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Cloud Atlas

 

Was raucht die FSK eigentlich in letzter Zeit für Zeuch?!

 

Der Film ist ganz nett, das komödiantische Element haut irgendwie ein µ daneben. Zum Schluss wird ganz wachowskitypisch erlösermäßig aufgefahren. Die Maske ist sehr gelungen, allerdings lenkt das Maskenspiel/Schauspielerraten irgendwie ganz schön ab. Zweitsichtung meinerseits (und dann OmU ... ist das Zukunftsgebrabbel im Englischen auch so einfallslos?) unbedingt erforderlich.

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In der Tat. Als Vater bin ich da etwas empfindlich. Ich glaube auch fast, die FSK lässt sich kaufen. Ich könnte mit meiner 8-jährigen Tochter in den Film gehen ... und der Film hat schon ein paar Splatter-Einlagen.

 

Die Regeln sind streng, werden aber halbherzig umgesetzt: Ich erinnere mich an eine CASINO ROYALE-Vorführung (auch frei ab 12), in der einige Eltern auch ihre 6-8-Jährigen mitgebracht haben - was ich (als Nicht-Vater) angesichts gewisser Grobheiten eher schwierig fand.

 

Aber, klar, mit Logik hat die FSK nur wenig zu tun, anders ist ja auch nicht zu erklären, warum allerlei Horror-Klassiker auf der Verbotsliste bleiben, aber grober, blutiger, moderner Stoff mit einem "ab 18", wenn nicht "ab 16" durchgewunken wird.

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Wieso denn die FSK?

 

Weiß nicht was du unter einfallslos verstehst. Im Englischen ist es zumindest so, dass sie in der Zukunft ein etwas "eigenes" Englisch sprechen mit neuen Worterfindungen und so.

 

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Cowboys & Aliens

 

http://www.youtube.com/watch?gl=DE&hl=de&v=S91Mi6nLQFM

 

Regie: Jon Favreau

Cast: Daniel Craig, Harrison Ford, Sam Rockwell, Paul Dano, Olivia Wilde, Adam Beach uvm.

 

Inhalt (ofdb.de):

 

Im wüstenähnlichen Arizona des Jahres 1873 erwacht eines Morgens ein Mann (Daniel Craig) ohne Erinnerungen an seine Vergangenheit in der Wildnis. An seinem Handgelenk ist eine metallene Apparatur wie ein Armband befestigt, die ihm aber ebenfalls nichts sagt. Er schlägt sich in die nächstgelegene Stadt Absolution durch, die von dem eisenharten Viehbaron Dollarhyde (Harrison Ford) und seinen Männern kontrolliert wird. Hier trifft der Fremde nicht nur auf eine geheimnisvolle Reisende (Olivia Wilde), er erfährt auch, daß er ein steckbrieflich gesuchter Postkutschenräuber namens Jake Lonergan sein soll. Doch Schlimmeres steht bevor als die Verfolgung durch das Gesetz, denn offenbar starten Außerirdische einen Angriff auf die Erde und attackieren die Menschen und Tiere in der Umgebung von Absolution. Um zu überleben, müssen sämtliche verfeindeten Parteien der Stadt plötzlich zusammenarbeiten, um die Invasoren zurückzuschlagen und Jake Lonergan kann nur hoffen, daß seine Erinnerungen rechtzeitig zurück kommen...

 

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Gefällt mir eigentlich noch immer ziemlich gut. Ich mag, dass der Film sich so ernst nimmt und nicht alle fünf Minuten versucht etwas explodieren zu lassen. Mag auch hier sehr die erweiterte Filmfassung, die noch etwas mehr das Tempo raus nimmt und so für mich noch positiv zum angenehmen Erzähltempo und der Atmosphäre beiträgt.

Schwachpunkte sehe ich nur in einem in der Motivation der Aliens. Da hätte man sich ruhig was Besseres ausdenken können...und zum anderen in Olivia Wilde bzw. ihrer Rolle. Im Grunde ein überlflüssiger Zusatz um der ansonsten männlichen Truppe, wohl etwas weiblichen Touch zu geben.

 

Mission: Impossible IV - Ghost Protocoll

 

 

Regie: Brad Bird

Cast: Tom Cruise, Paula Patton, Jeremy Renner, Simon Pegg, Michael Nyqvist uvm.

 

Inhalt (ofdb.de):

 

Nachdem ein Bombenanschlag auf den Kreml verübt wurde, werden Ethan Hunt(Tom Cruise) und sein Team dafür verantwortlich gemacht. Jene waren zwar zu der Zeit im Kreml, hatten aber mit dem Anschlag nichts zu tun. Die US-Regierung aktiviert daraufhin das "Ghost Protocol", welches eine Lossagung von sämtlichen IMF-Agenten zur Folge hat. Nun müssen Hunt und sein Team im Untergrund arbeiten und die Drahtzieher des Anschlags aufspüren. Hilfe erhält Hunt von dem IMF-Agenten William Brandt (Jeremy Renner) sowie seinen Kollegen Benji Dunn (Simon Pegg), Carter (Paula Patton) sowie seinem alten Freund Luther Stickell (Ving Rhames). Gemeinsam müssen sie nun einen neuen Kalten Krieg zwischen den USA und Russland verhindern sowie die Hintermänner des Attentats stellen.

 

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Auc hier ein gelungener Blockbuster, der es schafft seine übertriebenenen, technischen Spielereien, immer mit einem Augenzwinkern überzeugend zu präsentieren.

