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Soundtrack Board

Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)


Marcus Stöhr
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Williams war einfach auch wählerischer bei den Filmen. Für Prestigefilme lässt Sony Classical gerne mal ne Mark mehr springen, wenn dann auch noch Yo Yo Ma & Co. drauf cross-overn. Das sah dann bei Jerrys Gurkenparade schon anders aus, für die sich gerade noch Varése erbarmt hat und da war damals bei 30-35 Minuten eben Schluss.

 

Wobei ich Williams-CDs auch nicht immer so glücklich zusammengestellt finde. 

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Das ist richtig, alles funktioniert auch bei ihm nicht, aber insgesamt waren/sind seine Zusammenstellungen treffsicherer.

 

Ein Album von Onkel Jerry, dass sich außerhalb der "...Gurkenparade..." (geiles Wort :) ) befindet und dass meiner Meinung nach zu seinen besten gehört ist FIRST BLOOD. Das Album war und ist (auch in der um ein Stück ergänzten 1988'er Intrada-Fassung, die dann von Varese übernommen wurde) eine wirklich runde und mitreisende Sache.

 

Klar ist der komplette Score top und in Sachen Sound deutlich besser, als die frühe Intrada und die Varese, ABER ich finde Goldsmith hat für den Album-Schnitt alles richtig gemacht. Ich höre dieses Album wesentlich lieber, als den kompletten Score (wobei ja gar nicht viel fehlte - aber die Zusammenstellung, die geänderte Reihenfolge und das zusammenschneiden von Stücken macht's aus!!!)!

 

Gruß

 

Jens

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Mein Meister Goldsmith konnte das zwar auch, hatte aber nicht generell ein glückliches Händchen und (so scheint es mir), war wohl manchmal auch was den finanziellen Aspekt des Album produzieren angeht, nicht ganz so komfortabel aufgestellt wie Williams...oder täusche ich mich?

 

 

Über den finanziellen Aspekt kann ich nicht wirklich was sagen. Vermutlich hatte Williams meist mehr Geld zur Verfügung, weil die Filme die er mit Musik ausstattete oft insgesamt teurer waren, als die von Goldsmith. Natürlich gibt es ein paar Ausnahmen. (Star Trek 1, The Wind And The Lion u. a.).  

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Nach dem ersten Hördurchgang kann ich schon sagen: Ein Score, der hier wohl kaum viele Freunde finden wird. ;) Elfman macht da weiter, wo er mit BIG EYES aufgehört hat. Die erste Hälfte des relativ kurzen Albums (knapp 47 Minuten) besteht hauptsächlich aus mal mehr, mal weniger hektischen Streicherteppichen, über die ein Piano spielt. Leider klingen die Tracks zu Beginn dadurch sehr ähnlich. Erst ab der Mitte verändert sich die Stimmung etwas. Bei "Ana and Christian" beispielsweise kommen Schlagzeug und Gitarre hinzu, die dem Ganzen ein wenig mehr "Drive" verleihen.

 

In Tracks wie "Where am I?" wird die Grundstimmung dann etwas düsterer, auch durch das Hinzufügen "knarziger" Solo-Geigen. "Bliss" ist dann ein sehr schönes Chorstück und auch die beiden folgenden Tracks nehmen durch das Hinzufügen des typischen Elfman-Chors eine andere Stimmung an, als in der ersten Hälfte des Albums.

 

Was der Musik leider fehlt, ist ein thematischer Faden. So klimpert das Piano scheinbar ziellos vor sich hin, ein wirkliches Thema ist mir zumindest nicht aufgefallen. Das macht den Score leider relativ gesichtslos und manches wirkt tatsächlich so, als wäre es nur "Füllmaterial" im Film, um die Zeit zwischen zwei Pop-Songs zu überbrücken.

