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Michael Giacchino - JOHN CARTER OF MARS


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hätten tony scott oder michael bay diesen film gedreht, hätten wir so einen score vergessen können, und das nicht, weil die beiden andere musikvorstellungen haben.

Doch, genau aus diesem Grund, denn offensichtlich fällt den beiden zu den unterschiedlichsten Filmen immer nur die gleiche Art uns Weise ein, wie ein Komponist ihre Filme vertonen soll. Aus Faulheit zitiere ich hier eine Aussage aus einer anderen Diskussion, in der aber wieder behauptet wurde, es sei unmöglich, einen 'modern' inszenierten Film mit 'altmodischer' Musik zu unterlegen.

Es ist leider ein allgemein verbreiteter Irrtum, anzunehmen, dass nur altmodische Filme (was ist das überhaupt?) eine altmodische Musik (was ist das eigentlich?) vertragen. Ein kräftiger leitmotivisch geprägter Orchesterscore würde heute noch genau so gut funktionieren 'früher'. Die Vorraussetzung ist nur: Es muss gut gemacht sein. Leider lassen viele heutige sogenannte Komponisten die Fähigkeiten und den versierten Umgang mit einem Orchester vermissen, da es einfach viele Quereinsteiger gibt.

Gabriel Yareds großorchestraler chorallastige Musik hat "Troja" sogar veredelt und auch "Fluch der Karibik" hätte eine Musik wie "Cutthroat Island" gut getan. Leider hat sich die äußerst beschränkte Sicht der Produzenten, die seit Jahren nichts mehr mit "so altem Zeug" haben wollen und stattdessen auf viel ausgeleiertere Konzepte wie "Hans Zimmer" setzen auch auf das Publikum übertragen, das sich eine großorchestrale Musik anscheinend nicht mehr vorstellen kann, weil's doch nicht passt.

Was jetzt genau an Carter modern oder altmodisch sein soll erschließt sich mir nicht. An einer Stelle der Vorschau fühlte ich mich ziemlich an den "Prinz von Persien" erinnert.

Apropos:

*OT* Marc Streitenfeld traue ich da auch noch einiges zu... *OT*

Ich nicht.

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Eben...oder so ähnlich. Diese knallige Musikvideo-Optik ist ja mittlerweile 20 Jahre alt und daher schon länger nicht mehr "modern". Stattdessen muss ein Film jetzt besonders "realistisch" daherkommen, wenn die Kamera nicht fähig ist, auch nur eine Sekunde stillzuhalten und die "bodenständige Action" muss dann besonders verwackelt sein. Realtistisch wäre es, wenn die Kamera still stünde, denn der Mensch wackelt ja auch nicht durchgängig mit dem Kopf und vor allem darf dann nicht aus den kleinsten Schussunden das Blut spritzen, als ob man eine Aterie getroffen hätte. "Killer Elite" und "Safe House" waren da in letzter Zeit die Paradebeispiele für künstlerische Inkompetenz unter dem Deckmäntelchen des "Neo-Realismus"...furchtbar!

Außerdem muss ein Film doch mehrere Kriterien aufweisen als die Kameraführung. Schnittgewitter gab's schon bei Sam Peckinpah, das Aufbrechen der konservativ erzählten Filmhandlung ist spätestens seit "Pulp Fiction" nicht Neues mehr. Insgesamt ist das Kino niemals wirklich modern geworden mit ein paar Ausnahmen. Höchstens Elemente anderer Kunstebewegungen haben sich in die recht konventionelle Erzählform des Kinos eingefunden wie die Postmoderne (insbesondere in "Inception" oder "Cowboys und Aliens") oder im deutschen Kino lässt sich im Moment ein leichter Hang zum Surrealismus ausmachen ("Fenster zum Sommer", "Schilf"). Aber wirklich modern war Hollywood nie und wird's auch so schnell nicht werden - nur dümmer habe ich irgendwie das Gefühl. Dieser Niedergang lässt sich wunderbar an "Fluch der Karibik" nachvollziehen.

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Doch, genau aus diesem Grund, denn offensichtlich fällt den beiden zu den unterschiedlichsten Filmen immer nur die gleiche Art uns Weise ein, wie ein Komponist ihre Filme vertonen soll. Aus Faulheit zitiere ich hier eine Aussage aus einer anderen Diskussion, in der aber wieder behauptet wurde, es sei unmöglich, einen 'modern' inszenierten Film mit 'altmodischer' Musik zu unterlegen.

Ähm, "Matchstick Men"? Da ist der Hans doch mal komplett vom bisher bekannten Pfad abgewichen, und der Ridley hat ihn sogar gegen das Studio verteidigt.