Überzeugend ist auch die Randgeschichte um Ethan Hunts Frau und überhaupt die Gefahr für Partnerinnen oder Partner mit in die Geschichte verwoben ohne groß das Tempo des Films zu bremsen. Das Ende bzw. die letzten fünf Minuten sind dann auch so nochmal sehr nett.

Das neue Team bzw. die neu dazugekommenen fügen sich super ein, das Ganze ist rasant und spannend inszeniert, nur der Bösewicht Michael Nyqvist kommt ein wenig zu kurz, wobei das meiner Meinung nach einfach zu der Rolle gehört, da nicht so viel zu zeigen. Freue mich hier auf jedenfall auf einen weiteren Film.

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Skyfall

 

Solider Film, Story okay, aber nicht herausragend. Craig funktioniert als Bond sehr gut, wie ich finde. Aber da gibts ja schon genügend Diskussionen darüber.

Nach einer Weile fand ich das "er ist uns immer einen Schritt voraus / hatte das alles bereits geplant" recht nervig. Die Action war richtig gut gemacht, obwohl ich das Finale etwas arg in die Länge gezogen fand.

Unnötig fand ich zum Beispiel noch die ganzen angedeuteten Hintergrundgeschichten. Wenn man sie schon einbaut (und dann auch noch den Film danach benennt), dann sollte man sie doch wenigstens etwas genauer beleuchten. Hier werden sie eingeführt und am Ende mehr oder weniger unbeantwortet gelassen.

Musik hat jetz so beim ersten Hören einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich schätz mal ich werd mir den Score holen.

Was mir auch noch relativ gut gefallen hat waren ein paar der Winks an ältere Bondfilme.

Insgesamt würd ich ihm ~ vier Sterne geben.

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Gone Baby Gone

 

 

Regie: Ben Affleck

Cast: Casey Affleck, Ed Harris, Morgan Freeman, Michelle Monaghan uvm.

 

Inhalt (ofdb.de):

 

In einem der ärmeren Viertel Bostons kommt es zu einem tragischen Vorfall: die 4-jährige Amanda McCready (Madeline O'Brien) verschwindet spurlos aus der eigenen Wohnung, in der sie mit ihrer drogenabhängigen Mutter Helene (Amy Ryan) wohnt. Diese vernachlässigte sie schon seit geraumer Zeit und auch an diesem Abend vergnügte sie sich mit ihrem Liebhaber Ray (Sean Malone) in einer Bar, anstatt auf ihr Kind aufzupassen.
Amandas Onkel Lionel (Titus Welliver) und seine Frau Beatrice (Amy Madigan) schalten zusätzlich die beiden Privatdetektive Patrick Kenzie (Casey Affleck) und seine Freundin Angie Gennaro (Michelle Monaghan) ein, die die Polizei, unter der Führung von Jack Doyle (Morgan Freeman), bei der Suche unterstützen sollen.
Erst einige Informationen, die Helene Patrick und Angie zukommen lässt, der Polizei aber verschwieg, bringen sie auf eine erste Spur. Gemeinsam mit den Detectives Bressant (Ed Harris) und Poole (John Ashton) verfolgen sie den Drogendealer Cheese (Edi Gathegi), dem Helene und Ray Geld klauten. Allerdings ist das erst der Anfang der Ermittlungen...

 

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Afflecks Erstling steht den anderen beiden in nichts nach. Kein tränendrüssiges Kindesentführungsdrama, sondern eher ein Kleinstadtthriller (okay in Boston eben), in dem jeder seinen Dreck am Stecken hat, aber auch andererseits seine nachvollziehbaren Beweggründe.

Hat Casey Affleck davor überhaupt mal was nennenswertes gespielt gehabt? "Die Ermordung des Jesse James..." war ja kurz davor oder danach auch erst.

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Total Recall (2012)

 

Noch ein Remake bzw. eine Neuverfilmung. Auch hier bin ich der wagemutigen Meinung, dass das neue Werk mehr zu bieten hat als das "Original" ...

Sicher gibt es noch immer blöde Sprüche ... die kommen nun aber vor allem aus dem Mund von Farrells "Frau" ...

Ein paar nette Einfälle gab es auf mehreren Ebenen ... neben Szenario (OK, der Gesellschaftsentwurf war m. E. nicht so sehr gelungen) Kameraarbeit, Besetzung und kleinen Zitaten (die Frau, die durch die Kontrolle muss) gab es m.E. inhaltlich auch nichts zu meckern ... false-flag operations, eine ruhige Minute am Flügel ...

 

Dass das groß beworbene Unternehmen Rekall wie eine Opiumhöhle anmutet, wirkt etwas befremdlich und auch das Overkill-Finale sind zum Beispiel einige Negativpunkte, aber im Gesamten ist es für mich ein gelungener Film geworden. Ehrlich. :)

 

PS: Achja, HGWs Musik ist filmdienlich und OK.

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The Perk of being a wallflower war ein toller Film. Den kann ich allen wärmstens empfehlen. Erstens hat er eine spannende Handlung, zweitens bietet er tolle Kamerabilder, drittens sind die schauspielerischen Leistung wirklich grossartig, viertens es ist keine 08/15 Geschichte und fünftens die Songauswahl des Filmes ist grossartig. Vor allem das Lied "Heroes" von David Bowie ist ein Highlight. Also, wer ihn noch nicht gesehen hat und amerikanische Highschool- Geschichten nicht mag, allein die Musik ist es wert, ihn gesehen zu haben...