 

Insgesamt bleibt also ein nettes Höralbum übrig, das man gut nebenher laufen lassen kann. Auch wenn es, wie von so manchem User hier prophezeit, kein Synthie-Score geworden ist, so ist auch FIFTY SHADES eher ein Elfman auf Sparflamme. Hier und da schimmern typische Elfman-Drama-Zutaten durch, die man in A SIMPLE PLAN oder PROMISED LAND schon gehört hat, aber die fehlende Prägnanz der Musik und das Fehlen thematischer roter Fäden machen sie leider relativ blass. Ein wenig stärker werdend im letzten Drittel, ansonsten ruhiges Album für Zwischendurch.

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Basil Poledouris - CHERRY 2000/NO MAN'S LAND

 

Hinter dem Titel CHERRY 2000 verbirgt sich eine charmante 80er-Trahsperle, in der sich Sam Treadwell mit der rothaarigen Kopfgeldjägerin Edith Johnson durch eine postapokalyptische Wüstenlandschaft schlägt, um einen Ersatz für sein geliebtes Sexrobotermodell Cherry 2000 zu finden. Basil Poledouris bedachte diesen obskuren Film mit einer überraschend elaborierten Filmmusik für Orchester und Elektronik. Für die verführerische androide Cherry 2000 komponierte Poledouris eines seiner charmantesten Liebesthemen, delikat instrumentiert für Holzbläser und Streicher. Dieses Thema lässt weniger an einen trashigen MAD-MAX-Verschnitt denken, sondern vielmehr an das europäische Kino der 70er Jahre. Doch damit nicht genug! Einen viel deutlicheren Verweis auf die Filmmusik des europäischen Kinos bilden die zahlreichen Morricone-Anleihen für die westernartigen Wüstenepisoden dieses fast postmodern anmutenden Films. Sei es das Englischhorn-Solo über lang gehaltene Streicherakkorde, die melodieführung des heroischen Themas für Edith oder die sich auftürmenden Trompetenfanfaren, die stark an THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY erinnern, die Stilismen des italienischen Großmeisters der Filmmusik blitzen überall durch.

Würde man annehmen, dass die Action im Vordergrund steht, so überrascht es, dass entsprechende Szenen recht simpel und oft sogar etwas kraftlos vertont wurden. Gleichförmig meandert das Tonika-Dominant-Pendel in den tiefen Streichern über mehrere Takte, bevor eine melodische oder thematische Idee in den anderen Instrumenten hinzutritt. Erst in dem großen Finale nutzt Poledouris hörbar den ganzen Orchesterapparat, lässt das neue Liebesthema für Edith und Sam zu einer kraftvollen Fanfare erklingen, bevor das neue Paar zu Glockenklang und Streichersang in den Sonnenuntergang fliegt.

Poledouris komponierte für CHERRY 2000 kein Meisterwerk, die Musik ist durchgängig allzu leichte Kost und durch den Einsatz der mittlerweile stark veralteten Synthsizer (inklusive der für die entsprechende Dekade unverzichtbaren E-Schlagzeug-Effekte) vielleicht nicht für jedermann geeignet. Dennoch sehe ich mich zu einem überwiegend positiven Urteil hingerissen, denn Spaß macht diese anspielungsreiche und sauber gearbeitete Musik dennoch über große Strecken.

 

Das letzte Drittel der CD wird durch die rein elektronische Musik zu NO MAN'S LAND bestritten, einem Thriller um eine Autoschieberbande, die von einem verzogenen Yuppie-Bengel angeführt wird. Poledouris schuf mit seiner ersten rein elektronischen Musik eine fast archetypisch anmutende 80er-Jahre-Thrilleractionmusik. Ewig hallende E-Tomtoms, glockenartige Keyboardornamente und ein poppiges Hauptthema machen diese Musik zu einem nostalgischen Stück Zeitgeschichte. Im Gegensatz zu den übrigen hauptsächlich elektronischen Filmmusiken, die ich in letzter Zeit gehört habe, war NO MAN'S LAND für mich zu keiner Sekunde langweilig. Es gibt kaum brodelnde Suspense-Teppiche, sondern der Fokus liegt unverkennbar auf Action und ein bisschen Melodik. Hatte Schlimmeres erwartet.

