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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Gast Stefan Jania

Nach längerer Zeit wieder Richard Hartleys SHEENA. Als "Paten" waren dabei Vangelis (Chariots Of Fire), reichlich Horner (Star Trek 2-3) und ein bisschen Strauß/Herrmann. Ein Score seiner Zeit, aber ich mag ihn immer noch sehr. Tanya Roberts ist Anfang des Jahres mit 65 Jahren gestorben. ☹️

 

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  • 2 Wochen später...
  • 3 Wochen später...
  • 3 Wochen später...
  • 3 Wochen später...

Habe gerade die Herrmann Decca Box durchgehört. Hab zwar fast alle auf CD und LP und auch die Concert suites aus Townsons MFM Reihe, aber ist schon ne Weile her, dass ich die konzentriert gehört habe. Abgesehen vom wundervollen Klang....was für eine fantastische Musik.

Danach Shamus von Goldsmith eingelegt: da wirds dann deutlich flacher. Da ist das Original (Our man Flint/ In like Flint) um Längen unterhaltsamer und besser. Ist halt nicht alles Gold wo Smith draufsteht.

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  • 4 Wochen später...

HILL STREET BLUES (Mike Post)

Seit Ewigkeiten mal wieder durchgehört und überrascht festgestellt, wie gut dieses Album ist. Unterhaltsame, melodische Popmusik mit Jazz- und Rockeinflüssen im Stil der 80er. Großartig umgesetzt, toll gespielt. Ich denke, diese ganzen  Daniel-Caine-Einspielungen dürften wesentlich unterhaltsamer sein, als es die Originalaufnahmen wären, wenn sie denn irgendwann mal veröffentlicht werden sollten. Und das bringt mich zu der Frage:  Wer ist eigentlich dieser Daniel Caine?  Gibt es ihn noch?  Existieren Interviews mit ihm?  Spontan habe ich da nix finden können.

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vor 3 Minuten schrieb Daphnis:

Habe nach langer Zeit wieder einmal "Koyaanisqatsi" von Glass ausgegraben. Schon unglaublich, wie frisch, (leider) aktuell und völlig abgerundet dieses Gesamtkunstwerk auch nach 40 (!) Jahren noch rüberkommt!

Ich stehe normalerweise überhaupt nicht auf dieses Glass-Gedudel...aber Koyaanisqatsi ist schon cool, auch der Film selbst

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vor 11 Stunden schrieb Angus Gunn:

HILL STREET BLUES (Mike Post)

Seit Ewigkeiten mal wieder durchgehört und überrascht festgestellt, wie gut dieses Album ist. Unterhaltsame, melodische Popmusik mit Jazz- und Rockeinflüssen im Stil der 80er. Großartig umgesetzt, toll gespielt. Ich denke, diese ganzen  Daniel-Caine-Einspielungen dürften wesentlich unterhaltsamer sein, als es die Originalaufnahmen wären, wenn sie denn irgendwann mal veröffentlicht werden sollten. Und das bringt mich zu der Frage:  Wer ist eigentlich dieser Daniel Caine?  Gibt es ihn noch?  Existieren Interviews mit ihm?  Spontan habe ich da nix finden können.

Dank Spotify Algorithmus höre ich Teile der Scheibe recht oft. Für viele hier im Forum wäre diese wohl zu redundant da das Hauptthema quasi immer auf taucht aber ich finde das Thema und die Variationen super.

Bezüglich Daniel Caine hat der noch mehr Alben Inzieniert? Sein A-Team Album lief und läuft bei mir rauf und runter.

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vor 13 Stunden schrieb Trekfan:

Pseudonym von Derek Wadsworth für diese Aufnahmen. 

Danke, Trekfan!  Das war mir tatsächlich nicht bekannt.

vor 12 Stunden schrieb TempeltonPeck:

Bezüglich Daniel Caine hat der noch mehr Alben Inzieniert? Sein A-Team Album lief und läuft bei mir rauf und runter.