Abgesehen davon weiß ich jedoch auch nicht, wie "modern" und "altmodisch" zu interpretieren ist. "Star Wars" war seinerzeit hochmodern, sein Soundtrack hochaltmodisch, "Tintin" ist hochaltmodisch, seine Musik... naja, nicht modern, aber "anders".

btw: Wenn stylische Soundtracks auf stylische Bilder passen, dann bei den Scotts. Ist ein Genuss für Auge und Ohr, wieso davon abweichen, nur um mit aller Gewalt was Neues zu bringen...

Ich nicht.

"Aber wir sind doch alle verschieden!" - "Ich nicht!" :D

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Doch, genau aus diesem Grund, denn offensichtlich fällt den beiden zu den unterschiedlichsten Filmen immer nur die gleiche Art uns Weise ein, wie ein Komponist ihre Filme vertonen soll.

die musik, die sie in ihren filmen verwenden passen 1a zu ihrem inszenierungsstil. diese ganzen übersterilisierten optischen spielereinen und schnellen schnitten in den actionszenen erfordern einer gradlinige musik ohne ausgefeilte instrumentierung. wie in einem anderen thread geschreieben, würde ich gerne mal den nächsten michael bay film von john williams oder alexandre desplat vertont haben. wäre wirklich mal interessant zu sehen, ob das zusammen passt. ich glaubs nicht.

dem trailer nach scheint john carter recht bodenständig inszeniert zu sein, auch was die action angeht. deshalb funktioniert ein orchestraler score auch ohne probleme.

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dem trailer nach scheint john carter recht bodenständig inszeniert zu sein, auch was die action angeht. deshalb funktioniert ein orchestraler score auch ohne probleme.

Wüsste auch nicht, wieso Andrew Stanton da von seinem Inszenierungsstil abweichen sollte - und Giacchino hat schon bei "Wall-E" darauf gepasst...

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WALL-E hat Thomas Newman komponiert ... ;)

Ich habe doch absolut Nichts gegen Giacchino! Im Gegenteil! Ich liebe sein RARAOUILLE und THE INCREDIBLES ... seine Gamescores kenne ich zu wenig (bis auf JURASSIC PARK). Für UP hat er auch einen vorzüglichen Score geschrieben, der im Film fantastisch wirkt (ich stehe aber nicht auf die Art von Musik). Nun, nach dem der Mann schon des Öfteren gezeigt hat, dass er einiges auf dem Kasten hat, erwarte lasse ich bei ihm so etwas wie "Mittelmäßig" nicht wirklich durchgehen! Und die Scores die er im letzten Jahr abgeliefert hat, waren bestenfalls Standardware von der Stange, mehr nicht.

Aber dafür hat er mit JOHN CARTER wieder alles wettgemacht :)

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die Rede war ja von Tony, nicht von Ridley Scott. Ein Genuss für die Augen sind Ridley Scotts Filme in der Tat, aber z.B. "Robin Hood" wurde dem Film absolut nicht gerecht.

diese ganzen übersterilisierten optischen spielereinen und schnellen schnitten in den actionszenen erfordern einer gradlinige musik ohne ausgefeilte instrumentierung.

Eine ausgefeilte Instrumentierung bezieht sich ja nicht auf das William'sche "Klingeling", sondern auch auf Klangfarben, die den meistem RCP(ähnlichen) Scores abgeht, weil sie meistens über keine Holzbläser oder ein wirklich gut besetztes Schlagwerk verfügen. Wenn ich noch zu den Celli und Bässen ein Contrafagott hinzufüge, dann erzeugt das einen noch tieferen Klang. Wenn ich die Klarinetten in mittlerer Lage puslieren lasse, dann kann das ein treibendes Tempo erzeugen. Außerdem würde eine große Besetzung auch den dekadenten optischen Stil eines Michael Bays musikalisch einfangen. Außerdem sind mir viele Scores zu seinen Filmen zu lärmend und zu glatt, als dass die die Szenen wirklich gut unterstützen. Die Verfolgungsjagd durch San Francisco in "The Rock" ist ein schönes Beispiel - eine viel zu glatte Musik, um da wirklich Tempo reinzugeben.

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WALL-E hat Thomas Newman komponiert ... ;)

Hab ich Giacchino gesagt?!? Ich meinte NATÜRLICH Thomas...

Ach, vergiss es, der Bock ist geschossen... ;)

Worauf ich hinaus wollte: Stanton hat "Wall-E" recht bodenständig inszeniert, ohne Mätzchen und Schnittstakkatos. Wüsste nicht, wieso er bei "John Carter" davon abweichen soll. Giacchino müsste gut darauf passen.