 

Das von mir hier rezensierte Album bildet die jeweils erste Reinkarnation beider Filmmusiken, die zuvor beide von Varèse Sarabande veröffentlicht wurden. Während die Präsentation von NO MAN'S LAND fast identisch mit den vorherigen Veröffentlichungen ist ("Porsche Power" und "Drive My Car" wurden hier zu einem Stück zusammengefasst), ist CHERRY 2000 hier das erste Mal in vollständiger Fassung zu hören. Das Booklet enthält eine detaillierte Inhaltsangabe beider Filme, in die fast vollständige Track-by-Track-Analysen eingefügt sind. Ein schönes Album allemal für alle, die 80er-Actionmusik etwas abgewinnen können.

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Bruce Broughton & Steve Bramson - JAG: IM AUFTRAG DER EHRE

 

Diese von Donald Paul Bellisario entworfene Serie soll laut Aussage des Erfinders hervorheben, was das Militär für eine wichtige Arbeit leistet. Für mich mutet JAG jedoch eher wie ein reiner Militär-Porno an. Flugzeugträger, Düsenjets, allerhand technische Spielereien werden zur Schau gestellt, aufrechte und tapfere Amerikaner sind in der ganzen Welt (z. B. laut Schrifteinblendung "Somewhere in the Black Sea") im Einsatz. Es würde mich ernsthaft interessieren, wie die allgemeine Reaktion auf eine ähnliche deutsche Serie wäre, in der die Bundeswehr entsprechend präsentiert werden würde, aber das bleibt wahrscheinlich (hoffentlich) glücklicherweise nur eine Idee.

 

Was die Musik betrifft, wurden kaum Kosten und Mühen gescheut, Bellisario engagierte Bruce Broughton für die Vertonung der Pilotfolge, zu der natürlich auch die Komposition einer Titelmelodie gehörte. Broughton stand ein für eine TV-Serie überdurchschnittlich großes Ensemble zur Verfügung. Um der Musik (der Serie entsprechend) noch mehr Schlagkraft zu Verleihen, verzichtete er mit Ausnahme eines Klarinettisten vollständig auf Holzbläser, Blech, Streicher und Schlagzeug haben das Sagen. Dank Broughtons handwerklicher Fertigkeiten gelingt es dem Komponisten allerdings, dem kleinen Orchester genügend Facetten abzugewinnen, im Vordegrund steht jedoch klar militaristische Action. Den Kern der Musik bildet das Hauptthema, das mit seinem ungetrübten Dur-Optimismus, den kräftigen Marschrhythmen und der fanfarenhaften Melodieführung vor Militarismus und Patriotismus nur so strotzt. Fast könnte es als eine Parodie durchgehen, würde sich die Seire nicht so schrecklich ernst nehmen. Man kann es einem Komponisten nicht verübeln, wenn er die Gelegenheit nutzt, einmal (verhältnismäßig) so aus den vollen zu schöpfen (vgl. Robert Folks Aussage zu POLICE ACADEMY). Die Action wird hauptsächlich von treibenden Schlagzeugrhythmen und staccatierenden Figuren der Streicher bestritten, bevor die Blechbläser in kräftigen Forte die Führung übernehmen. Einige wenige ruhige Momente lockern den Hörfluss wohltuend auf, allerdings hat Intrada auch bei diesem Album nicht darauf verzichtet, in der Serie unzusammenhängende Stücke zusammenzufassen. Warum jetzt das ruhige "Golden Wings & White Dresses", das mit einem ironisierendem Saxophoneinwurf endet, sofort in die wuchtige Synth-Perkussion von "Over Bosnia" geblendet werden muss, bleibt mir ein Rätsel.