Von den Einzel-Soundtracks (also ich meine damit ein komplettes Album von einem einzigen Score) sind mir auch nur A-Team und Hill Street Blues bekannt. Ansonsten kenne ich halt nur seine Titel-Themen-Interpretationen, die aber auch wirklich gelungen sind. Vor allem die Falcon-Crest-Einspielung hat es mir angetan.

 

 

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  • 2 Monate später...
  • 1 Monat später...

Ich bin gerade etwas auf dem Golsmith-60er-Dramen-Trip, daher heute:

A GIRL NAMED SOONER

Ein guter Grund, die alte FSM-CD mit THE FLIM-FLAM-MAN nicht abzustoßen, denn die zweite Hälfte der CD, bestritten von der Musik zum in Deutschland unter dem Titel EIN MÄDCHEN, EIN MULI UND OMAS WHISKEY ausgetrahlten TV-Drama ist ein wahres Juwel. Es gibt die gewohnten Merkmale von Goldsmith'scher "Americana", allen voran das schlichte Hauptthema, von der Mundharmonika über sanfte Harfenklänge vorgestellt und anschließend von den klein besetzten Streichern übernommen. Aber im Gegensatz zu den weichgespülten TV-Dramenklängen, die spätestens seit den 1980ern aus den Fernsehlautsprechern tröpfelten, bietet diese Musik einige sperrigere Passagen, die an den gemäßigten Strawinsky erinnern, was die Handhabung von Rhythmus und Stimmführung angehen. Die modalen, ein bisschen quer zueinanderstehenden Stimmen der Holzbläser beim Gang in die Stadt oder die charmante Musik zum Seilspringen gehören ebenso zu den Höhepunkten der Musik wie die ungeschönt schroffen Streicherakkorde bei der ersten Begegnung zwischen der jungen Protagonistin und ihrer zukünftigen Ziehmutter Elizabeth. Auch die Musik zu der Szene, die im Anschluss an den durch die Kinder herbeigeführten Tod von Sooners Vogel Bird folgt, entbehrt jeder flachen Sentimentalität und wartet mit einer sehr raffinierten kammermusikalischen Faktur auf. Ich hatte die Musik immer als "interessant" in Erinnerung, aber schon ewig nicht mehr gehört- Umso froher bin ich, das jetzt nach all den Jahren mal wieder nachgeholt zu haben! Zu schade, dass sich niemand mehr um dieses Kleinod kümmern wird, nachdem THE FLIM-FLAM-MAN jetzt ja von Lala-Land Records für die nächsten Generationen "gesichert" wurde.

 

Danach gab's gleich A PATCH OF BLUE, über den ich vor fast zehn Jahren schon meine Einschätzung gegeben habe:

Träumende Lippen (A Patch of Blue)

Die 18-jährige blinde Selina D'Arcey wohnt mit ihrer Mutter Rose-Ann, die als Prostituierte arbeitet und ihrem alkoholsüchtigen Großvater in ärmlichen Verhältnissen. Während letzterer sich meistens in seine eigene Welt des Rausches flüchtet, lässt Rose-Ann ihren Frust über sich selbst an ihrer wehrlosen Tochter aus. Ohne Schulbildung und von der Außenwelt isoliert, kümmert sich die junge Frau um den Haushalt und verdient für die kleine Familie etwas Geld dazu, indem sie Perlenketten für Herrn Faber aufzieht. Dieser nimmt sie eines Tages mit in einen nahe gelegenen Park und die vielen verschiedenen Eindrücke eröffnen Selina eine völlig neue Welt. Ihr gelingt es, ihre Mutter und ihren Großvater zu überreden, am nächsten Tag wieder mit Herrn Faber in den Park gehen zu dürfen. Während sie unter einem Baum sitzt und Perlen auf die Schnüre zieht fällt ihr eine Raupe in den Nacken. Dem vorüber gehenden schwarzen Geschäftsmann Gordon gelingt es, der panischen Selina die Raupe aus dem Blusenkragen zu entfernen und zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch. Gordon erfährt von dem Unfall, der sie erblinden ließ, und empfindet Mitleid. Wenig später kommt er mit Essen zurück in den Park und schenkt Selina eine Sonnenbrille. Die junge Frau fasst schnell Vertrauen zu dem Unbekannten mit sanfter Stimme und auch dieser empfindet schnell freundschaftliche Gefühle. Von nun an treffen sich die beiden jeden Tag im Park und Gordon lehrt Selina, sich im Alltag zu recht zu finden, über die Straße zu gehen und einzukaufen. Als er sie in seine Wohnung nimmt, eröffnet Selina Gordon, dass sie ihn liebt und möchte sogar mit ihm schlafen. Doch dieser lehnt ab, denn die junge Frau weiß nichts von seiner Hautfarbe, die eine unmögliche Hürde für die Beziehung der beiden darstellt…

