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Soundtrack Board

Diese limitierten CDs nähern sich dem Ausverkauf...


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Japp. Die reicht völlig. Meine Meinung. Ich ärgere mich immer noch, dass ich meine Silva-CD damals verkauft habe, als die La-La Land angekündigt wurde.

Im Nachhinein ist man immer schlauer ;) Danke für's Heads-Up, Hilde. Jetzt brauche ich nur noch einen Dummen faires Angebot...

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Also ich finde die Lalaland durchaus gelungen zumal sie einen interessanten Einblick in die musikalische Entwicklung gibt, da beide Fassung des Bankraubes vertreten sind. Zur Musik selbst :) :

Da Walter Hills Stammkomponist Ry Cooder verhindert war, wurde Jerry Goldsmith mit der Vertonung von „Extreme Prejudice“ beauftragt (ironischerweise verzögerte sich der Dreh und Cooder wäre letzten Endes frei gewesen). Goldsmith wollte zuerst einen großorchestralen Score schreiben, doch Hill, für den Orchestermusik in Filmen ein Relikt der 50er Jahre darstellen, forderte eine ‚kleinere’ Musik. Der Komponist fügte sich und entschied sich für eine ausbalancierte Mischung des traditionell besetzten Orchesters und synthetischer Elemente. Erst zwei Jahre davor hatte Goldsmith mit „Gremlins“ seine erste Musik geschrieben, in der das Orchester und die Synthesizer jeweils zur Hälfte die Musik bestritten und einige Monate später mit „Legend“ den Einsatz von elektronischen Samples bis zur Perfektion ausgelotet. Dabei blieb er stets dem Motto treu, die synthetischen Klänge als Erweiterung des Orchesterklanges zu verstehen und keine akustischen Klänge nachbilden zu wollen. In „Extreme Prejudice“ allerdings griff Goldsmith oft auf Samples zurück, die akustische Instrumente imitieren oder stark an ihren Klang angelehnt sind. So erhält die Musik ihr rhythmisches Fundament fast ausschließlich von programmierten Synthie-Schlagzeug-Rhythmen. Diese klingen heute nicht nur stark veraltet, sondern zwängen die sonst filigrane und durch ungerade Takte geprägte Actionmusik Goldsmiths in ein enges und gleichförmiges Korsett. Besonders störend sind auch die künstlichen Castagnetten und Flötenklänge, da konzeptionell oder ästhetisch nichts gegen den Einsatz akustischer Instrumente gesprochen hätte. Durch die stets sehr dichte Mischung der elektronischen Schichten mit dem Orchester erhält man während der ersten Hördurchgänge den Eindruck, es handele sich hier um einen Synthiescore mit einigen ausgewählten Solopassagen, erst nach und nach nimmt man das hier und dort durchschimmernde Orchester wahr. Im Gegensatz zu ausgewogenen Partituren wie „Gremlins“ sind die Synthesizer in „Extreme Prejudice“ stets präsent und verdecken das Orchester regelrecht. Umso mehr erstaunt es, dass Walter Hill die neun Minuten lange Passage für den Banküberfall als „zu vereinnahmend“ empfand und Goldsmith bat, mehrere kürzere und weniger orchestrale Stücke für die Szene zu komponieren, sodass in dem ersten dramaturgischen Höhepunkt des Films die Musik doch einen noch synthetischeren und repetiveren Charakter gekennzeichnet als sonst.

Auch wenn die Musik klanglich voll und ganz in den 80ern verhaftet bleibt, so ist so dennoch durch eine klassische Methode des Golden Age strukturiert, denn Goldsmith schrieb mehrere Leitmotive für die einzelnen Charaktere und Personengruppen. Zu Beginn ist das stark punktierte und hauptsächlich aus einer abfallenden Tonfolge bestehende Soldatenthema in fast jedem Stück zu hören, dem ein stets sehr warm arrangiertes Thema für Sarita gegenüber gestellt wird, das ebenfalls in den ersten fünf Tönen eine abfallende Linie beschreibt. Cash Bailey wird oftmals durch eine Pendelfigur, deren zentrales Tonmaterial aus einem Moll-Akkord besteht, charakterisiert, die oft in einem synthetischen Klang zu hören ist, der an eine Klarinette erinnert. Hin und wieder engt Goldsmith das Tonmaterial auch auf drei aneinander liegende Ganztöne und einen Halbtonschritt ein. Kennzeichnend für Baileys manchmal abgewandeltes Motiv ist jedoch ein Verzerrungseffekt, indem der erste und letzte Ton in Form eines Glissandos nach oben und unten gleitet. Protagonist Jack Benteen erhält erst im letzten Drittel des Films sein Thema in Form der „Mexico-Melodie“, die das geschlossenste und eingängigste Thema sein dürfte und somit auch den Abspann begleitet. Insgesamt ist Goldsmiths leitmotivisches Konzept nicht ganz überzeugend geworden, da eine klare Identifizierung Benteens auf der letzten Sekunde mit der Mexiko-Melodie nicht so ganz funktionieren will, die Themen für Sarita und die Soldaten sich stark ähneln und Cash Baileys Motiv zu Beginn in Bezug auf das Tonmaterial nie ganz fest gemacht wird. Der Rezipient hat stets das Gefühl, nur halbgare Entwürfe, nie aber fest ausgearbeitete und auf die Charaktere zugeschnittene Leitmotive zu hören.