 

Neben der Musik zur Pilotfolge findet sich zusätzlich die fast vollständige Musik zu "Cowboys & Cosacks" von JAG-Hauskomponist Steven Bramson auf diesem Album. Zu dieser, ein bisschen von JAGD AUF ROTER OKTOBER inspirierten Folge aus der zweiten Staffel stockte Bramson das Blech auf vier Posaunen auf und komponierte für die russische Seite zwei volkstümliche Themen mit slawischem Einschlag. Die Amerikaner werden natürlich von Broughtons Marschthema repräsentiert. Bramson kombinierte bettet dieses Thema während eines freundschaftlichen Boxkampfes zwischen Sarah MacKenzie und einem russischen Offizier (natürlich gewinnt die Amerikanerin) in typische Copland-Streicher. Auch hier gibt es verhältnismäßig saftige Action, die in einem guten Verhältnis zu den ruhigeren Passagen steht.

 

Für ungefähr vier Jahre war dieses Album bei Intrada im MAF-Katalog erhältlich. Über die Resonanz in der Film- und TV-Musikszene sowie den JAG-Fans ist mir nichts bekannt. Im Gegensatz zu der Serie bereitete mir dieses Album durchaus Freude, wegen der kürzeren Laufzeit beider Musiken (einmal 36 und einmal 26 Minuten) und der kleineren Besetzung bietet dieses Album leichte Actionkost für Zwischendurch. Sicherlich kein Pflichtkauf, aber eine nette Ergänzung der Sammlung. Das Booklet enthält neben einem kurzen Text zur Serie allgemein sogar je einen Text von Broughton und einen von Bramson. Letzterer stellt in seinem Text hauptsächlich eine Track-für-Track-Analyse für seine Musik bereit.

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:music: Interstellar - Zimmer

 

Heute angekommen und ich bin geflasht über den fabelhaften Klang. Habe bisher die Musik nur auf dem PC bei YouTube gehört...

Wenn die Orgel so präsent in den Vordergrund rückt, läuft bei mir eine Gänsehaut über den Rücken. Und sowieso sind diese ruhigen, minimalistischen Themen schlicht und einfach ergreifend, lösen wirklich Gefühle aus und transportieren den Hörer aus dem Wohnzimmer heraus. Einfach wunderschön!

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:music: : John Ottman - JACK THE GIANT SLAYER (2013)

 

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Satte Fantasy-Abenteuer-Soundtrack-Kost zum sonnigen Samstagmittag. Hübsch old-school, aber mit etlichen Ecken und Kanten, so daß der Score nicht zu plakativ daherkommt und aufgrund seiner durchdachten Themenverarbeitung ein äußerst reizvolles und fesselndes Hörerlebnis bietet. Viele Ideen und Querverweise erschließen sich erst bei der intensiveren Auseinandersetzung mit der Musik... und das mag ich. Einer der besten  Scores dieses Genres in den letzten Jahren. Ach ja... und ein Chor für den "magischen Zuckerguß" ist auch dabei. :D

Ein zu unrecht unterschätzer und vernachlässigter Ottman. Geheimtipp!

 

https://www.youtube.com/watch?v=RYIAxKaf-Pg

 

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:music: : John Ottman - JACK THE GIANT SLAYER (2013)

 

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Satte Fantasy-Abenteuer-Soundtrack-Kost zum sonnigen Samstagmittag. Hübsch old-school, aber mit etlichen Ecken und Kanten, so daß der Score nicht zu plakativ daherkommt und aufgrund seiner durchdachten Themenverarbeitung ein äußerst reizvolles und fesselndes Hörerlebnis bietet. Viele Ideen und Querverweise erschließen sich erst bei der intensiveren Auseinandersetzung mit der Musik... und das mag ich. Einer der besten  Scores dieses Genres in den letzten Jahren. Ach ja... und ein Chor für den "magischen Zuckerguß" ist auch dabei. :D

Ein zu unrecht unterschätzer und vernachlässigter Ottman. Geheimtipp!