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The Perk of being a wallflower war ein toller Film. Den kann ich allen wärmstens empfehlen. Erstens hat er eine spannende Handlung, zweitens bietet er tolle Kamerabilder, drittens sind die schauspielerischen Leistung wirklich grossartig, viertens es ist keine 08/15 Geschichte und fünftens die Songauswahl des Filmes ist grossartig. Vor allem das Lied "Heroes" von David Bowie ist ein Highlight. Also, wer ihn noch nicht gesehen hat und amerikanische Highschool- Geschichten nicht mag, allein die Musik ist es wert, ihn gesehen zu haben...

 

I beg to differ. Aber über Geschmack kann man freilich nicht streiten. Also: Man kann, aber warum sollte man.

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JAMES BOND JAGT DR.NO (1962)

 

01.jpg

 

Nachdem ich mir Die Bluray-Box von einem Bekannten geliehen habe kann ich mir nun endlich einmal sämtliche Abenteuer des Agenten ansehen.

 

Meine erste Überraschung: Ich kannte den ersten Film noch nicht. War eigentlich der Meinung die Filme mit bis einschließlich Roger Moore  alle schon mal im TV gesehen zu haben.

War wohl ein Irrtum.

Der Film hat mir gefallen, ist allerdings kein ganz großer Eintrag in der Bond-Geschichte.

Q und seine Spielzeuge fehlen noch. Dachte der wäre von Anfang an dabeigewesen.

 

Das Bild wurde wunderbar restauriert! Sieht fantastisch aus!

 

In den nächsten Wochen kämpfe ich mich weiter durch die Box.

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King Solomon's Mines - Quatermain: Auf der Suche nach dem Schatz der Könige

 

Professor Huston glaubt, in den Besitz einer Schatzkarte zu sein, die den Weg zu den legendären Diamantenminen König Salomons weist. Bei einem Krämer werden Huston und sein Assistent Richard allerdings von dem türkischen Sklavenhändler Dorati und dem deutschen Oberst Bockner überrascht. Während Richard bei einem Fluchtversuch zu Tode kommt, entführen der Offizier und sein Komplize den Professor, um ihn zu zwingen, die Karte für sie zu übersetzen. Hustons Tochter Jessie bittet den bekannten Großwildjäger Alan Quatermain um Hilfe, ihren Vater zu suchen. Quatermain wird von dem geheimnisvollen Kukuwan-Krieger Umbopo unterstützt. Das Trio macht den Krämer ausfindig, bei dem die Entführung stattfand, doch sie werden von den Männern Bockners überrascht. In letzter Sekunde gelingt Quatermain mit Jessie und Umbopo die Flucht. Am nächsten Tag können die drei Helden den Militärzug des deutschen Offiziers aufspüren und Professor Huston aus den Händen der deutschen Soldaten befreien, doch es ist zu spät: Huston hat Bpckner und Dorati bereits die Lage des Schatzes mitgeteilt. Quatermain gibt Professor Huston in Umbopos Obhut und macht sich mit Jessie auf den Weg, um die beiden Bösewichte aufzuhalten. Es ghelingt den beiden Helden, von einem nahe gelegenen Flugplatz der deutschen ein Flugzeug zu klauen, mit dem sich Quatermain und Jessie auf dem Weg zu den Zwillingsbergen machen wollen, wo die Minen angeblich versteckt sind. Nach einer Bruchlandung geraten sie wenig später in einen Hinterhalt eines Kannibalenstammes, der die beiden Abenteurer in einem riesigen Kochtopf zubereiten wollen, aus dem Quatermain und Jessie in letzter Sekunde entkommen können. Von einem freundlich gesinnten Stamm verpflegt machen sich die beiden auf, um Bockner und Dorati aufzuhalten. Allerdings werden sie wieder gefangen genommen, dieses Mal von dem Stamm der Kukuwana, die von einer bösen Priesterin angeführt werden. Quatermain soll den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen werden, doch kann er in letzter Sekunde von Umbopo gerettet werden, der sich als wahrer Häuptling der Kukuwana zu erkennen gibt. Gemeinsam machen sich die Helden auf in die Minen, um Bockner und Dorati ein für alle Mal das Handwerk zu legen...