Die 1965 entstandene Verfilmung von Elizabeth Katayamas erstem Roman „Be Ready With Bells and Drums“ behandelt ein für die damalige Zeit sehr heikles Thema und „A Patch of Blue“ verfügt natürlich über eine gewisse Portion Elendskitsch, der – wenn nicht ausschließlich – auch der Zeit geschuldet ist. „A Patch of Blue“ wird hauptsächlich durch die inhaltlichen und äußeren Gegensätze strukturiert. Es gibt nur Gut und Böse, die Außenseiter gegen die Gesellschaft, Liebe gegen Hass. Sämtliche Charaktere sind hundertprozentige Stereotypen allen voran natürlich die völlig unschuldige und naive Protagonistin und ihre garstige hasserfüllte und frustrierte Mutter. Auch Gordon ist ein klassisches Abziehbild des Gutmenschen, selbstlos und gleichzeitig wegen seiner Hautfarbe ein Verfolgter der Gesellschaft, ein personifizierter Appell, auf innere Werte zu achten und zur Toleranz mahnend. Nicht nur zwischen den Menschen, auch in ihrer Umwelt spiegelt sich der krasse Gegensatz wider: Auf der einen Seite die Natur, der Park gegen das laute urbane Treiben. Während die Wohnung der D’Arceys ein tristes Loch bildet, in dem nur getobt, gezetert und geschrieen wird, ist Gordons geschmackvoll und modern möbliertes Apartment das Spiegelbild. Doch trotz all dieser Klischees, dem unterschwelligen Pathos und der zelebrierten Nächstenliebe vermag der Film – vielleicht gerade deshalb – zu berühren. Regisseur Guy Green erzählt die Geschichte um Gordon und Selina sehr ruhig, konzentriert sich auf die positiven Aspekte der Geschichte und versinkt nicht in einer resignativen Bitterkeit. Der lautstarke Eklat zwischen Rose-Ann und ihrem Vater verliert sich zum Beispiel nicht in anwiderndem Hass sondern schwingt in fast komödiantische Richtung, als sich die Nachbarn erst einmischen, um die beiden Streithähne zu beruhigen, letzten Endes allerdings sich selbst fast an die Hälse springen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass der Film in schwarzweiß gedreht wurde und man sich so immerhin zum Teil in die Protagonistin hinein versetzen kann. Als sie mit ihrem Großvater in den Park geht und ihn nach der Farbe der Bäume fragt, kann auch der Zuschauer selbst diese nicht erkennen. Auch die Darsteller tragen einen großen Teil zu der Wirkung des Films bei:

Sidney Portier spielt wie gewohnt sehr zurückhaltend und verleiht Gordon etwas Nobles und Würdevolles. Die junge und sehr begabte Elizabeth Hartman bietet als Selina mit ihrem kindlich-naiven Verhalten voller Gutmütigkeit den entsprechenden Gegensatz. Shelley Winters gewann für ihre Leistung als Rose-Ann sogar den Oscar für die beste Nebendarstellerin und schafft sie es, ihre Rolle überzeugend zu spielen, ohne unangenehm zu übertreiben. Auch Wallace Fords Ol’ Pa ist sehr glaubwürdig. Ford verleiht der Rolle etwas Tiefgang, indem er nicht nur den alten Trunkenbold spielt, sondern klar erkennen lässt, dass dieser mit sich selbst überfordert ist.