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Ich höre jetzt zum zweiten Mal durch und auf jeden Fall ist der Score fein orchestriert und auch an der ein bis anderen Stelle facettenreich.

Gefällt mir gut. Stellt sich mir die Frage: ist Giacchino schon immer so gewesen? Also von seinem LOST WORLD weiß ich ja, dass er immer gerne viel nutzt, was das Orchester hergibt, aber JOHN CARTER ist da doch um einiges feiner als beispielsweise STAR TREK. So oder so, es wird mehr von dem Herrn in meine Sammlung wandern.

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findest du? für mich reichts nicht ganz an STAR TREK heran, wobei ich bei dem auch erst ne Weile warmwerden musste... super find ich z.b. bei ... pursues the Princess am Ende wie die Trompeten das Thema so schräg spielen... solche Feinheiten macht heute kaum mehr einer... na und das Thema ist halt auch einfach toll...

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findest du? für mich reichts nicht ganz an STAR TREK heran, wobei ich bei dem auch erst ne Weile warmwerden musste... super find ich z.b. bei ... pursues the Princess am Ende wie die Trompeten das Thema so schräg spielen... solche Feinheiten macht heute kaum mehr einer... na und das Thema ist halt auch einfach toll...

Also zumindest von der Verspieltheit klingt mir momentan JOHN CARTER feiner. Auch mehr feine Dynamik, allerdings habe ich STAR TREK bis dato noch nicht als Silberling richtig durchgehört, sodass mich der Eindruck auch täuschen kann. Werde ich in ein paar Tagen für mich genauer festgestellt haben.

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@ babis

Man kann nicht sagen, dass Giacchino schon immer so war. Dieser Score ist irgendwie "weicher" als sonst. ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, aber der Giacchino, den ich ma liebsten höre, ist wesentlich schroffer und kantiger im Klang.

Ansonsten sagt mir der Score nach zweimaligem Durchhören schon zu und ich muss mich jedenfalls nicht so ärgern, wie bie MI4. Tolle Themen, große Orchestrierung, aber irgendwie sehr weichgespült. Ich brauche noch etwas Zeit ...

Direx

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hab auch das Gefühl Giacchinos Stil passt eher zu Fantasy oder SF... bei einem reinen Actionfilm wie MI4 ging mir diese Art Scoring tierisch auf den Senkel und funktionierte auch nicht sonderlich... die Autojagd da zum Beispiel und auch der Showdown wirkte durch die sich ständig wiederholenden Akkorde echt nur halb so gut wie es hätte sein können. Davon abgesehen fand ich auch den Einsatz von Lalos Thema nirgends sonderlich passend, geschweige denn gut arrangiert. MI4 is echt ne Enttäuschung gewesen... naja, irre doll war der Film auch nicht... aber scheint halt so SF Zeug und so inspiriert Giacchino mehr (oder er braucht nen emotionalen Ansatz... den gabs ja andererseits bei MI4... also naj in den letzten 5min)

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Nur mal so am Rande, etwas OT, aber immerhin: "John Carter" wird nach ersten Schätzungen (boxofficemojo.com) am Eröffnungswochenende knapp 28 Mio. Dollar in den USA einspielen. Angesichts der Produktionskosten von 250 Mio. Dollar steht Disney da wohl ein kapitaler Flop ins Haus. Schade, nachdem ich die euphorischen ersten Kritiken gelesen hatte, habe ich auf mehr gehofft. Naja, man soll niemals nie sagen, vielleicht gibt´s noch einen schleichenden Erfolg oder wengistens den Break Even per Heimkino.

Habe aber auch mal geschaut, wo der Film in meiner Stadt überhaupt läuft. Ergebnis: In nur einem Kino und nur in 3D. Völlig unverständlich sowas...

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Ja, Disney hat da mal wieder richtig Mist gebaut. Die Trailer waren einfach nur schlecht. Nach dem Trailer ist mir nicht klar, ob der Film nun Kleinkinder, Teens, oder einen Erwachsenen ansprechen will. Sieht für mich irgendwie aus, wie Star Wars - Episode 2 ohne Lichtschwerter. Da kommt wirklich keine Lust auf, sich das anzusehen. Dass es in Europa für den Film viel besser läuft, als in den USA, wage ich zu bezweifeln. Wer kennt denn bei uns John Carter? Disney sollte sich schön langsam mal Fragen, ob sie ihrer momentanen Ausrichtung treu bleiben wollen, wenn ein fast 20 Jahre alter Zeichentrickfilm am Eröffnungswochende mehr einspielt, als ein neuer 250-Millionen-Dollar-Blockbuster. Mars Needs Moms war ja auch schon so eine Nullnummer.

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