Henry Rider Haggart war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und Anwalts und Bruder von zehn Geschwistern. Einer seiner Brüder forderte Haggart eines Tages heraus und wettete, Haggart könne kein so spannendes Buch schreiben wie Robert Stevensons "Die Schatzinsel", das einige Jahre zuvor veröffentlicht worden war. Auf Empfehlung seines Vaters wurde Haggart, der im Gegensatz zu seinen Geschwistern keine höhere Schulbildung genossen hatte, Sekretär des Gouverneurs von Natal in Südafrika. Die hier gesammelten Eindrücke schrieb Haggart schließlich in dem Roman "King Solomon's Mines" nieder. Weitere Abenteuergeschichten sollten in den näöchsten Jahren folgen. Die erste Verfilmung des Romans war "König Salomons Diamanten" von 1950 mit Stewart Granger in der Rolle des Großwildjägers. Quatermain gilt außerdem als große Inspiration des Protagonisten der Indiana-Jones-Filme. Als Steven Spielberg mit "Raiders of the Lost Ark" einen Riesenhit landete, versuchte die B-Film-Schmiede "Cannon" unter Menahem Golan und Yoram Globus auf den Zug aufzuspringen und begab sich zu den Wurzeln. "Quatermain" vermag allerdings in keinster Weise an das große Vorbild der Indiana-Jones-Filme oder die erste Verfilmung heranzureichen. Dieser Film ist eine Trashgranate durch und durch. Neben unzureichendem Spiel der Darsteller und wenig überzeugender Spezialeffekte stört an dem Film besonders der dreist rassistische Unterton, der typisch für den Tenor der meisten Cannon-Streifen ist. Wie selbstverständlich Bockner mit den Worten "schmutzige Tiere", "primitiv wie ihr Land" die Einwohner des afrikanischen Kontinents abstempelt und auch Jessie den erstbesten Schwarzen als "Kannibalen" beschimpft, ist heutzutage empörend. Die Dreistigkeit, mit der Schwarze als dumm rumhüpfende Stammesangehörige Dargestellt werden, sucht tatsächlich ihresgleichen. Ein besonders mieser Aspekt ist im Nachhinein auch, dass "Quatermain" sogar in Zimbabwe gedreht wurde und man so anscheinend die schlechten Zustände eines von einer Diktatur geknechteten Landes nutzte, um einen schlechten und rassistischen Film runterzukurbeln. Mäßig in Regie, Kameraführung und Schnitt ist der Film auch durch seine Schauspieler wenig überzeugend geraten. Richard Chamberlkain legt sich deutlich ins Zeug. Vielleicht trieb ihn wirklich die Hoffnung an, der nächste Indiana Jones zu werden. Eine sehr junge Sharon Stone plagt sich mit der Rolle als ewig nervende und quängelnde Jessie Huston und auch Herbert Lom kann mit seiner engagierten Darstellung Oberst Bockners nicht mehr viel retten. "Quatermain" ist zu Recht Sang- und Klanglos zwischen den Indiana-Jones-Filmen untergegangen und kann heute nur noch als Trash bedingt unterhalten.

 

erry Goldsmith machte sich besonders durch die Vertonung von Horror- und Actionfilmen sowie Thrillern einen Namen. Mit einem modernistischen, teils dissonanten Ansatz brach der Komponist mit der spätromantischen Generation der vorigen Generation Filmkomponisten. Erst 1978 vertonte Goldsmith mit "Der Wind und der Löwe" seinen ersten Abenteuerfilm, auf den insbesondere in den 90er Jahren mit "Der erste Ritter", "Der 13te Krieger", "Die Mumie" und später "Timeline" einige weitere folgen sollten. "King Solomon's Mines" schlägt somit die Brücke zwischen dem traditionell angelegten aber sehr originell gestalteten Milius-Film und den unterhaltsamen, aber spürbar routinierteren Kompositionen der letzten Schaffensphase des Meisters. Zusammen mit dem drei Jahre zuvor entstandenen "Supergirl" musste Goldsmith erneut den Trittbrettfahrer eines großen Kinoerfolges vertonen, dem John Williams bereits seinen markanten Stempel aufgedrückt hatte. Auch wenn "King Solomon's Mines" letzten Endes durch und durch eine Goldsmith-Musik ist, so lassen sich doch einige bewusste Ähnlichkeiten mit den Partituren der "Indiana Jones"-Filme ausfindig machen. "King Solomon's Mines" gehört zu den wenigen Filmmusiken, die Goldsmith in den letzten 20 Jahren seines Schaffens komponierte, die ohne jeden Einsatz von Elektronik auskommen, sodass eine rein orchestrale Abenteuerpartitur vorliegt. Die traditionelle Konzeption dieser Vertonung zeichnet sich auch durch den Einsatz mehrerer Leitmotive aus. Das heroische Hauptthema gehört zu den euphorischsten Schöpfungen Goldsmiths und erinnert an den triumphalen "Supergirl"-Marsch. Dass dieses Thema hauptsächlich von den Trompeten über die kräftig beschwingte Orchesterbegleitung vorgetragen wird, ist eine deutliche Anspielung an den Ansatz, den John Williams bei "Jäger des verlorenen Schatzes" verfolgte. Für die Beziehung zwischen dem Großwildjäger und Jessie steht ein lyrisches Liebesthema, das entweder sanft von der Flöte gespielt wird oder als fließende Hornmelodie erklingt. Dieses Thema ist ebenso schlicht wie gefühlvoll und entspricht somit Goldsmith oft verfolgten Absicht, keine überschwänglichen Emotionen, sondern das sanfte und beruhigende Gefühl einer Liebesbeziehung in den Vordergrund zu stellen. Für die musikalische Charakterisierung der Bösewichte genemigte sich Goldsmith einen ganz besonderen Witz. Oberst Bockner hört schließlich im Film stets Wagners "Walkürenritt" und so verwundert es nicht, dass diese weltbekannte Melodie auch im Orchester stets Bockners Auftritte begleitet. Dabei stellt Goldsmith wieder sein handwerkliches Können unter Beweis, indem er die fremde Melodie völlig nahtlos in seine Partitur einflechtet. Die typische Vorgehensweise des Komponisten, Actionszenen mit Ostinati zu unterlegen, findet sich auch in "King Solomon's Mines", denn hier schrieb er ein Ostinato-ähnliches Gefahrenmotiv, dass im treibenden 12/8-Takt erklingt und oft als Fundament für einzelne Themenfragmente dient, die teils übereinander geschichtet werden. Dieses Motiv zieht begleitet fast alle Actionszenen. Im Film durchaus wirkungsvoll, ist diese ständige Wiederholung dieses Motivs auf CD nicht immer dem Hörfluss zuträglich. Neben diesen vier wichtigen Leitmotiven komponierte Goldsmith allerdings noch weiteres interessantes Material wie die brachialen Schläge der Perkussion für das Krokodilritual oder das sehr sanfte Thema für einen Stamm, der über Kopf lebt.
1991 veröffentlichte Intrada Records die vollständige Musik, die seit dem Filmstart nur als gekürzte LP-Zusammenstellung erhältlich war, auf CD. Allerdings war die Musik in falscher Geschwindigkeit auf den Tonträger gepresst worden, sodass Prometheus Records 2006 schließlich eine definitive Veröffentlichung der Musik in richtiger Geschwindigkeit auf den Markt brachte. Neben einem informativen Begleittext enthält die Promehtues-CD einige Bonusstücke, die allerdings weniger interessant sind, weil es sich um einen Zusammenschnitt der Vor- und Abspannmusik handelt, der als "Theme efrom King Solomon's Mines" betitelt ist, einige kurze Trommelaufnahmen sowie Probemitschnitten des Walkürenritts. "King Solomon's Mines" ist eine äußerst unterhaltsame Abenteuermusik, die einen besseren Film verdient hätte, auf CD schleichen sich allerdings hin und wieder ein paar Längen ein. Insbesondere die steten Wiederholungen des Gefahren-Motivs und die sehr lange Musik zum Finalkampf, die allerdings sehr viel Suspensepassagen enthält, bremsen den Hörfluss deutlich. Dennoch ist die CD eine lohnenswerte Anschaffung für alle Freunde der orchestralen und melodischen Abenteuermusik.