Insgesamt ist „A Patch of Blue“ ein sehr gefühlvoller Film, dessen wertvoller Aufruf zu mehr Toleranz zwar nicht immer einfallsreich umgesetzt, dafür aber berührend und nachvollziehbar wird.

Zur Musik: „A Patch of Blue“ brachte Jerry Goldsmith die zweite Oscarnominierung nach „Freud“ (1962) ein und tatsächlich stellt diese Musik im frühen Schaffen des Komponisten ein Juwel dar. Dem Grundton des Films entsprechend wählte er einen sehr ruhigen Ansatz und besetzte ein kleines fast kammermusikalisches Ensemble aus Streichern, Holzbläsern, Harfe, Schlagzeug, Klavier, E-Bass und Mundharmonika. Die Musik geht von einem Thema aus, dem drei Elemente zu Grunde liegen: Zwei Mundharmonika-Akkorde fangen die Rahmenintervalle der Melodie ein und eine fast tänzerisch anmutende repetive Figur im Klavier bildet den Kontrapunkt zu einer zarten Streichermelodie. Dabei spielt der Klavierkontrapunkt eine gleichbedeutende Rolle wie das Hauptthema und erklingt besonders in den dramatischen Höhepunkten als verzweifeltes Motiv kraftvoll in den Kontrabässen oder fungiert in zarter Gestalt als eigene Melodielinie. Im Verlauf der rund halbstündigen Musik variiert und kombiniert Goldsmith seine Elemente und schafft eine äußerst gefühlvolle, intime und zurückhaltende Musik, die sehr im Gegensatz zu den im selben Jahr entstandenen Kriegsfilmmusiken oder modernistischen Beiträgen des Komponisten zum Thrillergenre dieser Zeit steht. Oft erklingt das sangliche Hauptthema in den Holzbläsern über warme Streichakkorde und Harfenarpeggien, umspielt die Mundharmonika die Klavierfigur. Neben den beiden etwas kraftvolleren Passagen für Selinas eigenständig unternommene Läufe durch die Stadt komponierte Goldsmith außerdem eine kurze leicht modernistische Passage für die Schilderung von Selinas Unfall. Ein stets repetierter Ton in der Harfe bildet hier das Fundament für eine leise tröpfelnde Celesta-Linie über der sich ein anschwellendes und plötzlich abreißendes Cluster in den Streichern bildet. Außerdem komponierte Goldsmith zwei gefällige Radio-Source-Musiken für Jazz-Ensemble und Rock’n’Roll-Besetzung.

Da die Filmmusik fast eine halbe Stunde dauert wurde sie nahezu vollständig für das zum Filmstart erscheinende LP-Album veröffentlicht, das später zusammen mit der Musik zu „David & Lisa“ von Mark Lawrence und hierzulande bei Tsunami mit der LP-Aufnahme von Goldsmiths „Patton“ auf CD erschien. 1997 veröffentlichte Intrada schließlich die komplette Musik in chronologischer Reihenfolge. Da die Aufnahmen von den originalen Masterbändern abgenommen wurden, ist die Klangqualität für das Alter hervorragend und ein sehr informatives Booklet über Film, Komponist und die Musik rundet die Veröffentlichung ab. Leider ist die CD seit einiger Zeit vergriffen und es ist zu hoffen, dass die Musik zu „A Patch of Blue“ bald wieder erhältlich ist, denn Jerry Goldsmith schrieb hier eine wundervolle zurückhaltende Drama-Musik, deren musikalische Raffinesse und emotionale Wirkung die zu einem der ganz großen Einträge im Schaffen des Komponisten macht.

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Ich eröffne dieses Jahr filmmusikalisch mit einem Thriller-Nachmittag, der perfekt zum trüben Wetter passt.