„Extreme Prejudice“ gehörte zu einem der ersten Goldsmithscores, die je auf CD gepresst wurden und wurde parallel von Silva Screen und Intrada jen- und diesseits des großen Wassers vertrieben. 2004 brachte Lalaland die komplette Filmmusik in einer leicht erweiterten Ausgabe im Andenken an den kürzlich verstorbenen Komponisten heraus und veröffentlichten neben einigen kleineren Stücken erstmals die Filmversion der Musik zum Banküberfall im direkten Vergleich mit Goldsmith ursprünglichen Version. Neben dem informativen Booklet mit einem Kommentar von Walter Hill selbst besticht das Lalaland-Album durch eine brillante und klare Klangqualität, als wäre die Musik erst gestern aufgenommen worden. Die Musik selbst ist zwar konzeptionell nicht vollständig überzeugend und besonders akustisch ein Kind ihrer Zeit sein, aber immerhin waren sich Regisseur und Komponist völlig über ihre Idee im Klaren und hechteten nicht einer zeitgenössischen Mode nach. Ob einem das Gehörte zusagt, muss letztendlich jeder für sich entscheiden.

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Gast Stefan Jania
DARK CHRISTAL kommt über kurz oder lang sicher wieder in einer erweiterten Fassung raus.

Ja, klar. Genauso wie Excalibur. Trevor Jones sitzt angeblich auf den Bändern und veröffentlicht seit Jahren nichts mehr. Ich würde auf The Dark Crystal nicht so schnell hoffen. Die "erweiterte" Fassung auf Numenorean Music war auch mehr oder weniger ein aufgepeppter Rip der Iso-Spur der DVD, weil Trevor Jones unkooperativ war. Schon damals. Und die Album-Version von The Dark Crystal ist einfach großartig. Wer für das Geld nicht zuschlägt... :)

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Ich glaube, da SAE-CDs sich ja oft länger als 5 Jahre halten ist es für Spekulanten witzlos, sich den Keller mit "The Bishop's Wife" vollzustellen. Die kaufen sich lieber 10 mal die neuesten Club-Veröffentlichungen, die sie am Tag des Ausverkaufs schon für 150,- bei ebay reinstellen können. Dadurch ist es durchaus einfacher, ein Exemplar von "Sheena" oder so zu ergattern als Max Steiners "The Searchers". Natürlich interessieren sich auch (leider) weniger Leute für die hervorragenden und liebevollen SAE bzw. BYU-Veröffentlichungen, aber die paar die es interessiert haben es durchaus schwerer als der Goldsmith-Fan, der noch nach "Runaway" sucht.

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  • 2 Wochen später...

Supernova klingt auch ganz nett.

Taugt der wirklich was? Kennt den jemand?

Auf jeden Fall! Ein fantastisches Hauptthema (vorgestellt in "Titan" und u.a. sehr schön verwendet in "Searching the Tug") und klasse Action-und Suspensepassagen ("Preparations" "Transmission", "Airlock", "Incoming Tug", um nur einige zu nennen). Williams lässt es richtig krachen! Ein paar der Actionstücke sind etwas brachial ("Mine Peril"), aber es gibt so viele tolle, wirklich grandios ausgearbeitete Stücke, da fallen die nicht so ins Gewicht.

Wer auf thematische (Deep Space)-Action/Thriller Musik steht, sollte hier nicht zögern :)

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SUPERNOVA erinnert teilweise an DEVIL'S ADVOCATE von JNH und ALIEN 4 kommt mir da auch in denn Sinn. Teiweise schön müstisch :) ... kann mich erinnern, ich habe mal den Film gesehen und da ist mir die Musik positiv aufgefallen ... das war erst letztes Jahr.

Ich würde sogar sagen, da wo Howards Score in weiten Teilen "nur" Suspense und ALIEN 4 zu sehr haudrauf Action bieten, hat SUPERNOVA genau die richtige Ausgewogenheit. :)

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