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Der Geschmack von Rost und Knochen

 

 

Regie: Jacques Audiard

Cast: Marion Cottilard, Matthias Schoenaerts uvm.

 

Inhalt (filmstarts.de):

 

Irgendwo im Norden Frankreichs: Ali (Matthias Schoenaerts) und sein fünfjähriger Sohn Sam (Armand Verdure) sind arm. Ali ist obdach- und mittellos, findet jedoch schließlich Zuflucht bei seiner Schwester in Antibes. Dort wohnen Ali und Sam in der Garage des Hauses; eine kleine, aber schöne Bleibe. Eines Nachts nach einer Kneipenschlägerei läuft Ali Stephanie (Marion Cotillard) in die Arme und ihrer beiden Schicksale verweben sich zunehmend miteinander. Ali kann sein Glück nicht fassen: Er ist arm und trotzdem hat er das Interesse dieser schönen und selbstbewussten Frau geweckt. Beide sind das absolute Gegenteil des anderen, doch ihre Liebe überwindet diese Grenzen. Bald jedoch wendet sich das Blatt und ein Schicksalsschlag stellt das junge Paar vor eine harte Prüfung. Stephanie, eine Schwertwaltrainerin, erleidet einen Unfall, der sie an den Rollstuhl fesselt. Die junge Frau muss lernen, mit ihrer Behinderung umzugehen.

 

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Wird kein Boarder sehen...das waren Souchaks Worte vor fast drei Monaten...Da hast du falsch gedacht, Würstchen

 

Kenne von Audiard sonst nur sein "Ein Prophet" konnte mit dem damals aber noch nicht so viel anfangen bzw. waren es damals vielleicht einfach falsche oder zu hohe Ewartungen. Muss den mal wieder anschauen. (Was würde denn der Audiard-Fanboy denn noch von dem Herren empfehlen?).

Diesen hier fand ich nun richtig gut. Zum einen erstmal eine richtig starke Kameraarbeit. Inhaltlich souverän verliert nur gegen Ende der Film irgendwie eine klare Linie bzw. schwankt hin und her. Da wirds nochmal dramatisch und plötzlich ist der Film aus. Will Audiard da keine finale Antwort geben oder warum lässt er am Ende alles so schnell zum Guten wenden? Darstellersch über jedem Zweifel erhaben. Angenehm auch, dass man die Behinderung von Stepanie nicht breit austritt, sondern das dann einfach so ist und das nur ein Mittel zum Weitererzählen der Geschichte bleibt.

Score von Desplat (von wegen Fließbandarbeiter) und Songauswahl ist sehr gelungen (Vergesst die Oscars!).

 

Kann man sich ruhig mal anschauen.;)

Achja französische Filme funktionieren in der Synchro besser als Englische, aber warum synchronisiert man nie Bonjour?