 

Dazu hat der Score ein sehr fieses Ohrwurmthema.. ;)

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Nim´s Island - Patrick Doyle

 

Zur langsamen Einstimmung auf Cinderella :)

 

Ein zu unrecht wenig bekanntes "kleines" Juwel - unverkennbar Patrick Doyle - ausladende lange und elegante Streicherbögen :) - thats the way....

Score beinhaltet auch tolle Actionmusik (Lizard Attack)

 

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Gast Stefan Jania

 

Mountains Of The Moon, Michael Small. War vor 25 Jahren mein erstes Album von Small. Es gab damals noch nicht soviel von ihm auf Tonträger, was sich dank FSM, Intrada und Kritzerland ja mittlerweile gebessert hat. Schöner Afrika-Score des zu früh verstorbenen Komponisten, komplett bei YouTube zu hören.

 

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Nach sehr langer Zeit mal wieder.

Ist ein wirklich Starker Score von Horner, bietet einem alles was man will. Schöne Themen mit toller Verarbeitung hervorragend Orchestriert.

Der hier ist nicht um sonst mein Lieblingsscore von Horner. Das zeigt einfach was für ein großartiger Komponist er ist.

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Nach sehr langer Zeit mal wieder.

Ist ein wirklich Starker Score von Horner, bietet einem alles was man will. Schöne Themen mit toller Verarbeitung hervorragend Orchestriert.

Der hier ist nicht um sonst mein Lieblingsscore von Horner. Das zeigt einfach was für ein großartiger Komponist er ist.

 

in der Tat eine sehr schöne Scheibe, die mir mal als Bonus-Papp-Promo aus Nürnberg zugeflogen ist...;-)

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Nach sehr langer Zeit mal wieder.

Ist ein wirklich Starker Score von Horner, bietet einem alles was man will. Schöne Themen mit toller Verarbeitung hervorragend Orchestriert.

Der hier ist nicht um sonst mein Lieblingsscore von Horner. Das zeigt einfach was für ein großartiger Komponist er ist.

 

Kannte ich gar nicht?! o.O

Klingt aber sehr schön, werde ich mir kaufen.

Erinnert mich etwas an Apollo 13 vs Titanic ;-) 

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Gast Stefan Jania

Ich höre mich gerade durch ein paar der in den letzten Monaten hier eingetroffenen Richard Band-CDs. Einmal muss ich ja ran. ;)

 

 

Trophy Heads, Richard Band. Schönes Thema, teils düsterer Horror-Score, teils New-Age modern ("The Stuart Gordon Auditions"). Vielleicht eine der stärkeren Musiken von ihm der letzten Zeit. Aber oft höre ich mir das nicht mehr an, vor allem da seine Synth-Musik von 2014 immer noch oft so klingt wie aus den 90'ern. Da ändert das Autogramm auf meinem Booklet dann nichts dran.

 

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:music: : James Newton Howard - NIGHTCRAWLER (2014)

 

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Ich bin positiv überrascht. Erwartet hatte ich einen unzugänglichen, kalt-spröden, von wabernden Synthieflächen dominierten "Collagen-Score" á la THE LOOKOUT oder PARKLAND.

Das ist der "nächtliche Krabbler" zwar stellenweise auch ("Chinatown Express"), jedoch schafft es Howard - durch eine den ganzen Score überspannende, überaus geschickte und ausgefuchste Mischung aus elektronischen und natürlichen Instrumenten - eine beinahe heimelig flimmernd-schillernde, pulsierende urbane Nocturne-Stimmung aufzubauen, in die man im Verlauf der Musik immer weiter hingesogen wird. Dem Komponisten gelingt es sogar, einen thematischen roten Faden mittels eines (ich nenne es mal) "City"-Motivs zu etablieren, sowie durch kleine reflektierende "Klanginseln" (z.B. "Lou's Philosophy" oder das grandiose und in dieser Form völlig unerwartete "The Shootout") auch auf emotionale Aspekte dieser städtischen "Psychostudie" ausmerksam zu machen.

