehr interessantes und spannendes Feld.
  6. SPECTRE (Sam Mendes) Gleich vorweg: ich war kein großer Freund von SKYFALL. Zu viel Psychologie, zu viel Familiengeschichte. Bond ist für mich spektakuläres Jahrmarktskino und kein THE DARK KNIGHT. SPECTRE war mir jetzt etwas sympathischer als sein Vorgänger, obgleich auch dieser Film nicht unbedingt in meine Bond-Hall-of-Fame eingehen wird. Aber immerhin: es gibt einige erinnerungswürdige Passagen (eine packende Eröffnungssequenz, eine hübsche alpine Verfolgungsjagd und der Bösewicht darf endlich mal wieder eine futuristische Anlage in einem Krater betreiben!), einen brutalen Schrank als des Bösewichts rechte Hand (Erinnerungen an Mr. T wurden wach) und auch das Bond-Girl hatte wieder etwas mehr Charakter als in den letzten beiden Filmen. Störfaktoren waren dann wiederum die trendige Farbstichigkeit und Düster-Optik, derer man sich in den kommenden Bond-Abenteuern hoffentlich wieder entledigt, und die lachhaften, tiefenpsychologisch interpretierbaren Räume, die schon SKYFALL auszeichneten: warum spielen Schlüsselszenen immer in verfallenen Ruinen? Ich hoffe, dass Mendes den Job nun an den Nagel hängt - oder alternativ die Gespenster der Vergangenheit endgültig ruhen lässt.
  7. Der "Sandra Bullock Film" ist übrigens die Politsatire OUR BRAND IS CRISIS - vielleicht insgesamt doch das interessantere, u.U. auch preiswürdigere Projekt für die Award-Season? Möglicherweise deshalb mehr Werbung dafür. Darüber hinaus bin ich bei Lars: die Zeiten, in denen alles auf CD erscheint, sind vorbei. Die Musiken zu kleineren Projekten kommen mittlerweile eben vermehrt digital. Für Marco Beltramis bislang beste Musik des Jahrzehnts, SOUL SURFER, gab´s auch nur ein Digital- bzw. CD-R-Release (mir persönlich ist´s wurscht, ich höre die Musik halt über iTunes). Im Falle von THE 33 rechtfertigt eigentlich weder der Film noch die Musik eine andere Vorgehensweise.
  8. Das wabert aber schon arg ziellos vor sich hin. Irgendwie gelangt das Stück in den sechs Minuten zu keiner einzigen, klar ausformulierten melodischen Idee.
  9. - THE DON IS DEAD (Jerry Goldsmith, 1973) - THE REINCARNATION OF PETER PROUD (Jerry Goldsmith, 1975) - SINGLE WHITE FEMALE (Howard Shore, 1992) - SE7EN (Howard Shore, 1995) - THE SENTINEL (Gil Melle, 1977) - SPHERE Deluxe Edition (Elliot Goldenthal, 1998)
  10. SNOWPIERCER ein Geheimtipp? Auf DVD und BD scheint der zumindest richtig gut zu laufen, immerhin ist er in den Elektronikmärkten seit seinem Erscheinen omnipräsent.
  11. Ich finde den May-Score mit seinen Mussorgski-Zitaten eigentlich recht interessant. Nach Youngs tollem Score zu Teil 2 meiner Meinung nach der zweitbeste Score der Reihe.
  12. Aus ALIEN 3 ist da eigentlich nichts drin. Der zweite Satz ist eine Neufassung der "Toccata and Dreamscapes" aus FINAL FANTASY - mit ein paar Takten aus SPHERE zwischendrin.
  13. ICH SEH, ICH SEH (Veronika Franz, Severin Fiala) Die Geschichte um zwei Brüder, die das Vertrauen zu ihrer Mutter verlieren, nachdem diese mit bandagiertem Gesicht von einer Kosmetik-OP zurückkehrt, ist inszeniert wie ein Haneke-Film: karge, kühle Bilder, wenig Dialog (natürlich voll authentisch nicht-hochdeutsch) und Musik ist auch eher in Form von Sounddesign vorhanden. ICH SEH, ICH SEH schreit in jeder Sekunde "Ich bin ein Kunstfilm!" und stinkt in jeder Einstellung nach Absatzmarkt-orientiertem Kunstgewerbe und nach der Masche, die Haneke-Kunstfilmfraktion auch noch mit ins Boot zu holen. Gegen Ende wird noch die Torture-Porn-Keule ausgepackt (dieser Markt will natürlich auch bedient werden!) und die biedere Auflösung, die in dieser Form seit FIGHT CLUB zum gefühlt fünfzigtausendsten Mal bemüht wird, macht's dann auch nicht mehr interessanter. Schlussendlicher Ratschlag an die Genrefilm-entwöhnten, europäischen Filmemacher: wenn ihr's nicht (mehr) hinbekommt, dann lasst es doch einfach.