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Der 13te Krieger

 

Ahmad ibn Fadlān ibn al-'Abbās ibn Rāschid ibn Hammād ist Dichter am Hofe des Kalifen in Bagdad. Er beginnt eine Affäre mit der Frau eines einflussreichen Mannes, der sich daraufhin an den Kalifen wendet. Fadlān wird zur Strafe als Übersetzer mit einer Karawane nach Europa gesandt, auf deren Route er das Land der Türken und Bulgaren durchquert. Am Ufer der Wolga treffen die Männer auf ein Lager von Nordmännern, deren König verstorben ist. Sein Nachfolger, Buliwyf, wird am nächsten Morgen von einem Jungen aufgesucht, der um Hilfe für sein Dorf bittet. Dieses wurde mehrfach von einer alten Bedrohung heimgesucht, deren Name nicht ausgesprochen werden darf. Eine Seherin befragt darauf hin das Orakel und verkündet, dass 13 Krieger ausgesandt werden sollten, um dem Dorf beizustehen. Buliwyf ist der erste der Männer und elf weitere melden sich. Das Orakel bestimmt allerdings, dass der 13. Krieger kein Nordmann sein darf und somit ist es Ahmed ibn Fadlān, der sich mit den Männern zu Pferd und per Schiff in das Reich des Königs Hrodgar begibt. Auf der langen Reise gelingt es dem Dichter, einem Mann des Wortes, die Sprache der Nordmänner durch intensives Hören zu erlernen. Am Ziel angekommen, informiert sie der alte König, dass das Grauen stets mit dem Nebel kommt. Dabei handelt es sich um die „Wendol“, bärenartige Wesen, die Menschenfleisch essen und die Köpfe ihrer Feinde sowie ihre eigenen Toten stets vom Schlachtfeld wieder mitnehmen. In der kommenden Nacht bewachen die Krieger die große Halle, während sich die Dorfbewohner verstecken. Plötzlich fallen befellte Wesen ein und attackieren die Nordmänner, von denen drei sterben. Am Tag darauf errichten die Bewohner des Dorfes Befestigungen, um sich vor weiteren Übergriffen zu schützen. Dabei kommt es zu Spannungen zwischen Buliwyfs Männern und dem Sohn König Hrodgar, der den Kriegern misstraut. Abends kriecht der erste Nebel heran und mit ihm schlängelt sich eine gewaltige Feuerschlange durch die umliegenden Wälder. Die Wendol kommen hundertfach zu Pferd und mit Fackeln bewaffnet. Die wenigen kampffähigen Männer und Ahmad ibn Fadlān sehen sich der schrecklichsten Bedrohung des Nordlandes gegenüber…

 

Am 21. Juni 921 brach eine Gesandtschaft des Kalifen al-Muqtadir von Bagdad zu den Wolgabulgaren auf. Der Chronist Ahmad ibn Fadlān ibn al-'Abbās ibn Rāschid ibn Hammād verfasste einen Reisebericht, der bis heute als ältestes schriftliches Zeugnis über nordische Kriegerstämme gilt. Allerdings ist keine Abschrift vollständig erhalten geblieben. Der amerikanische Erfolgsautor Michael Crichton nutzte die ersten drei Kapitel des Berichts für seinen Roman „Eaters of the Dead“. Dabei führt Crichton die Erzählung im Stile Fadlāns aus und ergänzt die Geschichte stets mit informativen Fußnoten, sodass für den Leser kaum ersichtlich wird, an welchen Stellen man den originalen Text liest und wo Crichtons fiktive Erzählung beginnt. Die Geschichte um den mystischen Wendol-Stamm, der wie Bären in Höhlen haust und Menschenfleisch ist, entstammt selbstverständlich vollständig der Fatasie des Schriftstellers. Und bietet eine Rahmenhandlung für einen interessanten Kulturschock. Wie die meisten Bücher Crichtons wurde auch „Eaters of the Dead“ verfilmt, doch bei der Produktion lief kaum etwas glatt. Crichton, der früher selbst als Regisseur tätig war entschied, John McTiernan abzulösen und krempelte die ganze Produktion. Als es schließlich zu weiteren Konflikten kam, wurde McTiernan wieder eingestellt, der den Film auch fertig stellte. Dennoch schaffte es über eine Stunde Material nicht in die fertige Fassung und der Film bleibt leider weit hinter seinen Möglichkeiten. Mehrere Handlungsstränge wie die kurz angedeutete Liebesgeschichte zwischen Fadlān und der Dorfbewohnerin sowie der Konflikt mit Hrodgars Sohn versickern nach der Hälfte des Films. Viele Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, ohne dass wir etwas über deren Hintergründe erfahren und auch die Auflösung um die Wendols bleibt letzten Endes nicht zufrieden stellend. Dass der „13te Krieger“ somit ein B-Abenteuerfilm geworden ist, wäre nicht so ärgerlich, könnte man in dem veröffentlichten Material nicht so viel verschenktes Potential erkennen. In einer herrlichen Landschaftskulisse in Canada mit treffend besetzten Schauspielern gedreht, überzeugt der Film durch eine intensive Farbregie, elegante Kameraarbeit und sauberen Schnitt. Antonio Banderas spielt den eleganten und wenig kriegerischen Poeten auf Reisen äußerst überzeugend. Die Darsteller der Nordmänner dürften dem gelegentlichen Kinogänger unbekannt sein, könnten aber ebenfalls nicht besser besetzt sein und leisten tolle Arbeit, allen voran Vladimir Kulich und Dennis Storhoi. Das Aufeinanderprallen der rustikalen Lebensweise der Nordmänner und den Reisenden, die aus der am weitesten entwickelten Stadt der Welt kommen, ist in vielen Momenten charmant eingebunden. Die Actionszenen sind fulminant und brutal, die Bauten sehr gelungen, dennoch blitzt nur in einigen Momenten wie der großartigen Sprachmontage oder dem Rezitieren des Bestattungsrituals vor dem letzten Kampf das hohe Niveau auf, auf dem sich der Film bei einer weniger turbulenten Produktionsgeschichte hätte bewegen können.