Christopher Young - HEAD ABOVE WATER

Der Film, bei dem es sich im besten Falle um ein vergnügliches 90er-Thriller-Filmchen handeln dürfte, ist mir gänzlich unbekannt. Christopher Youngs zugehörige Musik ist bisher nur auf einem Promoalbum von Intrada greifbar, dessen ich mal in einem Sammlungsverkauf habhaft geworden bin. Das Album ist mit 37 Minuten nicht zu lang geraten und bietet handwerklich saubere Musik, die den Schwerpunkt mehr auf tänzerisch-motorische Momente legt als auf Suspense oder Action. Zwar gibt es hin und wieder einige intensivere Ausbrüche mit Tremolofiguren der hohen Violinen und gehämmerten Klavierklängen, aber insgesamt dominieren in dieser Musik zurückhaltende und durchsichtig instrumentierte Passagen. Einen wichtigen  Beitrag leistet dabei die Schlagwerksektion, die mit Klanghölzern, Tamburin oder Congas und Bongos motorische Rhythmen beisteuert und der Musik ein leicht lateinamerikanisches Flair verleiht, das vom dezenten Einsatz des Bandoneons unterstrichen wird. Prägnante Figuren des tiefen Klaviers, unterstützt von den gezupften tiefen Streichern und von ebenfalls gezupften Motiven der Violinen und Violen flankiert, verdichten das rhythmische Gefüge der Musik. Unterbrochen werden diese Momente stellenweise von typischen Spannungselementen, vor allem verhaltenenen Streichertremoli. Das mag im Film recht wirkungsvoll sein, auf CD stören solche Momente aber eher den Hörfluss, anstatt ihre im Film erzielte Wirkung zu entfalten.

Young verzichtete auf prägnante Motive und Themen, sodass es schwer ist, einen roten Faden in der Musik zu finden oder die unterschiedlichen Nummern voneinander zu unterscheiden. Zwar gibt es mit dem sanften Hornsolo aus "Methanol" oder der etwas "pastoralen" Akustikgitarre in "Balancing" einige schöne Momente, die noch einmal eine neue Stimmung erzeugen und aufhorchen lassen, insgesamt verschwimmen die rhythmischen Passagen, die entweder von kurzen, etwas gezähmt wirkenden lauten Ausbrüchen oder zurückhaltenden Spannungsmomenten unterbrochen werden, aber zu einem stereotypischen Einerlei. Das ganze ist nicht ohne Charme, entbehrt aber prägnanter und  eigenständiger Gedanken, um über die Laufzeit der CD in Erinnerung zu bleiben.

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Christopher Young - UNFORGETTABLE

Auch hier höre ich die Musik in der alten Promofassung von Intrada. Mittlerweile ist ja eine kommerzielle Fassung bei Perseverance erschienen, die meines Wissens nach immer noch erhältlich ist. Für die Veröffentlichung bei Perseverance stellte Young die Musik noch einmal neu zusammen, ließ einige Passagen weg und ergänzte andere, nicht auf der Intrada-CD erhaltene Momente. Groß fallen die Unterschiede meines Wissens nach aber nicht aus.

Nach seiner Musik zu JENNIFER 8 wurde Young für zahlreiche Thriller gebucht, für die er größtenteils orchestrale Partituren schrieb. Auch die Musik zum mir unbekannten UNFORGETTABLE bildet keine Ausnahme. Mit einer großen Streicherbesetzung, Hörnern, Harfe, Klavier, Schlagwerk und zumindest einer Flöte als Vertreterin der Holzblasinstrumente ist die Musik durchweg von einem orchestralen Klangbild geprägt, auch wenn die wirklich wuchtigen Momente ausbleiben.