Mit einem Wort: gelungen! :)

 

 

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höre gerade

 

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Michiel De Ruyter - Trevor Morris

 

mit historischen stoffen kennt sich trevor morris ja nun schon bestens aus und somit durfte er auch bei diesem niederländischen historienepos von regisseur roel reiné die musik komponieren. nach The Marine 2, The Scorpion King 3 und Death Race: Inferno schon die 4. zusammenarbeit der beiden.

 

man kann sagen, die musik ist wieder ein trevor morris score durch und durch geworden. große themen, viel chor und solovocals und rhythmisch bombastische actionmusik. morris' stil ist seit The Tudors unverkennbar und auch hier finden sich wieder ähnliche streicherverläufe und typische klänge und einsätze des chors und der solovocals. damit will ich nicht sagen, dass die themen und motive bekannt klingen, jedoch ist der klang typisch trevor morris.

 

das hauptthema ist leicht heroisch, ehrwürdig und episch und wird von streichern und chor gespielt. überhaupt sind die themen und motive die stärke der musik. sehr gefühlvoll und eingängig vermitteln sie eine passende atmosphäre zum setting. der chor und die vocals unterstützen das sehr. für ein historienepos modern inszeniert sehr passende musik. 2-3 stücke sind sogar so gestaltet, dass sie aus der im film spielende epoche stammen könnten. es kommt dabei aber auch etwas Tudor feeling auf.

 

ich kenne den film zwar nicht, aber roel reiné peppt seine actionszenen ja meistens inszenatorisch etwas auf und daher hat man sich wohl gedacht, dass die actionmusik da gleichziehen muss. funktiert als hörerlebnis leider nur teilweise. rhythmisch thematisch sind die stücke alle mit ordentlich percussions einsatz verstärkt. leider mit elektronischer unterstützung, um dem ganzen noch mehr bombast einzuhauchen. hinzu kommt oft ein elektronisch pulsierender beat im hintergrund, der für meinen geschmack die sache viel zu modern erscheinen lässt. Transformers meets Olympus Has Fallen. aufgrund der rhythmik und den themen erzeugt die musik durchaus dramatik und spannung, die durch eine seeschlacht entsteht nur an etlichen stellen denkt man auch, hier kloppen sich 2 riesenroboter aus dem weltraum. für actionfans des rcp sounds sicher ansprechend, jedoch bei den lauflängen dieser stücke (das längste geht 14 min.) für die meisten auch sehr schnell ermüdend und auch einfach unpassend. zur optischen inszenierung mags aber durchaus passen.

 

mit 93 min ist der digitale release auch etwas lang geraten, was hauptsächlich an den langen actionstücken liegt. 2 absolute highlights für mich hat das album dann am ende zu bieten. hier zieht morris mich mit seinen themen sowie dem chor und den solovocals nocheinmal in den bann. das letzte stück ist so eine art song in stile von Vide Cor Meum aus Hannibal. wunderschönes stück, klasse performed und ein toller abschluss des albums.

 

 

 

trotz einiger schwächen in der actionmusik für mich ein sehr ansprechender score von trevor morris. schön, dass es die veröffentlichung zuminds als download geschafft hat.

 

 

 

 

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Gast Stefan Jania

Nachdem David Shires hörenswerter Score zum Intel/IMAX-Streifen The Journey Inside hier in den letzten Tagen sehr oft läuft, habe ich seinen vielleicht größten und massentauglichsten Score wieder einmal eingeworfen.

 

 

Return To Oz, David Shire. Für mich einer der besten Scores der 80'er und seit jeher ein Kandidat für die einsame Insel. Schade, dass der Score so lange nicht mehr erhältlich ist. Ein Remastering könnte dem Score gut tun. Ich meine immer noch, die audiophile LP von Sonic Atmospheres klingt plastischer als die spätere Bay Cities-CD. Wer den Score nicht kennt: gibt es auf YouTube komplett. Hier vier Tracks (von zwölf).

 

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