 

Nachdem Regisseur John McTiernan mit den Komponisten Bill Conti, Michael Kamen und Jerry Goldsmith zusammen gearbeitet hatte, wandte er sich für den „13ten Krieger“ an Graeme Revell. Seine Vertonung des Abenteuerfilms bewegt sich zwischen traditionell orientierter Orchestermusik und verschiedenen Einflüssen der Weltmusik. So besetzte Revell verschiedene Soloinstrumente der westlichen und östlichen Folklore wie den Dudelsack, die Oud, Tamburin oder Schalmei. Außerdem verfügte der Komponist zusätzlich über unterschiedliche Gesangsensemble wie einen Kinder- sowie einen Männerchor und auch die Sängerin Lisa Gerrard steuerte einige Gesangspassagen bei. Das zentrale Stück der orchestralen Stücke dürfte die Musik zu dem feurigen Angriff der Wendols sein, die allerdings sehr schnell die handwerklichen Schwächen des Komponisten entlarven. Über mehrere Minuten treiben die Streicher dabei ein und dasselbe Motiv voran, über das sich die Bläser erstrecken. Auch wenn die Musik ein gewisses Tempo hat, nutzt Revell leider nicht das massige Potential seines Klangkörpers, sodass die immerhin neun Minuten andauernde Passage letzten Endes kraft- und ziellos bleibt. Revells Stärke liegt deutlich in den atmosphärischen Passagen, in denen oft lang gezogene Streicherteppiche das Fundament für folkloristische Melodien der exotischen Soloinstrumente oder Sänger bilden.

Mit Crichtons massiven Eingriff in die Produktion vollzog sich eine musikalische Änderung, denn der Autor, der nun für einige Zeit den Platz auf dem Regiestuhl einnehmen sollte, war durch eine jahrelange Freundschaft mit dem Hollywoodveteran Jerry Goldsmith verbunden. Crichton versuchte oft, dass Filmprojekte, die seinen Büchern zu Grunde lagen, von Goldsmith betreut werden sollten und so überrascht es nicht, dass auch „Der 13te Krieger“ nach Crichtons Ansicht von dem Mann seines Vertrauens vertont werden sollte. Ohne dass der neue Regisseur seine Musik angehört hatte, wurde Revell aus dem Projekt entlassen.

Im letzten Drittel seiner Karriere hatte Jerry Goldsmith, der besonders durch seine Vertonung von Thrillern, Action- und Horrorfilmen berühmt geworden war, mehrere Abenteuermusiken geschrieben. Der „13te Krieger“ erfreut sich nicht nur in der Filmmusikgemeinde, sondern auch darüber hinaus, einer großen Beliebtheit, denn der Komponist nutzte das gesamte Potential der Geschichte, um eine abwechslungsreiche, abenteuerliche und actionlastige Partitur zu komponieren. Neben einem durchschnittlich besetzten Orchester stand Goldsmith neben einem Männerchor ebenfalls ein Ensemble fernöstlicher Instrumente zur Verfügung. Zwar ist die Musik zum „13ten Krieger“ monothematisch, dennoch lässt sich die Partitur durch den Einsatz verschiedener Instrumente und kleineren Motive in mehrere Elemente unterteilen.

Die durch ibn Fadlān repräsentierte orientalische Kultur findet sich in der Musik in Form einer fernöstlich angehauchten Melodie, die von der charakteristischen übermäßigen Sekunde geprägt ist und häufig in den Holzbläsern erklingt. Oft von der Oud oder dem Schellenkranz flankiert, setzte Goldsmith längst etablierte Musikklischees ein, die jedoch ihre Wirkung nicht verfehlen. Ein heroisches Hauptthema steht für die nordmännische Kultur und das Kriegerbündnis. Diese kräftige Hornmelodie, die von Chorvokalisen und einfachen Rhythmen des Schlagwerks und der Streicher gestützt wird, gehört zu den populärsten Melodien aus Goldsmiths später Schaffensphase und durchzieht die Musik wie ein roter Faden. Die schattenhaften und mysteriösen Wendols bedachte der Komponist mit einem heraufgezogenen Posaunenglissando, das den brummenden Laut eines Tieres zu imitieren scheint und zugleich bedrohlich wirkt. Für die Szenen in der Höhle der Bärenmenschen komponierte Goldsmith einige sehr stimmungsvolle und atmosphärisch dichte Suspensemusiken, in denen er sich seiner avantgardistischen Ursprünge erinnern konnte. Die einzigen elektronischen Einsprengsel dieser Musik sind dem Nebel zuzuordnen. Hier imitiert der Synthesizer den Klang einer Flöte, der allerdings viel verhallter klingt.

Die zahlreichen Actionpassagen zeichnen sich durch ein besonders hohes Maß an Brutalität aus. Goldsmith berief sich hier auf Basil Poledouris’ archaische Vertonung zu „Conan“. Insbesondere die Pauken spielen bei den Actionpassagen eine wichtige Rolle, über deren hämmernde Rhythmen die rohen Glissandi der Posaunen, starker Chorgesang und gehetzte Streicherläufe legen. Auch wenn es dem Komponisten ohne Frage gelang, eine möglichst archaische und stampfende Actionmusik zu schreiben, so zeigt sich auch hier der Nachteil der für seine späte Phase so typischen ökonomischen Orchestrierung. Insbesondere auf CD hätten einige weitere Nebenstimmen der Musik die nötige Fülle verliehen, denn durch die völlige Abwesenheit von Holzbläsern in den Actionpassagen wirkt die Musik etwas blass.