Die Vorspannmusik gestaltete Young ebenso stereotyp wie atmosphärisch dicht, wenn die Violinen eine eisige Melodielinie über die nervös tremolierten Akkordbrechungen der Streicher in mittlerer Lage intonieren. Abgerundet wird das Klangbild vo einem dräuenden Puls der Pauke, verstärkt von den tiefen Streichern, gedämpften Hörnern und lang ausgespannten Akkordbrechungen der Harfe. Auch im weiteren Verlauf behalten die Streicher das Ruder in der Hand. Young setzt mit kühlen Flageolettklängen der Violinen, verhägnisvollen Tremoli oder spannungsgeladenen Glissandi erprobte Stilmittel der Thrillermusik ein. Gelegentlich fühlt man sich an ähnlich gelagerte Musiken von Goldsmith aus derselben Zeit erinnert. Die Musik bleibt leider zu oft in ihren stereotypen Mustern stecken, nur selten gelingt es Young, Passagen zu kreieren, die auch im Gedächtnis bleiben, so zum Beispiel das melancholische Thema "Desire", das vom Klavier über das weiche Klangbett des Orchestersters gespielt wird. An den kompetent gestalteten Thrillerpassagen hat man sich nach dem Vorspann und dem zweiten Titel schon etwas satt gehört, sodass insbesondere der Mittelteil des Albums einiges an Sitzfleisch erfordert. Die Akzente der schraddeligen E-Gitarre zu Beginn von "Crucifixum Cerebellum" lassen zwar kurz aufhorchen, aber zu schnell ergeht sich das Stück im weiteren Verlauf in den üblichen Strickmustern. Erst die dissonanten und gehackten Streicherakkorde in "Fireball" vermögen wirklich zu fesseln und mit den letzten beiden Nummern stimmt das Album wieder versöhnlich, denn wie schon in "Desrire" glänzt die Musik vor allem in den emotional starken Passagen. So kehrt das "Desire"-Thema im Finale auch als Flötensolo zurück, die dunklen Wolken zerreißen und beschließen ein Album, das leider nicht so unvergesslich ist, wie der Titel es vermuten lässt.

 

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Koinzidenz der Ereignisse: höre mich auch gerade durch meine Young-Sammlung. Bei mir liegt gerade Copycat auf, ein Score, der die unheimliche Grundstimmung des Films kongenial einfängt. Musikalisch besonders berührend wie Young die Isolation und Einsamkeit von Sigourney Weaver vertont.

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Schön, dass es ein paar Rückmeldungen gab. Ich finde, man muss für diese Musiken echt in Stimmung sein, dann kann man sehr gut in diese angespannten, von einigen mysteriösen und lyrischen Passagen durchzogene Musiken sehr genießen, an anderen Tagen finde ich es dann wieder etwas charakterlos. Dabei halte ich Young insgesamt für einen sehr guten Komponisten und schätze vor allem seine wuchtigen und vollorchestralen Musiken.

Ich habe aber immer ein bisschen das Gefühl, dass er das Handwerk hervorragend beherrscht, seinen Musiken aber das gewisse Etwas fehlt, das sie über dieses Handwerk hinaushebt. So auch bei GHOSTRIDER. Der wartet ja mit mexikanischem Flair, Rockelementen und großen Chor- und Orchesterpoassagen auf, aber nichts davon will mir in Erinnerung bleiben. SPIDERMAN 3 müsste ich mal wieder hören. Das Sandmann-Thema fand ich wirklich schön.

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vor 21 Stunden schrieb Mephisto:

Ich habe aber immer ein bisschen das Gefühl, dass er das Handwerk hervorragend beherrscht, seinen Musiken aber das gewisse Etwas fehlt, das sie über dieses Handwerk hinaushebt. So auch bei GHOSTRIDER. Der wartet ja mit mexikanischem Flair, Rockelementen und großen Chor- und Orchesterpoassagen auf, aber nichts davon will mir in Erinnerung bleiben. SPIDERMAN 3 müsste ich mal wieder hören. Das Sandmann-Thema fand ich wirklich schön.

Das trifft auch meinen Eindruck ziemlich präzise. Ein echter Könner, der aber auch darunter leidet, dass seine Filmographie so arg durchwachsen ist. Da ist ja kaum ein wirklich guter Film dabei. Musikalisch stark von ihm finde ich Bless the Child, Shipping News und Copycat. Seine Monkey Kings waren mir zu sehr "over the top".

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