  14. Österreich-Horror: ICH SEH, ICH SEH (Veronika Franz, Severin Fiala, 2015) Mehr Hammer: SCARS OF DRACULA (Roy Ward Baker, 1970)
  15. Hübsch: am 26. Oktober ist endlich eine deutsche DVD zum Trash-Klassiker NIGHT OF THE LEPUS (1972) erschienen. Der Film ist Teil der Tierhorror-Welle der 70er Jahre und behandelt die Sparte Killer-Kaninchen. NIGHT OF THE LEPUS (William F. Claxton, 1972) Und auch für die anspruchsvolleren Genre-Freunde gibt es eine DVD-(und Bluray-)Premiere: Ulli Lommels DIE ZÄRTLICHKEIT DER WÖLFE (1973). DIE ZÄRTLICHKEIT DER WÖLFE (Ulli Lommel, 1973) (Das Mediabook kommt Ende November - die Standard-Ausgaben auf DVD und BD sind bereits erhältlich.)
  16. Ein unterhaltsamer Score - aber ich habe nie verstanden, wieso der in Fan-Kreisen fast noch beliebter ist als das Original. Bei all seiner flotten Action fehlt dem Score nämlich der ausgezeichnete dramaturgische Bogen, der den Vorgänger ausgezeichnet hat (vom Horrorscore über neo-barocke Umwege zum stürmisch-spätromantischen Hochsee-Abenteuer). Ich habe das alte Album nicht in der Sammlung, verspüre aber auch keinen großen Drang nach Intradas Neuauflage.
  17. Sollte das nicht Grundvoraussetzung bei sinfonischer Musik sein?
  18. Ich lasse mir das meiste an eine Packstation liefern. Davon gehen gut 20 % der Bestellungen verloren. Vielleicht nur ein lokales Problem mit einem debilen DHL-Mitarbeiter - vielleicht aber auch nicht. Keine Ahnung. Ich würde nach meinen Erfahrungen jedenfalls keinerlei Lieferung an Packstationen oder Postfilialen empfehlen.
  19. Gerade das Horrorgenre würde ich nicht gerade als "eng" bezeichnen - kaum ein anderes Filmgenre bietet so viel Raum für Kreativität und Originalität, selbst noch in der heutigen Zeit (siehe jüngst Shyamalans THE VISIT). Man darf eben nicht den Fehler begehen und das Genre nur von seinen kommerzträchtigsten Seiten betrachten (Slasher, Torture Porn, etc.). Letztendlich ist nicht das Genre eng, sondern eher seine allgemeine Rezeption. Davon abgesehen fand ich THE WOMAN IN BLACK auch nicht sonderlich spannend im Sinne von originell, aber doch immerhin angenehm nostalgisch - eine hübsche Verbeugung vor den altehrwürdigen Hammer-Gothics der 60er Jahre.
  20. Na, Mannheim ist ja quasi vor meiner Haustür. Mal schauen, vielleicht will meine Freundin ja hin.
  21. Ja, Lars, sehe ich auch so. Genau so Banane wie das Filmposter, nur in die andere Richtung.
  22. Ja, unbedingt nötig war der Kauf nicht, aber das neue Covermotiv ist einfach eine Augenweide () - besonders in dieser Größe. Und es kann ja auch nicht schaden, diesen wichtigen Film auch nochmal in (nahezu) Filmmaterial-Auflösung zu haben. Vielleicht schaue ich ihn ja irgendwann mal über 'nen Beamer auf einer größeren Fläche.
  23. Ich konnte einfach nicht widerstehen: Damit bin ich jetzt, was den Film betrifft, für alle Zeiten versorgt. (Die neue 4K-Abtastung ist hier im abgebildeten Set, und im 4-Disc-Digipack von 2012 hab ich das exklusive Buch zur Zensurgeschichte des Films. )
  24. Gute Performance! Von so etwas wie BIRDMAN hat ja auch niemand gesprochen. Wenn ich so drüber nachdenke, fallen mir schon viele Programmpunkte ein, die etwas Abwechslung von den üblichen Verdächtigen bieten würden und dabei filmmusikhistorisch wichtige Eckpfeiler berücksichtigen, ohne dabei das Publikum zu verschrecken: - eine Gegenüberstellung der Titelmusik aus Rosenmans 12-Ton-Score THE COBWEB mit dem romantischen Symphonic Jazz aus REBEL WITHOUT A CAUSE - eine Suite aus Goldsmiths Kriegsfilmscores (THE SAND PEBBLES, PATTON, TORA! TORA! TORA!) oder Westerns (RIO CONCHOS, BANDOLERO!, 100 RIFLES) - eine Suite aus wichtigen Scores zu aktuellen Comicadaptionen (HELLBOY, SPIDER-MAN, HULK) - ein Programmteil zur Filmmusik Jonny Greenwoods (INHERENT VICE, THERE WILL BE BLOOD) Alles machbare Dinge, die (geschickt kuratiert) bei den wenigsten Zuhörern Fluchtreflexe auslösen würden. Mit Greenwood-Filmmusik lassen sich in Polen jedenfalls ganze Mehrzweckhallen füllen.
  25. Kann dir absolut zustimmen, Markus. Durchaus starker Score mit tollem Hauptthema, prima orchestriert und mit einigen hübschen Avantgarde-Momenten versehen. Das Album ist vielleicht etwas zu lang - wenn man rund 15 Minuten rausnimmt, ist das aber schon ein feines Hörerlebnis. Kommt fast an Beltramis (ähnlich gelagerten) DON'T BE AFRAID OF THE DARK heran.
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