Nichts desto trotz komponierte Jerry Goldsmith eines seiner ambitioniertesten Spätwerke, das von Varèse Sarabande mit einer erfreulich langen Laufzeit auf CD veröffentlicht wurde. In chronologischer Filmreihenfolge und hervorragendem Klang präsentiert das Album alle wichtigen Passagen des Films. Allerdings sind bei der Auswahl alle Stücke unter einer Minute Laufzeit leider nicht berücksichtigt worden, sodass die Vertonung des halsbrecherischen Ritts ibn Fadlāns auf seinem Pferd leider nicht den Weg auf die CD gefunden hat. Das Booklet enthält einen kurzen Text von Michael Crichton und einige Bilder von den Aufnahmesitzungen. Es dauerte nicht lange, bis die komplette Filmmusik in ebenfalls guter Klangqualität als Bootleg zu zirkulieren begann und auch Graeme Revells Musik war schnell erhältlich. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass auch die Bootleg-CD nicht die Filmversion des finalen Kampfes enthält, sondern sich mit dem kommerziellen Album deckt. Während die Revell-CD natürlich aus verschiedenen Gründen reizvoll ist, bildet das Goldsmith-Bootleg nur für Komplettisten einen nachvollziehbaren Reiz. Die gut sequenzierte Varèse-CD gehört allerdings in jede gut sortierte Filmmusik-Sammlung, sofern sie dort nicht schon längst ihren verdienten Platz eingenommen hat.

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THE SWIMMER (1968)

 

6 / 10

 

Der Film beginnt inmitten einer fast schon unerträglich zuckerigen Atmosphäre einer Vorstadt-Seifenoper der sechziger Jahre. Burt Lancasters Hauptfigur, anfangs von Nachbar(inne)n und Freund(inn)en ständig auf die Schulter geklopft, beneidet und umschwärmt, verliert auf seinem skurrilen "Heimweg" durch die Swimming-Pools der Siedlung zunehmend ihren strahlenden Glanz. Der Film gewinnt so allmählich an Zugkraft und beeindruckt durch seine zunehmend bedrückende, fast bestürzende Stimmung. Marvin Hamlischs erster Filmscore überhaupt spielt dabei eine wesentliche Rolle. Keine Action, keine Toten und kein Happy End, und trotzdem nachdrücklich – sehenswert.

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Ich gestehe, ich mag ja gerne Filme, in denen es kracht, explodiert und Blut spritzt - aber aus Gründen der Abwechslung habe ich gestern mal was eingelegt, wo nichts von alldem passiert.. und ich fand den Film trotzdem gut:

FROZEN RIVER (USA 2008)


ein low-budget Independent-Sozialdrama über zwei Frauen, die an der amerik.-kanadischen Grenze für ein wenig Geld über ein Indianerreservat illegale Einwanderer in die USA schmuggeln.
An dem Film hat mir besonders die Milieuzeichnung gefallen. Ja nach weltanschaulicher Haltung zu den USA gewinnt man beim Konsum typischer Hollywoodprodukte einerseits und typischer Nachrichteninhalte andererseits zuweilen den Eindruck, die Bevölkerung der USA könne eigentlich nur aus durchgeknallten Hinterwäldlern, kalifornischen Surfern, schiesswütigen Waffenfetischisten, Polizisten mit Sheriff-Attitüde, im HipHop-Slang labernden farbigen Gangstern, religiösen Fanatikern, skrupellosen Bankern, grössenwahnsinnigen Militaristen, lügenden Politikern und flaggenschwenkenden, heroischen Uniformträgern und den sie umgebenden Propagandaapparat bestehen. Jedes Bild, das mit sich üblicherweise von den USA macht, ist in gewisser Weise "ideologisch aufgeladen".

In diesem Film geht es aber ausnahmsweise mal um völlig "normale" Menschen aus Amerikas "Unterschicht", einer Frau, der der spielsüchtige Ehemann wegläuft, die nicht weiss, wie sie die Raten für den Fernseher und das Haus (eher eine Bruchbude) bezahlen soll. Die Menschen sind arm, verzweifelt, haben miese Jobs, wohnen in Bruchbuden mit billigem Mobiliar, fahren billige Autos, rauchen, trinken, und können Ihren Kindern nicht genug Geld für das Schulessen mitgeben. Da ist absolut nichts Glorreiches an diesem Teil der USA, selbst wenn eine winzige Flagge im Vorgarten weht. Keine Hochglanz-Optik, keine patriotischen Ansprachen.

Ich sage das durchaus selbstkritisch, dass man sich nach einem solchen Film mal wieder vor Augen führt, dass es auch in diesem Land viele "normale" Menschen gibt, die nichts weiter im Sinn haben, als unter unwirtlichen Bedingungen den alltäglichen Überlebenskampf zu bestreiten, völlig ohne ideologische Implikationen irgendwelcher Art.  

Meine Wertung: 7 von 10

gruss

    
 

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Ghost, Nachichten von Sam (1990)

Netter Fantasyfilm mit, für damalige Verhältnisse, revolutionäreren Effekten. Ein Klassiker den ich nun auch endlich gesehen habe.

Nicht besonders auffallender Score von Maurice Jarre.

Whoopie Goldberg erhielt für ihre (recht umfangreiche)Nebenrolle einen Oscar. Zu Recht wie ich finde.

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